Heuschrecken und andere Leckerli für die Wohnungskatze

vom 06.01.2010, 14:08 Uhr

Ich möchte Euch mal davon berichten, welche "exclusiven" Leckerlis ich meiner Wohnungskatze ab und zu gönne. An der Überschrift erkennt ihr es ja schon, aber etwas ausführlicher möchte ich schon werden.

Irgendwann kam ich mal auf den Gedanken, daß es recht schade ist, daß meine Wohnungskatze ihren natürlichen Jagdtrieb nicht so richtig ausleben kann. Selbst die beste Spielzeugmaus und die Angriffe und das Kämpfen mit Herrchens Hand im Wollhandschuh sind einfach kein Ersatz für das Anpirschen und die Jagd auf ein lebendes Objekt, welches anschließend als eigene Belohnung sogar verspeist werden kann.

Im Zooladen stand ich dann vor einer durchsichtigen Plastikbox adulter Wüstenheuschrecken, wie sie eben für Reptilien angeboten werden. 12 Stück für 3,99€ - ich dachte, das ist es und hab´s gekauft. Dann die Überraschung daheim. Zwar dachte ich, daß mein Stubentiger sehr interessiert daran sein wird, aber nicht nur das - sie ging echt ab wie Schmidt´s Katze. Mannomann, hatte die einen Spaß mit der Heuschrecke!!

Nach 20 Minuten intensivstem Spiel wurde die mittlerweile arg lädierte Heuschrecke zur Hälfte verspeist. Ab dem dritten Hüpfer wurde die Jagd- und Spielspanne etwas kürzer, dafür hat sie das Tierchen dann auch komplett aufgeknuspert und sich genüsslich die Schnauze geleckt. Ich hatte also genau das Richtige gefunden: Spannung - Spiel - und Eiweißration! :lol:

Nach einigen Versuchen mit kleineren Heuschrecken, Heimchen und Grillen, bin ich schlussendlich nun bei mittelgroßen bis erwachsenen Wüstenheuschrecken und erwachsenen Steppengrillen gelandet - die sind sogar noch 2.-€ billiger, mehr in der Box und zirpen zudem auch noch schön, bis sie "in den Ring" müssen. Ich habe keine Gewissensbisse damit, lebende Insekten zu verfüttern. Das macht jede Katze draußen auf der Wiese auch. Zudem macht es keinerlei Sauerei, die Tierchen werden mit Stumpf und Siel geknackt und gefressen.

So ein bis zwei Mal im Monat kaufe ich eine solche Box und meine Katze ist dann immer schon total aufgeregt, wenn sie es mitbekommt, daß wieder echte Beute im Hause ist. Falls ihr das nachmachen und auch einmal ausprobieren möchtet, drei Tipps: Den Heuschrecken oder Grillen ein Stück Gurke oder ein Blatt Salat als Henkersmahlzeit gönnen, denn sonst verdursten sie. Mehr als ein bis zwei Tiere gibt es nicht am Tag. Das bedeutet, sie müssen schon 6-10 Tage am Leben bleiben. Zweitens, die Insekten dunkel in einem Schrank unterbringen, an den die Katze nicht rankommt oder eben die ganze Zeit davorsitzt und rumkratzt, weil sie weiß, was drin ist. Drittens, unbedingt dabeibleiben, beziehungsweise die Katze beobachten, bis die Beute tot ist, denn sonst hat man das Tier dann hinter der Heizung oder in einer Sofaritze sitzen und weiß es gar nicht.

Wenn die Katze das Interesse am Insekt verliert, gebe ich es zurück in die Box, wenn es noch fit genug ist. Am besten ist es natürlich, wenn die Katze ordentlich Hunger hat, dann bleibt nix übrig von Schrecke oder Grille. Ich war auch schon so großzügig, besonders widerstandsfähigen und kämpferischen Exemplaren, die sich nicht haben unterkriegen lassen, die Freiheit zu schenken. Sind halt irgendwie kleine Mini-Gladiatoren. :top:

Gibt es eigentlich vielleicht noch jemanden, der das für seine Wohnungskatze auch macht oder zumindest einmal ausprobiert hat? Wenn ja, sind Eure Erfahrungen auch so positiv? Würde mich echt mal interessieren, ob ich da vielleicht doch recht einsam dastehe mit dieser Idee...

» Fuzzy » Beiträge: 242 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



:lol: Also mangeln tut es dir an Erzählungskraft nicht. Es liest sich als hätte man daneben gestanden. Dafür erstmal ein Plus. Mir persönlich war es allerdings ganz Recht, dass ich noch nichts gegessen habe, sehr authentisch das Ganze.

Zu deiner Raubtierfütterung an sich kann ich sagen, dass mir solch eine Idee noch nie in den Kopf kam. Nun gut, ich habe zwar keine Katze aber trotzdem unterhält man sich ja über all mögliches Getier wenn man selber Tierhalter ist. So schlimm wie es sich vielleicht für manch einen anhören mag und jedes Vorgehen würde ich mir auch nicht ansehen, finde ich diese "Beschäftigungstherapie" durchaus ansprechend. Im Sommer könnte man ja dann eine "Schonzeit" einrichten, da es ja dann genug Fliegen und Mücken zu erspähen gibt. Außerdem, vielleicht bist du nach diesem Posting nicht mehr der Einzige und es kommt zu einem Massenansturm in der Zoohandlung und die Nachzucht der zirpenden Leckerbissen stellt ein Problem dar.

Wie erwähnt, ich habe keine Katze aber sollte es mal an dem sein, würde ich es auch ausprobieren.

» FreeRiderOff » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Auf der einen Seite ist es für eine Katze natürlich ein tolles Erlebnis, wenn sie ihrem Jagdtrieb und ihren Instinkten auf diese Weise mal so richtig nachgeben kann. Ich finde die Gelegenheit muss man ihr auch täglich bieten.

Fuzzy hat geschrieben:Nach 20 Minuten intensivstem Spiel wurde die mittlerweile arg lädierte Heuschrecke zur Hälfte verspeist. Ab dem dritten Hüpfer wurde die Jagd- und Spielspanne etwas kürzer,

Ich glaube nur, dass ich das nicht übers Herz bringen könnte dabei zuzugucken, wie ein Tier ein Beinchen nach dem anderen einbüßen muss. Das würde mir einfach so leid tun. Ich töte auch keine Spinnen, sondern trage sie immer raus bzw. bringe meinen Freund dazu. Ich würde es nicht schaffen die eingepferchten Heuschrecken zu kaufen und sie dann meiner Katze zum Totspielen hinzulegen.

Meine Katze wird daher wohl nicht in diesen Genuss kommen. Das ist aber keine Kritik. Ich finde es schon in Ordnung, dass du deiner Katze die Möglichkeit gibst, sich auszutoben. Ich muss mich halt selber ins Zeug legen und sie mit diversem (leblosen) Spielzeug auf Trab halten.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Wenn du deiner Katze regelmäßig Heuschrecken und andere Insekten zu fressen gibst, dann musst du auch in regelmäßigen Abständen den Kot deiner Katze untersuchen lassen. Denn Insekten übertragen Krankheiten und eben auch Parasiten, die sich in Magen und Darm einnisten können.

Eine Freundin von mir hat Leopardgeckos und sie lässt regelmäßig den Kot ihrer Geckos untersuchen und hatte einmal Parasiten durch das Futter. Daher solltest du da schon aufpassen und den Kot untersuchen lassen, wenn deinen Katzen solche Leckereien gibst. Das sie daran Spaß haben und es toll finden, die Heuschrecken zu jagen, kann ich mir gut vorstellen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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