Grippe: Die Kosten der Panikmache

vom 07.01.2010, 16:35 Uhr

Nun scheint es langsam durchzusickern, dass ganz offenbar in der jüngsten Vergangenheit einige Vertreter und Lobbyisten der Pharmaindustrie (offenbar eine Branche ohne Krise) ausgezeichnete Arbeit geleistet haben.

Was ist passiert, so dass alle Welt sich vor der "Neuen Grippe" (auch unter dem Namen "Schweinegrippe" bekannt) so sehr fürchtete. Manchmal dachte ich schon daran, dass das das Ende für das gesamte Menschengeschlecht bedeuten würde. Es gab ja auch für Deutschland recht früh Prognosen die von mindestens 30000 Toten ausgegangen sind. Ausschließlich verursacht durch diese "Neue Grippe"!

Woher nun die Panik. Und wie kam es dazu, dass tatsächlich von einer Pandemie die Rede war? Ich finde es seltsam, dass es nämlich kaum einen Aufschrei gab, als auf Druck der Pharmaindustrie die Weltgesundheitsorganisation WHO die Definition in wesentlichen Punkten für eine Pandemie "vereinfacht" hat. Richtig ist natürlich, dass es internationale Organisationen gibt, die wirklich bei echten, weltweiten Gefahren warnt. Und Krankheiten, die als Pandemie galten, hatten als wesentliche (!) Eigenschaften eben auch eine "hohe Zahl an Infizierten" und eine "außerordentlich hohe Sterblichkeitsquote".

Offenbar war ziemlich schnell klar, dass das die "Neue Grippe" nicht aufbringen wird. Jedenfalls sind die Sterbequoten nicht höher als bei einer gewöhnlichen Grippe. Was aber auch schon schlimm genug ist. Nun wurde aber der Begriff Pandemie einfach umdefiniert und die Kriterien hohe Sterblichkeit und hohe Anzahl an Infizierten gestrichen. Nach der neuen Definition bleiben als wesentliche Punkte stehen: "schwerer Krankheitsverlauf" und "hohe Ansteckungsgefahr". Aber hier verstehe ich als Laie z.B. den Unterschied zur gewöhnlichen Grippe nicht. Offenbar war aber die Neudefinition notwendig, so dass man die Krankheit noch ernster nimmt. Jetzt konnte man beginnen, Gegenmittel für die Menschen zur Verfügung zu stellen. Auf dem Markt versteht sich.

Das zeigt sich in solchen Panikfällen immer als lukratives Geschäft. Denn der Bund als Abnehmer zahlt! Und dieser übernimmt auch alle Folgekosten. Weil nämlich niemand der Hersteller ein Haftungsrisiko übernehmen will (erhöht den Gewinn - es verringert die Testkosten sowie die Vorlaufzeiten und eben evtl. Folgekosten), wurden die Anbieter von jeglicher Haftung freigesprochen. Jeder Gebrauchtwagenhändler würde weinen vor Glück, wenn es auch für seine Branche eine entsprechende Regelung gäbe.

Jetzt aber, nach ein paar Erfahrungsmonaten, zeigt sich, dass der Verlauf dieser "Neuen Grippe" im Verhältnis zur normalen Grippe harmlos oder höchsten "gleichwertig" ist. Natürlich gab es echte Todesfälle, welche zu bedauern sind. Aber in jedem Fall waren die Opfer durch Vorerkrankungen geschwächt und niemand stellt die Frage, was im Falle einer Ansteckung mit einer normalen Grippe passiert wäre. Schließlich sterben Leute auch jährlich an den immer wiederkehrenden Grippewellen!

Zum Schluss ist aber auch den Verantwortlichen, die der Pharmaindustrie geglaubt haben und sehr gehorsam Traumverträge für die Industrie abgeschlossen hatten klar geworden, dass man wohl für ein Produkt zahlen muss, welches in den Mengen nicht einzusetzen ist und auch nicht mit Sicherheit die gewünschte Wirkung hat. Bin mal gespannt, wie kulant die Industrie sein wird, wenn es um das kostenneutrale stornieren der Aufträge geht. Denn an der Entstehung der Bestellungen trägt sie eine sehr entscheidende Mitschuld! Es wird aber wohl so sein wie immer: der Steuerzahler hat halt ein Säckchen mehr zu schultern.

