Kündigung wegen kleiner Vergehen
Man hat ja im letzten Jahr viel in den Nachrichten gehört, dass Arbeitnehmer wegen wirklich kleinen Bagatellfälle gekündigt wurden. Der eine hat Pfandbon unterschlagen, der andere hat ein Gebäck gegessen und deswegen wurden sie fristlos gekündigt.
Nun soll dieses Jahr das Gesetz in dieser Hinsicht geändert werden, was ich persönlich sehr gut finde, es soll nicht mehr möglich sein, Mitarbeiter wegen so kleinen Vorfälle zu kündigen. In der Hinsicht bin ich auch zwei geteilt, einerseits verstehe ich die Arbeitgeber, dass sie solche Delikte im Keim ersticken wollen, aber ich würde sagen, dass eine Verwarnung ausreichend ist und bei Uneinsichtigkeit oder Wiederholung zu kündigen. Ich hoffe, dass das Gesetz schnell verabschiedet wird.
Naja ich denke ein solches Gesetz ist an sich überflüssig. Ich galube einfach das die Arbeitnehmer noch da wären, wenn nicht die Arbeitgeber sowieso vorgehabt hätten jemanden zu entlassen. Gerade bei der Geschichte mit dem Pfandbon glaube ich nicht, dass man normalerweise gleich gekündigt wird. Man bekommt bei jedem Arbeitgeber sonst vorher eine Verwarnung. Kein gesundes Unternehmen macht sich die Arbeit jemand Neues anzulernen wegen 25 Cent!
Ich stimme elytin da voll und ganz zu. Das wurde auch sehr deutlich bei der Frau, die ein bischen Gebäck von Buffet gegessen hatte. Sie war ja schon lange in der Firma und auch schon etwas älter. Man wollte sie sicher los werden und mögicherweise gegen jemand jüngeren für weniger Gehalt einstellen. Ist jedenfalls meine Meinung.
Zu der Gesetzesänderung stellt sich für mich die Frage, wo man da eine Grenze ziehen will. Ab wann ist es denn ein Bagatelldelikt. Manche lassen mal einen Stift oder Papier mitgehen auf Arbeit . Das mag wenig sein und wenig kosten aber wenn das jeder machen würde, müsste die Firma finanziell ganz schön viel einbüßen.
Wenn dann aber zum Beispiel jemand mal eine Druckerpatrone mitnimmt von Arbeit, dann ist das zwar ein kleiner Artikel aber dafür ein ziemlich teurer und das kann der Firma in der Tat sehr schaden.
Ich finde so ein Gesetz nicht richtig, da es ja Diebstahl irgendwie deckt und das ist nicht die richtige Nachricht, die man senden sollte an Arbeitnehmer. Man wird es doch wohl schaffen die Finger vom Eigentum seiner Firma lassen zu können. Egal ob große oder kleinere Beträge. Diebstahl bleibt Diebstahl.
Ich halte dieses Gesetz für überflüssig. All diese Leute wären noch in ihrem Arbeitsverhältnis, wenn sie sich korrekt verhalten hätten. Egal, ob der Chef sie mag oder nicht oder andere Gründe hatte, sie zu entlassen: Hätten sie nicht gestohlen, und sei es nur eine Frikadelle oder ein Pfandbon, so hätte er keinen Grund bzw. Möglichkeit gehabt sie zu kündigen. So einfach ist das, da gibt es für mich gar nicht weiter zu diskutieren. Alles weitere ist nur Abwälzen des eigenen Fehlverhaltens auf andere.
Alle Betroffenen waren zum Zeitpunkt der Vorfälle bereits erwachsen und sich der Unrechtmäßigkeit ihres Handels sicherlich in vollem Umfang bewußt. Sie wussten, dass sie nicht berechtigt waren das Essen oder die Pfandbons zu nehmen, in einigen Fällen war ihnen das ja sogar ausdrücklich verboten worden. Trotzdem haben sie es getan, weil sie dachten, das merkt schon keiner. Hat dann aber doch einer gemerkt, dumm gelaufen, dann muss halt man auch die Konsequemzen tragen. Kindern oder Jugendlichen sind solche Fehler erlaubt, Erwachsenen aber zu Recht nicht.
Man möchte eigentlich meinen, dass die Arbeitgeber selber entscheiden und vor allem unterschieden können, zwischen einem Vergehen und keinem. Man kann wohl sagen, dass das mit dem Brötchen-"Klau" eindeutig ein Vorwand war um die gute Frau zu entlassen. Da hätte keiner was gesagt, wenn man nicht vorgehabt hätte ihr ohnehin zu kündigen.
