Freundin macht sich häufig Sorgen, wie soll ich reagieren?
Hallo, ich habe folgendes Problem: Ich bin mit meiner Freundin nun schon seid einiger Zeit zusammen und wir sind sehr glücklich miteinander, jedoch gibt es ein Thema das hin und wieder zu Streit führt. Wobei Streit vielleicht ein bisschen übertrieben ist, es ist halt einfach öfters Diskussionsthema.
Ich fahre sehr gerne Motorrad (Honda CBR 600RR) und dies wusste meine Freundin von Anfang an. Sie meinte immer, dass sei meine Entscheidung und ich solle nur vorsichtig fahren und auf mich aufpassen. Ich wusste das sie nicht davon begeistert war bzw. ist und hatte ihr auch gesagt das ich sie viel mehr liebe als das Motorrad. Hatte ihr damals sogar angeboten damit aufzuhören, wenn sie es möchte. Daraufhin ist sie aber richtig sauer geworden und hat gesagt nein, ich solle wegen ihr auf nichts verzichten.
In letzter Zeit jedoch, spricht sie im Hinblick auf die kommende Saison immer wieder davon, dass sie nicht auf meiner Beerdigung sein will bzw. wahn- sinnige Angst davor hat, dass ich eines Tages im Koma liege und nicht mehr aufwache. Ich habe ihr versprochen das ich immer vorsichtig fahre und das Motorrad verkaufe wenn wir heiraten. Für den Augenblick hat sie das beruhigt und sie hat sich sogar gefreut. Mittlerweile beruhigt sie aber nicht mal mehr das. Sie sagt immer ich könne ja auch unverschuldet sterben und dann stehe sie ganz alleine da,
Nun hat die Saison noch nicht mal angefangen, was soll es erst werden wenn es dann wieder soweit ist? Wie soll ich mich denn jetzt verhalten? Könnt ihr mir vielleicht Ratschläge geben wie ich ihr diese "Horrorgedanken" ausreden kann? Oder sollte ich es gar als ein schlechtes Omen oder als einen Fingerzeig wahrnehmen und doch nicht diese Saison fahren?
Das Problem ist nach wie vor das sie nicht will das ich wegen ihr mit dem Motorradfahren aufhöre. Würde ich dies doch machen wär sie richtig sauer auf mich, meinte sie!
Deine Freundin hat doch gar nicht mal so unrecht mit ihren "Horrorgedanken", wie du sie nennst. Diese entsprechen viel mehr der Realität als deine Vorstellung dir könnte ein Unfall nie passieren und schon gar nicht einer mit tödlichem Ausgang.
Ich habe selbst zwei leidenschaftliche Motorradfahrer im Bekanntenkreis, die ebenfalls in einer Beziehung sind. Derjenige von ihnen, der schon mehrere Jahre Erfahrung im Motorradfahren hat, hat selbst schon mehrere Unfälle gehabt. Kaum ist die Straße glatt steigt die Unfallwahrscheinlichkeit und natürlich bei unsicherem, unbedachten Fahren (welcher Motorradfahrer rast nicht gerne?) und generell achten Autofahrer als letztes auf die kleinen Motorradfahrer, was das Potential für Unfälle natürlich stark erhöht. Dieser erfahrene Bekannte würde trotz dessen er sein Leben riskiert nie auf seine geliebte Motorräder verzichten und den Tod nimmt er sogar dafür freiwillig im Kauf. Er hat mal lachend zu dem Anfänger gesagt: "Wenn du zwei Jahre überlebst, bist du gut." Dabei war ihm aber völlig ernst dabei.
Wie ernst es war, erwies sich kaum einen Monat später, als der Anfänger von einem Auto übersehen wurde, stark bremsen musste und über die Tür des Autos schleuderte, dabei prallte er mit voller Wucht mit dem zum Glück vom Helm geschützten Kopf auf. Er überlebte diesen Unfall fast unbeschadet, was an ein Wunder neigt. Jedoch zeigt dieser Meinung nach, wie gefährlich Motorradfahren ist. Auf der Straße hast du bei einem Unfall normalerweise im Gegensatz zum Autofahrer kaum eine Chance zu überleben sollte es zum Crash kommen.