Manchmal frage ich mich, ob es hierüber in 20 bis 30 Jahren mal Dissertationen geben wird, in denen die Vorgänge von heute aufgearbeitet werden. Es ist jedenfalls unwahrscheinlich, dass alle Forgänge zu Lebzeiten aller Beteiligten (Entscheider) aufgearbeitet werden können.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde, dass man daran aber auch sehr gut erkennen kann, dass unsere Gesellschaft nicht auf alles reinfällt und diese Panikmache einfach nicht bei jedem zieht. BILD-Zeitung & Co. haben wohl also doch nicht erreicht, dass jeder findet, dass er eine Impfung dringend nötig hat, weil ansonsten der Tod bald an die Tür klopft. Deshalb fand ich diesen Verlauf ganz schön interessant und bin froh, dass es so gekommen ist. Vielleicht haben viele Strippenzieher, die für diese Panikmache verantwortlich sind, erkannt, dass hier auch Menschen leben, die eigenständig denken.

Allerdings finde ich es merkwürdig, dass dafür niemand so wirklich verantwortlich gemacht werden kann. Die Regierung hat diese Menge an Impfstoff bestellt, weil irgendjemand ja in die Welt gesetzt haben muss, dass man diese Menge benötigt. Aber lässt sich heute denn noch nachvollziehen aufgrund welcher 'Experten' diese Menge an Impfstoff geordert wurde?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also wenn ich so etwas lese, könnte ich immer glatt an die Decke gehen. Völlig polemisch und rein nach dem Motto "Ich habe es schon immer besser gewusst".

Klar hat die Pharmaindustrie viel Geld verdient, sicher zu viel. Aber wer von euch hat denn eine Glaskugel zu Hause, die hundertprozentig die Zukunft vorhersagt? Genau diese bräuchte man aber, wenn man immer vollkommen richtig handeln will. Bei einer möglichen Pandemie gibt es nunmal keine einfache mathematische Formel in die man ein paar Variablen einsetzt und am Ende hat man eine Lösung die eindeutig ist.

Und ja es war und ist nunmal ganz klar eine Pandemie. Weltweit infizieren sich viele Leute zur gleichen Zeit. Ich habe mal gelernt, dass sich genau so eine Pandemie definiert. Und im Prinzip gilt diese vereinfachte Definition auch für die WHO. Zudem handelte es sich um eine Virus, dass nachweislich eine sehr hohe Übertragunsrate hatte. Zur Schwere der Erkrankung kann man aber nunmal am Anfang eine Pandemie mit einem weitesgehend neuen Virus nur wenig sagen.

Soll man nun also mit dem Wissen, dass man mindestens ein halbes Jahr, eher noch länger braucht um einen neuen Impfstoff zu entwickeln, erproben und in ausreichender Masse herzustellen, einfach erstmal abwarten, ob das überhaupt notwendig ist? Ich will gar nicht wissen, was für ein Aufschrei durch die Bevölkerung gegangen wäre, wenn es zu einem wesentlich schlimmeren Verlauf der Erkrankung gekommen wäre und man darauf verzichtet hätte rechtzeitig genügend Impfstoff zu ordern.

Es gibt eben auch einfach mal im Leben Punkte an denen man Entscheidungen treffen muss, deren Ergebnis man nicht vorhersehen kann. Das ist beim Unternehmer so, dass ist in der Politik so und auch im Gesundheitswesen. Und da es hier nicht nur darum geht, ob irgendein Unternehmer mit einer genialen Idee vielleicht ein paar Millionen Euro verschleudert oder deswegen 50 Leute ihren Job verlieren, sondern um Menschenleben, halte ich es durchaus für legitim auch bei der Entscheidung für die große Impfstoffbestellungen lieber auf Nummer sicher zu gehen.

