Porsche CEO Wiedeking gegen Kritik an Managergehältern
Nachdem Bundespräsident Horst Köhler in der vergangenen Woche die für ihn übertrieben hohen Managergehälter kritisierte, da die stetig anwachsende Einkommensentwicklung in Deutschland zu einem Auseinanderklaffen der Gehälter und zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen den Unternehmen und Gesellschaft führen würde und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Debatte kurz darauf auf dem CDU Parteitag in Hannover mit der Diskussion um scheinbar zu hohe Managergehälter fortsetzte, meldete sich nun Porsche CEO Wendelin Wiedeking zu Wort.
Dieser verteidigte sein Gehalt, welches im zweistelligen Millionenbereich liegt, denn: „Wenn ich Erfolg habe, möchte ich auch gut bezahlt werden“, so Wiedeking gegenüber der "Zeit". Er mache dies am eigenen Beispiel fest – als Wiedeking 1994 an die Porsche Spitze trat, war das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt in der Krise und nur noch knapp 300 Millionen Euro wert. Heute sei Porsche unter seiner Führung zu einem starken Unternehmen herangewachsen und mehr als 25 Milliarden Euro wert. „Mein Vertrag ist festgeschrieben worden, als das Unternehmen gerade eine lebensbedrohliche Krise hinter sich hatte“, so Wiedeking – und dieser wurde bis heute nicht geändert. Zudem zahle er Steuern in Deutschland und nicht in Monaco oder der Schweiz – somit profitieren von seinem Erfolg nicht nur die Belegschaft von Porsche und das Unternehmen, sondern auch der Staat, „und zwar nicht unerheblich“, so Wiedeking.
Natürlich sind diese Beträhge für einen "Normalsterblichen" unvorstellbar aber man darf nicht vergessen in welcher Verantwortung diese Leute stecken, Mrd. Umsätze jährlich,....
Das Beispiel Porsche: nach einer Krise hat das Unternehmen einen unglaublichen Wert erreicht und das unter der Führung von Herrn Wiedeking, eine Verantwortung für das Unternehmen und deren Mitarbeiter.
Auch in kleineren Unternehmen sind die Gehälter der Verstände auch nicht gerade niedrig. Also ich würde so eine Position gerne mal erreichen, mal sehen.
Es ist schon klar, dass der eine oder andere "Manager" seinen Mund aufmacht, wenn Kritik an einem sehr gut, wenn nicht sogar einen über-, bezahlten Gehalt geübt wird. Für mich ist ein Gehalt in zweistelliger Millionenhöhe absolut nicht vorstellbar und ich frage mich, was man überhaupt damit anstellen will. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedoch kann es nicht sein, dass jemand, der seine Arbeit in der Lagerhalle oder sonst wo verrichtet, auf gewisse Leistungen verzichten muss und den Gürtel enger schnallen muss, während ein Manager sich die Taschen vollsteckt. Es mag ja sein, dass ein Manager die gesamte Verantwortung trägt, oder einen Laden auf Vordermann bringt, aber so ganz alleine schafft das auch ein Wiedeking nicht. Und die Steuer-Begründung macht das auch nicht wirklich wett. Dass man sich verteidigt, ist selbstverständlich, aber etwas mehr auf den Boden der Tatsachen schauen kann auch helfen, von einem hohen Ross zumindest wieder etwas herunterzukommen.
Genauso sehe ich das auch. Ich denke mal nicht das der Herr Wiedeking sich mal eben an jede Maschine stellt und die Autos anfertigt, weil das muss ja auch gemacht werden. Was nützt einem die tollsten Ideen wenn man sie nicht in die Tat umsetzen kann weil einem keiner hilft?
Und wenn ich sehe, ist ja ganz aktuell, das sich die Bahnbosse 50% (ich glaub soviel war das oder?) mehr Gehalt einstecken wollen aber nicht mal bereit sind die Gehälter ihrer Arbeiter etwas aufzustocken (ob es jetzt gleich 30% sein muss ist ne andere Frage) finde ich es ne Frechheit. Und wenn die dann auch noch die Bahntickets erhöhen mit der Begründung *Alles wird teurer* ist das bei mir keine Frechheit mehr sondern grenzt an Betrug.