Das man das dann auf diese Art und Weise gemacht hat ist eine Frechheit, aber ich muss ehrlich sagen, dass man manche Mitarbeiter viel zu schwer los wird und diese das vollkommen ausnutzen. Und das kann natürlich auch nicht sein. Es gibt eben auch Mitarbeiter, die zu nichts zu gebrauchen sind und man hat unglaubliche Probleme, diese zu entlassen und eine kompetente Person einzustellen. Nebenbei bemerkt meine ich damit nicht die Dame mit den Brötchen, sondern wollte das mal generell in den Raum stellen.
Ist ein klares Verbot seitens des Chefs dagewesen und man sich dennoch bewusst dafür entschieden, es dennoch zu tun, sollte man auch gezielt wegen so einer Kleinigkeit bestraft werden.
Wie es hier schon mehrfach angedeutet wurde, diese Kleinigkeiten wegen deren die Mitarbeiter anschließend gekündigt wurden, sind nur Mittel zum Zweck und wurden von den Medien aufgebauscht.
In jedem Fall wurde offensichtlich nur nach einem Grund gesucht den unlieben Mitarbeiter zu kündigen. Solche Gesetze sehe ich von daher ebenfalls als sinnlos an. Nun muss man dann halt etwas tiefer gegraben werden um Unschönheiten zu Tage zu fördern, der Mitarbeiter wird seinen Arbeitsplatz dann wahrscheinlich trotzdem verlieren.
Wenn sollte eher das Kündigungsschutzgesetz gelockert werden, damit nicht derartige Dinge zur Kündigung führen. Denn wenn man mal diese Fälle genauer betrachtet, war es in jedem einzelnen Fall so, dass der Mitarbeiter ohnehin entlassen werden sollte, sich zuvor aber keine Gründe fanden, die mit dem Kündigungsschutz konform waren. Da muss der Mitarbeiter nicht mal faul und/oder inkompetent gewesen sein, auch andere Gründe können dafür sprechen, sich von einem Mitarbeiter zu trennen.
Und bevor jetzt wieder eine Person der Meinung ist, das träfe auch viele Unschuldige - schon jetzt werden doch alle Register gezogen, um sich im Zweifelsfall schnell von einem Mitarbeiter trennen zu können. Wer hat denn heute beispielsweise noch einen unbefristeten Arbeitsvertrag? Wie viele nicht mehr? Was hat denn Schlecker gemacht? In wie vielen anderen Firmen werden Fachkräfte systematisch rausgeekelt, um sie durch billigere weil ungelernte Kräfte zu ersetzen?
Aber um noch mal speziell auf das Thema Kündigung wegen Kleinigkeiten zurück zu kommen. Ganz ehrlich: spätestens nach dem ersten Fall und dessen gerichtlicher Klärung hätten sich doch auch andere Arbeitnehmer denken können, dass das eben keine Bagatelle ist und entsprechende Konsequenzen drohen.
Man kann diese kleinen Vergehen nicht so einfach pauschalisieren, denn es liegt immer im Auge des Betrachters, was in der Praxis ein kleines Vergehen ist. Der Arbeitgeber ist nun einmal auf die korrekte Arbeitsweise und auch Verhaltensweise seiner Mitarbeiter angewiesen. Ist er hierbei nicht zielstrebige, kann er unter Umständen finanzielle Verluste erleiden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht darin, das kleine Delikte oder vergehen auch nicht Schule machen dürfen. Es muss auch hier eine gewisse Abschreckung stattfinden. Und eine Kündigung kann unter gewissen Bedingungen auch hierbei das richtige Mittel sein. Aus kleinen Vergehen können ansonsten auch schnell große Delikte werden, denn die Grenzen gehen manchmal fließend über.
Ist denn mit bisher entgangen, dass der hier immer wieder erwähnte unterschlagene Getränkebon nur vermutlich von der Kassiererin genommen wurde? Oder wurde mittlerweile auch schon nachgewiesen, dass sie es war? Ich bekomme leider nicht alles mit.
Das Problem bei der Sache (aber auch ganz allgemein) ist aber doch, dass ein Diebstahlsverdacht ausreicht, um das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als zerrüttet darstellen zu lassen. Und allein der Verdacht (natürlich muss nachweislich was gestohlen worden sein - nur muss nicht beweisbar sein, von wem!) genügt doch um die fristlose Kündigung auszusprechen.
Bisher hat in solchen Fällen vor den Arbeitsgerichten der Arbeitgeber meistens die Prozesse zu seinen Gunsten bzw. in dessen Interesse gewinnen/führen können. Und hier sollte angesetzt werden!
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