Auf der einen Seite wird immer gemeckert, dass zu wenig für die Bürger getan wird, dass gerade im Gesundheitswesen immer mehr zurechtgestrichen wird und man sich nicht mehr um die Gesundheit kümmert und auf der anderen Seite nimmt man dann solche Angebote überhaupt nicht war und wirft den Politikern dann im Nachhinein indirekt vor, dass sie Dummköpfe seien. Das ist natürlich besonders dann einfach, wenn eben nicht derjenige ist, der für 80 Millionen Menschen entscheiden muss, ob man ihnen die Möglichkeit gibt sich gegen einen weitesgehend unbekanntes Virus zu impfen oder nicht.

Das beste Beispiel für den umgekehrten Fall sehen wir ja jetzt bei den Straßenmeistereien. Da wurde nicht mehr Streusalz gehortet als üblich, weil auch das Geld kosten würde. Und plötzlich wird der Winter doch schlimmer als alle dachten und viele lästern darüber, dass das Streusalz zur Neige geht. Hätte man da ebenfalls unheimlich viel geordert und es wäre ein milder Winter gekommen, hätte man geklagt, dass dort das Geld verschleudert wurde und die Rohstofflobbyisten zu viel Einfluss hätten.

Als Politiker kann man bei solchen Entscheidungen nur verlieren, wenn man tatsächlich auf solches Gerede hört. Klar bin ich auch kein Freund von Geldverschwendung. Aber es ist eben schon etwas anderes, wenn es darum geht ob man nun noch ein zehntes Bürogebäude für den Bundestag baut oder Vorsichtsmaßnahmen für die Bevölkerung trifft. Da halte ich es doch lieber mit Montgomery, der zur Schweinegrippe meinte, dass er auch froh ist, dass sie bisher doch so milde verlaufen ist und wir es als Testläufe für die neuen Pandemiepläne ansehen sollte. Bei der nächsten Pandemie, die dann vielleicht auch deutlich schwerer verläuft, ist man dann besser vorbereitet.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Klehmchen hat geschrieben:Und ja es war und ist nunmal ganz klar eine Pandemie.

Nein, zur Pandemie wurde es erst mit der neuen Definition. Zur Pandemie gehört eben auch die hohe Sterbewahrscheinlichkeit. Und die war nicht vorherzusehen. Was ich übrigens nicht bedauere!

Klehmchen hat geschrieben:Zur Schwere der Erkrankung kann man aber nunmal am Anfang eine Pandemie mit einem weitestgehend neuen Virus nur wenig sagen.

Aber mir Polemik vorwerfen. ;) Richtig ist, dass man zu Beginn ohne ausreichend Forschung nichts über das Virus sagen kann. Aber gut, dass man dennoch gleich einen Impfstoff zur Verfügung hatte. Und weil man über die Wirkung natürlich auch noch nichts sagen kann, vor allem wsa Nebenwirkungen angeht, nimmt man sich aus der Haftung mal raus. Jetzt mal ehrlich, welches Risiko trägt der Hersteller? Das es halt nicht wirkt? Das die Nebenwirkungen mehr Schaden anrichtet? Das einzige Risiko - vielleicht etwas polemisch - sind volle Auftragsbücher und die Gefahr, dass man mit dem Produzieren nicht nachkommt.

Klehmchen hat geschrieben:Ich will gar nicht wissen, was für ein Aufschrei durch die Bevölkerung gegangen wäre, wenn es zu einem wesentlich schlimmeren Verlauf der Erkrankung gekommen wäre und man darauf verzichtet hätte rechtzeitig genügend Impfstoff zu ordern.

Wie ist denn der Aufschrei, wenn man einen Impfstoff sofort und in ausreichender Menge zur Verfügug hat, welcher aber nicht wirkt?

Klehmchen hat geschrieben:Es gibt eben auch einfach mal im Leben Punkte an denen man Entscheidungen treffen muss, deren Ergebnis man nicht vorhersehen kann.

Und je weniger man für die getroffene Entscheidung gerade stehen muss, desto eher ist man bereit, Risiken einzugehen. Wenn nun auch noch Geld eine steuernde Rolle bei Entscheidungsfindungen spielt, dann darf mensch doch auch kritisch nachfragen, was es wem gebracht hat.

