Ich würde wirklich alles für dich tun!?

vom 07.01.2010, 18:53 Uhr

Man hört und sagt so Sätze wie "Ich würde alles für dich tun!" oder "Ich würde für dich sterben!" wenn man verliebt ist. Im Endeffekt ist es in der Realität oft so, dass man für den anderen nicht mal den Müll herunterbringen würde. Ich fand diese Aussprüche schon immer irgendwie blöd und empfinde sie eher als leere Worte, statt als DAS große Liebesgeständnis.

Wie findet ihr das? Sollte man sowas gar nicht erst sagen, weil man es ja rein theoretisch meist doch nicht einhält/einhalten wird? Oder findet ihr solche Sätze romantisch und von daher gar nicht störend, dass sie meist nicht der Wahrheit entsprechen?

» cochiiii » Beiträge: 159 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist schon schön, wenn der Partner so etwas sagt. Aber ich denke auch, dass eher als Geste gemeint ist und gleich bedeutet, dass man wirklich für den anderen sterben würde, was in den meisten Fällen ja auch so eigentlich gar nicht möglich ist. Es zählt ja der Sinn, der darin steckt.

Ich muss sagen, dass mein Freund schon viel für mich macht und auch, wenn es nur Kleinigkeiten sind, weiß ich diese zu schätzen. Er bringt mir dann mal meine Medikamente aus der Apotheke mit oder fährt noch nach der Arbeit, bei einem Supermarkt oder Geschäft vorbei, wenn ich etwas vergessen habe. Genauso, tue ich dann auch wiederum Sachen für ihn. Tätige für ihn Anrufe und eben andere Kleinigkeiten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich sage gerne zu meinem Freund, dass ich alles für ihn tun würde, weil es der Wahrheit entspricht und ich auch dazu stehe und es im Ernstfall auch noch genauso sehe. Falls er irgendetwas von mir bräuchte, würde ich ihm das besorgen - Egal wie diese Hilfe aussieht. Im Enrstfall wäre ich immer für ihn da und würde ihm jeden Wunsch erfüllen. Dabei sollte natürlich gewährleistet sein, dass es nichts ist, das jetzt unter Umständen mit Prostituition oder Drogenschmuggel zu tun hat - Aber an so etwas denkt man ja auch gar nicht, weil er das sowieso nie von mir verlangen würde.

Das Beispiel mit dem Rausbringen des Mülls finde ich etwas doof. Ich meine, wieso bringst du den Müll für deinen Partner nicht nach draußen? Für mich ist eine Beziehung schon etwas, bei dem jeder mitanpackt und seinen Teil dazu beiträgt und wenn jemand keine Lust hat, den Müll für mich nach draußen zu bringen, dann kann er mich gerne mal kreuzweise.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also, dass jemand für mich stirbt, möchte ich garnicht unbedingt. Aber den Satz, dass jemand alles für mich tun würde, habe ich auch schön gehört. Klar klingt das erstmal schön und man denkt sich, dass ist schnell dahin gesagt, aber wie Nelchen auch schon sagte, man merkt das an vielen Dingen, ob der Partner aus vollem Herzen etwas für dich tut. Und das kommt dem dann schon sehr nahe.

Wenn ich zum Beispiel bis in die Nacht mit Freundinnen unterwegs bin, dann kann es schonmal sein, dass ich meinen Freund anrufe (und das kann auch mal 4 Uhr sein) und er setzt sich ins Auto, um mich abzuholen, ohne irgendwie zu meckern. Ich denke es sind die kleinen und großen Gesten, die einem das Gefühl geben, dass der Partner, komme was wolle, alles für einen tun würde.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sowas sollte man meiner Meinung nach nur dann von sich geben, wenn man das ernst meint. Und damit meine ich nicht, dass man für den anderen sterben wollen würde. Das ist Unsinn und das will sowohl der eine, als auch der andere nicht.

Ansonsten finde ich es schon wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann und das steckt eigentlich hinter diesem Satz, wenn man es genau nimmt. Dazu gehören dann eben auch Dinge, die abwägiger sind. Aber wenn man jemanden hat, der alles (oder sehr viel) für einen tun würde, dann kann man diesen eben auch darum bitten. Das macht man keines Weges bei jedem und ich würde das wiederum auch nicht für jeden machen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich persönlich finde solche Sätze nicht wirklich romantisch, aber ich habe etwas in der Art meinem Mann schon oft gesagt.

"Ich würde alles für dich tun" trifft in den meisten Fällen zu - ich will eigentlich immer das Beste für meinen Mann und schau deshalb, dass ich ihn so gut es geht entlaste. Ich verwöhne ihn gerne und freue mich einfach, wenn es ihm gut geht - und er weiß das auch und genießt es. Ich habe das damals mit meiner Familie ähnlich gehandhabt - für mich ist es schön, anderen Menschen, die ich gern hab, Gefallen zu tun.

