Schneller krank wenn man(n) Single ist

vom 10.01.2010, 15:24 Uhr

Ich habe heute irgendwo im Internet gelesen, dass Männer, die Single sind und allein leben schneller krank und dick werden als Männer die mit ihrer Partnerin in einem Haushalt leben. Außerdem soll bei ihnen das Risiko an Diabetes zu erkranken höher sein. Das alles haben Wissenschaftler jetzt im Rahmen einer Studie ans Tageslicht gebracht.

Man kann wohl nur vermuten woran es liegt. Eine Möglichkeit sei wohl, dass sie sich ungesünder ernähren und weniger bewegen würden, also lieber vor dem Fernseher sitzen. Männer die in Partnerschaften leben würden wohl durch die Kochkünste der Frauen in den Genuss gesünderer Nahrung kommen.

Ein anderer Aspekt vermutet man, liege in der fehlenden körperlichen und emotionalen Nähe, die den Single-Männern fehlen würde. Somit sind sie allgemein anfälliger für Krankheiten verschiedenster Art, eine davon könne u.a. Bluthochdruck sein.

Ich fand das sehr erstaunlich und frage mich warum das so ist? Wieso ernähren sich viele Single Männer nicht gesund (wenn es denn stimmt)? Auch, dass menschliche Wärme in der Partnerschaft solch ausschlaggebende Bedeutung hat, ist erstaunlich. Was haltet ihr denn davon? Habt Ihr Erklärungen dafür? Glaubt ihr das würde auch umgekehrt für Frauen gelten? Eure Meinung dazu würde mich mal interessieren.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das überhaupt nicht erstaunlich sondern total nachvollziehbar. Wenn ich in einer Beziehung bin, ist die Motivation doch automatisch auch größer. Vor allem, wenn man sich zudem noch gegenseitig motiviert etwas zu unternehmen. Man geht öfter zusammen aus, macht vielleicht sogar Sport, kocht gemeinsam und so weiter. Das sind alles Dinge, die jemand, der Single ist, im Allgemeinen eher nicht erlebt. Er kocht für sich alleine und hat dabei oft wenig Lust auf großen Aufwand - Das kenne ich auch von mir. Da macht man sich abends lieber eine Pizza im Ofen als sich was Anständiges zuzubereiten. Bei Frauen ist das oft noch anders, weil die häufig auch nur einen Salat essen, ihrer Figur zuliebe.

In meinem Freundeskreis fällt es mir bei Männern extrem auf, die gerade jetzt seit ein bis zwei Jahren Single sind. Die Wohnung verwahrlost so langsam und im Kühlschrank findet man außer Ketchup nur noch Tiefkühlpizza. Die Wäsche wäscht wieder die Mutter und der einzige Sport, der betrieben wird, ist der des Trinkens. Auch das ist keine pauschale Aussage, trifft aber auf alle Männer in meinem Umfeld zu.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Vielleicht kommt aber auch noch dazu, dass die eigentlich so als wehleidig verschrienen Männer in einer Beziehung, grade am Anfang, sich eher nicht krank werden lassen. Also das vertuschen und runterspielen. Mein guter Freund könnte es nicht gut haben, wenn er krank wär und ich ihn pflegen wollte.

Ich im Übrigen esse schlechter, wenn ich mit einem Mann zu tun habe. Dann geht man eher essen oder macht sich was schnelles, weil man die gemeinsame Zeit anders verbringen will, als mit kochen. Aber da hat wohl auch einfach jeder eine andere Einstellung zum Kochen. Wer eh gerne kocht, kann das auch mit dem Partner zelebrieren, wer nicht gerne kocht, zelebriert dann das Essen gehen oder etwas in der Art.

Mal unabhängig davon - scheinbar scheinen ja auch die Jungs weniger krank zu werden, laut Studie, die zwar kein Single sind, aber es vielleicht lieber gerne wären :wink: Da frage ich mich wieder, wie da ausgesucht wurde, denn nur "Single oder nicht" - da sind mir für eine Statistik noch zu viele Variablen drin. Zumindest um eine Aussage über den Zusammenhang von emotionaler Wärme und Gesundheit treffen zu können. Wenn man nur traurige Singles und glückliche Ehemänner befragt, sind die Ergebnisse vermutlich anders, als wenn man glückliche Singles und eingeengte Ehemänner befragt. Oder eben auch nicht, das lässt sich leider nicht rauslesen.

