Der Tod wird meist verdrängt
Mich macht ihm Moment etwas ganz unruhig, da ich immer wieder an den Tod denken muss. Also ich bin kein Psychopath und ich bin auch nicht gestört, ich bin ein einfacher Junge der 15 Jahre alt ist. Aber mein Leben läuft an mir vorbei und wenn ich sehe was andere mit ihrem Leben gemacht haben habe ich Angst ein Niemand, eine Person zu sein, die einfach vergessen wird, da jetzt doch wenn man ehrlich ist niemand an die Toten Ur-Ur-Großeltern denkt, oder?
Ich habe doch eigentlich nach den 30 kein richtiges Leben mehr, da sich alles nur noch um Arbeit, Familie und Kinder drehen wird. Und wenn ich keine Frau an meiner Seite finde, werde ich mein Leben doch auch verschwenden. Und was erlebt man schon so vieles in 100 Jahren, die schon sehr kurz sind. Ich denke auch dran, dass ja schon 15 Jahre wie im Flug vergangen sind und ich habe noch nichts in dieser großen weiten Welt bewirkt. Ich wollte ein Individuum sein und nicht ein Standarttyp, der in der Bank oder als Rechtsanwalt arbeitet und dann jeden Tag nur Stress hat und in seinem Anzug rumläuft und sich nie die Person wiederspiegelt, die er einmal war. Deshalb wollte ich Mediendesigner werden, um einen bleibenden Eindruck in dieser Welt hinterlassen. Vielleicht sieht ja jemand in 200 Jahren ein Plakat oder ein Video von mir und denkt sich, was ich schon alles geleistet habe. Niemand wird sich an dich erinnern, wenn man immer das gleiche macht. Es muss etwas neues sein, um sich in die Welt und Wirtschaft einzuprägen und einen Status zu haben.
Dieses Thema bewegt mich schon seit fast 2 Monaten, da mein Kaninchen an einer Krankheit gestorben ist und ich mir so wenig Zeit genommen habe um ihn zu kümmern. Ich sehe ja jetzt, dass keiner mehr an ihn denkt außer mir, obwohl alle ihn gern hatten. Alle Leute versuchen den Tod so schnell wie möglich zu verdrängen und ich hätte wirklich gerne eine Lösung um ewig zu Leben, da ich wirklich nicht gerne sterben würde. Die Lebensrate steigert sich im Moment rapide und im Jahre 2050 soll sie schon auf mehr als 40Prozent stehen, was ein Fortschritt ist. Vielleicht schafft es irgendeiner den Tod zu stoppen, was aber theoretisch unmöglich ist, aber eigentlich ist alles Möglich, da früher die Leute auch dachten es sei unmöglich, dass die Erde rund sei und sich dreht. Ich hoffe wirklich, dass es jemand schafft.
Du scheinst ja sehr philosophisch veranlagt zu sein Das mit dem Tod ist schon eine Sache, die viele Menschen einfach verdrängen und verdrängen wollen. Sich damit zu auseinanderzusetzen und bewusst zu machen, das jeder Tag etwas besonderes ist und wir nun mal vergänglich sind, ist schon mal sehr vorbildlich, denn so kommst du zu dem Schluss, dass man was in seinem Leben erreichen möchte und bewusst damit lebt, wie kostbar es doch eigentlich ist.
Sich darüber Gedanken zu machen, versäumen die meisten Menschen oder aber sie setzen sich mit dem Tod viel zu spät auseinander und merken, dass sie im Leben nichts erreicht haben und sind unglücklich. Man bedenke, dass man zu jeder Zeit sterben kann- jede Minute und jede Sekunde.
Eins jedoch beunruhigt mich doch ein wenig. Du bist gerade mal zarte fünfzehn Jahre alt. Sich mit dem Tod in deinem Alter zu beschäftigen, ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, nur glaube ich dass du dir da zu viele Sorgen und Ängste machst. Du hast ja dein ganzes Leben noch vor dir- du hast jetzt noch alles in der Hand. Das fängt schon bei der Schule an! Willst du später einmal erfolgreich im Leben sein, dann würde ich dir den Schulabschluss des Abiturs empfehlen. Du siehst also, dass gerade mal am Anfang deines Lebens stehst und dir keinerlei Sorgen machen musst.