Klehmchen hat geschrieben:sondern um Menschenleben

Und aus dem Grund versteht auch kein echter Experte, weshalb Thiomersal beigefügt wird. Klar ist, dass es die Möglichkeit zur Lagerung verlängert. Auf der anderen Seite besteht es auch zu fast 50% aus Quecksilber! In den USA hätte das Mittel keine Chance auf eine Zulassung. Ebenso der eingesetzte Wirkverstärker. Denn die USA haben bereits Erfahrung, nachdem Soldaten des ersten Golfkriegs hiermit (vorsorglich) in großer Zahl geimpft wurden und in Verdacht steht, das Golfkriegssyndrom mit ausgelöst zu haben. Ich bin aber kein Experte, kenne aber niemanden, der diesen Verdacht widerlegt hat.

Klehmchen hat geschrieben:wirft den Politikern dann im Nachhinein indirekt vor, dass sie Dummköpfe seien.

Kein Mensch macht das. Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Denn natürlich sind nicht nur die Produzenten Nutznießer der Gesetzgebung. Es mag Stammtischgeschwätz sein, aber woher rekrutiert die Industrie denn viele Berater bis hin zu Aufsichtsräten? Wer hat denn die bessere Kontakte als letztlich die Entscheider. Auch die, die eher im Hintergrund wirken.

Klehmchen hat geschrieben:Bei der nächsten Pandemie, die dann vielleicht auch deutlich schwerer verläuft, ist man dann besser vorbereitet.

Du meinst, dann hätte man schon mal einen Vorrat an Impfstoffen? Wie war denn die Lehre aus der Zeit der Vogelgrippe?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wirkverstärker werden in Europa seit einigen Jahren millionenfach eingesetzt. Genau die gleichen Mittel die man bei Pandemrix eingesetzt hat. Und es geht dabei nicht um eine Verlängerung der Lagerung, sondern wie der Name es sagt um eine Wirkverstärkung. Und wenn man sich anschaut, dass man vorher davon ausging, dass zwei Impfung notwendig seien, dann aber doch eine ausreicht, könnte dieses Verstärker ihren Sinn erfüllt haben.

Ebenso herrschen bei der Impfstoffherstellung marktwirtschaftliche Prinzipien. Forschung dauert ihre Zeit und verschlingt auch Geld. Wenn aber für die Pharmafirmen keine Abnehmer in Sicht sind, werden sie auch keine Forschung starten. Geforscht und entwickelt wird da wo Geld zu verdienen ist. Dafür sind sie eben nunmal gewinnorientierte Unternehmen wie alle anderen auch.

Man hatte den Impfstoff auch nicht sofort zur Verfügung, sondern hat monatelang daran geforscht. Aber eben unter der Vorraussetzung, dass man dafür auch später eine Verwendung hat. Ich kann da jedes Unternehmen verstehen, dass erst Geld investiert, wenn klar ist, dass es sich rechnet.

Hier scheint manchmal einfach die Vorstellung zu fehlen, wie das alles im realen Leben abläuft. Man hat Erfahrungswerte mit den saisonalen Grippewellen. Diese kosten durchaus die gleiche Zahl an Menschleben, die einige (nicht alle!) Experten auch als schlimmstes Szenario für die neue Grippe annahmen. Dazu kam eine deutlich leichtere, also schnellere Verbreitung des Virus von Mensch zu Mensch als bei der normalen Grippe. Das Risiko für eine weltweite Grippepandemie wie zum Beispiel bei der spanischen Grippe war also durchaus vorhanden.

Und aus der Vogelgrippe hat man zum Beispiel gelernt, dass man neue Pandemiepläne braucht, sowohl nationale als auch internationale. Nur wurden diese bis dato eben noch nie im Ernstfall erprobt. Das konnte man nun tun. Was man daraus gelernt hat? Zum Beispiel, dass es bei der Herstellung und Lieferung von Impfstoffen wohl doch größere Probleme gibt, als man dachte. Dass man auf Fälle wie mangelnde Impfbereitschaft oder eben bessere Wirkung und dadurch weniger Dosen, die benötigt werden bei den Vertragsverhandlungen achten muss. Man hat gelernt, dass man sich auch um die Impfbereitschaft der Bevölkerung neue Gedanken machen muss bzw. ob große Impfaktionen überhaupt Sinn machen, wenn gar keine Bereitschaft besteht, diese anzunehmen.

