Leute, die rauchen aber nie Zigaretten besitzen

vom 06.01.2010, 18:18 Uhr

Ich beobachte seit geraumer Zeit in meinem Umfeld mal aufmerksam ein bestimmtes Phänomen. Mir ist aufgefallen, dass es Leute gibt, die ich als Raucher kenne, manche schon seit vielen Jahren. Dabei ist mir aber in den letzten Wochen deutlich geworden, dass er gewisser Teil dieser Leute einfach nie im Besitz von Zigaretten ist. An denen habe ich zwar schon tausende Zigaretten gesehen, aber ich hab sie noch nie mit einer Schachtel Zigaretten bemerkt. Oder mir wäre bei diesen Leuten auch nie aufgefallen, dass sie jemandem mal eine Zigaretten gegeben haben oder ich sie mal hätte um eine bitten können.

Dabei frage ich mich schon wie man eigentlich so unverschämt sein kann, sich seinen Zigarettenkonsum jahrelang nicht zu finanzieren sondern sich tatsächlich immer ohne Zigaretten zu bewegen. Wie ist das dann aber, wenn diese Leute ja offenbar tatsächlich auch eine Sucht haben? Wie können sie mit dieser Sucht trotzdem immer Verlass darauf haben, dass sie wen finden, der ihnen eine Zigarette gibt? Ich selbst könnte das nicht, sondern hätte immer Sorge, dass ich keine bekomme. Ist das vielleicht dann gar keine richtige Sucht, sondern die Leute rauchen zu Hause auch gar nicht, weil sie da ja nirgendwo schnorren können und sie tun es bewusst einfach nur dann, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hier handelt es sich um die sogenannten kontrollierten Raucher, denn diese rauchen nur in bestimmten Situationen. Eine Sucht oder besser gesagt eine Abhängigkeit besteht hier auch, denn ohne Nikotinkonsum können diese Leute auch nicht sein. Aber auch der Angstfaktor spielt hier eine gewisse Rolle, denn sie haben Angst davor mehr rauchen zu können.

Ich habe es bei meinen Arbeitskollegen immer so gemacht, dass ich sie zur Pause eine Zigarette gegeben habe. Beim Rauchen merkte man allerdings, dass sie schon einen gewissen Entzug hatten. Zigaretten hatten sie allerdings nie selbst dabei. Sie sagten dann immer nur, dass sie bloß am Abend rauchten und sonst nie zu Hause. Einige hatten auch kleine Kinder und so konnte man es auch irgendwie verstehen. Diese Leute schaffen es nicht damit aufzuhören was eigentlich schade ist.

Ein anderer Aspekt ist die finanzielle Situation. Dieser Personenkreis kann sich sein Laster eigentlich gar nicht leisten aus finanzieller Sicht. Dadurch schnorren sie teilweise ihren Zigarettenbedarf. Rauchen kostet nun einmal Geld und dieses fehlt dann unter Umständen an anderer Stelle. Diese Leute hören nicht auf, weil es ja so auch ganz gut klappt.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss leider kleinlaut auch zugeben, dass ich auch so eine Person war, die nie Zigaretten dabei hatte, aber dauernd geraucht hat. Das hing allerdings damit zusammen, das ich anfangs noch eher ein Gelegenheitsraucher war und nur in Gesellschaft geraucht habe. Dabei wurde mir oft eine angeboten und so habe ich eben mitgeraucht. Da das bei mir immer der gleiche Freundeskreis war, hat sich diese "Angewohnheit" eine Zeit lang so gehalten, sodass ich mir nie Zigaretten kaufen musste. Das war auch nicht nötig, da ich alleine sowieso nie geraucht habe.

Mittlerweile hat sich das bei mir auch geändert. Ich kann leider nicht mehr ohne und rauche nicht mehr, wegen der Gelegenheit. Ich denke mal, dass Leute, die nie eigene Zigaretten dabei haben, nicht wirklich wollen, sondern nur weil es andere machen. Das sind dann sogenannte "Gelegenheitsraucher". Zudem ist es wirklich nicht gut, dauerhauft auf Kosten von anderen zu schnorren. Ich denke aber das es eine Frage der Zeit ist, bis das aufhört.