Ich gebe dem Herrn Köhler vollkommen Recht dass das Geld, was momentan in die Kassen durch den angeblichen Boom in der Wirtschaft kommt, sich die Manager krallen und ihre Gehälter mal eben um 50% steigern.
Hätten die jetzt gesagt alle Mitarbeiter bekommen durch den Wirtschaftsboom 15% mehr Geld und wir geben uns 20% wäre die Aufregung nur halb so schlimm.
Gruß
Freeger
Übrigens sprach sich jetzt Kanzlerin Merkel gegen eine gesetzliche Regelung aus betreffs der Managergehälter – betonte aber, dass das nicht bedeute, das nichts geschehen müsse, da die soziale Marktwirtschaft in ihren Augen nicht nur ökonomische, sondern auch gesellschaftliche Wurzeln hat. Es gehe nicht um eine Neiddebatte, sondern um eine Austarierung der Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern um die Stabilität der sozialen Marktwirtschaft zu erhalten.
Von Seiten der Arbeitgeber, bzw. von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, wurde dies übrigens teilweise auch so gesehen, aber betont, dass man beachten müsse, dass der Großteil von Managern um das Wohl der Firma und der Mitarbeiter bemüht sei und diese aufgrund von einigen Negativbeispielen nun mit diesen über einen Kamm geschert werden. Wichtig ist jedoch, dass jemand, der sich um das Wohl der Firma bemühe, dafür auch angemessen entlohnt werden muss – im internationalen Vergleich liegen die Gehälter von deutschen Managern sowieso im Durchschnitt als deutlich darüber. Diese Eindruck entsteht in letzter Zeit ja vor allem durch die Berichterstattung in den Medien.
Was hier - wie auch in der allgemeinen Diskussion - gesagt wird ist schon richtig. Nur ist Wiedeking in der Tat eine Ausnahme: Als er damals bei Porsche begann, hat er in der Tat sehr wenig verdient. Das heißt sein Gehalt ist zu nahezu 100 Prozent erfolgsorientiert. Insofern habe ich damit auch keine allzu großen Probleme.
Schwierig wird es bei abstrus hohen Gehältern wo auch nichts dahintersteckt an Leistung.
Woanders werden auch gute Ideen eingebracht und umgesetzt, dafür staginiert das Gehalt bei steigender Inflation. Ich muss nur einen Blick in das Gesundheitswesen gucken. Dort wird die verantwortung für das höchste Rechtsgut in der Bundesrepublik Deutschland übernommen - und ein Assistentsarzt verdient 1300 € Netto. Zum Vergleich ein Rettungssanitäter verdient 1200 € Netto (beide ledig, keine Kinder).
Für uns Rettungsdienstmitarbeiter sind die Kompetenzen nicht klar geregelt. d.h. nach jedem Einsatz müssen wir damit rechnen Angezeigt und Verurteilt zu werden. Alleine das legen eines intravenösen Zuganges ist eine Körperverletzung, und nach dem Heilpraktikergesetz den Ärzten vorbehalten. Wenn aber in absehbarer Zeit kein Arzt kommt, oder "keine weniger invasive Maßnahme zum Erfolg führt" müssen wir dies tun, da wir sonst durch Unterlassene Hilfeleistung uns strafbar machen. Und mit dem Gehalt was wir dafür bekommen, kann man sich nicht einmal Absichern sofern solch ein Fall eintrifft (was immer mehr Zunimmt). ARbeit sollte Leistungsbezogen werden und dem angepasst sein, wie wichtig die Aufgaben sind. Klar, in der Wirtschaft sorgt er für Arbeitsplätze - aber wenn was passiert ist es nur ein Materieller und Finanzieller Schaden. In anderen Sparten geht es um Menschenleben, und solang dies als das höchste Rechtsgut gilt, sollte es auch so bezahlt werden.
