Jammernde Männer nicht mehr ernst nehmen - Gefährlich?

vom 07.01.2010, 14:39 Uhr

Hier wurde ja schon öfter darüber diskutiert, dass viele der weiblichen Nutzer einen Mann zu Hause haben, der sehr gerne leidet, wenn er mal krank ist. Nicht nur dann, sondern auch dann, wenn er eigentlich gar nichts hat. Es geht ihnen immer am allerschlimmsten und niemand kann ihnen helfen und wenn sie erstmal ein Wehwehchen haben, suhlen sie sich richtig im Mitleid ihrer Mitmenschen. Das gilt selbstverständlich nicht für alle Männer.

Der Partner meiner Freundin ist da genauso und wir haben uns oft drüber lustig gemacht. Sie können tagelang über Kopfschmerzen klagen die so furchtbar und unerträglich sind, dass sie kaum laufen können, ein Arztbesuch wird aber ausgeschlossen - Grundsätzlich und immer ('Der kann da eh nichts machen!'). Ihr Freund ist da genauso wie meiner. Nun war der aber vor einer Weile Tennis spielen und kam später dann nach Hause und klagte, wie so oft, über unerträgliche Schmerzen am und im Fuß. Und wieder fing es an mit 'Ich glaube da ist ein Band gerissen' (es ist keine Seltenheit, dass mein Freund einfach mal behauptet, er habe einen Tumor hinterm Auge, wenn er Kopfschmerzen hat, deshalb wundern wir uns beide nicht mehr über solche Theorien). Natürlich hat sie einfach abgewunken und das überhaupt nicht ernst genommen. Das Gejammer kannte sie ja schon und hing ihr eh zum Hals raus. Mittlerweile schlagen wir beide unseren Männern auch nicht mehr vor, den Arzt zu besuchen, weil sie eh nie tun, sondern ignorieren das quälende Leiden einfach.

Doch nun stelle sich später heraus, dass ihr Freund tatsächlich die Bänder gerissen hat - Und sie kommt sich natürlich total blöd vor, weil sie ihn einfach ignoriert und nicht ernst genommen hat. Ins Krankenhaus wollte er ja eh nicht, also hat sie aufgehört sich um ihn zu bemühen. Seither ist mir bewusst, dass das genauso hätte mir passieren können, weil ich genauso handle und auch heute auf kein 'Ich habe einen Hexenschuss' mehr reagiere. Findet ihr das verantwortungslos und gefährlich? Seht ihr die Schuld in diesem Fall bei seiner Freundin oder eher bei ihm, der ja letztendlich die Verantwortung dafür trägt, dass niemand ihn mehr ernst nimmt?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass jeder erwachsene Mensch für sich selber verantwortlich ist und wenn er nicht zum Arzt gehen will, kann man ihn nicht zwingen.

Wenn mein Mann etwas hat, dann bin ich gerne bereit ihn zu pflegen und ihn zu bedienen. Allerdings mache ich das nur einen gewissen Zeitraum. Wenn es nicht besser wird, sage ich ihm, dass er alles alleine machen kann, wenn er nicht zum Arzt geht und dann bin ich auch konsequent.

Wenn ein Mensch, egal, ob Frau oder Mann nicht zum Arzt gehen will, obwohl der Partner es ständig sagt, dann ist er ganz alleine dafür verantwortlich und ich würde mir als Partner nicht die Schuld geben. Es ist ja schließlich kein Kind, was man ins Auto packen kann und zum Arzt zwingen kann.

Ich muss aber auch sagen, dass ich jedes "Zipperlein" meines Mannes ernst nehme und er auch meine "Zipperlein" und wenn es wirklich nicht besser wird, dann muss man eben zum Arzt gehen. Vielelicht solltet ihr das mal euren Männern klar machen, dass man irgendwann nicht mehr glauben kann, dass es ihnen wirklich so schlecht geht. Aber die Verantwortung liegt immer noch bei jedem erwachsenen Menschen selber.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Tja, schwer zu sagen. Frauen reagieren im Durchschnitt bis auf Kälte und Hitze wesentlich weniger schmerzempfindlich auf innere Schmerzen als Männer. Ich habe mal gelesen, dass Männer Kopfschmerzen / Gliederschmerzen bis zu siebenmal intensiver spüren sollen als Frauen. Hinzu kommt, dass der Durchschnittsmann bei Schmerzen von seiner Partnerin umsorgt werden möchte, tut Sie das nicht von alleine, fängt er an zu jammern. Das soll wiederum biologische Gründe haben. Damit wird, überspitzt gesagt, steinzeitmäßig überprüft ob die Frau für die "Kinderaufzucht" geeignet ist! Davon einmal abgesehen fehlt es euren Männern wohl auch an Aufmerksamkeit...

Natürlich ist der eine Mann empfindlicher als der andere und Männer die an ein hartes Leben, zum Bsp. draußen auf dem Bau gewöhnt sind werden weniger jammern als Bürohengste.