Wenn du dir einen "Plan" machst, was du später mal machen willst, was sich im laufe der Jahre vermutlich auch noch ändern wird, brauchst du dir keine Gedanken machen, denn dann hast du ein Ziel vor Augen. Abschließend lässt sich sagen, dass du das Thema Tod nochmal aufgreifen solltest, wenn du ein paar Jahre älter bist. Momentan glaube ich, dass dir diese nicht ganz einfache Kost Steine in deinen Weg legt. Darüber nachdenken ist vollkommen ok, denk viel lieber über das Hier und Jetzt nach!
Menno, mit 15 solltest Du so eigentlich nicht übers Leben nachdenken, denn Du hast ja noch alles vor Dir. Vielleicht ist es auch die Pupertät, das Du so nachdenklich bist oder die Jahreszeit, vielleicht liegt eine leichte Depression vor. Ich weiss es nicht, oder die Erfahrung mit Deinem Kaninchen hat Dich mitgenommen.
Ich kann Dir sagen, leb erstmal Dein Leben, denn Du hast noch so viel vor Dir und was Dir jetzt so banal erscheint, mit 30 sieht das ganz anders aus. Ich würde Dir raten, gehe feiern, mach so viele schöne Dinge, wie nur möglich, denn Du hast noch alles vor Dir. Es ist schon gut, wenn man nachdenklich ist und sich Gedanken um die Zukunft macht, aber vergiss dabei nicht zu leben. Es gibt so viel schönes auf der Welt, versuche Dinge zu finden, die Dich glücklich machen und überlege nicht, wie es sein wird, wenn Du 30 bist, denn bis dahin kann noch so viel passieren.
Egal, ob Du Dich für eine Familie entscheidest oder nicht, beide Lebenskonzepte können bereichernd sein. Wenn Dir Dein Leben bislang so schnell vorkommt, kann das auch daran liegen, das man im allgemeinen seine ersten Lebensjahre nicht so bewusst erlebt, wie die späteren Jahre.
Ich bin jetzt 40 und kann Dir sagen, ich fühle mich noch jung und je älter man wird, desto gelassener sieht man das Leben auch, man regt sich nicht mehr so viel über Kleinigkeiten auf, man wird irgendwie cooler Das konnte ich mir früher auch nicht vorstellen, aber es ist wirklich so. Und überleg nicht jetzt schon, was Du im Leben hinterlassen möchtest und ob Du es schaffst, damit setzt Du Dich nur unter Druck. Versuche einfach zu leben und glücklich zu sein. Ich hoffe, es gelingt Dir.
Kann mich meinen Vorrednern hier anschließen. Ich habe einen Sohn in deinem Alter, und er denkt sicher nicht an solche Sachen. Er ist zwar kein Draufgängertyp und ziemlich ruhig, doch denke ich mir, das er doch weiß was er in seinem Leben Anfangen will. Zwar sagt er auch, er möchte keine Familie gründen, bzw. keine Kinder haben, weil er sonst nichts anderes mehr machen kann, außer arbeiten, und für seine Kinder zu Sorgen, doch ich bin mir sicher, das er sich mit der Zeit und in einem richtigen Alter doch auch für eine Familie entscheiden wird.
Ich bin 34 Jahre alt, und denke sicher auch oft daran, was einmal sein wird, wenn ich sterbe, doch ich bin mir sicher, das ich nicht in Vergessenheit geraten werde, auch wenn ich nichts großartiges gemacht habe, oder etwas tolles erfunden habe. Sicher denke ich nicht an meine Ur Ur Ur Großeltern, den ich kannte sie ja nicht, es reicht mir aber schon wenn mich dann meine Enkeln in Erinnerung behalten werden. Sicher kommt es durch den Tod eines Menschen, oder auch eines Tieres der Gedanke, doch das leben muss weiter gehen.
