Stimmung: Eigenschaften von Farbe

Ich richte mir gerade meine erste Wohnung ein und ich habe vor sie farbig zu gestalten. Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht darüber gelesen, dass die verschiedenen Farben Einfluss auf die Stimmung haben können. Darüber würde ich gern sehr viel mehr wissen. Denn was die Eigenschaften der Farben angeht, könnt ich damit doch sicher mein Wohlbefinden und meine Stimmung positiv beeinflussen.

Was für Farben sollte ich für die Wohnung aussuchen und wo kann ich mehr erfahren?

Hallo,

ja die Farben können dich sehr in deinem Wohlbefinden beeinflussen. Du bestimmt mit ihnen ob ein Raum hell oder dunkel und auch kalt oder warm, sowie hoch oder niedrig wirkt.

Zuerst, damit du nie das Gefühl hast das dir die Decke auf den Kopf fällt und du den ganzen Raum streichen willst, dann solltest du einen oberen Rand zur Decke lassen. Einfach die obersten 5cm weiß lassen und der Raum wirkt gleich viel höher. Streichst du nur einige Wände und nicht den ganzen Raum ist das nicht so wichtig.

Wenn du nicht willst das dein Raum dunkel wirkt solltest du dunkle Farben vermeiden oder nur gezielt einsetzen. So kann eine dunkle Wand im Kontrast mit hellen Wänden sehr gut wirken. Machst du aber mehr als eine dunkle wirkt es düster und erdrückend.

Besonders beeinflussen tun dich aber die Farben. Stell dir einfach mal vor einen ganzen Raum in Neongelb oder Neonorange zu streichen? Da kann man sich wohl nur sehr schwer wohlfühlen. Du solltest deine Farben natürlich auch zu einem gewissen Teil mit deinem Mobiliar abstimmen, aber schöne warme Farben sind so etwas wie ein helles bis kräftiges orange, s. Dies ist eine absolute Wohlfühlfarbe. Oder du lässt einige Wände weiß und streichst eine andere in einem dunklen Weinrot, das wirkt warm und romantisch, weitere warme Farben sind auch ein schönes Beige, oder Sandfarben. Mit kälteren Farben wie Rosa und Blau etwas vorsichtig umgehen. Auf diese Farben greift man eher zurück wenn man dafür ein Mobiliar hat das sehr warm wirkt.

Ich selbst habe auch ein rosa Zimmer und habe es dann mit dunkelpinken Vorhängen und einigen Holzmöbeln gekürt. Da es mein Schlafzimmer ist habe ich auch noch Bettwäsche in warmen Tönen und so gewählt. Dann wirkt das ganze auch mit kalter Farbe an der Wand sehr warm.

Du kannst allerdings auch in den Baumarkt geben und dir einfach mal ein paar Farbproben aussuchen und die dann mitnehmen, damit du es dir besser vorstellen kannst, denn das Wichtigste ist das du dich wohlfühlst.

Auch wenn es zu Wirkungen von Farben zig Studien gibt, finde ich, dass die Stimmung dann positiv beeinflusst wird, wenn man von Farben umgeben ist, die man wirklich gerne mag. Ich meine, was bringt es denn, wenn man sein Wohnzimmer in Orange streicht, weil das eine "absolute Wohlfühlfarbe" sein soll, wenn man Orange noch nie ausstehen konnte und höchstens in der Halloween Dekoration tolerieren kann?

Bei der Wahl der Farben sollte man höchstens beachten, dass dunkle Farben einen Raum natürlich dunkler machen und kleiner aussehen lassen und dass man die Temperatur in einem Raum, der in warmen Farben gestrichen ist als höher empfindet. Das ist bei Räumen, die so liegen, dass sie sich im Sommer aufheizen schon wichtig, denn wenn man diese Räume in Farben streicht, die an das innere eines Hochofens erinnern, fühlt man sich bei einer Hitzewelle auch, als würde man in einem solchen stehen. Da sind weiße oder blaue Wände dann schon besser oder wenn es schon Rot sein muss wenigstens ein Rot mit Blauanteil.

Also ich persönlich fahre auf orange oder gelbe Wände total ab. "Wohlfühlfarben" trifft auf mich da sehr gut zu. Gerade letzte Woche habe ich das erst wieder gemerkt. Ich bin in ein Wohnheim gezogen und es hieß, dort wären alle Wände weiß. In meinem Zimmer hatte aber meine Mitbewohnerin schon mal ein bisschen mit Orange hantiert - auch orange-gelbe Vorhänge angebracht und ich fühlte mich gleich total wohl.

