Das Hobby zum Beruf machen
Schönes Hobby das Basteln. Ich musste mir selber die Frage stellen, ob ich das wirklich will. Nach der Schule habe ich die ersten Schritte Richtung Informatik gestellt. Aber schon im Unterricht habe ich gemerkt, dass es mich nervt, wenn ich ein Programm unter Zeitdruck und so, ich will es mal so beschreiben = unentspannend, fertig stellen musste. Ich hatte morgens dann manchmal auch keine Lust aufzustehen, weil es mich einfach nur nervte. Und ich habe gerne programmiert. Mein Vater hat sich schon damit beschäftigt, als ich noch ein kleines Mädel war und meine ersten Versuche absolvierte ich auf dem C64. Ich hatte immer Spaß dabei, mit dem Computer "zu reden" und ihm Befehle zuzuweisen. Und ich fand es immer wieder faszinierend, wenn ein Programm von mir dann auch funktionierte.
Aber schon nach kurzer Zeit stellte ich nun fest, dass es mir gegen den Strich ging, Dinge zu programmieren, auf die ich keine Lust hatte. Und so kam es, dass ich Programmieren meistens als schrecklich empfand. Und es war über Jahre mein Hobby. Mehr oder weniger beendigte ich das Studium erfolgreich und suchte mir eine kaufm. Ausbildung. Mittlerweile mag ich auch wieder Programmieren und bin dankbar für das, was ich gelernt habe. Aber ich würde nie wieder etwas in der Richtung arbeiten. Ich habe mich nun auf IT-Firmen fokusiert. Aber hier in der Verwaltung. Dann bekomm ich noch vieles vom Technik-Gedöns mit, aber muss nicht etwas tun, was ich eigentlich so nicht will.
Daher finde ich auch, dass man vorsichtig sein sollte, mit dem, was man lernt. Hatte man vor der Arbeitswelt schon Ambitionen zu einer Tätigkeit, dann sollten man meines Erachtens die Finger davon weg lassen. Der Nachteil ist eindeutig auch, dass man nicht mehr durch dieses Hobby abschalten kann. Wenn ich früher nach einem blöden Tag ein paar Seiten geschrieben habe, dann konnte ich mich mit meiner Kreativität ablenken. Das fällt eindeutig weg.
Es gibt einen entscheidenden Nachteil, wenn man sein Hobby zum Beruf macht. Wenn man nämlich dann sowohl im Beruf als auch in der Freizeit immer mit denselben Leuten zu tun hat. Dann muss es nur einmal eine Meinungsverschiedenheit geben und Dein gesamtes Umfeld bricht zusammen. Oder Du suchst nach etwas Abwechslung, hast aber immer nur dieselben Leute und Meinungen. So entwickelst Du Dich nicht so viel weiter, wie Du das mit den unterschiedlichen Impulsen von unterschiedlichen leuten tun könntest.
ausdemhorn hat geschrieben:Oder gibt es jemanden auf der Welt der gerne Socken anfertigt? Nicht das designen, ich meine hier das anfertigen
Du wirst es nicht glauben. Ich stricke Socken selbst, habe das auch in meinem Gewerbeschein mit drin und habe schon Bestellungen für den nächsten Winter. Von daher ist das gar nicht so lächerlich und die Menschen sind auch bereit für echte Handarbeit auch wieder mehr zu bezahlen. Sicherlich die reine Arbeitszeit kann man dabei nicht in Rechnung stellen, aber abzüglich Materialkosten kommt immer ein Gewinn raus.
Und insgesamt habe ich alle meine kreativen Hobbys zum Beruf gemacht. Ich habe vor mehr als zehn Jahren begonnen bei Ciao, Yopi und Co zu schreiben. Heute arbeite ich als Journalistin bei der Tagespresse und schreibe auch für ein grosses Onlineportal. Bei dem Portal suche ich mir meine Themen sogar selbst aus und kann insgesamt als Journalistin viele berufliche Termine mit dem privatem Vergnügen verbinden.
Es könnte schon ein großer Vorteil sein, wenn man sein Hobby zum Beruf macht, da man auch viel Erfahrung mit in den Beruf mitbringen kann. Jedoch sollte man aufpassen, da es auch langweilig oder uninteressant werden kann, und dadurch auch den Spaß an dem Hobby verlieren kann. Ich selber kenne nur einen der sein Hobby zum Beruf gemacht hat, jedoch ist er nicht wirklich glücklich mit seinem Beruf, da er nach 3 Jahren keinen Spaß mehr im Modellbau findet. Ich denke jedoch, es kommt auf die Person und das Hobby an, ob man es zum Beruf machen kann.
