Migräne: woran merkt man das sie hat?
Also ich war schon immer sehr anfällig für Kopfschmerzen und habe sie seit meinem dreizehnten Lebensjahr mindestens einmal im Monat. Jedoch rede ich hier nicht von den Kopfschmerzen, die man bei Überanstrengungen oder nach langem Lesen hat, oder so, sondern richtig starke Kopfschmerzen.
Seit einer Weile, habe ich die Kopfschmerzen nicht mehr nur wenn ich meine Periode habe, sondern auch öfters im Monat. Es kommt schon auf die vier bist fünf Mal im Monat. Was ich inzwischen recht lästig finde. Jedoch sind seit einem Jahr auch noch Übelkeit, Schwindel, Glieder- und Gelenkschmerzen die Begleiter der Kopfschmerzen.
Gestern war es besonders schlimm. Es fing mit Kopfschmerzen an und gegen Nachtmittag musste ich sogar meine Brille abnehmen, weil ich es nicht mehr aushielt. Dummerweise fing ich im Kunstkurs igendwann zu weinen und wurde nach Hause geschickt. Schon im Bus war mir so übel, das ich fürchtete später den Bus wischen zu müssen und zu hause bin ich nachher fast umgekippt. Meine Mitbewohnerin hatte sogar Angst mich für dir kurze Zeit eines Einkaufs alleine zu lassen, allerdings ist sie auch sehr sehr sorgend,
Nun war gestern der Kommentar aufgekommen, ich könne vielleicht Migräne haben. Da meine Erfahrungen damit jedoch sehr begrenzt sind, kann ich das nicht einschätzen. Ich kannte bisher nur eine Lehrerin und die hat jede zweite Woche ein paar Tage deswegen gefehlt. Habt ihr vielleicht Erfahrungen mit Migräne? Ich will den Arzt schließlich auch nicht einfach aufsuchen und nachher heisst es ich wäre nur ein bisschen sensibel oder so. Auch im Internet sind die Artikel sich nicht sehr einig was nun die tatsächlichen Symptome von Migräne sind. Ich wüsste auch gerne wodurch diese überhaupt entsteht. Vielleicht könnt ihr mich ja ein bisschen aufklären. Danke schon mal im Voraus.
Hallo!
Ich selbst leide seit meinem 12. Lebensjahr an Migräne. Anfangs dachte ich, dass das nur Kopfschmerzen sind. Ich war dann bei einem Arzt und der hattte da ein paar Fragen, die ich beantworten musste und da meinte er dann, dass es sich um Migräne handelt.
Für Migräne gibt es mehrere Auslöser. Bei mir sind ein Auslöser die Hormone. Früher hatte ich immer Migräne kurz bevor ich meine Periode bekam. Ich habe jetzt aber gelesen, dass auch Lebensmittel ein Auslöser sein können. Eine Freundin hat mir erzählt, dass sie immer die Pille nahm und das ihr Arzt gesagt hat, dass das der Auslöser ist. Ich selbst nehme die Pille jetzt seit ca. 2 Jahren nicht mehr und bei mir ist das Migräne auch viel weniger geworden. Nach dem Absetzen der Pille war es für ein paar Monate noch schlimmer, da wurde mir dann aber gesagt, dass das auch die Entzugserscheinungen sein können und ich noch durchhalten soll, weil es eben sein kann, dass es mir dann besser geht. Das stimmt(e) auch.
Typische Nebenerscheinungen bei Migräne sind unter anderem Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Licht-, Geruchs und Lärmempfindlichkeit. Ich selbst habe alle vier Nebenerscheinungen, wenn ich Migräne habe. Dann gibt es auch noch Ohnmächtigkeit und Taubheitsgefühle. Der Schmerz kann sich auch unterschiedlich anfühlen. Es kann ein ziehen in der Schläfengegend oder am Hinterkopf sein, es kann aber auch ein dumpfer oder klopfender Schmerz sein.
Das Taubheitsgefühl hatte ich vor 2 Jahren. Da bin ich dann zum Arzt gegangen, weil bei mir die linke Hand und die linke Gesichtshälfte betroffen war und der hat mich sofort ins Krankenhaus überwiesen. Im Krankenhaus wurden dann ein MR, EEG und Neuro-Sono gemacht, aber es wurde nichts gefunden. Danach musste ich einen Test mit ca. 10 Seiten ausfüllen, den sich der Arzt dann angeschaut hat und der hat dann gemeint, dass es sich um eine typische Migräne handelt. Durch die Infusionen die ich im Krankenhaus erhalten habe, wurde das Migräne noch schlimmer. Ich bin die halbe Nacht im Krankenhausgang spazieren gegangen, weil es da am ruhigsten war.
