Meine Tochter mag kein Mittagessen

vom 04.01.2010, 00:51 Uhr

Seit einigen Tagen bockt meine Tochter beim Mittagessen rum, also immer wenn es etwas Warmes gibt.

Da zur Zeit ja Ferien sind und wir alle etwas länger schlafen, frühstücken wir meist so zwischen 11.00 Uhr und 12.00. Beim Frühstück gibt es Cornflakes und Brot im Wechsel. Mittagessen, also etwas Warmes gibt es dann meist so zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. So um 19.00 gibts dann immer noch etwas Obst als Abendsnack.

Und jetzt kommt das Problem. Meine Tochter setzt sich beim Mittagessen an den Tisch, und ist der Meinung sie mag nichts essen, egal was es gibt. Oder sie probiert doch ein Mini bißchen, und dann ist sie angeblich satt, oder findet irgendetwas im Essen, was sie angeblich nicht mag. Allerdings möchte sie dann ein paar Minuten später lieber ein Brot, oder Obst essen. Das bekommt sie aber nicht, denn ich bin der Meinung, wenn jeder sich was anderes zum Essen holt, weil ihm das Mittagessen nicht schmeckt, dann bräucht ich gar nicht mehr kochen.

Da sie das ja nicht bekommt, wird ihr langweilig, und sie steht auf, schaut sich das Aquarium an, oder sagt, das sie auf die Toilette geht, aber in Wirklichkeit ist sie dann in ihrem Zimmer und spielt. Oder sie macht Faxen am Tisch, legt sich unter den Tisch, etc. Ich bin aber schon der Meinung, das sie mit 5 Jahren einfach mal am Tisch sitzen bleiben kann, bis der Rest fertig ist mit dem Essen, dauert meist so eine halbe Stunde. Beim Frühstück und beim Obstsnack oder normalem Abendessen macht sie nicht so ein Theater.

Die Frage ist nun, wie gehe ich am Besten auf ihr Verhalten ein? Soll ich ihr das geben, was sie möchte? Muss sie am Tisch sitzen bleiben, auch wenn es da nur Stress gibt, oder soll ich sie aufstehen lassen?

Sie war schon immer etwas eigensinnig beim Essen, fing schon als Baby an eigentlich, später mochte sie kein Gemüse, kein Obst und kein Brot, auch Fleisch fand sie die ersten Jahre doof. Mittlerweile so seit ihrem 3. Lebensjahr geht es aber eigentlich, sie mag total gerne Brot, Wurst, Obst, etc.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich teile meinen Beitrag ein wenig auf, weil du mehrere "Probleme" ansprichst. Dass deine Tochter mittags nichts isst, wird wohl daran liegen, dass du den Zeitplan wirklich drastisch geändert hast. Das würde mich als Erwachsene schon aus meinem angelernten Essverhalten rauswerfen.

Natürlich ist die Idee mit gemeinsamen Einkaufen und Kochen eine sehr nette und kann auch umgesetzt werden. Ich würde aber eher das nachmittägliche Mittagessen mit einem Snack tauschen und das Abendessen dafür reichhaltiger gestalten. Somit "verliert" ihr nur das Frühstück.

Grundsätzlich bin ich aber deiner Meinung, dass man nicht immer eine "Extrawurst" bekommen kann. Meinen Jungs sage ich auch immer, dass sie das nächste Mal erst wieder um xx Uhr zum xxx-Essen etwas bekommen und dies dann aushalten müssen. Es kommt einfach sogut wie NIE vor, dass ihnen absolut gar nichts vom Essen schmeckt. Wenn ihnen aber z.B. das Fleisch zu zäh und die Kartoffeln zu wenig sind, bekommen sie gerne noch ein Brot als Ausgleich zum nichtgegessenen Fleisch.

Zum Sitzenbleiben: es kommt darauf an, wie ihr es bisher gehandhabt habt. Ich selbst habe einen fünfjährigen Sohn und der weiß schon sehr lange, dass es in unserer Familie verpflichtend ist, am Tisch zu sitzen beim Mittags- und Abendessen; völlig egal, ob man was isst, oder nicht. Wenn ihr diese Regel aber bisher nicht hattet, ist es nicht weiter verwunderlich, dass deine Tochter damit nicht klarkommt, dass du diese Regel plötzlich aufstellst. Auch kommt für mich nicht ganz durch, wie du sie zum sitzenbleiben bringen wolltest?

