Katze an die Leine

vom 03.01.2010, 22:00 Uhr

Ich hätte da mal ein sehr großes Anliegen und hoffe auf viele hilfreiche Antworten!

Am Neujahrstag ist einer unserer Kater, tot auf dem Grundstück eines Nachbarn von uns aufgefunden worden. Er wird jetzt untersucht, woran er verschieden ist. Die Gerüchte werden aber immer lauter, das es bei uns in der Gegend Leute geben soll, welche nicht so besonders gut auf Katzen zu sprechen sind. In den letzten drei Monaten, sind in unserer Gegend schon mehrere Katzen tot aufgefunden worden, was ich aber leider erst im Nachhinein in Erfahrung bringen konnte.

Da wir noch einen weiteren Kater haben, habe ich ziemlich Angst, ihn jetzt wieder raus zu lassen. Eigentlich sind unsere Kater zwischendurch immer draussen gewesen und haben getobt. Natürlich vermisst der verbliebene Kater seinen Bruder ziemlich und ist im Augenblick, überhaupt nicht gut drauf. Ich bin jetzt schon zweimal wieder mit ihm rausgewesen, habe ihn dabei aber an die Leine genommen, da ich dabei irgendwie ein besseres Gefühl hatte.

Habt ihr Erfahrung damit, einen 3 jährigen Kater, an der Leine zu führen. Worauf muss ich dabei achten und wie kann ich ihm über den Tot seines Bruders hinweghelfen. Er bekommt schon viel mehr Streichel- und Spieleinheiten als sonst. Die Tierärztin hat uns auch geraten, unseren Kater an der Leine zu führen, zumal er eine Muskelschwäche an seinem Hinterlauf hat und daher nicht mehr so viel Springen soll. Obwohl ihm das so viel Spaß bereitet.

Mit tut unser Kater einfach nur leid, aber ich habe sehr viel Angst um ihn. Bitte helft mir!

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Katzen gehören, egal in welchem Alter, nicht an die Leine. Das ist Tierquälerei und sollte verboten werden. Sorry, dass ich das so hart schreibe. Aber du tust deinem Kater keinen Gefallen, wenn er an der Leine raus kann. Das ist absolut nicht artgerecht und kann den Kater sogar das Leben kosten, wenn er sich erschreckt. Katzen sind zwar Tiere, die jagen, sie sind aber auch gleichzeitig Tiere, die flüchten, wenn sie Angst haben.

Wenn du absolut keine Hauskatze aus ihm machen willst, dann musst du in den sauren Apfel beissen und ihn weiter rauslassen. Auch wenn die Gefahr besteht, dass er genauso endet wie deine andere Katze. Aber ich denke, ich würde mein Grundstück katzensicher machen und ihn rauslassen. Hole ihm wieder einen Spielgefährten und lasse sie beide auf dem katzensicheren Grundstück dann raus. Aber nimm den Kater bitte nicht an die Leine.

Er kann sich an der Leine sowieso nicht so bewegen, wie er gerne will. Kann er so Mäuse fangen? Kann er sich an die Bäume heranschleichen wo er etwas hört? Nur um frische Luft zu schnappen muss er nciht an der Leine rausgeführt werden. Dann kann er auch drinnen bleiben. Einem Freigänger, den man nicht an die Wohnung gewöhnen kann, würde auch die Leine nicht akzeptieren. Also lasse ihn in der Wohnung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Es ist problematisch eine Katze an die Leine zu gewöhnen,wenn sie es nicht von klein auf kennt. Katzen mögen das nicht, wenn sie sich nicht frei bewegen können. Das ist wirklich ein Dilemma, wennman nicht weiß, ob die Katze nicht von irgendjemanden vergiftet wird, wenn sie nach draußen geht. Vielleicht kann man sie ja zumindest versuchen so lange wie möglich in der Wohnung zu lassen.

Da Katzen ja gerne Wärme mögen ist das vielleicht gerade jetzt im Winter am Einfachsten sie an die Wohnung zu gewöhnen bzw. es ihr im Warmen so gemütlich wie möglich zu machen, so dass sie nur raus muss, um ihr Geschäft zu machen. Ich weiß jetzt nicht wie aktiv deine Katze nachts ist aber wenn möglich würde ich sie dann nachts auch drin lassen und ihr eine Katzentoilette zur Verfügung stellen, wenn sie soetwas kennt!

