Wieviel Freundlichkeit oder Höflichkeit ist angebracht
Bei den älteren Personen spielen auch noch die einzelnen Generationen eine gewisse Rolle. Je älter die betreffende Generation ist, desto freundlicher verhalten sie sich auch. Bei der jungen Generation hat dieses Verhalten allerdings sehr stark sich verringert.
Deshalb ist es für ältere Menschen nicht einfach so selbstverständlich, dass ihnen spontan Hilfe angeboten wird. Hier spielen gewisse Erfahrungswerte der älteren Menschen eine wesentliche Rolle mit. Daher sehen sie auch die Hilfe anderer Menschen als etwas Besonderes an, was es in Wirklichkeit so eigentlich nicht ist.
Ich weiss genau was du meinst. Und ich bin jemand dieser Leute, der von übertriebener Höflichkeit sehr genervt ist, weil ich sie einfach überhaupt nicht mehr natürlich und völlig deplatziert finde. Mir fällt im Alltag dazu auch eine Kommolitonin von mir ein, die es einfach übertreibt und den Bogen weit überspannt.
Hin und wieder fragt sie mich mal etwas zu einem bestimmten Thema, das sie nicht so gut kann und ich eben schon und ich helfe ihr dann gerne. Aber das machen wir oft nebenbei beim Mittagessen und das sind auch immer nur konkrete Frage, die nach spätestens 5 Minuten schon beantwortet ist. Ich bin davon gar nicht genervt oder fühle mich 'benutzt'. Allerdings nervt mich, dass sie nicht aufhört sich überschwänglich dafür zu bedanken. Zuerst hat es nur angefangen damit, dass sie es ausgesprochen hat und mehrmals am Tag gesgag hat '...und danke nochmal! Wenn man das dann zum dritten Mal am Tag hört, möchte man der Person gar nicht mehr über den Weg laufen. Danach fing es dann damit an, dass sie mir Geld dafür gegeben hat, was ich überhaupt nicht annehmen wollte, weil es unverhältnismäßig viel war und gar nicht nötig.
Danach wurde darauf dann Geschenke in Form von Schokolade. Dabei habe ich ihr einfach nur 10 MInuten pro Woche eine Frage oder zwei Fragen beantwortet während wir eh gemeinsam am Tisch saßen. Ihr Verhalten hat mich wirklich sehr aggressiv gemacht, auch wenn es sicherlich jetzt so scheint als sei sie einfach sehr herzlich. Aber es hat mich gestresst, weil ich es nicht angebracht fand.
@Sippschaft: Das kenne ich nur zu gut, denn bei mir ist es ähnlich bei meiner Tätigkeit. Ich berate Leute im sozialen Bereich und hier hilft manchmal schon ein wenig Querdenken, damit man ein besseres Ergebnis bei der betroffenen Person erreicht. Aber mir kommt es dann bei der Danksagung so vor, als wäre das Ergebnis eine Sensation. Es war aber keine Sensation, sondern man hat nur sämtliche Wege dazu ausgelotet.
So ein Verhalten kann auch richtig kontraproduktiv sein, weil die Leute dann auch nicht mehr selbst sich eigene Gedanken machen. Im Endeffekt hat das dann auch negative Folgen, weil dann das Resultat der gesamten Arbeit nicht mehr so positiv zu sehen ist. Beratung egal welche lebt vom Mitmachen aller Personen und das wird mit der übertriebenen Danksagung allerdings völlig vergessen. Wir können nun einmal nicht sämtliche Sachen klären, denn dann wären wir überfordert.
Ich kann dich sehr gut verstehen, da ich übertriebene Höflichkeit und maßlose Dankbarkeit ebenfalls oft sehr anstrengend finde. Die Dinge, die du aufgezählt hast, sind in meinen Augen ganz normal. Dass man jemandem mal die Tür aufhält, finde ich ja sogar bei fremden Leuten normal, falls diese genau hinter einem herlaufen und durch die selbe Tür gehen. Und am Arbeitsplatz ist es doch dann noch viel eher eine ganz selbstverständliche Sache, dass der eine Kollege dem anderen mal die Tür aufhält oder beim tragen eines schweren Gegenstandes hilft, sofern er gerade daneben steht.
Ich finde übertrieben dargestellte Dankbarkeit auch ziemlich anstrengend, da ein einfaches, freundliches Dankeschön meiner Meinung nach vollkommen ausreichend ist. Man muss nicht vor Dankbarkeit zerfließen, nur weil einem ein Kollege oder sonst jemand die Tür aufgehalten hat. Leider gibt es aber Leute, die selbst bei solchen Lappalien schon der Meinung sind, dass sie sich in einer übertriebenen Weise für einen winzigen Gefallen bedanken müssen. Wie ist das dann erst, wenn man diesen Leuten mal einen wirklich großen Gefallen tut?
