Gesetz gegen Millionen Abfindungen für Manager?
Der Populismus Zug ist mal wieder voll am Anrollen, man merkt das bald Wahlkampf ist und man den kleinen Mann auf seine Seite bekommen muss – und so springt nun auch die SPD vollmundig auf den „Die bösen Manager“ Zug auf. So forderte Parteichef Kurt Beck jetzt ein Gesetz gegen Millionen Abfindungen für Manager, denn „Wenn Manager selbst bei einer Riesenpleite noch mit Millionen-Abfindungen nach Hause geschickt werden, kann ich den Zorn der Leute verstehen“, so Beck der "Bild"-Zeitung, dem Blatt des Populismus anfälligen Wählers.
„Wir prüfen derzeit, welche gesetzlichen Möglichkeiten bestehen, dies zu unterbinden.“ So Beck – was auch sonst, denn alles andere wäre ja ein unhaltbares Versprechen wenn man die Gesetzeslage in Deutschland genauer kennt und nicht nur auf die plumpen Parolen der Politik hört. Von daher ist es nur zu logisch, noch „Ergänzung“ und Vorbehalte nachzuschieben um nachher nicht als versprechender aber nichts haltender Politiker vor dem Wahlvolk zu stehen, der mal lieber die Rechtsabteilung der Partei vor so einer Zusage hätte befragen sollen.
Damit man es sich nicht bei der Oberschicht - und deren finanzkräftigen Spenden verscherzt, denn der „kleine Mann“ zahlt keine Wahlkämpfe - hat man natürlich auch wieder einen Zusatz in der SPD parat: „Auch Manager haben ein Recht auf anständige Bezahlung“, so Kurt Beck auch wenn es „nicht ausarten“ soll, auch wenn dies die derzeitigen Abfindungen im Grunde nicht tun, denn die Praxis die im großen erfolgt, wenn man einen Manager loswerden will, der den Laden schlecht schmeiß genauso wie einen „normalen“ Mitarbeiter, ist es laut deutschem Recht durchaus üblich, ihm das Restgehalt der befristeten Vertrages als Abfindung auszuzahlen und dann jemand anderes ans Ruder zu lassen. Nur fallen aufgrund der höheren Gehälter diese Abfindungen eben deutlich höher aus, was mathematisch nachvollziehbar ist aber trotzdem von Rechtslaien und Unwissenden als „ungerecht“ wahrgenommen wird, auch wenn er selbst (wenn er davon betroffen wäre) den Gang vor`s Gericht wegen einer 20.000 Euro Abfindung nicht scheuen würde.
Das einzige, was vielleicht zu Recht bedenklich ist, ist der Fakt, dass viele Verträge gespickt sind mit, so Beck, „undurchsichtigen Bonus- und Aktienpaketen, die mittlerweile oft Bestandteil der Bezahlung geworden sind“. Diese bergen zwar die Gefahr, siehe die Kamelle um den Postchef, dass Manager nur den Aktienkurs der Firma im Auge behalten, jedoch sind sie, neben anderen Aufgaben, genau dafür da. Kein Unternehmen würde einen hochbezahlten Manager anstellen, der den Kurs deutlich nach unten verlagert. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, dass alle Bezüge prinzipiell offen gelegt werden sollten.
Wieso denn? Es ist doch nichts, womit der Steuerzahler belastet wird. Warum sollte es dann auch ein Gesetz geben? Ist doch Sache der Firma, ob und wie sie ihren Manager bezahlt. Dafür Leben wir nunmal in einer sozial Wirtschaft.
Und wenn der "kleine Mann" damit unszufrieden ist, ähm, Entschuldigung, über die Gehälter von Profisportlern spricht man ja auch nicht ô0
Ich denke auch, dass eine öffentliche Diskussion darüber ausreicht, um inZukunft andere Verträge für Vorstände und Aufsichtsräte zu entwicklen.
Es dürfte auch nicht schwer fallen, den Managern nur dann Erfolgsbeteiligung zu geben, wenn wirklich ein Erfolg vorliegt. Und den kann man auch verschiedenen Sachen festmache, mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Marktanteil, mehr Rendite, was auch immer... Aber messbarer Erfolg und entsprechend angemessene Bezahlung bei Nichterfolg.
Wer vorzeitig gehen muss sollte keine so hohen Abfindungen bekommen, allerdings muss man auch berücksichtigen, dass Manager in herausgehobener Position nach einem vorzeitigen Rauswurf auch nicht so schnell was neues finden werden, eine gewissen Abfindung sollte also durchaus gezahlt werden, nur eben keine Millionen.
Ja aber mit welchem Recht - außer gar keinem?