Aber wie gesagt, eine Katze an die Leine zu gewöhnen halte ich für sehr schwierig und ist auch wirklich nicht artgerecht. Meine Katze würde sich das nie gefallen lassen. Die haben ja doch ihren eigenen Kopf und wehren sich mit aller Kraft, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Probiere es doch mal ganz behutsamaus, vielleicht ist deine Katze ja eine der wenigen, die das toll findet, was ich jedoch stark bezweifle. Und wenn sie es nicht mag, dann auf jeden Fall sein lassen. Viel Glück!

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich kenne eine Katze, die nur an einer langen Flexileine nach draußen in den Garten darf. Sie kennt es von klein an und liegt einfach gerne auf der Wiese. Dennoch finde ich es auch nicht gut, wenn eine Katze an die Leine soll. Noch dazu, kennt dein Kater die Leine ja gar nicht. Ich denke, dass du ihm damit auch keinen Gefallen tust.

Du wirst wohl nicht drumherum kommen und deinen Kater so wieder raus lassen müssen. Dann wird es ihm auch besser gehen, als an der Leine oder nur in der Wohnung eingesperrt. Oder du versuchst eben, ihn erstmal nur in der Wohnung zu lassen, bis geklärt wurde, woran der andere Kater gestorben ist. Allerdings ist es schwer einen Freigänger als reine Wohnungskatze zu erziehen. Daher ist es für deinen Kater am besten, wenn er wieder raus darf. Gegen die Trauer wird wohl nur ein neuer Artgenosse helfen. Es ist ja klar, dass der Kater seinen Kameraden vermisst. Daher solltest du einen neuen Kater oder eine kastrierte Katze dazu holen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich weiß selbst, das es für eine Katze bestimmt nicht schön ist, an der Leine geführt zu werden.

Aber wie schon erwähnt, hat uns die Tierärztin dazu geraten. Sie hat uns auch davon abgeraten, direkt einen neuen Kater an zu schaffen. Ich habe heute schon mit mehreren anderen Tierärzten gesprochen, welche mir das gleiche geraten haben. Vor allem, wegen der Muskelschwäche.

Ihn komplett an die Wohnung zu gewöhnen ist wahnsinnig schwer. Nachdem ich gestern mit ihm bestimmt 3 Stunden draussen gewesen bin, war er wieder wesentlich ruhiger, hat gut gefressen und nachts besser geschlafen als zuvor. Vielleicht ist es übergangsweise erst einmal eine Variante. Er wehrt sich auch nicht mehr gegen die Leine. Bei uns in der Nachbarschaft ist noch eine Katze, welche seit 1/2 Jahr an der Leine geführt wird. Die waren gestern auch draussen und die beiden haben trotz Leine, gut miteinander gespielt. Er zerrt dabei auch nicht an der Leine. Ich lasse ihn ja auch bestimmen, wo es hingehen soll.

Katzensicher können wir unser Grundstück leider nicht machen, da wir zur Miete wohnen und keinen eigenen Garten haben. Dafür haben wir eine große Spielstrasse vor der Haustür. Da ist er sonst immer raus und hat sich auf eine Bank gelegt. Genau das haben wir ja jetzt auch zusammen gemacht.

Ich glaube also nicht, das ich ihn nicht artgerecht behandel. Ich würde ihn nämlich nicht zwingen, an der Leine zu gehen. Aber wenn er sich nicht wehrt? Was spricht dann dagegen?

Vielleicht sind hier ja auch noch andere Katzenbesitzer, welche ihre Katze an der Leine führen. Und sobald wir das Ergebnis haben, das wird am Mittwoch sein, kann er ja auch wieder ohne Leine raus. Sofern es sich nicht um eine Vergiftung handelte. Dann kann er sich aussuchen, ob er lieber oben bleiben möchte, oder unter meiner Aufsicht raus.

Der Katzenschutzbund muss also bitte noch nicht verständigt werden. :) Hier wird keine Katze misshandelt!