In einem Punkt stimme ich Enni83 zu. Es ist sicher nicht mehr so üblich wie früher, dass man sich grundsätzlich hilfsbereit und besonders höflich verhält. Bei Freunden oder im Job finde ich Hilfsbereitschaft ganz wichtig und verhalte mich dort auch höflich. Allerdings helfe ich eher auch keinen Leuten, die ihre Kinderwagen hochheben müssen und ich bleibe auch nicht ewig lang stehen, nur um jemandem die Tür aufzuhalten, den ich nicht kenne und der mir nichts bedeutet. Wenn jemand direkt nachfolgt, ist es für mich normal, die Tür noch eben schnell festzuhalten oder noch ein Stückchen aufzustoßen, so dass die nachfolgende Person auch eben noch mit durch die Tür gehen kann. Es gibt aber auch Leute, die schon in einiger Entfernung jemanden sehen und dann an der Tür warten, um dem Herbeikommenden die Tür offen zu halten. Das finde ich in der Tat sehr übertrieben. Bei der Sache mit dem Kinderwagen würde ich ehrlich gesagt auch erwarten, dass die Frau sich selbst meldet, wenn sie Hilfe sucht. Viele schaffen es auch ohne fremde Hilfe und oftmals sind die Grenzen zwischen Höflichkeit und Bevormundung fließend.
Es gibt ja auch Leute, die immer helfen wollen und so ziemlich alles als Frage der Höflichkeit ansehen. Wenn Frauen sich in einem Autozubehörladen neue Wischerblätter oder ähnliches kaufen, kann man meistens davon ausgehen, dass ihnen angeboten wird, dass man die Dinger direkt anbringt. Männern hingegen wird das eher seltener angeboten. Ich finde nicht, dass es höflich ist, den Frauen das anzubieten, da ihnen durch ein altes Klischee-Denken unterstellt wird, sie wären auf die Hilfe anderer angewiesen. Und das hat für mich mit Höflichkeit nichts zu tun und ich würde mich an Stelle einer solchen Frau auch nicht bedanken, sondern mich unwohl fühlen.
Eine Verwandte von mir erwartet von so ziemlich jedem, dass er ihr bei allem hilft. Wenn sie eine Kaffeekanne auf dem Tisch stehen hat, erwartet sie, dass die Anwesenden fragen, ob sie ihr etwas eingießen dürfen. Dann bedankt sie sich natürlich auch. Wenn aber niemand von sich aus Hilfe anbietet, würde sie sehr ungehalten reagieren. Das finde ich dann wieder absolut unangemessen. Ich finde es schrecklich, wenn Menschen Hilfe erwarten. Ich selbst erwarte nichts und finde es nett, wenn doch jemand hilft. Dann bedanke ich mich natürlich auch, aber eben auf eine normale Weise und nicht überschwänglich.
Ein Dankeschön ist heutzutage leider gar nicht mehr so selbstverständlich. Das mußte ich auch schon des öfteren erfahren.
Allerdings finde ich übertriebene Höflichkeit und mehrere Dankeschöns am Tag dann schon ein wenig extrem. Es ist auch recht anstrengend. Aber ich vermute auch mal das manche Menschen einfach übertrieben Dankbar sind weil sie sich freuen. Mir ist auch schon oft passiert das jemand vor mir die Türe zuschlägt obwohl ich alle Hände voll habe. Wenn sie mir jemand aufhält bin ich richtig froh und auch sehr, sehr dankbar.
Die Menschen sind einfach unterschiedlich. Aber hilfsbereit und dankbar zu sein sollte doch wieder zu einer selbstverständlichkeit werden. Ich vermute aber das das ein Wunschdenken von mir ist.
Mir passiert das auch hin und wieder in Situationen, wo ich meine Handlung für selbstverständlich halten würde. Zum Beispiel, wenn ich an der Bushaltestelle auf der Bank sitze und ein Stück rutsche oder meine Tasche herunter nehme, damit der Neuankömmling auch noch Platz hat. Ich kann daran nichts besonderes finden, aber scheinbar gibt es genug Menschen, die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft als Tugenden für Idioten ansehen und darum nicht im Traum daran denken einfach mal freundlich zu sein.
