Wie freundlich sagen, dass man nicht angefasst werden will?

Ich muss dazu sagen, dass ich generell gar kein Problem mit körperliche Nähe habe und es wirklich nicht daran liegt, dass ich mich grundsätzlich beengt oder unwohl fühle, wenn jemand mich berührt. Aber ich habe einen Kommolitonen, bei dem mir das einfach sehr unrecht ist und ich das einfach nicht möchte.

Wir verstehen uns sehr gut und in letzter Zeit stehen wir oft draußen und rauchen eine zusammen. Bei den derzeitigen Temperaturen im Freien freire ich mir jedes Mal den Popo ab und dementsprechend bibbert dann auch mein Körper. Offenbar sieht er das immer als Anlass dafür, mich zu drücken und mich zu wärmen. Er fängt dann an meinen Rücken warm zu rubbeln oder stellt sich vor mich und versucht mir so Körperwärme zu geben. Aber ich möchte das einfach nicht und denke, ich habe ihm das körperlich schon deutlich gemacht indem ich nämlich immer gleich weggehe und das abwehre. Normalerweise müsste das verstehen. Ich denke auch gar nicht, dass es eine Anmache ist seinerseits, zumal er auch weiss, dass ich einen Freund habe. Im Gegenteil: Er ist einfach so der Typ, der gerne kuschelt und er mag das eben. Aber ich mag es bei ihm eben überhaupt nicht.

Nun habe ich mir überlegt, dass ich, wenn das morgen nochmal vorkommt, ansprechen werde. Ich überlege mir aber wie ich freundlich und lieb sagen kann, dass das Problem ist, dass es mir einfach zu viel Körpernähe ist - Ich möchte aber auch nicht so tun als sei das grundsätzlich ein Problem, das ich habe. Soll ich das einfach so direkt ansprechen? Würdet ihr da ganz ehrlich sein und sagen, dass es sicher auch an ihm liegt? Ich mag ihn nämlich und kann mir selbst nicht erklären woran das liegt.

Ich würde ihm ganz direkt sagen, dass du es generell nicht magst, wenn man dich ungefragt anfasst. Wenn du dir selber nicht erklären kannst, ob es an ihm liegt, dann würde ich das auch nicht so direkt sagen und sagen, dass du nur nicht von ihm angefasst werden willst.

Wenn mich jemand anfängt zu wärmen und meinen Rücken zu rubbeln und ich mag das nicht, würde ich es sagen und auch gleichzeitig sagen, dass ich das nicht möchte und ich auch ohne seine Körperwärme auskomme.

Je länger du das mit dir machen lässt, desto weniger wird er verstehen, warum du das auf einmal nicht magst. Denn anscheinend hast du es nicht deutlich genug gezeigt, dass du es einfach nicht magst. Also fasse Mut und sage ihm, dass du es einfach nicht möchtest und es nicht an ihm persönlich liegt. Du kannst ihm ja sagen, dass du ihn generell auch magst, aber die Körpernähe dir einfach zu viel ist.

Also grundsätzlich kann man nicht von einem Gegenüber verlangen, dass er versteht was man meint, wenn man es nicht klar sagt. Gesten reichen oft nicht aus, da man selber oft nicht prüfen kann wie deutlich Gesten bei anderen ankommen. Wenn du der Meinung bist, er müsste das erkennen, so liegt es in deinem Wunsche das er es erkennt weil du Hemmungen hast ihm das direkt zu sagen und hoffst drum rum zu kommen ihm das direkt zu sagen.

Ich fürchte, wenn du nicht möchtest, dass er dich wieder umarmt, dann wirst ihm das genau so sagen müssen. Am besten ist es wirklich so wie du es empfindest. Sag ihm, dass du dir das unangenehm ist, du dir es auch nicht erklären kannst woran das liegt, da du ihn ja sehr magst. Manchmal ist man selber ziemlich unter Stress und merkt gar nicht dass man auf Dinge sensibler reagiert als sonst. Vielleicht hat es einfach grundsätzlich damit zu tun, dass dir eine gewisse Nähe derzeit zu viel ist. wenn er keine emotionalen Hoffnungen hegt, dann denke ich wird er es auch verstehen ohne das er es in den falschen Hals bekommt.