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Katzen an der Leine zu führen kann soweit ich weiß richtig anstrengend sein. Das läuft ganz und gar nicht so wie bei Hunden. Du kannst der Katze nicht sagen wohin sie zu gehen hat. Im Gegenteil: Die Katze sagt dir wo es lang geht und mit ein bisschen Pech musst du eventuell sogar ein bisschen klettern. Du solltest also keine Angst davor haben dich schmutzig zu machen. Dass du dafür eine spezielle Katzenleine benutzt ist selbstverständlich. Wenn du die Leine ausprobieren möchtest, solltest du dich vorher vielleicht eher in einem anderen Forum darüber informieren was zu beachten ist. Beispielsweise hier. Dort gibt es einige Leute, die ihre Katze an der Leine ausführen und die damit viel Erfahrung haben.

Ich finde es auch alles andere als artgerecht Katzen an der Leine auszuführen. Aber es ist noch weniger artgerecht die Katze rauszulassen wenn klar ist, dass sie vergiftet wird. Wenn dein Kater bei der Sache mit der Leine mitspielt ist alles okay. Wenn nicht hast du drei Möglichkeiten:

1. Kater weggeben, wobei es nicht leicht ist einen Freigänger zu vermitteln weil es in wenigen Gegenden die Möglichkeit des Freigangs gibt. Und wenn es diese Möglichkeit gibt, gibt es meistens schon genügend Katzen in der Gegend.

2. Testen ob du deinen Kater zur Wohnungskatze machen kannst. Wenn du bisher noch nie eine Wohnungskatze hattest, solltest du dich aber vorher über Wohnungshaltung informieren, da Wohnungskatzen vieles brauchen was ein Freigänger nicht unbedingt benötigt (Kratzbaum, Katzenspielzeug,...). Zu dieser Möglichkeit gehört ein bisschen mehr Durchhaltevermögen wie ihn mal einen Tag drinnen zu lassen. Ob er mit einer wohnungskatzengerechten Wohnung zufrieden wäre, merkst du erst nach mehreren Wochen.

3. Umziehen. Eine Möglichkeit, die nur ungern in Betracht gezogen wird. Du kannst dich mal nach einer neuen Wohnung umsehen, die eventuell im Erdgeschoss liegt und einen Garten hat, den du katzensicher machen kannst. Nach einer solchen Wohnung würdest du sicher lange suchen, aber kucken kostet bekanntlich nichts ;)

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» Habbelchen » Beiträge: 127 » Talkpoints: 0,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielen Dank für diese guten Tips!

Ein Umzug kommt für uns nicht in Frage, da wir hier eine Wohnung auf einer Spielstrasse haben, die ein echter Glücksgriff war. Mit einem kleinen Kind geht es einfach nicht optimaler.

Unsere Wohnung ist bereits mit Kratzbaum, Katzenklo und Katzenspielzeug ausgestattet und eine Leine hatten wir auch schon. Wo wir vorher gewohnt habe, mussten wir die Katzen immer an die Leine nehmen. Allerdings haben wir sie dort auch nur ein viertel Jahr ungefähr gehabt. Da waren wir richtig froh, als wir hierhin ziehen konnten.

Ausserdem sind unsere Katzen immer nur stundeweise draussen. Unser vertorbene Kater musste immer Nachts so gegen 3 Uhr raus und der andere Kater, ist meist tagsüber für 2 oder 3 Stunden draussen. Länger wollten sie nie. Ist ja auch in Ordnung. Fressen gibt es bei uns in der Wohnung und ihr Geschäft können sie auch hier verrichten.

Mir persönlich macht es Spaß mit dem Kater herum zu tollen und die anderen Kinder von der Straße machen es auch gut mit. Hier gibt es auch eine Menge Holz, wo er sich austoben kann. Er ist also trotz Leine nicht wirklich eingeschränkt, liegt auch viel und beobachtet. Ich habe ja schließlich nicht vor mit ihm "Gassi" zu gehen!

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Lass die Leine lieber weg; das bringt nichts. Wenn es draußen für ihn zu gefährlich ist, muss der Kater eben drinbleiben. Das ist allerdings bei einem Freigänger (der ja vermutlich drei Jahre daran gewöhnt ist, rein und raus zu können, wie er mag) ganz sicher nicht so leicht. Ich würde Dir dann empfehlen, eine zweite Katze dazu zu holen, sonst ist er als Wohnungskater zu alleine.

Weit besser wäre es aber, wenn herausgefunden wird, wer hinter den Todesfällen unter den Katzen steckt und da entsprechend gehandelt wird.

