Kind auf Therapie vorbereiten
Mein Sohn hat sich nun schon länger auffällig benommen. Nachdem ich nun auch im Kindergarten drauf angesprochen wurde, habe ich nun einen Termin beim Kinderarzt ausgemacht und ihm die Probleme geschildert. Da er dieses Jahr in die Schule kommt, wurde mir zu einer Ergotherapie geraten, um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
Er ist öfters verträumt, hängt quasi in seiner Welt, ist aber auch manchmal unkontrolliert aggressiv. Nach den Ausführungen kam die Diagnose ADS. Wir haben nun eine Überweisung zu einem Kinderpsychologen bekommen. Da der Arzt es nicht für sinnvoll hält, ihn ein Jahr später in die Schule zu schicken, da er nun schon recht weit ist und er dann unterfordert wäre und noch aggressiver werden könnte, sollen wir schon in 2 Wochen mit einer Therapie beginnen.
Allerdings weiß ich nun überhaupt nicht, wie ich ihm erklären soll warum wir dort hingehen und was er dort soll. Klar könnte ich ihm erklären dass es wegen seinem Verhalten ist und um ihm zu helfen dass er sich anders benehmen kann. Aber ich habe Bedenken, dass er das irgendwie so auffasst dass er sich negativ verhält oder er Schuldgefühle bekommt.
Im Moment bin ich irgendwie ziemlich mit der Situation überfordert und hab mich jetzt auch schon mit einigen Lektüren zu dem Thema eingedeckt. Aber wie ich den Anfang finde um mit ihm darüber zu reden weiß ich noch immer nicht. Hat von euch jemand eine Idee wie ich altersgerecht einen Einstieg zu dem Thema finden kann?
Naja, vielleicht kann man es ja über die Schiene machen, dass du ihn fragst, ob er selber denn immer zufrieden ist, wenn er sich mal wieder so benimmt. Ob es ihn vielleicht nicht traurig macht, wenn er manchmal so böse wird und ob er nicht viel lieber fröhlich sein würde. Und dann erklärst du ihm, dass das ein Doktor ist, der, ohne Spritzen und so, helfen kann, dass ER sich glücklicher fühlt.
So umgehst du den erhobenen Zeigefinger und dieses "sei brav wie alle anderen Kinder" sondern bietest ihm eine Hilfe an, damit er zufriedener ist. Er hat dann vielleicht eher das Gefühl, dass das was für ihn ist und nicht für die Erwachsenen.
Ich würde wohl entweder nichts vorher mit ihm besprechen, da er es wohl kaum richtig verstehen wird. Oder ich würde ihm das ganze in Richtung Schulvorbereitung "unterjubeln". Ansonsten könntest du ja beim Psychologen selbst anrufen und dort nachfragen, was sie für sinnvoll halten. Vielleicht ist es ja sogar das beste, wenn er gar nichts vorher erfährt? Und wenn er doch vorher von erfahren kann und soll, dann kannst du dort sicherlich auch Tipps bekommen, wie du es richtig anstellst. Schließlich haben die ja die beste Erfahrung damit.
Hallo!
Das erste was mir in den Sinn kam war, dass bei solchen Sachen immer gleich ADS diagnostiziert wird. Hast du denn nochmal eine zweite Meinung von einem anderen Arzt eingeholt? Also ist es sicher, dass dein Kind ADS hat? Ich will da um Gottes Willen, nichts schlecht oder dir ausreden, aber oftmals ist es so, dass diese Diagnose gestellt wird, wenn man nichts anderes mehr weiß.
Ich würde schon ehrlich zu dem Jungen sein und ihm sagen, was da auf ihn zukommt und warum. Du kannst ihm ja einfach erklären, dass er in gewisser Weise krank ist und ihm die Therapie helfen soll, sein Leben leichter zu machen. Erkläre ihm, dass es nichts schlimmes ist oder etwas, wofür er sich schämen müsste. Ich denke, dass es besser ist, wenn er die Wahrheit weiß und es auch versteht, als wenn du ihm etwas von Vorbereitungen für die Schule oder ähnliches, erzählst.
Ich habe meinen Sohn eine längere Zeit beobachtet, und auch ein Gespräch mit seiner Erzieherin im Kindergarten gehabt um die Beobachtungen abzugleichen. Ich hatte dann irgendwann selber die Vermutung dass es auf dieses hinauslaufen könnte und viel recherchiert. Ich weiß auch, dass diese Diagnose oft ziemlich übervoreilt gestellt wird.
Ich habe auch dem Arzt bewusst nichts von meiner Vermutung gesagt um ihn nicht in eine Richtung zu drängen sondern wollte abwarten was er davon hält. Ich bin aber mit dem Arzt einen Bogen durchgegangen und konnte auch wirklich zu jedem Punkt ausführliche, passende Beobachtungen schildern.
Auch mit der früheren Tagesmutter meines kleinen Sohnes habe ich mich unterhalten. Ihr Sohn ist 13 und er hat schon jahrelang ADS. Ich war auch vor längerer Zeit schonmal beim Arzt gewesen als es um die Feinmotorik ging, und auch da schließt sich der Kreis wieder.