Gemeint ist mit diesem Satz wohl, dass man seiner persönlichen Begeisterung nachgeht und sie zum Beruf macht, nicht zwingend, dass man wirklich sein Hobby 1:1 im Beruf umsetzen kann. Ein Hobby ist nicht zwingend etwas, das man regelmäßig oder im Rahmen eines Vereins macht, sondern nichts weiter als eine Lieblingsbeschäftigung, und davon kann man wohl mehrere gleichzeitig haben, jedenfalls geht mir persönlich das so, dass ich mehrere Beschäftigungen habe, die ich als Lieblingsbeschäftigungen bezeichnen würde und von denen ich keine lieber mache als eine andere Lieblingsbeschäftigung, unter denen ich mich aber auch nicht entscheiden könnte, müsste ich eine einzige auswählen, um sie als „die Lieblingsbeschäftigung“ zu bezeichnen.
Eine Freundin von mir hat ihr Hobby zum Beruf gemacht, indem sie mit fast 30 nun bald eine weitere Ausbildung abschließt, die sich mit Tieren befasst. Tiere sind ihr Hobby, allerdings legt sie sich nicht auf bestimmte Tiere fest. Generell macht ihr die Arbeit mit Tieren großen Spaß und darin sieht sie einen deutlichen Sinn. Also hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht.
Unter Umständen kann man auch einen Beruf ergreifen, der sich eigentlich in der Hauptsache mit etwas anderem befasst als dem tatsächlichen Hobby, das aber gleichzeitig beinhaltet. Wenn Du Dich gern kreativ ausdrückst, könntest Du beispielsweise herausfinden, ob Du das auch gern mit anderen Menschen tust, vielleicht mit Kindern? Verbinden ließe sich mit Deinem Hobby also eine Ausbildung zum Fachlehrer für musisch-technische Fächer mit einer Fächerkombination, die Textiles Werken und Bildende Kunst beinhaltet.
Das fällt mir nur spontan ein, würde ich länger darüber nachdenken, kämen mir eventuell noch weitere Einfälle von Berufen, die sich im weiteren Sinne mit Deinem Hobby befassen und nichts mit Selbständigkeit oder schlechtem Einkommen verbinden lassen.
Grundsätzlich meine ich aber, dass man herausfinden sollte, was einem genügend Begeisterung verschafft und inwiefern man das dann beruflich umsetzen kann. Es ist nämlich so, dass man besonders gut in Dingen ist, die einen begeistern und an denen man Spaß und Interesse hat. In einem Beruf, der einem Spaß macht, ist man also entsprechend gut, was wiederum karrierefördernd sein dürfte.
Im Allgemeinen denke ich schon, dass der Beruf im Idealfall sich nach den persönlichen Interessen richten sollte. Natürlich gibt es einige Berufe, die „gemacht“ werden müssen, sich aber nicht nach den Interessen richten, z.B. Abwasseraufbereitung oder ähnliches.
Also für mich persönlich wäre das berühmte „Hobby zum Beruf machen“ nichts. Meine Hobbys sind mir heilig und spiegeln für mich meine Freizeit wieder. Dazu muss ich sagen, dass meine Hobbys, die Fotografie und das Reiten, ungeeignet sind, um damit Geld zu verdienen. Um diese Hobbys zum Beruf zu machen, muss man wirklich gut sein und viel Erfahrung und Können in diesen Bereichen haben.
Außerdem sehe ich ein Problem darin, dass man irgendwann die Lust an seinem Hobby verliert, wenn man tagtäglich dazu „gezwungen“ wird, diesen in Höchstleistung auszuführen. Bei mir wäre das beispielsweise das Reiten: Wenn ich den ganzen Tag im Stall wäre und reiten müsste, dann hätte ich in meiner wenigen freien Zeit, die ich in dem Beruf hätte, sicherlich keinen Spaß mehr am Reiten.
Meiner Freundin ist es in ihrem Praktikum einmal so ergangen: 14 Tage im Stall, geackert und ihr eigenes Pferd ist trotz der vielen Zeit im Stall viel zu kurz gekommen.
Natürlich ist es ein Traum, wenn man etwas findet, dass einem immer Spaß macht. Ich habe das Glück, dass ich jetzt einen Beruf habe, der meinen Interessen total entspricht und mir Spaß macht, obwohl er nichts mit meinen Hobbys zu tun hat. Das ist schließlich die Hauptsache bei der Berufsfindung: Man sollte etwas finden, was einem Spaß macht und was man mehrere Jahre, im Idealfall seine gesamte berufliche Laufbahn, machen möchte.