Darum lese ich bei Studien immer gerne auch die Vorgehensweise der Datenerhebung.

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» Tiffekk » Beiträge: 165 » Talkpoints: 5,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Aus rein rationaler Sicht ist das Ergebnis dieser Studie wohl nur schwer nachvollziehbar. Allerdings kann ich mir durchaus letztendlich doch vorstellen, dass diese Forschungsergebnisse zutreffend sind, vor allem wenn man mal ein bisschen tiefer in der Klischee-Kiste wühlt. Ich finde auch die bisher vermuteten Begründungen für die erhöhte Anfälligkeit von Single-Männern für Krankheiten recht gut nachvollziehbar.

Sehr viele Männer leben immer noch in altmodischen Rollenmodellen, in denen die Frau für die Ernährung verantwortlich ist, während die Männer mit gesunder Ernährung nicht allzu viel am Hut haben. Leider haben die wenigsten Männer überhaupt ein Interesse daran, sich vernünftig zu ernähren und sich über ausgewogene Ernährung zu informieren. Dazu kommt noch, dass viele Frauen von sich aus oft im Haushalt bleiben und die Hausarbeit komplett an sich ziehen und dann auch gesund kochen. Leider verwöhnen viele Mütter gerade ihre Söhne und bringen ihnen viel seltener bei, gut und ausgewogen zu kochen und überfrachten lieber ihre Töchter mit solchem Wissen. Daher wird Männern oft gar kein vernünftiger Zugang zu gesunder Ernährung vermittelt, so dass diese auch später, wenn sie auf eigenen Beinen stehen, viel seltener gesund für sich selbst kochen als das bei Frauen der Fall ist, denen grundlegende Kenntnisse als Kinder schon fast aufgezwängt werden. In einer Beziehung zu einer Frau oder eben in der Familie bekommen viele Jungs wahrscheinlich weitaus bessere Nahrung als das der Fall ist, wenn sie alleine leben.

Wer sich schlecht ernährt, leidet mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit unter den sogenannten Zivilisationskrankheiten als jemand, der sich gesund und ausgewogen ernährt. Eine schlechte Ernährung begünstigt Krankheiten, so dass ich es nicht ungewöhnlich finde, dass diese Studie einen Zusammenhang zwischen dem Single-Status der Männer und der Anfälligkeit für Krankheiten herstellen konnte.

Dass auch fehlende physische und emotionale Nähe Krankheiten begünstigen kann, kann ich mir gut vorstellen. Ich denke, dass mit Krankheiten auch in diesem Zusammenhang nicht nur physische Erkrankungen, sondern auch psychische Leiden gemeint sind. Es gibt ja doch einige Menschen, die lieber in einer Partnerschaft leben als Single zu sein und sich dementsprechend nicht so wohlfühlen, wenn sie alleine sind. Psychische Probleme werden durchaus auch verstärkt, wenn jemand immer nur mit sich alleine ist und keine Beziehung und schlimmstenfalls keine Freunde als Ansprechpartner hat. Solche psychischen Leiden können sich dann wiederum auch in körperlichen Leiden niederschlagen. Ich denke aber, dass dieser Grund, ebenso wie der erste, nicht für alle Männer zutreffend ist. Einige Menschen sind ja auch gerne alleine.

Ich denke, dass es schon einen gewissen Prozentsatz von Menschen und hier im speziellen von Männern gibt, auf die einer oder beide Gründe zutreffen und die aufgrund dieser Faktoren auch anfälliger für bestimmte Krankheiten sind. Allerdings sind das eben statistische Ergebnisse, die natürlich nicht auf jeden Menschen zutreffen. Entscheidend ist sicher auch, wie der einzelne Mensch mit sich und seinem Leben umgeht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Dann liegt das wahrscheinlich daran, dass die meisten jungen Männer nicht kochen können oder wollen. Wenn die erst eine Partnerin haben dann gibt es mehr Salat und Gemüse, denn hauptsächlich wir Frauen achten doch auf gute und gesunde Ernährung mehr als die Männer. Das man weniger krank wird wenn man alleine lebt, dass ist unglaublich und nicht nachvollziehbar. Man sollte ja meinen dann hat man nur seine eigenen Bakterien zum bekämpfen und nicht noch die Bakterien vom Partner zu ertragen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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