Aber der Einwand von Cloudy24 stimmt natürlich auch. Jeder hat eben so seine Lieblingsfarben und dann ist es wirklich besser, die Wände lieber so zu streichen als mit diesen "allgemeinen Wohlfühlfarben", wenn man die denn wirklich gar nicht mag. Wobei ich mir persönlich nicht vorstellen kann, einen kompletten Raum in blau zu streichen und dabei ist blau meine Lieblingsfarbe.

Ich mag orange auch nicht so, aber im Zimmer gefällt es mir gut. Blau würde ich höchstens meinetwegen an einer Wand mit unterbringen, wobei das dann natürlich auch irgendwie zur Einrichtung passen müsste. Blau ist schwierig in dieser Hinsicht, finde ich. Es wirkt wirklich an den Wänden recht kühl. Am schönsten finde ich es ohnehin, wenn man nicht alles in einer Farbe streicht, sondern wenn man Akzente setzt, also eben nur eine Wand in seiner Farbe streicht und den Rest weiß lässt. Wenn ich alles farbig streichen würde wollen, würde ich blassere Farben wählen, sonst kann man schon mal kräftige Farben pinseln. Kommt also auch darauf an, wie ich die Farben einsetze, wenn ich mich wohlfühlen möchte.

Ich habe mal in einem Pflegeheim gearbeitet, in dem hauptsächlich schwerst Demente wohnten und um denen ein bisschen zu helfen, hat man jedes Stockwerk andersfarbig gestrichen. Ich hatte das Glück im gelben Bereich zu arbeiten, das war toll, da hat man sich wohl gefühlt. Aber eins über uns war alles blau - wenn ich da war, habe ich mich immer wie ein Gast gefühlt, man wurde gar nicht richtig warm im Arbeiten, es herrschte kalte Atmosphäre und wirkte wie OP-Bereich im Krankenhaus. Ist irgendwie nicht Sinn und Zweck der Sache. Im dritten Stock war alles rosa gestrichen. Da kam man sich irgendwie verarscht vor. Das wirkte total albern, ich kam mir wie im Barbiehaus vor.

Naja, Fazit, ich bin natürlich absolut der Meinung, dass es wichtig ist, auf die Farbauswahl in der Wohnung zu achten. Da gibt es gar keinen Zweifel daran. Wie gesagt, ich kann gelb und orange natürlich schon empfehlen - aber auch eine dunkelrote einzelne Wand oder eine violette Wnd finde ich ganz reizvoll. Man muss eben sehen, was einem gefällt. Blau würde ich aber persönlich nichts streichen, auch nicht, wenn es meine Lieblingsfarbe ist.

Ich habe vor ca. 4 Monaten auch eine neue Wohnung bezogen und diese farbig gestaltet. Dabei ist einerseits natürlich wichtig, welche Farben du magst und wie sie auf dich wirken. Am Beispiel von mir kann ich dir das vielleicht kurz erklären:

Ich finde Farben in Brauntönen sehr beruhigend, also habe ich für mich entschieden, das Wohnzimmer und den Flurbereich in Creme- bzw. Brauntönen zu streichen. Das gibt mir gleichzeitig ein Gefühl von Gemütlichkeit, weil es einfach warme Farben sind. Da die Räume groß sind, brauchte ich mir über die Dunkelheit keine Gedanken zu machen. Die Farben sind nicht so dunkel, dass die Räume kleiner wirken und die großen Fenster tun ihr übriges.

Im Büro wollte ich eine Farbe wählen, die beim Lernen unterstützt und die Kreativität anregt. Dort habe ich mich für Creme und Grün entschieden. Das sticht überhaupt nicht in den Augen, ist ein angenehmer Farbton und beide Farben harmonieren perfekt miteinander. Dort kann ich mich länger aufhalten, auch lernen oder arbeiten, ohne, dass mir die Farben zu schaffen machen.

An meinen beiden Beispielen wollte ich dir zeigen, dass es auch darauf ankommt, wie du Farben empfindest. In Baumärkten gibt es oft solche Farbkarten, die dir einen Eindruck über die spätere Farbe geben. Du solltest dir ein paar davon mit nach Hause nehmen und sie dir in den Räumen genauer ansehen, dann bekommst du schnell ein Gefühl dafür, ob die Farbe passt oder nicht. Wichtig ist auch, nicht bis ganz zur Decke zu streichen, sondern dort einen weißen Streifen zu lassen. Das drückt den Raum nicht so und die Farben kommen besser zur Geltung.

Generell kann man wohl sagen, dass warme Farben eher beruhigend wirken, während grelle Farben aufregen oder anregen. Je nachdem, für welchen Zweck und welche Stimmung du ein Zimmer streichst, solltest du deine Farben wählen.