Hallo!

Ich würde ihm auch klar sagen, dass mir das zu viel Nähe ist und ich das nicht leiden kann. Anscheinend hat er durch dein Abstand nehmen und zurücktreten nicht begriffen, dass du seine Nähe nicht möchtest.

Daher würde ich ihm dann einfach sagen, dass es ja sicher nett von ihm gemeint ist, aber das du keine Körperwärme von ihm brauchst und er das in Zukunft doch bitte lassen soll. Ich würde es jedoch so darstellen, als wenn du solch ungefragt Nähe von niemanden gerne hast. Denn sonst könnte er ja gekränkt sein, wenn du sagst, dass du das nur von ihm nicht magst. Die Hauptsache ist ja auch, dass er es in Zukunft unterlässt.

Du scheinst eine recht geduldige und liebe Person zu sein. Jedenfalls bin ich etwas sprachlos, wenn Du schreibst, dass das Problem trotz Deines Ausweichens immer noch besteht bzw. Dein netter Kommilitone es weiter versucht. Spätestens hier würde ich übrigens zurückrudern, wenn Du bisher geglaubt hattest, es wäre keine Form der Anmache! Sollte er es nämlich wirklich einfach lieb und aufmerksam gemeint haben, hätte er durchaus merken können, dass Dir das zu viel ist!

Natürlich musst Du nun noch einen Schritt deutlicher werden. Übrigens nicht nur, um Dich vor solchen Übergriffen zu schützen. Es ist auch ihm gegenüber nur fair - eben für den möglichen aber unwahrscheinlichen Fall, er macht Dich nicht an sondern ist nur ein Trampel welches Dein Unbehagen in dem Fall nicht bemerkt.

Wenn ihr euch unter anderen Umständen eben wirklich gut versteht, dann musst Du auch nicht allzu sehr auf die Freundlichkeit achten, sondern eher darauf, dass die Nachricht wirklich ankommt!

Im ersten Moment kann ich mir auch Vorstellen, dass es ihn kränken wird, wenn Du auch ansprichst, dass Du eben von ihm nicht gewärmt werden willst. Doch sofern Du glaubhaft machst, dass das nichts im Bezug zu allem anderen zu tun hat und Du den sonstigen Umgang genießt, sollte er es verstehen. Vielleicht auch erst nach ein paar Tagen des "beleidigt sein".

Auch wenn du bisher versucht hast, deinem Kommilitonen durch dein Verhalten zu zeigen, dass du den Körperkontakt, der von ihm ausgeht, nicht so gerne hast, denke ich, dass das vielleicht ein bisschen zu wenig war. Du kannst nicht davon ausgehen, dass jeder auf solche Signale achtet. Es gibt leider viele Menschen, die es selbst nicht merken, wenn sie sich aufdrängen und auch auf Signale des anderen nicht so sehr achten oder diese fehldeuten. Wahrscheinlich ist es für diesen jungen Mann einfach ganz normal, sich so zu verhalten wie er es tut.

Wenn du mit Andeutungen nicht weiterkommst, wäre es vielleicht das Beste, wenn du deinem Kommilitonen mal sagen würdest, dass dich seine Anwandlungen stören. Er kann schließlich nicht hellsehen und solange du nett zu ihm bist, gibt es auch kein Argument, das dagegen spricht, ihn auf sein Verhalten hinzuweisen. Das nächste Mal, wenn er dir über den Rücken streicht, solltest du dich vielleicht leicht wegdrehen und ihm einfach sagen, dass du das einfach nicht so gerne magst. Sag ihm, dass es nicht gegen dich geht, du diese Berührungen aber unangenehm findest. Das sollte eigentlich reichen, um ihm deutlich zu machen, dass du das nicht möchtest und ihn davon abhalten, sich weiterhin so zu verhalten.