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe einen Freund, der zu seiner Zeit als Raucher auch nie mit Zigaretten anzutreffen war, was aber nicht daran lag, dass er nie welche gekauft hat. Das ganze lief einfach so ab, dass er sich Abends, wenn wir weggegangen sind, eine Schachtel gekauft hat aber da er vorher fleißig geschnorrt hat haben dann natürlich erst mal alle bei ihm mit geraucht, was dazu führte, dass er nach kurzer Zeit wieder ohne Zigaretten dastand.

karlchen66 hat geschrieben:Hier handelt es sich um die sogenannten kontrollierten Raucher, denn diese rauchen nur in bestimmten Situationen. Eine Sucht oder besser gesagt eine Abhängigkeit besteht hier auch, denn ohne Nikotinkonsum können diese Leute auch nicht sein. Aber auch der Angstfaktor spielt hier eine gewisse Rolle, denn sie haben Angst davor mehr rauchen zu können.

Das trifft auf mich in gewisser Weise schon zu. Ich habe früher teilweise mehrere Schachteln am Tag geraucht, habe dann aufgehört und rauche inzwischen seit mehreren Jahren ab und zu mal wieder eine Zigarette, wenn ich in der entsprechenden Gesellschaft bin. Von Sucht kann man bei ein, zwei Zigaretten pro Woche wahrscheinlich nicht sprechen, aber die Angst, dass ich in alte Gewohnheiten zurückfallen könnte, wenn bei mir zu Hause eine ganze Schachtel Zigaretten liegt spielt natürlich schon eine gewisse Rolle. Ein trockener Alkoholiker stellt sich ja auch keine gut gefüllte Hausbar ins Wohnzimmer.

Mit Geld sparen hat es aber überhaupt nichts zu tun, wenn ich eine Zigarette schnorre und ich kaufe auch immer mal wieder eine Schachtel und überlasse den Rest dann meiner Freundin, die mich sonst mit Zigaretten versorgt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das sind dann garantiert keine starken Raucher, sondern eben die Gelegenheitsraucher, die zwar gerne zu bestimmten Gelegenheiten oder wenn es sich eben ergibt eine rauchen, aber auch ohne Zigaretten - zumindest für einige Zeit - auskommen können. Da kenne ich auch etliche von, ist immer wieder auf größeren Treffen und Festen zu beobachten.

Wobei attraktive Frauen da klar im Vorteil sind und wirklich bedenkenlos ohne Zigaretten loskönnen, wenn genügend Raucher zum Anflirten da sind. Hat eine Bekannte von mir nur so gemacht, sich die Zigaretten dann von dem Mann jeweils anzünden lassen. Ich ekel mich so schon vor Zigaretten, wenn die erst ein Fremder im Mund hatte, finde ich das noch widerlicher, aber sie störte das nicht (finanziell hätte sie es übrigens nicht nötig gehabt, Zigaretten zu schnorren). Bei vielen anderen genauso, ist immer wieder zu beobachten.

Ob man da schon von Nikotinabhängigkeit sprechen kann, ist eine andere Frage. Bei einigen bestimmt, die kommen zwar Stunden oder auch Tage prima ohne Zigaretten aus, brauchen dann aber doch wieder ihre Dosis Nikotin. Sie sind also schon dran gewöhnt, vielleicht auch schon abhängig.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Solchen Schnorrern gehört eigentlich gar nichts angeboten. Die sind nur drauf aus, dass irgendeiner ihnen immer eine Zigarette anbietet. Gut, natürlich kann auch die Wirtschaftskrise eine gewisse Rolle spielen. Ich bin so froh, dass ich nicht rauche, denn ich könnte mir das nicht leisten (von der Gesundheit mal abgesehen). Die Schnorrer sollten dann besser gar nicht mehr rauchen.

Also mir wäre es peinlich wenn ich immer anderen Leuten ihre gekauften Zigaretten mitrauchen würde. So nötig kann man das nicht haben. Da würd ich mich schämen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine persönliche Meinung dazu ist ganz klar. Wenn man schon rauchen will sollte man schon finanziellen Mittel dazu haben. Ich finde es einfach schwachsinnig! :lol: Die Leute wollen rauchen, besonders die Jüngeren. Aber dass Sie Ihre Lungenzerstörer dann sich selbst kaufen kommt garnicht in Frage. Vielleicht liegt es daran, dass sie Angst haben, dass Ihre Eltern eine Zigarettenschachtel entdecken könnten und sie Ärger bekommen würden. Ich weiß nicht. Mir wäre es zu "dumm" das Rauchen anzufangen.