Es ist auch nicht vorgesehen, dass mein Sohn Medikamente bekommt, sondern es geht jetzt vorerst wirklich um die psychologische Therapie, um ihn "schulfit" zu machen. Ich denke spätestens dabei wird sich dann herauskristallisieren wenn es von woanders her rührt.
Ich habe ihm schon bevor wir zum Kinderarzt sind wegen dem Gespräch, erzählt dass wir mal mit dem Arzt reden wollen, damit er ihm evtl helfen kann, dass er sich nicht immer so schnell ärgern muss, oder auch Sachen schneller fertig bekommt. Sie haben im Kindergarten z.B. mal Laternen angemalt. Während die anderen Kinder nach 2 Stunden fertig waren, musste ihm nach 2 Tagen geholfen werden. Aber ob das nun auch ausreichend ist, ihm zu erklären warum wir zu noch einer Ärztin gehen weiß ich nicht.
Ich halte nichts davon, ein Kind anzulügen. Meistens ahnen sie es schon und wenn die Mutter dann auch noch flunkert, kann es ein böses Erwachen geben. Sicherlich ist es der falsche Weg, ihm zu sagen, dass er verhaltensauffällig ist und er deswegen zum Arzt muss, aber nichts zu sagen ist auch nicht das gelbe vom Ei.
Ich gehe stark davon aus, dass du dich mit ihm schon unterhalten hast, wegen seiner Träumerei und auch den Agressionen. Ich würde es für sinnvoll halten, wenn du ihm sagst, dass du es für gut hälst, wenn ihr das ändert, bevor er in die Schule kommt.
Vielleicht hat er einen Berufswunsch und da ist es gut, wenn er gut in der Schule ist und dazu muss er sich eben auch konzentrieren können. Auch kann es Freunde verschrecken, wenn man agressiv zu ihnen ist. Sowas will kein Kind.
Desweiteren ist es gut, wenn man das Kind frei entscheiden lässt. In dem Falle ist es nur theoretisch, aber er soll die Möglichkeit haben, selbst einzusehen, dass das gut für ihn ist. Sieht er das ein, wird er dem Besuch beim Arzt zustimmen. Außerdem kann man "immer noch gehen, wenn der Arzt nicht nett ist" und das muss er ohnehin sein, wenn die Therapie anschlagen soll. Auch das ist nur theoretisch so, engt das Kind aber zum mindest nicht ein.
Wichtig ist, dass du ihm nicht das Gefühl gibst, sauer auf ihn zu sein. Er kann auch nichts dafür, das er manchmal wütend ist, aber er kann die Situation ändern. Nur er.
Ich hatte mal ein Kind mit extremem ADS in meiner Jugendgruppe und dieser Junge war nach seinen "Ausrastern" immer sehr traurig darüber, dass er sich so verhalten und andere damit verletzt hatte, und wollte sehr gerne etwas dagegen tun. Wie hier schon von einigen vorgeschlagen wurde, würde ich deshalb an deiner Stelle deinen Sohn auch mal darauf ansprechen, ob er es denn schön findet, wenn er sich so agressiv verhält. Natürlich sollte das dann geschehen, wenn er das auch wirklich mit seinem Verhalten in Zusammenhang bringen kann, also weder mitten in so einer Situation, noch drei Tage später, wenn er sich gar nicht mehr daran erinnert.
Du könntest auch mal bei deinem Kinderarzt oder beim Kinderpsychologen nachfragen, wie du deinen Sohn am besten auf die Therapie vorbereiten kannst. Immerhin ist das der Beruf dieser Leute und du bist sicher nicht die erste Mutter, die vor dieser Problematik steht.
Nur noch mal am Rande zu ADS, ich finde es auch reichlich schnell diagnostiziert. Diese Diagnose wurde auch bei Kindern zweier Freundinnen diagnostiziert und da überwies der behandelnde Hausarzt die Kinder immer zu mehreren Spezialisten und bis die Diagnose stand dauerte es eine Weile. Bei einem Kind ist der Gang zum Psychologen auch heute noch Teil der Behandlung, allerdings geht es da nicht ganz ohne Medikamente.
Nun aber zum eigentlichen Problem, der Vorbereitung des Kindes auf die Therapie. Mein Kind hat ein anderes gesundheitliches Problem, dass jetzt endgültig abgeklärt wird und so müssen wir auch mehrere Spezialisten aufsuchen. Mein Kind stört diese gesundheitliche Einschränkung sehr und daher ist es auch bereit, die Spezialisten aufzusuchen, weil ich und auch unsere Hausärztin ihm erklärt haben, dass diese ihm helfen können. Wenn Dein Kind seine Einschränkungen auch stören, dann wird die Erklärung sicher helfen. Aber von der oben erwähnten Freundin weiß ich, dass nicht der erste Psychologe der war, der letzten Endes Zugang zum Kind fand.
Wenn Dein Kind aber nicht findet, dass an seinem Verhalten etwas geändert werden müsste, dann kannst Du ihm entweder erklären, dass Du Dir Sorgen machst und deswegen mit ihm zu dem Spezialisten gehst. Andererseits kannst Du, wie schon erwähnt, in der Praxis nachfragen, wie Du Dein Kind am besten vorbereiten kannst.
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