Wenn du meinst, dass du Migräne hast, würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Was soll denn der Arzt schon viel sagen? Mehr als kein Migräne kann es ja nicht sein und auch wenn es "nur" Kopfschmerzen sind, sollte es abgeklärt werden, warum du diese immer hast.
Mir persönlich hilft bei Migräne nur sehr wenig. Ich habe verschiedene Schmerztabletten versucht und habe dann ausländische Tabletten genommen, nachdem ich mich in der Apotheke dort (natürlich in deutsch) aufklären lassen hab. Bei uns kannte kein Arzt diese Tabletten bzw. diesen Wirkstoff, nur im Krankenhaus konnte mir der Arzt sagen welcher Wirkstoff das ist und wie diese Tabletten bei uns heißen. Die heißen "Proxen". Die helfen immer sehr gut.
Ich probiere auch oft verschiedene Dinge aus, die den Schmerz lindern ohne das ich Medikamente einnehmen muss. Dafür muss ich diese Dinge aber so schnell wie möglich machen, wenn ich spüre, dass ich Migräne bekomme. Da habe ich zum Beispiel verschiedene Atemtechniken. Es kann bei diesen Techniken auch sein, dass der Schmerz schlimmer wird, aber noch ein paar Versuchen weiß man dann schon, welche Technik einem hilft.
Die erste Technik ist, dass man 7 Sekunden lang langsam und gleichmäßig einatmet, 8-9 Sekunden die Luft anhält und danach die Luft ganz langsam für 8-9 Sekunden ausatmet und das dann mehrmals wiederholt. Diese Technik hilft mir meistens. Die andere ist, dass man gleich einatmet wie oben und auch die Luft gleich lange anhält, beim Ausatmen dann alles so schnell wie möglich und in einem Zug ausatmet. Das macht es bei mir schlimmer. Oder man macht es wieder gleich nur atmet man die Luft mit mehreren kurzen Stößen wieder aus. Das halte ich vor Schmerzen gar nicht aus.
Was auch sehr angenehm ist, ist Klosterfrau Melissengeist. Damit reibe ich mir die Schläfen, die Stirn und den Nacken ein. Das geht natürlich auch nur am Anfang, weil ich sonst so Geruchsempfindlich bin und mir der Geruch zu anstregend ist.
Kalte Umschläge helfen auch immer sehr gut. Das ist zwar eine Gewohnheitssache, weil bei manchen durch den eiskalten Umschlag der Schmerz noch ärger wird bzw. man das am Kopf gar nicht aushält. Am besten legt man den Umschlag auf die Stelle, die einem am meisten weh tut.
Was ich auch noch sehr gerne mache ist Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Das hilft immer sehr gut. Dabei entspannt man total gut und macht dann auch bei den Übungen mit und dadurch vergesse ich oft meinen Schmerz. Oft schlafe ich ein dabei und merke dann sowieso nichts mehr oder ich mache da mit und dann sind die Schmerzen weg. Wenn du im Internet suchst gibt es das sicher als Download.
Bei mir ist es meistens so, dass ich dann im Schlafzimmer liege, alles finster mache und meinen Jacobsen mache. Wenn ich dann auch noch einschlafe dabei ist das immer so angenehm, weil es sonst sehr schwierig ist, bis ich einschlafe. Und im Schlaf spürt man nicht so viel. Ich werde in der Nacht dann auch oft munter, wenn der Schmerz weg ist, weil es einfach so eine Erleichterung ist.
Ich kann dir nur sagen, dass du auf jeden Fall zu einem Arzt gehen solltest. Das gehört abgeklärt. Und es gibt ja wirklich viele Sachen die helfen und teilweise gar nichts oder nur wenig kosten. Da musst du nicht leiden.
Ach du Ärmste! Was du da schilderst klingt mir schon sehr nach Migräne. Ich spreche leider aus Erfahrung, da ich mich seit meiner Kindheit damit rumschlage. Wenn du Pech hast, wird es dich dein ganzes Leben begleiten. Bei manchen Frauen ist mit der Menopause auch Schluß mit der Migräne. Aber eben nicht bei allen. Ich habe meine Migräne fein behalten.
Geh zum Arzt und lass dich auf ein Medikament einstellen. Es nützt nichts, hier den Helden zu spielen. Damit vertust du nur Lebenszeit, denn während eines Migräneanfalls kann man ja kaum von Lebensqualität sprechen. Die richtigen Medikamente verkürzen zumindet die Dauer der Anfälle oder lindern sie wenigstens. Soviel ich weiß, gibt es keine hundertprozentige Abhilfe. Nicht jedes Medikament hilft bei jedem und einige haben auch noch unangenehme Nebenwirkungen. Da musst du mit dem Arzt zusammen wirklich probieren. Lass dich da auch nicht abwimmeln. Migräne ist eine ernstzunehmende Krankheit, auch wenns nicht lebensbedrohlich ist.