Wenn man denkt, eine Schachtel Zigaretten kostet im Durchschnitt 3 - 5 €. Wenn man in der Woche 2 - 3 Schachteln raucht sind es schon mal 15 €. Im Monat also 60 €. Und im Jahr 624 €! Damit könnte man fast schon einen Urlaub buchen! Aber das scheinen ja die meisten nicht zu merken wie viel Geld sie für sowas rausschmeißen. :lol:

» LuBava.x3 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,11 »



Ich muss sagen, dass es bei mir mal eine Zeit lang so war, als ich noch Teenager war. Ein Bekannter von mir hat so lange versucht, mich zum Rauchen zu verführen, bis ich es einmal probiert habe. Ich habe dann trotzdem immer gesagt, dass ich eigentlich nicht rauchen will und er hat mir aber immer wieder Zigaretten angeboten.

Irgendwann hat es sich so eingebürgert, dass ich beim Fortgehen so eine Art Gelegenheitsraucherin geworden bin, aber selbst auch nie ein Päckchen Zigaretten mit hatte. Ich habe mir aber eigentlich nie Zigaretten "geschnorrt", sondern sie sind mir immer angeboten worden.

Ich habe dann festgestellt, dass besonders der Freund, der mich zum Rauchen verführt hat ziemlich viel Geld in Zigaretten investiert und mir die "Gelegenheits-Sucht" eigentlich mitfinanziert. Deshalb habe einmal auf einer Reise am Flughafen beschlossen, mir gleich eine ganze Stange Zigaretten im Duty Free Shop zu kaufen und bin somit zum richtigen Raucher geworden.

Ich habe mir von der Stange damals 2 Päckchen rausgenommen und die restlichen Päckchen meinem Bekannten geschenkt. Außerdem war ich mit Zigaretten damals auch immer sehr spendabel und habe wirklich jedem, der mir auch immer Zigaretten angeboten hat, viele Zigaretten angeboten.

Wenn man ein bisschen mitdenkt, kann man sich also schon ausrechnen, dass man den Leuten was schuldig ist, die einem dann dauernd die Zigaretten geben. Wenn man - wie ein Vorschreiber festgestellt hat - einfach nicht zum Rauchen beginnen möchte und sich deshalb keine Päckchen kauft, kann man zumindest den Freunden, die immer eins dabei haben mal ab und zu ein ganzes Päckchen kaufen.

» Enni83 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 2,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das Phänomen auch. Ich persönlich bin zwar Nichtraucher aber in meinem Bekanntenkreis fällt es mir immer öfter auf.

Ich denke bei uns hat das damit zu tun das die meisten eigendlich mit dem Rauch aufhören wollen und sich deshalb keine mehr kaufen. Natürlich schaffen sie es dann nicht und schnorren sich von den anderen die Zigaretten. Aber wie gesagt das fällt mir auch immer öfters auf.

Ich persönlich finde das dann aber relativ mies, denn meistens, so weiß ich es zumindest in meinem Bekanntenkreis, werden die Zigaretten nicht mehr zurückgegeben. Finde ich dann schon sehr unfair den "ehrlichen" Rauchern gegenüber die sich immer brav die Zigaretten kaufen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich denke, dass man diese Art von Rauchern, die nie Zigaretten dabei haben, nochmal in zwei unterschiedliche Gruppen teilen kann. Die eine Gruppe besteht eben aus Gelegenheitsrauchern, die dann nur in stressigen Situationen oder auf Partys rauchen. Diese Leute rauchen eben nur zu bestimmten Gelegenheiten und frage dann eher nach einer Zigarette, als sich selbst gleich eine ganze Schachtel zu kaufen.

Und die andere Gruppe wird einfach nur zu geizig sein, um sich selbst Zigaretten zu kaufen, so lange es immer noch andere gibt, bei denen sie sich eine Zigarette erbetteln können. Die zweite Gruppe finde ich einfach nur dreist und würde da auch keine Zigarette mehr abgeben, wenn ich das mitbekommen würde. Die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der anderen Raucher, wird so ja nur ausgenutzt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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