Der Anfänger will sich auch weiterhin nicht von seinem Gerät trennen. Da übersteigt die Liebe zur Raserei den Verstand. Das Problem dieser beiden ist, dass sie sich für unsterblich zu halten schein, dabei muss man nur die Todesanzeigen in der Zeitung studieren, um zu wissen wie trügerisch diese Einstellung ist.
Deine Freundin hat allen Grund sich zu soren!
Ja, ich weiß ja das es nicht ungefährlich ist aber ich trage ja immer meine Kombi hab alle möglich Protektoren und fahre wirklich vorsichtig.
Ich bin selber nicht der Meinung das ich unsterblich bin. Ich will nix riskieren, diese Phase habe ich dank meiner Freundin überwunden, daher riskiere ich nix da ich immer zu ihr zurückkehren will. Ich liebe Sie ja auch mehr als das fahren aber das Problem ist halt, sie will nicht das ich wegen ihr etwas aufgebe.
Daher weiß ich nun nicht was ich machen soll aufhören kann ich nicht, aber ich will auch nicht das sie sich weiterhin solche Gedanken macht. Man sagt ja auch "Schlimmes geschieht nur, wenn man daran denkt", wie kann ich sie also davon abbringen?
Mein Freund ist auch Motorrad gefahre. Ich wusste allerdings immer, dass er vorsichtig fährt. Er hat mich auch mitgenommen und da wusste ich auch, wie er fährt. Vielleicht solltest du deine Freundin einfach mal mitnehmen?
Ich kann schon verstehen, dass man sich da Sorgen macht. Sorgen mach ich mir auch immer bei sowas. Aber ich finde es beunruhigender, wenn man das ständig sagt. Da beeinflusst man einen Menschen schon. Bringen tut das dann mal rein gar nichts.
So schlimm wie es klingt, auch Autofahren kann tödlich sein, oder wenn man als Fußgänger eine Straße überquert. Das gefährlich am Motorrad fahren ist doch, dass man von anderen schlechter gesehen wird und auch leicht dazu neigt schneller zu fahren und riskante Überholmanöver riskiert. Wenn du einfach vorsichtiger fährst, kannst du das Risiko schon ein bischen redizieren und ich finde es wcihtig, dass sie das weiß. Und man macht sowas eben am besten jemanden klar, indem man es beweist und dazu müsste man sie wohl mitnehmen.
Hm, dass mit dem Mitnehmen ist ja so vom Prinzip her keine schlechte Idee. Jedoch gibt es da 2 Probleme:
1. Ich fahre eine Honda CBR 600RR, das ist eine Supersportler und wer sich mit Motorrädern auskennt der weiß, dass der Sozius bei dieser Art von Motorrädern nicht so einladend ist. Der Sozius ist relativ klein und man sitzt zum Fahrer erheblich nach oben versetzt und das wäre nicht so angenehm für sie. Ich spreche da aus Erfahrung, bei einer Supersportler auf dem Sozius zu sitzen ist nicht unbedingt ein Vergnügen.
2. Meine Freundin hat überhaupt keine Motorradsachen, geschweige denn einen Helm. Weiterhin hat sie auch von vornherein klargestellt, dass sie niemals mitfahren will, nichtmal eine ganz kurze Strecke.
Daher nochmals meine Frage: Gibt es denn nicht irgendeine andere Möglichkeit sie irgendwie von diesen Gedanken abzubringen? Könnt ihr mir andere Ratschläge geben wie ich mich verhalten soll?
Hallo!
Ich kann deine Freundin recht gut verstehen. Mein Freund hatte früher auch ein Motorrad und einen schlimmen Unfall. Er hatte einen guten Schutzengel und hat so gut wie keine bleibenden Schäden davon behalten. Außer ein paar Narben eben. Er lag auch im Koma und seine Hüfte war kaputt. Dennoch redet er immer wieder davon, dass er irgendwann man wieder ein Motorrad haben und fahren möchte. Ich hoffe, dass dieser Tag noch sehr fern liegt.