Für dich wäre es sicher nützlich eine Art Migränetagebuch zu führen, da die Auslöser der Anfälle recht unterschiedlich sein können. Schreib dir auf, was du vor einem Anfall gegessen und getrunken hast und wie das Wetter war. Man kann da schon ein wenig schlußfolgern und zum Beispiel bei bestimmten Wetterlagen die Migränetabletten griffbereit halten. Auch Lebensmittel können Auslöser sein. Ich reagiere zum Beispiel auf Apfelsaft! Oft sind Sulfite, in Wein und anderen alkoholischen Getränken enthalten, ein Auslöser. Wenn ich Prosecco trinke, kann ich am nächsten Morgen schon auf die Migräne warten. Da reicht ein Glas. Wenn man zumindest ein paar Auslöser bei sich selbst kennt, kann man durch Vermeiden derselben auch ein wenig die Häufigkeit der Anfälle verringern. Ganz los wird mans nie.
Meines Wissens wird Migräne von Durchblutungsstörungen im Gehirn ausgelöst. Warum diese bei manchen Menschen auftreten, darüber streitet sich die Wissenschaft. Wir Betroffenen müssen einfach damit leben.
Hallo ihr Beiden, danke für eure schnellen Antworten die haben mich dann schon etwas beruhigt und ich bin dann auch brav zum Arzt gegangen. Nur war meine Ärztin dann auch noch so fies anzudeuten es könne ja auch ein Gehirntumor sein, das waren sehr beunruhigende Wochen des Wartens bis zum Endergebnis.
Denn mit einfach zum Arzt gehen und Medikament bekommen hatte es sich nicht. Ich wurd zum Neurologen weitergejagt, da meine Ärztin sicher sein wollte und nachdem ich alle möglichen affigen Tests dort machen musste (wie halbnackt vor dem Typen auf und abzurennen und dummerweise an dem Tag auch noch einen Tanga zu tragen), sowie eine Hirnstrommessung oder so, ist es sicher ich habe auch Migräne.
Nur eine Therapierung bekomme ich nicht. Dafür ist meine Migräne nicht häufig genug, da ich nur ungefähr 1-2 im Monat richtige Anfälle habe. Auf jeden Fall bin ich jetzt aber beruhigter und reise nur noch mit meinen Ibuprofen 800. Also danke schön für die lieben Antworten.
@berthe
Das mit dem Tagebuch hat bei mir leider nichts ergeben. Ich bin wohl eher der Typ ohne Auslöser, den gibt es wohl auch.
Was mich aber auch mal interessieren würde, habt ihr in der Familie schon einmal welche gehabt, die an Migräne erkrankt sind? Der Neurologe meinte nämlich das in fast allen Fällen Migräne in der Familie schon einmal vorgekommen ist und das ist bei mir nicht der Fall.
Migräne ist oft nur halbseitig, es tut einem also nur die rechte oder nur die linke Kopfseite weh. Auch kündigt sie sich vorher oft durch die sogenannte "Aura" an. Das hat nichts mit esoterischem Hokuspokus zu tun, sondern bedeutet, dass man bunte Zacken vor den Augen sieht. Ist ein bisschen so, als würde man durch ein Kaleidoskop schauen, nur dass die Dreieicke und Kreise auch weitertanzen, wenn man die Augen schließt (ganz blöd beim Autofahren, zum Glück fangen sie aber sehr dezent an, so dass man da noch Zeit hat, entweder nach Hause zu fahren oder auf einem Parkplatz zu halten).
Diese bunten Zacken sind nach ca. einer halben Stunde verschwunden, dann fangen aber meist die anderen Symptome an, wie Übelkeit und Kopfschmerzen. Wie stark beides ausgeprägt ist, variiert nicht nur von Person zu Person, sondern auch bei den einzelnen Anfällen.
Bei schweren Migräneattacken erträgt man zudem kein Licht und keine Geräusche und legt sich am besten in einen ganz dunklen Raum hin. Auch die Länge der Attacken variiert stark. Manchmal ist man schon nach einer Stunde wieder völlig fit, manchmal haut es einen für den kompletten Tag um.
Was Dir hilft, musst Du ausprobieren. Gut ist es auch, wenn Du schaust, ob es Auslöser gibt, die findest Du am besten mit Hilfe eines Migräne-Tagebuchs. Einen Monat oder länger solltest Du alles notieren, was Du isst, trinkst und auch was es an besonderen Vorfällen gab.
Manche Menschen reagieren mit Migräne auf Rotwein, Camembert, Zitrusfrüchte, Geschmacksverstärker oder Süßstoff. Kennt man solche Auslöser, kann man sie gut weglassen. Bei Frauen kann es oft auch eine hormonelle Geschichte sein. Da hilft dann ein Besuch beim Frauenarzt und eventuell die Pille. Oder ein Wechsel der Pille, wenn die aktuelle nicht vertragen wird.
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