Vielleicht strahlst du durch dein Verhalten ja auch unterbewusst etwas schutzbedürftiges aus. Ich kann mir die Situation recht gut vorstellen. Wenn eine Frau da stehst und bibbert, weckt das bei vielen Männern irgendwelche Beschützerinstinkte. Vielleicht solltest du auch in diese Richtung denken.

Ich würde demjenigen ganz klar sagen, dass ich das nicht will. Nur weil ich friere steht es nicht automatisch jedem frei, mich zu wärmen. Manche Menschen reagieren dann eben auf Körpersprache nicht und so bleibt einem nichts anderes übrig, als mal Tacheles zu reden. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man demjenigen sachlich zu verstehen gibt, dass man das nicht möchte.

Problematischer finde ich eher, dass du ihm sagen willst, dass es an ihm liegt und du das nicht generell nicht magst. Ich meine, ich würde das grundsätzlich nur bei meinem Freund dulden, aber sonst bei keinem anderen. Insofern ist es schon ein generelles Problem und keines, was personengebunden ist, weil es nur eine gibt, die das darf.

Wie auch immer. Ich würde ihm sagen, dass ich das einfach nicht will und gut ist.

Ich habe es ihm heute einfach gesagt und denke, dass es richtig war so. Im ersten Moment fühlte er sich, glaub ich, ziemlich vor den Kopf gestoßen, weil ich möglicherweise auch etwas gereizt gewirkt habe - War ich aber auch. Trotzdem habe ich versucht sachlich zu bleiben und ihm gesagt, dass ich seine Körpernähe nicht brauche. Ich glaube aber, dass er jetzt schon denkt, dass es an ihm liegt und eigentlich war es ja das, was ich vermeiden wollte. Allerdings war mir auch unklar wie ich es hätte so ausdrücken können, dass er mich nicht falsch versteht. Man kann ja schon ganz gut mit ihm reden und er schien auch verständnisvoll und war nicht sauer, aber ich denke, es hat ihn trotzdem getroffen. Ich habe jetzt im Nachhein jedenfalls schon das Gefühl, dass er glaubt, ich würde ihn ekelhaft finden oder sonst was.

Ich habe jetzt im Nachhein jedenfalls schon das Gefühl, dass er glaubt, ich würde ihn ekelhaft finden oder sonst was.

Vielleicht kannst du ja noch einmal in ein paar Tagen mit ihm über die Situation sprechen und ihm sagen, dass sich deine Äußerung auf keinen Fall gegen ihn persönlich richtet, sondern ausschließlich gegen das sein Verhalten, das dir unangenehm ist.

Natürlich wird er erstmal ein bisschen schmollen, da er schließlich kritisiert wurde und das erst einmal schlucken muss. Aber mit ein bisschen Abstand wird er sicher erkennen, dass du es keineswegs böse gemeint hast.

„Bitte nicht Anfassen, ich mag das nicht“, ganz einfach. Je mehr man drumherum redet destso schwieriger wird es. Das ist eine eindeutige Aussage ohne jemanden verbal zu verletzen. Lange Erklärungen sind auch überflüssig, die verkomplizieren nur die Sache und bieten Raum für unnötige Rückfragen.

Ich kann zum Beispiel diese furchtbare Wangenknutscherei (Bussi) absolut nicht ausstehen und sage dann auch „bitte nicht küssen“. Dann schauen manche zwar blöd aber sie müssen es akzeptieren und merken es sich auch bis zum nächsten Treffen. Bisher hat auch noch niemand nachgefragt wegen dem warum und wieso. Jeder ist da anders, ich gebe auch ungern Fremden die Hand und an der Supermarktkasse sehe ich zu dass man mir nicht unnötig nahe auf den Pelz rückt. Das ist so eine kleine Macke von mir aber wenn ich so mitbekomme wie wenig manche von Körperhygiene halten ist mein Verhalten vielleicht doch ein wenig verständlich.