Dass die Tierärztin gegen die Anschaffung einer zweiten Katze ist, verstehe ich aber nicht. Wenn der Kater Freigänger bleibt, ist das zwar wirklich nicht nötig, da er dann draußen genügend Katzenkontakte hat, aber wenn Du einen Wohnungskater aus ihm machen willst, wäre das weitaus besser.

Wegen der Muskelschwäche: Katzen sind sehr schlaue Tiere, normalerweise merken die schon von selbst, was ihnen gut tut und was eben nicht. Ich würde mich da eher auf den Kater verlassen, denn irgendwo hoch und runter springen wird er ja sicherlich auch in der Wohnung und da hast Du ihn ja vermutlich auch nicht 24 Stunden am Tag im Blick.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich finde man muss hier mal klar unterscheiden was persönliche Meinungen/Einstellungen sind und was definitiv auch Tierquälerei ist. Wenn ich eine Katze hätte, würde ich vermutlich auch auf die Leine verzichten dennoch gibt es definitiv Leinen für Katzen im Zoohandel zu kaufen, sind also extra für sie vorgesehen und ist auch nicht gesetzlich als Tierquälerei verankert. Ich glaube nicht, dass sonst die Zoofachgeschäfte diese Leinen verkaufen würden.

Wenn man ein junges Tier von klein auf spielerisch daran gewöhnt, stellt es im Alter kein Problem dar. Wenn man kleinlich auf solch Themen eingeht müsste man auch behaupten, dass es Tierquälerei ist eine Katze, ursprünglich abstammend von freilebenden Raubkatzen, in der Whg. zu halten wo sie niemals die Vorzüge einer frei laufenden Katze genießen. Sie werden auch nicht ihrem Ursprung nachgehen können, nämlich dem Jagen.
Es ist völlig legitim wenn einem persönlich das nicht zusagt aber es allgemein als Tierquälerei zu verankern finde ich dann etwas hoch gegriffen.

Ich sehe allerdings die Schwierigkeit darin, wenn deine andere Katze schon älter ist, sie an die Leine zu gewöhnen. Meistens artet es für ein ältere Katze in Stress aus und bringt ihr tatsächlich nicht mehr viel gutes. Wenn du allerdings noch eine Kleinkatze hast, so könntest du es versuchen. Ich persönlich halte ja nichts von Katzenleinen und würde dich dann eher fragen wollen ob du nicht dann eher so etwas wie einen "Zwinger" bauen willst wo die Katze weiterhin draußen sein kann aber nicht über dein Grundstück hinaus kann...

» FreeRiderOff » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Diamante hat geschrieben:Katzen gehören, egal in welchem Alter, nicht an die Leine. Das ist Tierquälerei und sollte verboten werden.

Wenn man so konsequent ist, sollte man auch bedenken, dass Tiere grundsätzlich nicht in Gefangenschaft gehören. Selbst kleine Nagetiere sollte man nicht unbedingt in Käfigen halten, die um ein Vielfaches kleiner sind als ihr natürliches Territorium. Ist das nicht eine viel schlimmere Tierquälerei als das Ausführen der Katze an einer Leine?

Im konkreten Fall finde ich es allerdings auch problematisch, die Katze jetzt noch an die Leine zu gewöhnen, wo sie schon drei Jahre alt ist. Ich denke, dass man junge Tiere grundsätzlich besser an so etwas gewöhnen kann, ohne dass diese sich später unwohl damit fühlen. Das ist im Prinzip wie bei einem Hund. Wenn ein Hund als Welpe keine Leine kennenlernt, wird er als erwachsener Hund Probleme haben, wenn er auf einmal damit konfrontiert ist. Der Katze wird es da nicht anders gehen.

Ich fände es auch sinnvoller, das Grundstück abzusichern, so dass die Katze sich nur im Garten frei bewegen kann. Auch ein Zwinger ist denkbar, allerdings müsste der schon groß sein. Das wiederum ist mit einem gewissen Aufwand verbunden und dekorativ ist so ein Teil im Garten ja auch nicht. Daher finde ich es sinnvoller, die Zäune auf eventuelle Schlupflöcher zu überprüfen und Maßnahmen zu ergreifen, dass die Katze nicht über die Grundstücksgrenze gelangen kann.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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