Kritisch hinterfragen ist sicher immer gut, aber dann sollte man auch zusehen, dass man seine Argumente auch dahingehend aufbaut, dass man keine unmöglichen Sachen fordert. Impfstoffe kann man eben nicht von jetzt auf gleich entwickeln und flächendeckend zur Verfügung stellen. Und Pharmafirmen sind eben gewinnorientierte Privatunternehmen.

Zudem scheint es ja jetzt auch die Möglichkeit zu geben, deutliche Mengen der Impfstoffbestellungen zu stornieren und Restmengen an andere Länder zu verkaufen. Es könnte sogar passieren, dass man hier gar nicht so viel Geld zum Fenster rausschmeißt, wie es immer wieder behauptet wird. Es gab halt Dinge, die nicht optimal gelaufen sind und daraus gilt es zu lernen. Mir jedenfalll, als jemand der die Schweinegrippe auch durchgemacht hat, ist es allemal lieber, es wird einmal zuviel als einmal zu wenig Panik gemacht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Die Panikmache durchzog sich viele Wochen und wurde meines Erachtens von der Presse künstlich aufgebauscht. Viele Ärzte hatten in diversen Interviews immer bekräftigt, dass es nur Panikmache sei und man die Grippe nur anders benannt hat und sie genauso verläuft wie eine uns schon bekannte die "normale" Grippe.

Es ist traurig, dass es hier in Deutschland trotz vieler kluger Köpfe so einen großen Nährboden dafür gibt, dass man die Menschen unnötig in Panik versetzen kann. Nur weil der Mensch die bis dahin unerforschte Grippe mit dem Namen Schweinegrippe noch nicht kannte, wurde aus vielen neuen Informationen über diese neue Form der Grippe gleich ein Drama gemacht und alles übermäßig aufgepauscht. Das letztendlich doch alles nur heiße Luft war, sieht man an dem Impfverhalten der Bevölkerung.

In vielen Bundesländern wurde die Bestellung neuer Impfdosen schon storniert. Was die Firmen, die die Impfstoffe bereitgestellt und geliefert haben, für eine Entschädigung für die Stornierungen bekamen, ließ man im Ungewissen. Ich bin der Meinung und davon überzeugt, dass auch dort wieder viel Geld geflossen sein muss.

Eine Impfung wie auch bei der normalen Grippe ist nicht zwingend notwendig, wenn man nicht an chronischen Vorerkrankungen leidet bzw. schon etwas älter ist. Von daher hoffe ich einfach, dass bei der nächsten Grippe, die den Menschen unbekannt ist, nicht gleich alles in Panik versetzt wird, sondern die Angelegenheit in Ruhe und objektiv betrachtet wird und dann die Bevölkerung entsprechend versorgt wird.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es mag sicherliche einiges an Panikmache gewesen unter Anderem durch Bild und diverse Internetseiten auf denen man sich informieren konnte. Überall hörte man von Panikmache und die Herstellung eines Wirkstoffes in so großem Ausmaß. Die ganze versuchte Aufklärungspropaganda und die Medikamente waren sicherlich teuer und bestimmt sind die Auswirkungen mit einer normalen Grippe zu vergleichen.

Allerdings waren die Kosten nicht so vergens wie man immer behauptet, denke ich. Sicher vielleicht sind viele Menschen unnütz geimpft worden, aber für eine normale Grippe empfehlen auch viele Ärzte eine Impfung, diese Erfahrung habe ich jedenfalls bisher gemacht. Die Impfungen wurden schließlich auch stark in Anspruch genommen. Bei uns hatte man Schwierigkeiten an den Impfstoff zu gelangen.

Es ist ja auch nicht so, das so wenig Menschen an der Schweinegrippe erkrankt werden, sie sind nur nicht gestorben. Ich persönlich kenne einige Menschen die diese hatten, aber nicht mal eine Hand voll die im Laufe meines Lebens Grippe hatten. Also brauchte man wohl auch einiges an Grippemedikamenten ende letzten Jahres.