Mein Vater starb mit knapp 50 Jahren, sicher denke ich nicht täglich an meinen verstorbenen Vater, doch es gibt sicher genug Momente, in denen ich an ihn denke. Wie er sprach, was er mir zu meiner Hochzeit schenkte. Auch an meine verstorbenen Tiere denke ich oft, eben heute sprach ich mit meinen Kindern über unsere verstorbenen Haustiere. Ich denke mir, du bist noch einfach zu jung, um darüber nachzudenken. Als ich jung war, etwas jünger noch als du. Dachte ich immer, das ich es nie erleben werde, wie es ist das erste mal die Menstruation zu bekommen, danach, als ich sie bekam, dachte ich mir, das ich es nie erleben werde, das ich einmal Kinder bekomme, tja jetzt habe ich 3 Söhne.
Ich schlage dir aber auch vor, so wie meine Mitschreiber, lebe dein Leben, mache es so wie du es dir vorstellst, versuche immer das beste daraus zu machen. Es kommt sowieso immer alles anders als man es sich vornimmt, oder plant. Vielleicht wirst du ja mal wirklich eine Berühmtheit, oder erfindest oder machst einmal etwas tolles, das auch nach deinem Tod noch alln Leuten in Erinnerung bleibt, und wenn nicht, hast du noch immer deine Familie und deine Nachfahren, die mit 100%iger Bestimmheit, dich immer in Erinnerung und in ihrem Herzen behalten werden.
Um auf die Familie zurück zu kommen. Ich denke, man kann sich das mit 15 wirklich schlecht vorstellen, eine Familie zu haben, denn man sieht die eigenen Eltern und will ja ganz anders sein. Viele Menschen wollten in dem Alter "niemals" heiraten oder Kinder haben und später ändert sich das dann ganz automatisch, so wie Mädchen ja früher auch doof waren für Jungs und umgekehrt, später sind die dann gar nicht mehr doof, sondern sehr anziehend.
Ich finde es normal, das man sich das in dem Alter noch nicht vorstellen kann, vielleicht ist das auch ein Schutz der Natur, um seine Jugend ausleben zu können und um nicht zu früh Eltern zu werden.
Ich finde es ganz normal, dass du dir mit fünfzehn solche Gedanken machst. Mir ging das in der Pubertät nicht anders und ich kenne dass auch von meinen Freunden damals. Es ist doch verständlich, dass zu dem Zeitpunkt, wenn man sich das erste Mal wirklich als eigenständige Person wahrnimmt, auch der Gedanke aufkommt, dass das Leben ja nicht unendlich ist. Wo ich meinen Vorrednern allerdings zustimme, ist, dass du diese negativen Gedanken auch bald von alleine wieder loswirst. Das hilft dir jetzt bestimmt nicht gerade weiter, aber die Pubertät ist eben nicht immer leicht und es geht einfach vorbei.
Ich muss dir ganz ehrlich sagen (und ich bin nur knappe sieben Jahre älter als du), dass ich gar kein Problem darin sehe, dass unser Leben zeitlich begrenzt ist, im Gegenteil, ich ziehe daraus den Schluss, dass es eben nicht so wichtig ist, dass man bedeutende, bleibende Dinge vollbringt. Für mich ist es wichtig, mein Leben und dass der Menschen, die mir wichtig sind mit Glück zu erfüllen. Mal angenommen, du wirst wirklich ein berühmter Mediendesigner und gestaltest Dinge, die die Menschen auch noch in zweihundert Jahren bewundern - was hast du davon? Wenn du allerdings einn Partner oder eine Partnerin findest, die mit dir glücklich ist und du auch mit ihr, und ihr durch eure Partnerschaft mehr Kraft für eure beiden Leben habt und euch so selbst und gegenseitig verbessert - das kannst du wirklich jeden Tag genießen.
Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen, was nach dem Tod mit mir passiert, weil ich das doch sowieso nicht mehr mitkriege. Und selbst die Leute, die über ihren Tod hinaus bekannt bleiben - deren Berühmtheit hat doch nichts mit ihrem wirklichen Selbst zu tun. Du weißt vielleicht heute, wer Goethe ist, aber von seiner Person an sich ist doch nichts übriggeblieben, du hast doch keine Ahnung, wie er wirklich drauf war. Und auch eine potentielle Nachfahrin von Goethe hat da nicht mehr Glück, weil man jemanden, den man nicht persönlich getroffen hat, einfach nicht kennt und sich deshalb auch nicht tatsächlich an ihn erinnern kann.
Deine Gedanken kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn ich manche Punkte nicht teile. Der Tod ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens und ich muss sagen, dass ich davor nie Angst hatte. Diese Furchtlosigkeit gehört allerdings leider der Vergangenheit an, denn mittlerweile mache ich mir auch mehr Gedanken um den Tod und ich finde es furchtbar, dass dieses Ereignis auch für mich unausweichlich ist, so wie für jeden anderen auch. Eine Zeitlang habe ich viel über den Tod nachgedacht, was dann auch wieder nachgelassen hat. Mit 15 und auch mit Anfang 20 war ich mir ebenfalls sicher, dass man mit über 30 sicher nicht mehr viel vom Leben haben wird, da man dann ja "alt" ist.
Ich bin in diesem Jahr 30 geworden und vor wenigen Wochen ist meine Oma verstorben. Das sind zwei Faktoren, die mich wieder ganz stark dazu gebracht haben, über den Tod an sich und über meine Wünsche an das Leben nachzudenken. Zuvor habe ich meinen eigenen und den Tod mir nahestehender Menschen eigentlich auch immer verdrängt, aber er ist in mein Leben getreten und ich habe, nun zum zweiten Mal in meinem Leben, feststellen müssen, dass Menschen, die mir wichtig sind, eben auch sterben können. Rational weiß man so etwas natürlich schon lange, aber ich denke, dass es einem beim Tod eines wichtigen Menschen dann noch einmal richtig bewusst wird, was das eigentlich bedeutet und welche Tragweite dieser Tod nun hat.
Bei mir ist es allerdings nicht so, dass ich Angst davor habe, dass ich vergessen werde. Es wird irgendwann so sein, dass sich keiner mehr an mich zurückerinnert und dass einfach keiner mehr da ist, der mich überhaupt kannte oder von mir gehört hat. Es gibt einzelne Menschen, deren Namen die meisten Menschen kennen, auch wenn diese Personen schon seit Jahrzehnten oder Jahrtausenden tot sind. Aber es ist doch so, dass nur der Name des Menschen "überlebt" oder ein Überblick über das, was er geleistet hat, zum Beispiel über wichtige Entdeckungen in der Medizin oder Technik, etc.pp.. Macht es für dich wirklich einen Unterschied, ob dein Name in 200 oder 500 Jahren von jemandem irgendwo in einem alten Buch oder sonst irgendwo gelesen wird, oder ob du komplett verschwindest, so wie fast alle Menschen, die vor uns gelebt haben und nach uns leben werden?
An dem Tod kannst du nichts ändern, auch wenn es mit Hilfe der modernen Medizin zunehmend möglich ist, dem Leben weitere Jahre zu geben. Ich persönlich möchte auch gar nicht ewig leben, auch wenn ich selbst auch gerne länger leben würde, vielleicht 200 Jahre. Ob ich nach 200 Jahren Leben dann aber nicht doch sagen würde, dass ich noch weitere 100 Jahre leben möchte, kann ich auch nicht ausschließen. Was aber wichtiger ist als solche theoretischen Fragestellungen, sollte der Genuß des Lebens sein, das man hat. Mit 30 ist nicht alles vorbei und dein Leben wird sich dann auch nicht nur um Familie, Kinder oder Beruf drehen, sofern du das nicht auch so möchtest. Ich habe schon als Kind gesagt, dass ich niemals ein Kind haben will und auch nicht mit ihnen zusammenleben will. Ich habe kein Kind und ich werde nie eines haben. Es steht dir frei, dein Leben so zu gestalten, wie du das möchtest. Du musst die Verantwortung für dich tragen und dein Leben so gestalten, wie du das möchtest - ob du nun Mediengestalter oder doch Bankkaufmann wirst, ob du keine Kinder hast oder einen ganzen Stall voll - es liegt alles bei dir. Wenn du ein Individuum sein möchtest und kein neumodischer Abklatsch der Arbeiter aus dem Film "Metropolis", die für mich den Standardtypen charakterisieren, dann musst du dein Leben eben so gestalten, dass es "anders" ist und vor allem so, dass du voll und ganz hinter dir stehen kannst. Das hat aber mit dem Tod nichts zu tun, sondern damit, sein Leben auszukosten, so gut es eben geht.