Du solltest deiner Freundin einfach mal sagen, dass du ja verstehen kannst, dass sie Angst hat. Aber das du auch nicht mehr weißt, was du machen sollst. Sie will nicht, dass du das Motorrad fahren aufgibst, aber sagt dir immer wieder, wie groß ihre Angst ist, dass dir etwas passiert. Du steckst da ja wirklich in einer Zwickmühle. Frag deine Freundin, was sie nun von dir erwartet und wie sie sich an deiner Stelle fühlen und verhalten würde. Vielleicht weiß deine Freundin gar nicht, dass du dir so viele Gedanken darum machst. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich es toll finde, dass du dir so viele Gedanken um deine Freundin machst und ihr sogar angeboten hast, dass Motorrad fahren aufzugeben. So was würde sicher nicht jeder für seinen Partner tun. Trotzdem solltest du dir überlegen, ob du dich nicht selbst damit unglücklich machst, wenn du darauf verzichten willst.
So ein Verhalten habe ich bisher schon oft von Frauen mitbekommen und zwar wirklich nur von Frauen. Ich frage mich immer, ob es dabei wirklich um die Sorge geht oder ob unterbewusst ein Stück Neid dabei ist, was ich allerdings auch nicht nachempfinden könnte. Ich finde es ganz furchtbar, wenn Frauen ihren Männern ihr Hobby madig machen, weil sie sich irgendwelche Sorgen machen oder unterbewusst ein bisschen neidisch sind. Ich würde niemals für einen Partner mit etwas aufhören, das mir persönlich Spaß bereitet und keinen nachteiligen Einfluss auf die Beziehung hat. Es geht hier doch nur um das Motorradfahren und nicht um irgendwelche Dinge, die eure Beziehung gefährden.
Das Argument, dass sie alleine dasteht, wenn du stirbst, finde ich ziemlich heftig. Sie ist immer noch ein eigenständiger Mensch und sollte ihr weiteres Wohlergehen nicht nur an dir festmachen und dir ein schlechtes Gewissen einreden, weil du gerne Motorrad fährst. Zudem weiß deine Freundin offenbar selbst nicht so richtig, was sie eigentlich will. Auf der einen Seite will sie nicht, dass du mit dem Motorradfahren wegen ihr aufhörst, versucht aber auf der anderen Seite, dir dieses Hobby durch ihre Kommentare schlecht zu machen. Was erwartet sie? Möchte sie, dass du selbst zu der Erkenntnis gelangst, dass du das Motorrad eigentlich nicht brauchst?
An deiner Stelle würde ich diese Frau mal wirklich fragen, was sie eigentlich genau will und warum sie so ablehnend auf das Motorradfahren reagiert. Vielleicht braucht sie selbst auch ein Hobby an dem sie Spaß hat. Vielleicht sollte sich deine Freundin selbst eine Maschine zulegen. Auf dem Sozius würde ich sie nicht mitnehmen. Ich halte nichts davon, wenn die Mädels immer nur hintendrauf mitfahren. Sie sollte einen Motorradführerschein machen und sich dann eine eigene coole Maschine und die passenden Klamotten zulegen.
Wenn sie nur an die Gefahren denkt, sollte sie am besten gar nicht vor die Tür gehen. Sie wird doch sicher einen Führerschein und ein Auto haben, oder? Autofahren birgt auch Risiken und auch als Radfahrer und selbst als Jogger kann man in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt werden und sogar sterben. Bevor sie also herumjammert und dir dein Hobby vermiest, sollte sie sich überlegen, welchen Risiken sie sich selbst tagtäglich aussetzt.
Vielleicht machen sich wirklich nur Frauen so eine Art von Sorgen, aber ich glaube nicht, dass es Neid ist, weil man dem Mann das Hobby nicht vergönnt. Mein Mann zB hat nicht einmal den Motorradführerschein, deshalb haben wir im Bezug darauf keine Diskussionen.
Jedoch sind meine Eltern leidenschaftliche Motorradfahrer. Natürlich kann ich ihnen das Hobby als Tochter nicht verbieten und ich habe Ihnen auch noch nie Vorwürfe gemacht, aber sie wissen wohl schon, dass ich mir große Sorgen mache. Als ich noch Teenager war, habe ich bei einer Motorradtour meiner Eltern fast jede volle Stunde vorm Radio verbracht und die Verkehrsnachrichten gehört. Wobei ich sicher ein Mensch bin, der sich generell ein bisschen zu viel um andere Menschen sorgt.