Was den Stress beim Sitzenbleiben betrifft, kommt es bei mir zumindest darauf an, wie ich selbst an dem Tag drauf bin. Da wir selten Stress dabei haben, weil meine Kinder das "vom ersten Tag an" gelernt haben, kanns schon mal sein, dass ich dann relativ entfernt ein "na dann gehts halt" von mir gebe. Kann aber auch passieren, dass ich einen ernsten Blick und mit fester Stimme (umso leiser um so wirkungsvoller 8) ) darauf hinweise, dass mit Rumhampelei jetzt Schluss ist, denn ich will in Ruhe essen. Manchmal frage ich auch, ob es denn den Kids recht wäre, wenn sie alleine beim Tisch sitzen müssten - da sie genauso sind, wie ich, ist die Antwort immer "wäre nicht schön" und das Theater hat auch ein Ende.

» TFO PP » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 04.01.2010, 23:16, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich vermute auch mal, das sie mit diesem Zeitplan so ihre Probleme hat. Auch wenn man die Ferien ein wenig anders gestaltet als den üblichen Tagesablauf, sollten sich die Essenszeiten nicht so gravierend verschieben. Denn Kinder können mit sowas recht schlecht umgehen, wenn sie einen anderen Ablauf gewohnt sind.

Das deine Tochter jetzt rebelliert kann ich daher recht gut nachvollziehen. Und das wird sich jetzt wohl auch wieder normalisieren, wenn der gewohnte Alltag wieder am laufen ist.

Allerdings haben Kinder nun auch mal Phasen wo sie bestimmte Dinge nicht mögen und andere am liebsten dreimal pro Tag essen wollen. Da sollte man als Mutter vielleicht eher froh sein, das das Kind isst und eben das warme Essen durch ein belegtes Brot austauschen.

Sicherlich kann man auch von einem Kind im Alter von 5 Jahren erwarten, das es am Tisch sitzen bleibt, bis alle fertig sind. Nur habt ihr durch die Ferien einiges im Tagesablauf verändert und deine Tochter hat einfach mal geschaut, was sie nach ihren Bedürfnissen noch verändern kann. Denn was den einen in der Familie zusteht, das hat sie mit ihrem Verhalten auch einfordern wollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ehrlich gesagt wundert es mich total, dass ihr erst um elf Uhr frühstückt, obwohl ihr ein kleines Kind habt. Kinder in dem Alter deiner Tochter schlafen normalerweise nie bis in den Vormittag hinein, zumal ich doch hoffe, dass ihr eure Tochter trotz Ferien nicht erst um Mitternacht ins Bett bringt (natürlich kann mit in den Ferien auch schon mal ein bisschen später schlafen gehen, aber es sollte doch irgendwie den normalen Zeiten nahekommen). Wenn sie nun schon um sieben oder acht aufwacht, muss sie doch um elf total ausgehungert sein, vor allem wenn sie am Abend vorher das letzte Mal um sieben lediglich ein bisschen Obst gegessen hat.

Wenn es nun wirklich so ist, dass eure Tochter vor eurem späten Frühstück gar keinen Hunger hat, würde ich zumindest dieses Frühstück reichhaltiger gestalten als mit Cornflakes und einem Brot. Da ja Ferien sind, könnt ihr die Mahlzeit ja zeitlich auch etwas ausdehnen und zum Beispiel auch mal ein sättigendes Müsli mit viel Obst und Joghurt essen. Ihr könnt auch mal etwas Warmes zum Frühstück essen, zum Beispiel Griesbrei oder Rührei oder Haferschleim - je nachdem, was euch so schmeckt. Auf jeden Fall würde ich zum Frühstück mehr essen als normalerweise, weil ihr ja nun sozusagen auch nur zwei Mahlzeiten am Tag esst (ein bisschen Obst am Abend, damit man nicht hungrig ins Bett geht, macht noch keine Mahlzeit aus).