Orr ich glaube, ich möchte dich heiraten. Dass sich jemand solche Gedanken macht, das erlebt man selten. Das erlebt man kaum unter Erwachsenen, aber unter Jugendlichen? Ist mir bisher noch nicht so richtig einer begegnet, der dasselbe denkt wie ich.
Mir geht es da nämlich genauso. Ich bin 19 und ich habe manchmal richtige Panik, wenn ich sehe, dass fast 20 Jahre in meinem Leben vorbei sind und das schon ca. ein ganzes Viertel ist! Das muss man sich mal vorstellen! Demnächst ist wieder 2010 vorbei - dabei haben wir doch damit gerade erst angefangen!
Ich habe schon früher als Kind immer an den Tod gedacht. Während andere Kinder die Sesamstraße angeschaut haben, habe ich Dokumentationen über den Tod angesehen und das leidenschaftlich gerne. Und ich habe sterben gespielt und wollte verstorbene Haustiere ausgraben, um zu sehen, wie der Tod aussieht. Ich weiß auch nicht wieso ich so geworden bin, aber Angst vor dem Tod habe ich keine.
Mir geht es so wie dir, ich habe eher Angst, einfach vergessen zu werden oder zu sterben bevor ich etwas erreicht habe als vor Schmerzen oder vor dem, was danach kommt oder nicht kommt. Ich meine, die Welt hat sich vor uns ohne uns gedreht und sie wird sich nach uns ohne uns drehen. Das ist schon ein komischer Gedanke. Wir haben so wenig Zeit, um hier Spuren zu hinterlassen! Wir haben so wenig Zeit, um einen Eindruck in den Köpfen anderer zu hinterlassen, um Dinge zu erreichen, um die Welt ein Stückchen besser zu machen! Die Welt ein winziges Stück besser machen - das ist mein Ziel, mein Plan, mein Wunsch, mein Traum. Es ist das, wofür ich lebe. Ich werde die Welt nicht retten, aber vielleicht ein paar Herzen.
Es ärgert mich, dass ich hier und da Kraft aufbringe, um dieses kleine Stück Welt etwas besser zu gestalten und dann wende ich mich einen Augenblick ab - nur einen - und schaue ich wieder hin, ist alles wieder beim Alten und wieder schlagen sich die Leute die Köpfe ein, als wären sie unfähig, dazuzulernen. Und wenn das innerhalb eines Augenblickes alles wieder "zuwächst", was ich erreicht habe, ja was nützt dann mein ganzes Leben? Ich würde gerne eine dauerhafte Spur sein, die auf ein paar Menschen zurückbleibt - wenigstens solange diese Menschen leben! Ich wäre gerne jemand, der diese wenigen Menschen dauerhaft dazu anregt, sich intensiver in ihrem Leben aufzuhalten, mehr zu fühlen, mehr zu zeigen, mehr zu geben, andere Dinge zu nehmen als Geld und Sex, mehr zu tolerieren, mehr zu fragen.