Und meine Mama hat mir letztes Wochenende erzählt, dass sie sich jetzt selbst für den Motorradführerschein-Kurs angemeldet hat (sie ist bis jetzt bei meinem Papa mitgefahren). Ich habe mich wirklich für sie gefreut weil ich weiß, dass sie das gerne möchte. Aber insgeheim habe ich mir trotzdem wieder Sorgen um sie gemacht, weil ich ihre Art kenne und glaube, dass sie auch eher zum Rasen neigt, wenn sie beim Motorradfahren genauso ist wie in allen anderen Lebenslagen.
Ich verstehe deine Freundin, aber ich finde es dennoch nicht ok, dass sie dir einerseits Vorwürfe macht und andererseits nicht will, dass du damit aufhört. Meiner Meinung nach hätte sie sehr gerne, dass du aufhörst und versucht, dir so lange die schlechten Punkte aufzuzeigen, bis du von selbst nicht mehr fahren möchtest. Ich glaube, sie möchte einfach nicht, dass du irgendwann einmal sagst "ich habe wegen dir das Motorradfahren aufgegeben".
Was ich auch noch rausgelesen habe ist, dass du gesagt hast, du hörst auf, wenn ihr heiratet und nicht einmal das beruhigt sie jetzt noch. Wie lange seid ihr denn schon zusammen? Kann es sein, dass sie sich bald einen Heiratsantrag erwartet und deshalb ein bisschen "patzig" auf diese Aussage reagiert?
Also es ist nicht so, dass sie mir mein Hobby madig machen will, dass wär nicht ihre Art. Es ist ja auch nicht so, dass sie sich widerspricht. Sie hat mir klipp und klar gesagt, dass sie nicht will das ich wegen ihr das Motorradfahren aufgebe, zumindest jetzt noch nicht. Sie hat gesagt sie sieht es einfach nicht gerne wenn ich fahre aber sie weiß auch das es mir Spass macht. Das was sie halt verrückt macht sind das ständige Gerede in der Familie und die Tatsache das sie anscheinend in der Zeit nicht auf mich "aufpassen" kann, sowie die Gewissheit das es nicht ungefährlich ist.
Weiterhin bin ich auch der Meinung das es etwas normales ist, wenn man in einer Beziehung sehr glücklich ist, dass man für seinen Partner auch auf etwas verzichtet. Aus diesem Grund wär es für mich auch nicht so das Problem. Zumal sie mich ja in diesen Thema gegenüber meiner Familie unterstützt. Meine Eltern wissen ganz genau, dass ich für meine Freundin das Motorradfahren aufgeben würde und haben sie deshalb schon bequatscht, in dieser Richtung auf mich einzuwirken. Aber sie hat zu mir gestanden und klar gesagt das sie da hinter mir steht und sie mir nicht diese Entscheidung abverlangt, sondern das ich sie alleine fällen soll.
In Punkto Heirat kann ich sicher sein, das sie nicht patzig ist und auf einen Antrag wartet. Wir haben uns erst neulich ausgemacht das wir dieses und auch kommendes Jahr noch nicht heiraten wollen, da uns noch die finanziellen Mittel fehlen. Deshalb kann ihr Verhalten nicht darauf bezogen sein.
@ Stoppelhopser:
Natürlich muss man in einer Partnerschaft auch Kompromisse eingehen. Allerdings sollte man sich nicht selbst kasteien, wenn es nicht notwendig ist. Ich würde niemals für meinen Freund auf mein Auto verzichten. Wenn ein Partner mir sagen würde, ich soll meinen Sportflitzer aufgeben und nicht mehr so fahren, wie ich das manchmal tue und im Gegenzug dazu eine Rentner-Limousine kaufen, würde ich ihm wahrscheinlich einen Vogel zeigen. Kompromisse sind gut, aber nur solange sie notwendig sind. Dieser ist doch sicher nicht notwendig. Die Ängste deiner Freundin sind doch nur Spinnereien, die in ihrem Kopf stattfinden. Millionen von Leuten fahren Motorrad und nicht jeder fliegt aus der Kurve und stirbt.
Es ist nicht Aufgabe deiner Freundin, auf dich aufzupassen. Der Gedanke an sich ist ja ganz süß, aber man muss auch schauen, was man wirklich will und was nicht.
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