"Ich würde für dich sterben" habe ich mir schon oft gedacht - gesagt habe ich wahrscheinlich so Sachen wie "ich würde sterben, wenn dir etwas passieren würde". Ich habe oft schon intensiv darüber nachgedacht, wie mein Leben ohne meinen Mann wäre und es wäre für mich wirklich ein Horror. Ich habe immer gedacht, dass ich mich nie wieder "fangen" würde, wenn so etwas passieren würde.

Seit unsere Tochter geboren wurde, sehe ich das Ganze ein bisschen anders. Nun gibt es 2 Menschen, die mir genau gleich wichtig sind und wenn einer nicht mehr da wäre, wäre ich für den 2. da. Trotzdem meine ich solche Sachen wirklich nach besten Wissen und Gewissen ernst, wenn ich sie sage.

» Enni83 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 2,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde für meinen Partner nicht alles tun. Was nichts damit zu tun hat, dass ich ihn nicht ausreichend liebe, ganz im Gegenteil. Er ist mir so wichtig, dass ich sagen kann, ich möchte mit ihm ganz lang einen gemeinsamen Weg gehen, wenn nicht sogar bis zu den dritten Zähnen und nen Krückstock.

Alles für meinen Partner zu tun würde bedeuten mich für ihn bedingungslos zum Opfer zu machen. Unabhängig davon, dass ich das nicht zulassen würde, würde er das auch niemals von mir verlangen. Mein Partner weis, dass ich sehr viel zu geben habe und er sich auf mich diesbezüglich verlassen kann. Selbstverständlich schließt das mit ein, dass ich ihn in Notsituationen zur Seite stehe und soweit es in meiner Macht steht, ihn vor schlimmen Situationen bewahre oder (auf Holz klopf) ihn aus Lebensbedrohlichen Situationen befreien würde.

Aber ich würde mich niemals für einen Menschen aufgeben, nur weil derjenige es als Beweis dazu sieht, ihn wirklich zu lieben. Ich möchte die Dinge tun, zu denen ich auch bereit bin zu geben und nicht weil man es von mir erwartet, denn dann würde ich es nicht mehr machen, weil ich es will.

Von jemanden abzuverlangen, dass er sein Leben für jemand anders gibt, ist für mich eine grobe Form der emotionalen Erpressung. Ich sage auch manchmal zu meinem Partner, ich gebe mein letztes Hemd für dich aber er weis dann auch, wie es gemeint ist. Jeder sollte sich in erster Linie am wichtigsten sein und das hat nichts mit Egoist zu tun. Es ist nur so, dass nur du dein Leben gestaltest, für dich und niemand anderer es für dich tut. Wenn ein Partner zum Beispiel verlangt, dass man seinen Job kündigt nur damit er nicht alleine zu hause rumsitzen brauch, bist du am ende derjenige der nicht mehr weis wie er sein Geld zusammenhalten soll. Angenommen der Partner trennt sich dann auch noch, dann hast du nicht nur deinen Job verloren, sondern auch noch ein leeres Bett, eine menge Sorgen und nichts dadurch gewonnen.

Solange alles ein gesundes Maß hat, muss man auch nicht das Leben des anderen einfordern.

» FreeRiderOff » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde solche Sätze sinnlos und sage sie auch nicht. Wie ja schon richtig bemerkt wurde, würde ein gesunder Mensch für seinen Partner eben nicht alles tun, nicht mal in höchster Verliebtheit. Ich finde, es ist auch völlig irrelevant, ob man für seinen Partner nun den Müll runterbringen oder irgendwelche anderen belanglosen Tätigkeiten erledigen würde, das Problem ist doch, dass man trotz Beziehung einen eigenen Willen behalten sollte. Warum sollte man für einen anderen Menschen "alles" tun, wenn man dem, was er von einem möchte, nicht zustimmt? In einer erwachsenen Partnerschaft sollte man doch so viel Respekt vor dem anderen haben, dass man ihm eine eigene Meinung zugesteht. Im Übrigen kenne ich solche Aussprüche aber auch eher aus dem Fernsehen, real hat das noch niemand zu mir gesagt.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde nicht, dass solche Aussagen viel mit Liebe zu tun haben. Ein Liebesgeständnis kann aus wenigen Worten oder Gesten bestehen, ohne dass man dafür direkt ins Extrem gehen muss. Ich finde die Aussagen, dass man für den anderen wirklich alles tun würde oder auch bereit wäre, für ihn zu sterben, ziemlich abschreckend. Wenn jemand mir ein vermeindliches Liebesgeständnis dieser Art machen würde, würde mich das sicher nicht in der erwünschten Weise begeistern.