Das Mittag- oder eigentlich eher Abendessen würde ich dann so zwischen fünf und sechs ansetzen. Ich weiß natürlich nicht, ob es euer Problem wirklich löst, aber es könnte auch sein, dass deine Tochter beim Abendessen keinen besonderen Appetit hat, weil sie einfach den ganzen Tag über noch nicht wirklich gegessen hat. Ich kenne das von mir auch: Wenn ich über längere Zeit hin nicht die Möglichkeit habe, mich sattzuessen, sinkt mein Hungergefühl und ich habe auch gar keine richtige Lust mehr zu essen.

Insgesamt finde ich diese komplette Umstellung eures Essensplans ziemlich ungewöhnlich. Wenn ich Urlaub habe, esse ich trotzdem drei normale Mahlzeiten, die verschieben sich dann nur alle um etwa zwei Stunden, was ja aber auch in Ordnung ist, weil ich ja auch später schlafengehe und aufstehe.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke auch, dass der verschobene Tagesablauf einen Teil Eurer Schwierigkeiten ausmacht, denn ich kenne das von meinen Kindern. Wobei es nicht prinzipiell stimmt was channale schreibt, dass man mit kleinen Kindern nicht spät aufstehen kann, das kommt nämlich ganz auf das Kind an. Meine Kleine (1) schläft momentan bis ungefähr halb zehn obwohl sie gegen sieben Uhr abends ins Bett geht.

Meine drei großen Kinder reagieren auch komisch, wenn sich mal etwas extrem verschiebt im Tagesablauf. Da kam es auch schon einmal vor als mein Schatz und ich beide krank waren und uns mittags hingelegt hatten, dass seine Tochter plötzlch total nörgelig wurde und ständig herumkasperte am Tisch. Sie sagte auf meinen "Anpfiff", sie hätte sich so lange aufs Mittagessen gefreut, aber jetzt hätte sie gar keinen richtigen Hunger mehr. Und das, obwohl es Pfannkuchen gab, die sie heiß und innig liebt.

Prinzipiell bin ich aber auch der Meinung, dass man nicht jedem Kind eine Extrawurst braten sollte und dass auch Fünfjährige am Tisch sitzen bleiben können, obwohl sie keinen Hunger haben. Das Problem mit dem "Pro-forma-aufs-Klo-gehen" kannst Du elegant umgehen, indem Du Deine Tochter einfach direkt vor dem Essen zur Toilette schickst - dann hat sie das später schon mal nciht mehr als Ausrede.

Trotz aller Konsequenz, die in der Kindererziehung immer nötig ist, finde ich Du solltest überlegen, ob diese extreme Verschiebung im Zeitplan wirklich gut ist, zumal Du nach den Ferien dann schon wieder alles zurück-verschiebst. Kinder sind kleine Gewohnheitstiere und stehen in aller Regel überhaupt nicht auf große Veränderungen, zumal wenn sie recht plötzlich passieren und sie den Sinn nicht begreifen können.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mir ist auch sofort aufgefallen, dass die Essenzeiten unmöglich sind. Vor allem für ein Kind. Sicherlich steht ihr spät auf, aber Mittag gegen 16-17 Uhr und 19 Uhr Abendbrot. Das ist doch keine Zeit für eine 5-jährige.

Sicher gibt es auch Kinder die lange schlafen. Bei uns war es dann aber stets so, dass es nur was kleines zum Frühstück gab - oder das Mittag ausgefallen ist, wenn es gegen 11-12 (der eigentlichen Mittagszeit) ein reichhaltiges Frühstück gab.

Ich gehe stark davon aus, dass deine Tochter schlichtweg Probleme mit dem Zeitplan hat und es gar nicht mal an ihr liegt, dass sie sich "unmöglich" am Tisch benimmt. Du solltest mal ausprobieren, ob sie das ändert, wenn du was veränderst.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass nicht jeder essen sollte wie er Lust hat oder Extrawürste bekommt (zum mindest nicht in diesem Alter). Sie muss lernen zu bestimmten Zeiten zu essen. Nur ist das hier bei dir ja gerade anders, weshalb man ihr das nicht einmal vorhalten kann, weil sie sich an die anderen Zeiten nicht halten kann.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich finde es auch arg seltsam. Ich meine ein verspätetes Mittagessen ist bei mir 14. 00 Uhr, höchstens 14. 30 und das kommt dann auch nur einmal ausnahmsweise vor. Dass meine dreijährige Tochter bis 11 Uhr Vormittags schlafen würde, würde mich außerdem ebenfalls sehr beunruhigen. Egal ob wir Ferien haben oder alle frei oder ich frei und die Kiddies nicht, bei uns geht meine kleine Tochter immer nach dem Sandmännchen um Punkt 19 Uhr zu Bett. Es gibt dann noch eine kleine Geschichte und ein bisschen kuscheln und das war es dann.