Ich gebe auch alles, um eben das zu erreichen. Darum arbeite ich ja auch in einem sozialen Beruf, was mich sehr zufrieden stimmt. Es ist anstrengend, sich nicht einfach hinzusetzen an Ort und Stelle in seinem Leben und die Welt herum sich nicht einfach unverändert weiterdrehen zu lassen. Es kostet sehr viel Kraft, sich immer wieder einzubringen und "Nein" zu sagen, wenn etwas irgendwo verkehrt läuft. Ich merke das auch, aber ich bin unzufrieden, wenn ich aufhöre zu versuchen, Dinge in den Köpfen von Menschen zu bewirken. Ich glaube, ich kann nur mit der Tatsache, dass wir alle irgendwann verschwinden, klarkommen, wenn ich mich den Menschen hingebe und mittendrin sterbe. Ich kann mich nicht ausruhen und irgendwo am Rand des Lebens sterben, ich muss an die Front sozusagen.
Ich glaube, man muss wirklich erst einmal den Sinn des eigenen Lebens herausfinden und wissen, was genau man erreichen möchte, ehe man sich reinstürzt. Ich finde gut, wenn du dir darum auch einen Beruf herausgesucht hast, der dieser Vorstellung von dir entspricht. Viele Leute lernen einfach etwas, nur um eben irgendeiner Arbeit nachgehen zu können. Und irgendwann, wenn sie sich dann fragen, was sie eigentlich in den letzten 40 Jahren bewirkt haben, dann werden sie verrückt.
Besser ist es, sich den Weg vorher zu überlegen wie du und dann seine Ziele zu verfolgen und den Weg zu gehen. Vielleicht kommen wir dann an den Punkt, der uns zufrieden stimmt und der uns den Tod akzeptieren und annehmen lässt. Ich denke, wenn man das tut, was einen zufrieden stimmt und wo man Früchte seiner Arbeit sieht - und ich denke, die wirst du in deinem Beruf später sehen und ich sehe meine auch - dann wird alles okay sein.
Vielleicht wird man sich nicht ewig an uns erinnern, aber vielleicht ist das dann auch nicht mehr so wichtig, wenn wir zu unserem Todeszeitpunkt selbst genau wissen, was wir geschafft haben. Ich glaube, ein Leben, das man angepackt und nicht einfach "abgelutscht und weggetan" hat, das kann nicht sinnlos sein und das hinterlässt einfach Spuren. Häng dich einfach rein und gib dein Allerbestes, dann wirst du das Leben bald genießen können.
Ich finde du machst dir mit 15 schon sehr viele Gedanken über dein Leben. Wie aber schon ein paar hier geschrieben haben stehst du noch ganz am Anfang. Du kannst noch alles machen was du willst. Dir stehen alle Türen offen. Entweder du beginnst eine Lehre oder machst Abi, gehst dann vielleicht studieren und kannst deinen "Traumberuf" ausüben bzw. lernen.
Ich stand mit 14 vor der Entscheidung ob ich die Schule weitermache oder eine Lehre beginne. Ich habe mich für die Lehre entschieden und würde es wieder so tun. Ich habe diese Entscheidung nicht bereut, weil ich mich eben damit auseinandergesetzt habe. Der eigentlich Grund für die Lehre war bei mir das Geld und ich hatte absolut keine Lust mehr auf Schule.
Wenn ich jetzt noch etwas lernen möchte, dann mache ich einen Kurs und bilde mich so weiter! Ich habe vor 2,5 Jahren einen Lohnverrechnerkurs gemacht. Ich arbeite als Bürokauffrau und mir war es ein persönliches Anliegen, dass ich mich Weiterbilde. Man weiss ja nie was kommt. Nächstes Jahr möchte ich noch einen Buchhalterkurs machen. Ich brauche in meinem Beruf weder Lohnverrechnung noch Buchhaltung aber möchte mir alles offen halten.
Du siehst also, man kann vieles nebenbei noch lernen oder machen, wenn man das will. Natürlich ist das auch nicht einfach, wenn man dann ganztags arbeiten geht und mehrmals in der Woche diese Abendkurse macht, aber man hat dann ja was davon.
Mit 15 habe ich auch noch nicht an Kinder gedacht. Das kommt dann alles von ganz alleine, wenn man einen Partner hat. Wenn es dann passt, dann kommen einem solche Wünsche.