Wenn einen "normaler" Arbeitnehmer loswerden möchte, der beispielsweise noch 10 Monate lang 2.000 Euro dank befristetem Vertrag bekommen würde, so wird ihm das Restgehalt auch als Abfindung gezahlt.
Hier kann man auch nicht sagen: Naja, sie haben im Grunde ja nur die Hälfte verdient, da sie ja nicht mehr für uns tätig sind. Sowas passiert zwar, aber hier zieht man oft genug in einer imageschädigenden Schlammschlacht vor Gericht, nur weil man noch 2.000 Euro rausholen will - und man sich natürlich selten im guten trennt.
Rein theoretisch gilt da gleiches Recht für alle, also wenn man den Managern ihr Recht auf Abfindungen kürzen würde müsste man das auch bis nach ganz unten machen und auch dem "normalen" Arbeitnehmer dieses Recht kürzen, dass er beispielsweise nur zu 75 % oder 25 % ein Anrecht darauf hat. Aber das wird kaum durchzusetzen sein, da es typisch deutsches Verhalten ist: "Tue einem anderen etwas schlechtes, aber verschone bitte mich." oder "Aber ich brauch doch das Geld dringender..." was eine rein subjektive Sache ist.
Also ich kann mir nicht vorstellen wie das gehen soll. Darf man Leuten in der Privatwirtschaft vorschreiben wie viel man verdienen darf? Aber ich denke da sind vielmehr die Firmen in der Pflicht dieses zu beenden. Kurz und Knapp meine Meinung!!!
Manni05
Schon als ich in den Nachrichten von diesem Vorschlag hörte konnte ich mir ein lahmes Grinsen nur mühsam unerdrücken. Mal ehrlich, die Manager bekommen ein höheres Gehalt, also auch höhere Abfindung, wie Subbotnik schon darstellte, einfache Mathematik. Wozu also ein Gesetz, soll jetzt neben Mindest- auch ein Höchstlohn eigeführt werden?
Allerdings finde ich bettys Vorschlag schon überlegenswert. Und ich denke es gibt schon in der normalen Arbeitnehmerschaft genügend Fälle, in denen neben einem angemessenen Grundgehalt nur nach entsprechender Leistung gezahlt wird. Das könnte sich schon auch bei Managern durchsetzen lassen. Warum auch nicht?
Ansonsten finde ich die ganze Diskussion eher überflüssig. Was soll die überhaupt? Populismus aus Pseudo-Solidarität mit dem kleinen Mann?
Endlich !
Sowas hat mich schon länger verwundert und ich finde solche Abfindungen einfach nur lächerlich. Wenn man sich anguckt was Manager von großen Firmen an Abfindungen bekommen, da muss ein normaler Mensch sein ganzes Leben für arbeiten und diese Leute haben vielleicht nur ein paar Monate dort gearbeitet und dafür auch nochmal richtig Geld bekommen.
Sollte man unbedingt durchsetzen.
KingKanye hat geschrieben:Sowas hat mich schon länger verwundert und ich finde solche Abfindungen einfach nur lächerlich.
Nicht verwunderlich, einfache Mathematik: Faktor X mal Faktor Y und man hat das Ergebnis.
KingKanye hat geschrieben:Wenn man sich anguckt was Manager von großen Firmen an Abfindungen bekommen, da muss ein normaler Mensch sein ganzes Leben für arbeiten und diese Leute haben vielleicht nur ein paar Monate dort gearbeitet und dafür auch nochmal richtig Geld bekommen.
Hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun, wie gesagt:
Subbotnik hat geschrieben:Rein theoretisch gilt da gleiches Recht für alle, also wenn man den Managern ihr Recht auf Abfindungen kürzen würde müsste man das auch bis nach ganz unten machen und auch dem "normalen" Arbeitnehmer dieses Recht kürzen, dass er beispielsweise nur zu 75 % oder 25 % ein Anrecht darauf hat. Aber das wird kaum durchzusetzen sein, da es typisch deutsches Verhalten ist: "Tue einem anderen etwas schlechtes, aber verschone bitte mich." oder "Aber ich brauch doch das Geld dringender..." was eine rein subjektive Sache ist.
Nich aufregen Subbo, hast es doch schon in der Eröffnung prophezeit:
Subbotnik hat geschrieben:Nur fallen aufgrund der höheren Gehälter diese Abfindungen eben deutlich höher aus, was mathematisch nachvollziehbar ist aber trotzdem von Rechtslaien und Unwissenden als „ungerecht“ wahrgenommen wird, auch wenn er selbst (wenn er davon betroffen wäre) den Gang vor`s Gericht wegen einer 20.000 Euro Abfindung nicht scheuen würde.
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