Wer ist schuld? ich finde als Mann, dass es die Aufgabe der Freundin ist den Freund etwas ernster zu nehmen, auch wenn es manchmal schwer fällt, denn auch ihr wollt, nur zum Beispiel wenn euch zu kalt oder zu heiß ist oder mal wieder eure hormonell bedingten Gefühlsschwankungen habt ernst genommen werden oder der Partner soll dafür Verständnis zeigen.

Dafür dass eure Männer nicht zum Arzt gehen habt ihr meiner Ansicht nach Mitschuld, denn es ist "unmännlich" dann zum Arzt zu gehen und sie nehmen sich durch ihr "Jammerbedürfnis" wahrscheinlich selbst nicht mehr ganz ernst. Natürlich haben auch die Männer schuld, denn man sollte aus falschem Stolz heraus nicht etwas unterlassen was nötig ist und vielleicht jammert Mann wirklich etwas zu viel.. ;)

» kinderwagen-blogger » Beiträge: 25 » Talkpoints: 13,38 »



Naja, aber es ist ja gar nicht nötig. Es war ja auch die ganzen Monate und Jahre vorher schon absolut unnötig daran zu glauben, dass es jemandem furchtbar miserable geht. Wenn es mir wirklich dreckig geht, dann möchte ich zum Arzt und wünsche mir Hilfe. Dabei geht es ja nicht um ein bisschen Frieren oder um einfache Kopfschmerzen, sondern es war bisher immer so, wenn die beiden Tennis spielen waren, dass sie danach behaupten, ihnen sei da ein Knochen rausgesprungen aus dem Finger und das wird dann einfach tagelang behauptet. Und dann sitzt man abends beim Essen und es geht schon wieder los. Dann kann er wieder das Besteck gar nicht richtig halten und dann das Gestöhne wieder - Aber ein Arzt, nein, der kann ja da eh nichts machen. Nach einer Woche ist keine Rede mehr davon, weil es - wie immer - einfach gar nichts war.

Man kann ja wen nicht 'umsorgen', der angeblich gebrochene Glieder hat oder Krebs oder einen Hexenschuss oder einen riesige Schnittwunder, die genäht werden muss. Bei sowas muss man einfach zum Arzt. Wenn es der Wahrheit also entspräche, würde man das von selbst auch einsehen. Aber wie gesagt, es ist ja bald wöchentlich eine angeblich schlimme Verletzung vorhanden. Von daher kann ich zumindest nachvollziehen, dass sie beim 18. angeblichen Bänderriss kein Interesse mehr daran hatte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man sagt ja, dass Männer schon halb an einem Schnupfen sterben können. Wer aber tatsächlich schonmal einen richtig fiesen Schupfen hat, weiß wie schlimm das ist. Der Unterschied zwischen den meisten Männern und Frauen besteht nur darin, dass Frau nicht so viel davon redet und es einfach aussteht.

Ich muss sagen, dass ich die Wehwehchen meines Freundes schon ernst nehme und mir auch immer Sorgen mache, wenn er schwer heben muss, weil eine Verzerrung meistens vorprogrammiert ist. Und ich weiß, das er Schmerzen hat und nicht nur so tut um eine Gratis-Massage abzustauben. Ich mache mich zwar auch ab und an lustig, weil er öfter Kopfschmerzen zu haben scheint, als alle Frauen die ich kenne zusammen, aber was solls.

Zum Arzt muss ein Mann aber allein und wenn er das nicht will, kann man kaum was machen. Schließlich kann man selbst als Laie kaum sagen, ob das nun so schlimm ist oder nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Es ist ja wie bei dem Spruch " Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht ". So ähnlich ist es dann ja auch bei deiner Freundin, wenn ihr Freund bei Kleinigkeiten schon jammert und sich weigert zum Arzt zu gehen, dann glaubt man ihm eben irgendwann nicht mehr, wenn man etwas Ernstes ist.

Ich denke auch, dass jeder Mensch ab einem gewissen Alter, in der Lage ist, selbst zu entscheiden, wann er einen Arzt aufsuchen möchte. Daher trifft deine Freundin doch keine Schuld. Schlimmer wäre es, wenn ihr Freund sie gebeten hätte, mit ihm zum Arzt zu fahren und sich geweigert hätte, weil ja doch wieder nichts ist. Wenn mein Freund mal etwas hat, ist er eigentlich nicht wehleidig oder jammert besonders. Ich mache es dann aber immer trotzdem so, dass ich frage, ob ich etwas für ihn tun kann und das wir zum Arzt fahren, wenn es eben nicht besser wird.

Vielleicht hat der Freund, deiner Freundin ja daraus gelernt, dass er nächstes Mal nur etwas sagt, wenn ihm wirklich etwas fehlt und es ihm schlecht geht. Nun hört er vielleicht auch auf seine Freundin, wenn sie ihm vorschlägt, einen Arzt aufzusuchen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es gibt für Kinder als Abschreckung diese Geschichte von dem Jungen, der immer "Feuer! Feuer" rief, alle kamen angerannt, es brannte aber nicht. Eines Tages brannte es wirklich, der Junge rief wieder "Feuer! Feuer!", doch niemand kam, weil keiner ihn ernst nahm. Ganz genauso ist das mit Leuten, die immer oder zumindest sehr viel jammern und sagen, wie krank sie sind.