Weiterhin hat die Rate der Erkrankungen doch noch nicht ausgesetzt. Es werden immernoch Menschen an Schweinegrippe krank und es gibt auch immernoch Menschen die sich impfen lassen, weil es eben noch nicht vorbei ist und ich denke gerade durch die vielen Erkrankungen hat die Schweinegrippe auch den Titel Pandemie verdient.

ich finde die Kosten vollkommen gerechtfertigt, schließlich muss man doch lieber vorbeugend handeln, als im Nachhinein wenn dann tatsächlich viele Menschen gestorben wären. Vorher wissen kann man so etwas nie. Das einzige was ich sehr kritisch gesehen habe, ist das die Regelung erst Risikogruppe und dann der Rest so gut wie nicht eingehalten wurden. Diese Regelung ist doch nicht umsonst dagewesen, sondern gerade weil es so wichtig ist.

Ich persönlich habe mich für die Schweinegrippe impfen lassen und hätte es mit oder ohne Panikmache getan, ich lasse mich auch jedes Jahr für Grippe impfen, allerdings sagt das wenig aus, denn ich bin Risikopatient.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



pichimaus hat geschrieben:Ich persönlich kenne einige Menschen die diese hatten, aber nicht mal eine Hand voll die im Laufe meines Lebens Grippe hatten.

Ich hatte noch nie eine normale Grippe. Die Schweinegrippe hat mich aber trotzdem erwischt. Statt einer einzelnen Impfdosis habe ich die Krankenkassen nun 1 Packung Paracetamol, 1 Packung Tavanic (bekam ich beides als ich noch nicht auf Schweinegrippe getestet war), 1 Infusion mit MCP, Novalgin und Nexium (gabs im Krankenhaus), 1x MCP-Tropfen und 1x Novalgin Tropfen, sowie eine Packung Tamiflu gekostet. Dazu die Zeit die 3 Ärzte mit mir vergeudeten und die Zeit der Mitarbeiter beim Gesundheitsamt, die die Testung auf Schweinegrippe in ihrem Labor durchgeführt haben.

Also neben den Kosten für zuviel bestellten Impfstoff könnte man ja auch mal eine Rechnung aufmachen, was es insgesamt gekostet hat, die nichtgeimpften, aber erkrankten Menschen zu behandeln. Zumal es ja auch noch eine große Dunkelziffer an Menschen gibt, die mit der Diagnose Virusinfekt oder Bronchitis + Angina nach Hause geschickt wurden oder sich zu Hause selber behandelt haben. Ich kenne einige Leute, bei denen ich im nachhinein schon recht sicher der Meinung war, als sie mir sagten, was für Symptome sie hatten, dass es sich da um die Schweinegrippe handelte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich bin mit dieser Darstellung überhaupt nicht so einverstanden. Da auch ich kein Mediziner bin, fehlen auch mir sicher die Kenntnisse, um sich hier wirklich ein qualifiziertes Urteil abzugeben.

Wäre durch ein Mutation allerdings tatsächlich etwas passiert, dann käme wohl von der gleichen Seite wohl die Kritik, dass man zu wenig getan hätte. Meiner Ansicht nach sollten wir froh sein, dass es so glimpflich ausgegangen ist und uns darüber freuen. Hinterher ist man immer schlauer und kann dann gut lästern. Die Entwicklung bzw. die Mutation solcher Erreger ist nicht vorhersehbar. Daher kann ich die plumpe Kritik hier nicht teilen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877 hat geschrieben:Daher kann ich die plumpe Kritik hier nicht teilen.

Das wird aber in erster Linie daran liegen, dass du vermutlich nicht verstehst, worin der Kern der Kritik lag. Ansonsten verstehe ich nicht, wie du zu dem Attribut "Plump" gekommen bist, ohne auf den Inhalt einzugehen.

Hier wurde zu Gunsten der Pharmaindustrie und gegen die Sicht von unabhängigen Experten die Definition ab wann von einer Pandemie zu sprechen ist abgeändert. Und zwar zu Gunsten der Hersteller, welche hier einfacher die Absätze ankurbeln konnten - zu Lasten der Allgemeinheit! Was aber eben am Meisten entzürnt hatte: das geschah anlasslos und - wie dann die Geschichte gezeigt hat - sinnlos. Gelder sind trotzdem umverteilt worden. Rate, zu wessen Gunsten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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