Ich denke, dass viele Leute den Tod nicht verdrängen, sondern nicht wissen, wie man damit umgehen soll. Man bekommt es ja von klein auf mit, dass der Tod etwas schlimmes ist und man trauern bzw. weinen muss. In anderen Ländern ist es so, dass ein Tod wie eine Hochzeit mit Musik und Tanz gefeiert wird. Das können wir uns gar nicht vorstellen.
Ich konnte anfangs mit dem Tod auch nicht umgehen und habe mir über meinen eigenen Tod Gedanken gemacht. Aber was hat man von seinem Leben, wenn man ständig an dein eigenen Tod denkt? Da dürfte man gar nicht aus dem Haus gehen. Am besten packt man sich dann in Watte und tut nichts mehr. Wenn es sein soll, dann reicht es ja, wenn man ausser Haus geht und ein Dachziegel fällt runter und trifft einen am Kopf und man stirbt.
Ich sehe es jetzt so:
Das Leben ist für jeden vorgeschrieben. Manche Leben 90 Jahre, andere 20 wieder andere nur ein paar Monate. Wenn der Zeitpunkt da ist, an dem man sein Leben gelebt hat, dann ist er da.
Bei uns in der Firma war vor ein paar Jahren ein Unfall am Parkplatz. Ein Arbeiter ist nach seiner Schicht zum Auto gegangen, ist gestolpert und mit dem Kopf auf einen Stein geschlafen und war tot. Denkt einer von uns daran, dass es so schnell gehen kann? Andere leiden lange an einer Krankheit und kämpfen. Manche sterben, manche überleben die Krankheit und sind dann meist noch viel stärker durch diesen Kampf. Warum ist das so? Meiner Meinung nach ist das wirklich Bestimmung
Bei mir ist seit 2006 kein Jahr vergangen, in dem es keinen Todesfall in der Familie gab. Das hat meine Einstellung zum Leben sehr verändert. Früher war es für mich immer wichtig, dass ich arbeiten gehe und der Haushalt in Ordnung ist. Jetzt nehm ich mir auch für mich bewusst Zeit. Wenn dann mal was im Haushalt liegen bleibt, ist es einfach so. Ich geniese mein Leben jetzt bzw. nehme viele Sachen anders wahr.
Die Zeit war nicht immer einfach, aber irgendwann (vor allem bei so vielen Todesfälle) lernt man damit umgehen. Bei den ersten beiden war ich am Boden zerstört, wusste selbst nicht wie ich damit umgehen soll. Mittlererweile ist es für mich so, dass der Tod einfach zum Leben gehört, beim Einem früher, beim Anderen später.
Bei mir sind auch schon Haustiere verstorben. Man denkt nicht jeden Tag an sie, aber in gewissen Situationen denkt man an schöne Erinnerungen mit den geliebten Tieren und freut sich dann oder ist auch betrübt. Aber es ist nunmal der Kreislauf. Oft denke ich auch an die Haustiere und erzähle es keinem. Das ist einfach "meine" Erinnerung und es muss ja keiner wissen. Man will auch gar nicht immer drüber reden.
Und nein ich denke auch nicht an meine Ur oder Ur-Ur-Großeltern. Ich habe sie nicht gekannt. Ich war ein paar Mal am Friedhof, wo meine Oma begraben liegt. Ich habe sie nicht gekannt, habe noch nie ein Foto von ihr gesehen, weil niemand eines hat und irgendwie ist es schon komisch, wenn man da am Grab einer "Unbekannten" steht. Es ist für mich leichter jemanden eine Kerze am Grab anzuzünden, wenn man ihn gekannt hat. Mir würde es auch ausreichen, wenn sich meine Enkel noch an mich erinnern können. Je nachdem wie alt ich werde die Urenkel noch, aber für die nächste Generation bin ich genauso eine Fremde wie meine Oma für mich.
In deinem Alter habe ich auch noch nicht so gedacht wie jetzt. Es passieren im Leben so viele Dinge, die einen prägen, verändern, schwächen aber auch stärker machen. Das Leben muss immer irgendwie weitergehen. Und das tut es auch.