Ich kenne auch mehrere Männer, die sich bei einem simplen Schnupfen schon auf die Couch oder ins Bett legen und sich von ihrer Frau oder Freundin umsorgen lassen. Obwohl keine Notwendigkeit für Bettruhe besteht. Und selbst wenn; immer nur liegen, ist fast nie nötig, um sich mal eben eine Suppe heiß zu machen kann nahezu jeder Kranke auch aufstehen.

Irgendwo habe ich mal gehört oder gelesen, dass viele Männer so glauben, immer stark sein zu müssen, die Erkältung (oder ein anderes Leiden) aber dann als Ausrede nehmen, um auch mal umsorgt zu werden. Mag auf einige vielleicht auch zutreffen, andererseits ist es ja auch verdammt bequem, wenn der Mann sagt "Ich bin krank, ich kann nicht (den Müll runterbringen, den Sohn zum Fußballspielen fahren, den Großeinkauf erledigen, die Bankunterlagen sortieren, usw.)."

Eine Frau bleibt auch mit Erkältung meist nicht im Bett, bzw. legt sich nur dann hin, wenn sie merkt, dass das wirklich besser für ihren Körper ist. Gibt sicherlich auch Gegenbeispiele, aber wenn ich mich in meinen Bekannten- und Freundeskreis so umschaue, so haben sehr viele einen bei Erkältung jammernden Mann oder Freund.

Ich finde es daher absolut verständlich, dass in dem von Sippschaft beschriebenem Fall die Freundin nicht reagierte, als ihr Mann mal wieder krank zu sein glaubte. Zumal: Wenn es ihm doch wirklich nicht gut ging, warum hat er das erst lang und breit erzählen müssen und ist nicht direkt zum Arzt gefahren, bzw. hat sich fahren lassen? Er ist ein erwachsener Mensch und trägt somit Verantwortung für sich selbst und sein Handeln. Das beinhaltet auch, dass er in der Lage ist, auf seine Gesundheit selbst aufzupassen und das nicht seiner Freundin/Frau zu überlassen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Man sagt ja, dass Männer schon halb an einem Schnupfen sterben können. Wer aber tatsächlich schonmal einen richtig fiesen Schupfen hat, weiß wie schlimm das ist. Der Unterschied zwischen den meisten Männern und Frauen besteht nur darin, dass Frau nicht so viel davon redet und es einfach aussteht.

Und dann werfen einem die Männer noch vor, das man nichts sagt, wenn es einem schlecht geht. Legt man sich aber hin und jammert so wie sie, dann ist es auch nicht recht.

Im Bezug auf´s Krank sein sind eben die meisten Männer doch Jammerlappen. Denen geht es nicht wirklich darum, das sie was ernstes haben könnten. Sie wollen nur umsorgt sein. Bei Kindern sagt man, sie wollen im Mittelpunkt stehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne das von meinem Freund auch: Immer tut ihm irgendetwas weh, aber wenn ich ihm dann vorschlage, doch mal zum Arzt zugehen oder auch nur eine Schmerztablette zu nehmen, winkt er ab, weil das seiner Meinung nach ja sowieso nicht helfen würde. Daher sage ich meistens einfach so etwas wie "Das tut mir Leid, Schatz" oder "Oh, das ist sicher kein gutes Gefühl" und versuche eben, nicht noch extra grantig zu sein. Ich bemuttere ihn nun nicht, aber man kann ja auch einfach mal ein bisschen lieb sein.

Ich finde nicht, dass deine Freundin sich irgendetwas vorzuwerfen hat, weil sie sich nicht mehr um ihren Freund gekümmert hat, als dieser mit Schmerzen nach Hause kam. Er ist doch immerhin ein erwachsener Mann und wenn er Hilfe gebraucht hätte, hätte er das auch ausdrücken sollen. Wenn ich mich so am Fuß verletze, dass ich einen Bänderriss habe, dann bitte ich meinen Partner, mich in die Notaufnahme zu fahren, und tue nicht so, als wäre das gar nicht so schlimm. Wer das nicht kann, ist selber Schuld.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


So einen Exemplar habe ich auch zuhause, der gerade einen "Schnupfen" hat, man kann sich vorstellen, wie er leidet. Ich finde nicht, das die Freundin an irgendetwas schuld wäre, denn woher sollte sie es den wissen, ob es wieder einmal ein Wehwehchen ist, oder wirklich etwas Ernstes.

Da die Männer nur herumjammern, und nicht zum Arzt gehen, bzw. nur am letzten Drücker, (wenn sie sehen das es nicht anders geht) hätte mir sowas auch passieren können. Würde aber dann eher sagen, das die Männer Schuld sind, weil sie so "Schmerzempfindlich" sind, das sie gleich aus einem Schnupfen eine unheilbare Krankheit machen. Meine er ist selber Schuld, vielleicht lernt er daraus, nicht wegen jedem Schmarrn gleich den Totkranken zu miemen

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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