Ich verlange kein Millionengehalt, aber einfach ein angepasstes Gehalt für meine Arbeit. Denn diese Manager wissen gar nicht mehr wohin mit dem Geld, haben dicke Autos, große Häuser etc. und Otto-Normal lebt in einer dunklen, billigen Mietswohnung fährt einen 10 Jahre alten Kleinwagen und muss das Geld dreimal umdrehen bevor es ausgegeben wird. Viele Arbeitnehmer die Vollzeit arbeiten, wissen nicht einmal wie sie ihre Kinder anständig durchbringen sollen. Deswegen steigt auch die Armutsgrenze in Deutschland weiter an, solang sich daran nichts ändert.
Wie war das nochmal mit dem Sozialstaat Deutschland ... das Verhalten und Geheule der Wirtschaftsbosse und Politiker wenn es mal keine Gehalts- oder Diätenerhöhung gibt, ist jedenfalls total Assozial.
Zum Vergleich:
Ein Politiker muss nur 8 Jahre im Amt bleiben um vollen Rentenanspruch zu haben, ein normaler Verbraucher muss 50 Jahre dafür arbeiten.
Liebe Grüße
Sorae
Ich finde das kann man so nicht vergleichen - schließlich ist die Verantwortung eine ganz andere.
Schön, als Arbeitnehmer hat man diese auch, aber eben viel geringer - selbst im Geundheitswesen. Ein Arzt ist auch nicht für tausende von Menschen verantwortlich, genausowenig andere Menschen die in diesem Bereich arbeiten. Alles andere wäre wohl etwas übertrieben, wobei man Zuständigkeit nicht mit Verantwortung verwechseln sollte - sonst könnten Krankenhäuser auch sagen, sie wären für 20.000 Menschen verantwortlich, dass will ich aber mal sehen, wenn die alle gleichzeitig kommen.
Dazu kommt noch das Angebot und die Nachfrage. Schon Karl Marx hat erkannt, dass die Arbeitskraft eine Ware darstellt, die der Arbeitnehmer am Markt anbietet und dafür vom Arbeitgeber bezahlt wird - also gelten hier auch die Kräfte des Marktes. Bin ich austauschbar und gibt es jede Menge mit meiner Qualifikation, sinkt der Preis für den eigenen Arbeitswert. Bin ich einer von wenigen und ist meine Arbeitskraft gefragt, wie Politiker und Manager, kann ich auch den entsprechenden Preis verlangen, zudem Politiker sowieso unterbezahlt sind. Irgendwie wird da immer nur gejammert, nervt mich wirklich, anstatt das ganze auch mal von der anderen Seite zu sehen.
Das mit den Rentenanspruch ist ein zweischneidiges Schwert, aber man sollte auch mal daran denken, dass ein Politiker nach 8 bis 12 Jahren Amtszeit auch nicht mehr sehr attraktiv für den Arbeitsmarkt ist, siehe hier, als bestes Beispiel: Von der Politikerin zur Putzfrau.
KrashKidd hat geschrieben:Schön, als Arbeitnehmer hat man diese auch, aber eben viel geringer - selbst im Geundheitswesen. Ein Arzt ist auch nicht für tausende von Menschen verantwortlich, genausowenig andere Menschen die in diesem Bereich arbeiten.
Dazu sag ich nur guck dir alleine das Notarztsystem in Deutschland einmal an. Stuttgart hat Nachts 3 besetzte Notarztstandorte, auf 595.000 Einwohner (d.h. Pro Mann und Nase 198.333 Leute. Soviele Angestellte hat Porsche nicht einmal Weltweit ... Soviel zum Thema verantwortung. Und auch Politiker und Manager sind ersetzbar, es gibt genug qualifizierte Mitarbeiter die im Schatten der großen Pappnasen stehen, und eigentlich die Geschäfte regeln während die vermeindlichen Top-Manger nur noch zum Repräsentieren da sind.
Das alle auf einmal ankommen ist eher unwahrscheinlich das gebe ich zu, kommt jetzt schon zu einer Unterversorgung durch das Notartsystem welches in Zukunft weiter abgebaut werden soll. Aber weißt du, dass es immer so bleibt ?