Wenn ich mich so in meiner täglichen Umgebung umschaue gibt es leider ziemlich viele von der Sorte, weshalb die Erfahrung, dass es auch anders geht für manche Leute wohl doch sehr überraschend ist. Und dann freuen sie sich eben besonders über Dinge, die dir vielleicht gar nicht erwähnenswert erscheinen. Im Grunde zeichnet das ein sehr trauriges Bild von unserer Gesellschaft, aber leider geht der Trend dorthin.
Ich finde auch, dass es heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, dass jemand anders die Hilfe auch wert schätzt, die ich leiste. Deswegen freue ich mich schon darüber, wenn sich jemand für eine Hilfe bei mir bedankt. Dabei geht es bei mir auch schon darum, wenn ich z.B. einer Frau mit Kinderwagen die Tür aufhalte. Allerdings kenne ich es auch, wenn sich jemand in Situationen zu überschwänglich bedankt, wo ich meine Hilfe für selbstverständlich halte.
So ist z.B. eine Kollegin von mir, die sich immer sehr bedankt, wenn ich ihr bei ihrer Arbeit helfe. Auch wenn es sich dabei nicht um meine Aufgabe handelt, so helfe ich ihr doch gerne, wenn ich die Zeit habe, weil ich genau das unter Teamarbeit verstehe. Deswegen muss ich sagen, dass mich dieses überschwängliche Bedanken auch ziemlich stört, vor allem, wenn ich dann erfahre, dass sie hinter meinem Rücken über mich lästert. Aber so allgemein finde ich es schön, wenn sich heute noch jemand für eine Hilfe bedankt, deswegen würde ich mich nicht groß daran stören.
Ich finde sowohl die kleinen Hilfen, als auch das freundliche Bedanken völlig normal und angebracht. Mir macht es ebenfalls nichts aus, wenn ich jemandem mal eben zur Hand gehe, erwarte aber doch ein höfliches Bedanken und nicht, dass das als vorauszusetzen hingenommen wird.
Zudem finde ich extrem freundliche Menschen viel angenehmer im alltäglichen Umgang als miesepetrige und wortkarge Stoffel. Daher bedanke ich selbst mich auch lieber zu viel als zu wenig.
Ich finde es schon angebracht, dass man sich für eine Hilfeleistung bedankt, aber man muss es dabei nun wirklich auch nicht übertrieben. Es reicht meiner Meinung nach in den meisten Fällen nun wirklich aus, wenn man einfach in einem sehr netten Tonfall Danke sagt. Man sollte schon darauf achten, einen freundlichen Ton anzuschlagen und nicht unfreundlich zu klingen, dann ist es total überflüssig, einen großen Aufstand zu machen.
Gerade wenn man wirklich nur eine kleine Hilfeleistung anbietet wie zum Beispiel, dass man jemanden die Tür aufhält, dann ist das ja gar nichts besonderes. Es ist einfach nur eine freundliche Geste, die eigentlich auch schon beinahe selbstverständlich sein sollte. Und deswegen muss man sich auch gar nicht über die maßen stark bedanken, sondern ebenso normal wie bei anderen Kleinigkeiten auch. Ansonsten finde ich auch, dass der Dank schnell unglaubwürdig klingen kann, wenn er so übertrieben ist. Höflichkeit ist wichtig, aber in meinen Augen ist weniger in diesem Falle mehr.
Wenn mir jemand die Türe aufhält, ist es für mich selbstverständlich, dass ich mich bei dieser Person auch bedanke und zwar mit einem ganz gewöhnlichem "Danke!" und einem Lächeln. Aber ein überschwängliches Danke schön gibt es für mich im Alltag eigentlich nicht, ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie dies genauer aussehen sollte und auch müsste. Sicherlich gibt es Personen, die meinen, sich mit einem kleinen Geschenk oder so bedanken zu müssen, aber doch nicht, wenn man die Türe aufgehalten bekommt. Für mich ist es auch ganz normal, immer mal die Tür aufzuhalten oder eben auch jemanden den Vorgang zu gewähren, wenn der Gang recht eng ist.
Ich kann auch nicht großartig behaupten, dass ich es schon anders erlebt hätte, sicherlich hält nicht jeder die Tür auf oder wünscht einen guten Tag, aber ich nehme so etwas nicht persönlich. Frech finde ich es allerdings, wenn man erst angeschaut und gemustert wird, bis man dann etwas sagt oder auch, bis die Tür aufgehalten wird. Ich habe da auch schon einige Situationen erlebt, über die ich nur noch den Kopf geschüttelt habe, aber nun ja.
Jemanden etwas abnehmen, würde ich nicht unbedingt machen, die Hilfe anbieten, ja, die Tür aufhalten, auch, aber niemanden etwas aus der Hand reißen. Das kann auch missverstanden werden, aber fragen kann man ja dennoch.
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