Viele Menschen sagen so etwas nur aus der Verlegenheit heraus, ihrem Partner ein möglichst tolles Liebesgeständnis zu machen. In solchen Fällen finde ich solche extremen Worte zwar unnötig, aber steckt nicht viel Wahrheit dahinter. In der Realität ist es wirklich so, dass die meisten Menschen, die solche Dinge von sich geben, letztendlich nicht einmal bereit sind, dem Partner kleine Gefälligkeiten zu erweisen. Wirklich schlimm wird es meiner Meinung nach dann, wenn jemand diese Aussagen tatsächlich ernst meint.

Solche Worte haben für mich nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Selbstaufgabe. In einer Beziehung sind gewisse altruistische Tendenzen sicher nicht verkehrt, sondern auch wünschenswert, aber wenn jemand bereit ist, sich und sein Leben komplett dem anderen Menschen und dessen Bedürfnissen unterzuordnen, finde ich das alles andere als gesund. Für mich bedeutet ein solcher Satz, dass der andere bereit ist, sein komplettes Leben in den Schatten zu stellen und sich nur auf mich zu fokussieren. Einen solchen Partner würde ich nicht an meiner Seite haben wollen. Einen Hund habe ich bereits und ich brauche sonst niemanden, der mir hinterherläuft und auf Kommando das tut, was ich von ihm verlange.

Ich bin mit einem Menschen zusammen und nicht mit einem Sklaven. Ich möchte gar nicht, dass mein Partner alles für mich tut und sich dabei vernachlässigt. Auf der anderen Seite würde auch ich nicht alles für ihn tun. Ich würde vieles tun, aber eben im Rahmen dessen, was ich geben kann und möchte. Liebe bedeutet für mich nicht, dass man für den anderen sterben würde, sondern dass man mit dem anderen wirklich leben möchte - dass man bereit ist, seine Lasten ein Stück weit mitzutragen, ihm zu helfen wenn er in Not ist und vor allem glücklich mit ihm zu sein.

Solche Beispiele, wie die, die hier geäußert wurden, finde ich nicht besonders spektakulär. Ich würde auch nochmal für meinen Partner losfahren, wenn mir etwas fehlt und er würde das ebenso tun. Solche kleinen Gefälligkeiten gehören einfach dazu. Für mich gehen solche Sätze aber weit über das normale Maß dessen, was man eben so für den Partner tut, hinaus.

Mit solchen Aussagen tut man sich und auch dem Partner letztendlich keinen Gefallen, selbst wenn die Absicht, die dahintersteckt, eigentlich gut war. Ich denke, dass diese Aussagen in den meisten Fällen nicht wahr sind und in den wenigen Fällen, in denen jemand zu einhundert Prozent dahinter steht, sind sie eher abschreckend als romantisch und setzen denjenigen, der damit konfrontiert ist, unter Umständen auch unter einen hohen Druck.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich schließe mich channale und dodger an. Solch ein Satz sind sinnlos. Zu sagen ich würde für meinen Partner sterben ist Kinderkram, unreif und zeugt von wenig Selbstachtung und -respekt. Eine gute Beziehung klappt nur dann, wenn beide Partner sich selbst schätzen und sich selbst als wertvoll sehen. Beide müssen ihren eigenen Weg und ihr eigenes Leben fest im Griff haben, nur dann ist man in der Lage Verantworung für einen Partner und eine Beziehung zu übernehmen. Und das heißt dann auch, dass man sich nicht selbst verlieren kann. Und dann sind solche Sätze wie "Ich würde für dich sterben" nicht mal im Bereich des Denkbaren.

Was hat der Partner denn davon, wenn er jemanden um sich hat, der emotional von ihm abhängig ist, keine eigenen Wünsche mehr hat und nur für ihn lebt? Der ihm alles macht und dabei sein eigenes Leben ausser Acht lässt? Gut, es mag eine zeitlang recht nett und angenehm sein, aber im Grunde ist so ein Partner uninteressant. So einen Satz würde ich von meinem Partner nicht hören wollen.

Dass man alles für seinen Partner macht hingegen finde ich einen schönen Satz, denn es sagt ja eigentlich, dass man immer für den anderen da ist. Was in meinen Augen bedeutet, dass ich jemanden habe, dem ich vertrauen kann, der da ist wenn ich ihn brauche. Allerdings würde ich soetwas nie sagen, wenn ich es nicht auch ernst meinen würde. Einfach nur etwas dahinsagen,w eil es gut klingt, ist nicht mein Fall und sollte in einer ehrlichen und liebevollen Partnerschaft auch nicht vorkommen. Denn man sollte sich gegenseitig respektieren und achten und dazu gehört auch, dass man einfach ehrlich ist und nicht nur des tollen Klangs wegen irgendwelche romantischen Unwahrheiten von sich gibt. Oder es nur sagt weil man glaubt, sein Partner möchte das hören.

Insgesamt finde ich auch, dass man auch merkt, ob ein Satz ernst gemeint ist oder nicht. Es sind kleine und große Gesten, die einem verraten, wie man wirklich füreinander fühlt. Es muss nicht immer alles in pompösen Sätzen rumposaunt werden.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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