Es gab schon mehrere Beispiele, in denen in kurzer Zeit hunderte Leute zeitgleich den Notruf gewählt haben wegen der gleichen Beschwerden - wohin soll der Arzt zuerst, willst du das entscheiden wer mehr Wert ist und wer Pech gehabt hat ? Ich muss nur an die Terroranschläge von Madrid, London und auf das WTC denken. Dort war die medizinische Versorung der Bevölkerung fast auf Null um sich dem Schadensereignis zu widmen. Es würde reichen wenn hier jemand Milzbrand ausstreut (lässt sich in jedem Labor herstellen), und ganz nach dem Motto Geiz ist Geil, kann ich für 63 US-Cent 200.000 Leute infizieren ...
Was gerade einmal dort gemacht werden kann, ist sich mit Finanziellen zu Verplanen - klar da hängen auch Jobs und persönliche Lebensgeschichten (Schicksale) dran. Aber als Toter sucht es sich schwieriger einen neuen Job, als "nur" als Arbeitsloser.
Liebe Grüße
Sorae
Sorae hat geschrieben:Stuttgart hat Nachts 3 besetzte Notarztstandorte, auf 595.000 Einwohner (d.h. Pro Mann und Nase 198.333 Leute
Wie gesagt, da ich mit so einem Scheinargument schon gerechnet haber, habe ich extra die Begriffe Zuständigkeit und Verantwortung definiert - wenn die 200.000 Menschen auf einmal vorbeischauen oder auch nur 1.000, kannst Du das von mir aus gerne anbringen, so ist es einfach nur sinnlos. Da könnte ich auch sagen, dass an Porsche 3 Millionen Menschen dranhängen, wenn man die Zulieferer und die volkswirtschaftliche Bedeutung von Porsche berücksichtigt.
Sorae hat geschrieben:Und auch Politiker und Manager sind ersetzbar, es gibt genug qualifizierte Mitarbeiter die im Schatten der großen Pappnasen stehen, und eigentlich die Geschäfte regeln während die vermeindlichen Top-Manger nur noch zum Repräsentieren da sind.
Natürlich, und für`s Repräsentieren zahlt man jemanden ein paar Millionen - das glaubst Du ja selbst nicht. Sorry wenn ich das so sage, aber das ist absolute BIldzeitungsmeinung, der jegliches Verstädnis für die "oberen" Etagen fehlt. Natürlich hat jeder einen Wasserträger, selbst Du oder machst Du alles alleine, die ganze Zeit? Würde mich echt wundern. Außerdem heißt hier das Stichwort Entscheidungskompetenz - was bringt es wenn ich 100 Leute haben, die Informationen erörtern, aber keiner davon ist bereit dafür einzustehen oder Verantwortung zu übernehmen bzw. die Tragweite zu überblicken? Die die es können, rücken selbst an die Spitze der Rest bleibt unten.
Sorae hat geschrieben:Es gab schon mehrere Beispiele, in denen in kurzer Zeit hunderte Leute zeitgleich den Notruf gewählt haben wegen der gleichen Beschwerden - wohin soll der Arzt zuerst, willst du das entscheiden wer mehr Wert ist und wer Pech gehabt hat ? Ich muss nur an die Terroranschläge von Madrid, London und auf das WTC denken. Dort war die medizinische Versorung der Bevölkerung fast auf Null um sich dem Schadensereignis zu widmen. Es würde reichen wenn hier jemand Milzbrand ausstreut (lässt sich in jedem Labor herstellen), und ganz nach dem Motto Geiz ist Geil, kann ich für 63 US-Cent 200.000 Leute infizieren ...
Ja da hast Du natürlich recht, sowas passiert jeden Tag mindestens 12 Mal, wenn nicht sogar öfter. Tut mir leid dass ich mich da geirrt habe.
Sorry das ich es an Ernsthaftigkeit fehlen lasse, aber bei einem Vergleich Äpfel - Birnen kann ich die nicht aufbringen. Da kann ich auch anfangen mit: Und wer soll uns schützen, wenn uns der Krieg erklärt wird? Das Gesundheitswesen? Wohl kaum, also mehr Geld ins Militär, die haben die meiste Verantwortung für uns alle, denn als toter Mitarbeiter des Gesundheitswesen kann man auch schlecht andere versorgen und Porsche schützt uns auch nicht davor. Den Poltikern sollte man auch die Gehälter kürzen auf 3, 50 Euro, prakitsch ein Ehrenamt und nur noch Technokraten entscheiden lassen....Tss, wirklich.
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