Das Hobby zum Beruf machen - viele stellen sich das traumhaft vor. Und auch ich habe schon oft daran gedacht. Aber in meinem Bekanntenkreis gibt es viele Menschen die es versucht haben, und die einfach nur davon abraten.
Hier nur ein Beispiel: Ein guter Freund war und ist passionierter Kampfsportler. Sein größter Traum war eine eigene Schule. Dies zu erreichen war ein immenser Kraftakt. Nicht nur finanziell, sondern auch von der Organisation her. Seitdem hatte er nur noch Sorgen. Sein Hobby war kein Spaß mehr, es musste sein Leben finanzieren. Schlussendlich hatte er keine Freude mehr daran, es war eben nur noch Arbeit. Er hat die Selbstständigkeit aufgegeben und kommt nun endlich auch wieder zum trainieren.
Ich habe viel mit ihm und anderen darüber gesprochen und für mich den Entschluss gefasst, mein Hobby möglichst in der Freizeit so auszuüben, dass ich Spaß daran habe und etwas verdienen werde. Das Gleiche würde ich dir auch empfehlen. Ketten usw. kann man wunderbar nebenher herstellen und über ebay oder auf Märkten verkaufen. Vielleicht findest du ja auch einen Dekorationsladen, der deine Stücke in sein Sortiment aufnehmen würde. Eventuell sind sie mit einem Kommissionsverkauf einverstanden. Versuch das doch einfach mal.
sml4710 hat geschrieben:Ketten usw. kann man wunderbar nebenher herstellen und über ebay oder auf Märkten verkaufen. Vielleicht findest du ja auch einen Dekorationsladen, der deine Stücke in sein Sortiment aufnehmen würde. Eventuell sind sie mit einem Kommissionsverkauf einverstanden. Versuch das doch einfach mal.
Aber selbst dann ist eine nebenberufliche Erwerbstätigkeit und muss entsprechend angemeldet werden. Damit macht man auch sein Hobby zum Beruf, nur das man quasi dann was macht, wenn man Lust dazu hat.
Wer es als Vollzeitgewerbe ausüben will, der muss sich eben auch darüber im klaren sein, das man dann täglich arbeiten muss. Auch wenn man keine Lust hat. Und sie wir mal ehrlich. Wenn es einem normalen Arbeitnehmer schlecht geht, dann wird er vom Arzt krankgeschrieben.
Auch das kann sich ein Unternehmer nicht bei jedem Zipperlein leisten. Und die meisten, welche eine Selbständigkeit beginnen, sind sich halt nicht bewusst, das man selbst und ständig arbeiten muss, damit man auch leben kann. Und am Anfang steht nunmal der Schweiss, bevor man mit einer Belohnung rechnen darf.
Selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, wüsste ich nicht ob ich mein Hobby zum Beruf machen würde. Zum einen würde es dann eben ein Beruf sein und kein Hobby mehr, das heißt tagtäglich das gleiche machen und auf die Dauer bin ich mir sicher das, dass sehr langweilig wird! Am Anfang mag es noch schön sein aber ich bin mir nicht sicher ob es das Wert ist auf die Dauer gesehen ein Hobby zu verlieren das man wirklich gern gemacht hat.
Ich kann nur von einem bekannten Elektronikbastler erzählen, der wirklich viel daheim gebaut und gebastelt hat in seiner Jugend. Nach der Ausbildung zum Elektroniker und den ersten Arbeitsjahren ist die anfängliche Euphorie aber ganz schnell wieder verflogen. Im Gegenteil als ich letzlens mit ihm geredet habe, hat er gemeint er bereut es wirklich.
Zum anderen ist es in manchem Fällen natürlich auch eine Möglichkeit zur Selbstständigkeit oder einfach einen Job zu finden in einer Sache, in der man wirklich gut ist! Wie bei so vielen Themen gibt es hier zwei Aspekte die man Grundlegend nicht beantworten kann, sondern jede Person für sich entscheiden muss.
Ich finde die Idee an sich "sein Hobby zum Beruf zu machen" total genial. Wenn man die Möglichkeit dazu hat, warum sollte man das nicht auch tun? Könnte ich mein Hobby zum Beruf machen, ich würde nicht nein sagen. Allerdings ist ja nicht jedes Hobby als Beruf geeignet. Und würde jeder sein Hobby zum Beruf machen, dann würden höchstwahrscheinlich auch nicht mehr die notwendigen Dinge der Gesellschaft aufrecht erhalten werden. Ich finde ein Beruf sollte Spaß machen, muss aber nicht unbedingt das Hobby sein!
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