Meine Tochter steht auch manchmal schon um sieben Uhr, manchmal aber auch erst um halb neun Uhr auf. Jedoch hat sie noch nie- außer sie war wirklich krank- länger als bis um neun Uhr geschlafen und ich würde es auch sehr unnatürlich finden, weil ich finde, dass 14 Stunden Schlaf oder schon 12 Stunden für ein Kleinkind völlig ausreichen.

Somit kommen wir auch nie aus dem Rhytmus. Meine Tochter steht auf, egal ob um sieben oder neun oder irgendwas dazwischen, dann frühstücken wir gemeinsam. Dann ist Spielezeit und für mich Aufräumzeit. Anschließend koche ich das Mittagessen, es wird dann so cirka 12 Uhr sein. Dann wird wieder aufgeräumt, anschließend zusammen mit meiner Tochter gespielt und abends richte ich das Abendessen, wenn mein Mann heim kommt und wir essen um Punkt 18 Uhr. Dazwischen kann sich meine Tochter- egal ob sie am Tisch viel gegessen hat oder nicht, jederzeit mit Obst und Gemüse aus dem Kühlschrank eindecken. Hat sie bei Tisch ordentlich gegessen, habe ich auch nix dagegen, wenn es etwas Süßes ist. Hat sie nicht gegessen bestehe ich auf das Obst.

Also ich kann mir schon gut vorstellen, dass gerade Kinder in diesem Alter fixe Rituale brauchen, um sich orientieren zu können. Du musst dir vorstellen, dass das kleine Kind überhaupt keine Vorstellung davon hat, ob jetzt morgen oder mittag ist und sich unter den Uhrzeiten auch gar nichts vorstellen kann. Da ist es doch angenehm, wenn jeder Tag ungefähr gleich abläuft, damit sich das Kind denken kann: Wir haben jetzt Frühstück gegessen, jetzt räumt die Mama auf, dann kann ich inzwischen spielen. Nachher richtet die Mama das Mittagessen, dann können wir essen.

Ich denke auch, dass also die Hauptproblematik von den verschobenen Essenszeiten herrührt. Gerade für Kinder ist es, finde ich, auch nicht zwingend notwendig, in der Ferienzeit länger zu schlafen als sonst. Ich kann mich selber noch daran erinnern, dass ich immer genau so früh aufgestanden bin, um den Tag optimal auszunutzen und das sollten wir Erwachsenen eigentlich auch tun. Alleine schon den Kindern zu Liebe. Lieber einmal etwas früher zu Bett gehen und dafür ausgeschlafen sein und Zeit für die Bedürfnisse der Kinder zu haben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo!

Ich kann mich den anderen nur anschließen. Ich finde auch, dass die Essenszeiten doch sehr zu wünschen übrig lassen, gerade wenn du eine kleine Tochter hast. Für Kinder sind doch feste Zeiten, wo es Essen gibt, sehr wichtig. Daher würde ich den Rhythmus nicht ganz so durcheinander bringen. Wenn ihr mal eine Stunde später frühstückt als sonst, dann wird das sicherlich nicht so viel ausmachen. Aber zwischen 11 und 12 Uhr erst frühstücken, finde ich doch für eine 5 jährige recht spät.

Versuch doch mal, die Essenszeiten wieder so anzupassen, wie sie vorher waren. Dann hat deine Tochter auch vielleicht wieder mehr Appetit auf eine warme Mahlzeit. Was das Verhalten am Tisch angeht, so würde ich dabei konsequent bleiben und wollen, dass meine Tochter am Tisch sitzen bleibt, bis alle aufgegessen haben. Wenn ihr durchgehen lässt, dass sie den Tisch früher verlässt, dann wird sie das immer so wollen. Später wenn sie älter ist, kannst du das ja mal erlauben, aber in diesem Alter würde ich schon noch darauf bestehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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