Bald Google Verbot für Arbeitgeber?
Der Fakt dass man Menschen hinterher googlen kann und so auch unangenehmes ans Tageslicht kommt wurde ja schon oft genug hier besprochen – und auch das Arbeitgeber das zu gerne machen um so mehr über ihren zukünftigen Mitarbeiter oder ihre derzeitigen Mitarbeiter in Erfahrung zu bringen.
Doch damit soll laut dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Peter Schaar, bald Schluss sein. Laut Schaar sei es vorstellbar, dass in Deutschland ein Verbot beschlossen werden kann, welches festlegt, dass eine Information über einen Bewerber oder Mitarbeiter nach mehr als 5 Jahren nicht mehr entgegengehalten werden darf und so auch die Verwendung einer solcher Information gegen Bewerber und Mitarbeiter eingeschränkt wird. Dieses Verbot müsste jedoch vom Bundestag beschlossen und vorher auf die EU Datenschutzrichtlinie abgestimmt werden.
Finde ich richtig so, denn einige Dinge die man im Internet machen haben rein gar nichts mit dem Arbeitsplatz zutun. Wobei ich das ansich in Ordnung finden würde, wenn es sich um etwas illegales handelt.
Bin ebenfalls dafür, finde es eine gute Sache, vorallem für Azubis, die nunmal auch in der Kindheit bereits im Internet tätig gewesen sind und manche Einträge nunmal nur schwer zu entfernen sind.
Das Informationen nach 5 Jahren nicht mehr entgegen gehalten werden dürfen ist an und für sich eine gute Regelung. Wie allerdings will man das durchsetzen? Wenn ein Chef einmal etwas negatives oder zur eigenen Vorstellung unpassendes über einer Bewerber gelesen hat, wird das schon irgendwie immer im Hinterkopf bleiben und dann finden sich andere Gründe, die gegen eben jenen Bewerber sprechen. Wie will man gegen die Informationen, die das Netz nun mal bietet vorgehen? Im Internet immer mal wieder große Löschaktionen durchführen?
Es hat sich einfach eingebürgert, dass die meisten Mitmenschen in der scheinbaren Anonymität des Internets persönliche Daten und Anschauungen viel zu leicht (zurück verfolgbar) preisgeben. Sinnvoller wäre es noch mehr dafür zu sensibilisieren, dass im Netz preisgegebene Daten eben für meist unvorhersehbar lange Zeit dort zu finden sind. Und dass man sich aus diesem Grunde sehr genau überlegen sollte, welche Daten man wo veröffentlicht.
Natürlich ist es viel wichtiger und sinnvoller, dass man sensibel mit seinen Daten umgeht und nicht dem allgemeinen Voyeurismus frönt und diesem dient, nur da denken eben die wenigsten dran. Diese Lösung würde ich natürlich auch bevorzugen und ich sehe hier auch ein Nachweisproblem, dass man dem Arbeitgeber beweisen müsste, dass er einem aus diesem Grund (Google) nicht nimmt und nicht aus einem anderen.
Falls er damit jedoch einen bereits angestellten Mitarbeiter zu Nahe tritt oder ihm das vorwirft, sieht es ja schon anders aus, auch wenn der Chef natürlich auch nichts sagen könnte und ihn um die Ecke aus dem Betrieb ekeln kann wenn er sich daran stört.
Angebracht wäre das schon - eben gerade weil man manche Dinge lebenslänglich nicht mehr raus bekommt - aus dem lieben Netz. Man sagt ja auch "das Internet vergisst nichts".
Andererseits - verboten oder nicht - wer will das denn mal wieder kontrollieren, was der Chef vor der Einstellung macht?
Wenn er denn dann doch was negatives findet wird er sich schon einen passenden anderen Ablehnungsgrund einfallen lassen (wenn das überhaupt nötig ist) - NOCH muss man sich ja nicht rechtfertigen wenn man jemanden nicht einstellen möchte.
Alles in allem leben wir nunmal in einer Informationsgesellschaft mit allen Vor- und Nachteilen, die es nunmal auch gibt und geben muss.
annamarc hat geschrieben:Andererseits - verboten oder nicht - wer will das denn mal wieder kontrollieren, was der Chef vor der Einstellung macht?
Wenn er denn dann doch was negatives findet wird er sich schon einen passenden anderen Ablehnungsgrund einfallen lassen (wenn das überhaupt nötig ist) - NOCH muss man sich ja nicht rechtfertigen wenn man jemanden nicht einstellen möchte.
Genau da sehe ich auch das Problem. Der potenzielle Arbeitgeber wird ja nicht im Bewerbungsgespraech hingehen und sagen "sie nehme ich nicht weil ich erfahren habe dass xxx". Da waere er natuerlich schoen bloed, weil der Bewerber dann womoeglich sogar klagen koennte, wenn die Info tatsaechlich nur von alten Webinhalten kommen kann.
Aber wahrscheinlich ist doch, dass es einfach eine allgemeine Absage mit dem ueblichen "tut uns leid, jemand anders passt halt noch besser" blabla gibt und fertig, begruenden muss man das doch gar nicht weiter. Wieder ein an sich gutes Gesetz, das aber praktisch kaum Bedeutung haben wird. Anders sieht das schon bei Angestellten aus.
Manchmal frage ich mich, was der Datenschutzbeauftragte wieder zu sich genommen hat, um so einen Vorschlag zu unterbreiten. Sicher, es mag sinnvoll sein, sensible Daten nach einer gewissen Zeit nicht mehr zu archivieren, aber noch sinnvoller wäre es, wenn die Leute sensibler mit ihren Daten umgehen würden und nicht alles im Netz unterbringen würden, nur weil sie den Mitteilungstrang in sich verspüren.
Wenn dann ein potenzieller Arbeitgeber sich ein Bild von einem Partyschreck macht und darüber seine Meinung fällt, hat die entsprechende Person in meinen Augen fahrlässig gehandelt. Wer meint, im Internet angeben zu müssen und/oder sensible Daten verbreiten muss, hat es in den meisten Fällen nicht anders verdient. Bleiben nur noch ein kleiner Prozentsatz derer, die in Rache sensible Daten ins Netz stellen (und dagegen müsste dann der Betroffene vorgehen).
Aber eine Reglementierung des Internets halte ich weder für möglich noch für sinnvoll, denn wo beginnt die Grenze?
Ich Feind es auch Quatsch. Das kann niemand nachvollziehen ob das der Arbeitgeber dann macht oder nicht. Der muss ja nicht an der Arbeit googeln kann er ja auch daheim am PC machen. Und wenn sich dann jemand bewirbt und abgelehnt wird brauch man dafür noch nicht mal einen Grund nennen wieso, weshalb und warum.
Insofern mal wieder irgendwelcher Quatsch und wenn ich schon irgendwie im Internet hinterlegt bin, nur so zur Info es ist sogar möglich per Verfügung googel gegenüber zu verbieten dass man gefunden wird. Geht ganz einfach, schnell und komfortabel.
Fände ein Verbot auch richtig allerdings gibt es wie auch hier im Forum öfter zu lesen mit Studivz oder Schülervz schon fast bessere und komprimierter Portale um Infos um Bewerber für Stellen und Ausbildungen herauszufinden. Daher denke ich wenn wirklich das Googlen verboten oder eingeschränkt werden sollte wird es andere Ausweichmöglichkeiten geben Bewerber zu prüfen. Dies ist einfach von Firmenseite eine Art der Informationspolitik.
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