Postmarkt - Umgeht PIN den Mindestlohn? Zukunft von PIN

vom 07.12.2007, 18:21 Uhr

Trotz Widerständen ist PIN nun doch bereit seinen Mitarbeitern den seit Jahreswechsel geltenden Mindestlohn zu zahlen, da man seitens PIN „kein Lohndumping“ wolle, so der neue Vorstandchef Horst Piepenburg. PIN ist damit der erste Postkonkurrent, der sich nicht mehr gegen den Mindestlohn sperrt. Dieser Schritt von PIN wurde von Verdi einhellig begrüßt. PIN kündigte jedoch an, dass als Konsequenz knapp 19 PIN Gesellschaften Insolvenz anmelden müssten.

Ein schlechtes Zeichen ist dies vor allem für die anderen Postkonkurrenten, die sich zu einer Front gegen den Mindestlohn zusammenschlossen und nur bereit sind, 7,50 Euro (West) und 6,50 Euro (Ost) zu zahlen, diese schlossen sich im Laufe der Verhandlungen um den Mindestlohn im Arbeitgeberverband der privaten Briefdienste und in der Gewerkschaft der neuen Brief- und Zustelldienste zusammen.

Die von der drohenden Insolvenz betroffenen Mitarbeiter sollen noch für drei Monate Insolvenzgeld in Höhe des bisherigen Lohnes erhalten woraufhin Vorwürfe laut wurden, dass PIN die Erhöhung der bisherigen Löhne auf das Niveau des Mindestlohnes mithilfe des Insolvenzgeldes auf den Staat abwälzen würde, welchen PIN widersprach. Zwar werde das Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit abgewickelt, jedoch kommen diese Gelder nicht aus öffentlicher Hand, sondern werden von den Arbeitgeberverbänden an die Berufsgenossenschaften gezahlt. Damit werde lediglich die geltende Insolvenzordnung im Sinne der Konzernsanierung eingesetzt.

Insgesamt werden laut PIN knapp 37 von 91 PIN Gesellschaften Insolvenzanträge stellen müssen was 7.000 Mitarbeiter betrifft, also knapp 2/3 der gesamten Belegschaft von PIN. Seitens PIN gibt man sich derzeit zuversichtlich, dass auch die Entscheidung für den Mindestlohn keinen potentiellen Investor abschrecken werde.

Verdi lobte die Entscheidung von PIN als Hinwendung zur „Seriosität“ – doch trotz dieser operieren andere Unternehmen immernoch illegal und würden das Gesetz brechen. Laut Verdi seien das vor allem TNT, welche sich an den von der Front der Mindestlohngegner ausgehandelten Mindestlohn orientieren wolle.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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