Ich war oft schon an einem Punkt, wo alles sch.... war und ich keinen Sinn mehr im Leben gesehen habe, aber es gibt so viele kleine Dinge, die das Leben lebenswert machen, die man aber gar nicht bewusst mitkriegt. Denk mal nach, was dir alles Kraft gibt, dich für einen Moment zum Lächeln bringt. Sei es eine nette Geste von einem Freund, ein Lächeln eines Kindes, ein verschmustes Haustier, ein freundlicher Gruss oder Anruf von jemanden, den du schon lange nicht mehr gesehen hast. Da gibt es noch viel mehr solche Dinge. Denk an diese Dinge und du merkst, dass es immer einen Sinn im Leben gibt.
Du hast dein ganzes Leben noch vor dir! Denk nicht zu viel darüber nach wann/wie/wo du sterben wirst. Das hat keinen Sinn und verdirbt dir dein ganzes Leben. Es gibt so tolle Sprüche, die das zum Ausdruck bringen. Lebe den Augenblick, Verschiebe nichts auf morgen - es könnte zu spät sein, uvm. Es steckt viel Wahrheit hinter dieses Sprüchen. Lass es dir gut gehen und lebe jeden Tag als ob es dein letzter wäre. Es wird sich alles so ergeben, wie es für dich passt bzw. kannst du das ja auch ein Stück weit lenken.
Ich lese gerade ein gutes Buch, bei dem man viel Nachdenken muss, wie es einem eigentlich geht bzw. wie man Dinge noch sehen kann. Es zeigt einem, dass man im "JETZT" leben sollte und nicht in der Vergangenheit oder gar in der Zukunft. Ich hab zwar erst ca. 40 Seiten gelesen, aber es ist wirklich interessant und hat mir schon viele Denkanstöße gegeben. Es ist von Eckhard Tolle und heißt "Jetzt". Vielleicht ist es ja was für dich.
Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute für deinen weiteren Weg. Du wirst Entscheidungen schon so treffen, wie sie für dich am besten sind. Mach dir jetzt noch nicht so viele Gedanken drüber, was in 5 oder 10 oder gar 50 Jahren sein wird. Wer weiß, was der Wissenschaft noch alles einfällt, aber darüber würde ich mir nicht zu viel Gedanken machen. Es wird so viel positives, aber leider auch ein paar negative Dinge in deinem Leben geben, die dich auf einen anderen Weg schicken. Man muss es einfach nur annehmen.
Ich finde das gar nicht ungewöhnlich und ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass ich eine Seelenverwandte von Dir bin. Ich war genauso in Deinem Alter. Heute bin ich etwas lockerer mit meinen 33 Jahren. Als ich 15 Jahre alt war hörte ich zum ersten Mal von solchen Weltuntergangs-Geschichten und Nostradamus und es wird kein Jahr 2000 geben. 1999 ist Ende Gelände davon war ich überzeugt.
Ich war sicher, dass ich nie heiraten kann und Kinder bekommen werde. Aber man glaubt es kaum es wurde der 1.1.2000 und wir leben immer noch. Nun sind ja wieder 10 Jahre rum. Was mir aber auch Sorgen macht, dass meine Eltern nun auf die 70 Jahre zu gehen. Meine Großeltern wurden nicht mal 70 Jahre. Ich kann mir ein Leben ohne meine Eltern nicht vorstellen und liege so manche Nacht wach vor Angst.
Aber weisst Du was für ein Spruch mir geholfen hat? Einer von Alf. Willi erklärt Brian, dass man jeden Tag geniessen sollte und nicht Angst vor der möglichen Zukunft haben soll. Wenn man Angst hat bevor was passiert, dann entgehen Dir soviele Dingen die jetzt wirklich passieren.
Also lebe jetzt und heute und lass es Dir gesagt sein, dass Du mit 15 Jahren noch eine Menge Zeit haben wirst und Du wirst noch vieles erleben. Die Angst kommt immer wieder durch und die wird Dich vermutlich auch begleiten, aber Du wirst mit den Jahren lernen damit umzugehen.
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