Allergische Reaktion auf Klassenfahrt - Haftung?
Angenommen, ein Kind A sei unter Anderem mit einer Lehrerin B auf Klassenfahrt. Kind A sei acht Jahre alt und habe eine starke Allergie gegen Äpfel, was eigentlich gar keine so seltene Allergie darstellt, wenn viele Leute auch glauben, dass Kinder allgemein eher selten Allergien hätten. Aber sicher ausgeschlossen ist es auf keinen Fall.
Nun war die Klasse beim Mittagessen, die Kinder wollen gerade den Raum verlassen, beziehungsweise die ersten sind schon gegangen. Die nächsten zwei Stunden dürfen die Kinder sich selbst beschäftigen. Auch Kind A möchte den Raum verlassen. Da spricht Lehrerin B es an, wieso es seinen Apfel, den es als Nachtisch gab, nicht gegessen habe. Kind A sagt daraufhin, es habe eine Allergie gegen Äpfel und könne den Apfel daher nicht essen. Die Eltern von Kind A hatten allerdings im Vorfeld der Klassenfahrt vergessen, die Lehrer zu informieren, dass ihr Kind Allergien hat.
Nun unterstellt die Lehrerin B dem Kind A, es habe gar keine Apfel-Allergie, sondern wolle bloß kein Obst essen und sich mit einer Ausrede daher davor drücken. Kind A meint daraufhin, anderes Obst würde es ja mögen, nur den Apfel könne es eben nicht essen, weil es dagegen eben stark allergisch sei. Ein anderes Obst, so Kind A, würde es sofort essen. Allerdings gibt es kein anderes, sodass sich Lehrerin B vom Willen des Kindes nicht überzeugen lassen kann. Lehrerin B bleibt also bei ihrer Meinung, es sei eine Ausrede, und glaubt dem Kind also nicht. Lehrerin B sagt zu Kind A: "So lange du den Apfel nicht gegessen hast, darfst du den Raum nicht verlassen!"
Wenn nun Kind A nach einem langen Hin und Her vom Apfel abbeißt, damit es endlich gehen kann, haftet dann die Lehrerin B, wenn das Kind A dann einen allergischen Schock bekommt und möglicherweise Schlimmes passiert?
Oder wäre das Kind A selbst Schuld, da es mit acht Jahren selbst bestimmen müsste, auch unter Druck, was es isst, und was nicht? Wie sieht es mit der Aufsichtspflicht der Lehrerin B aus? Ist diese nicht während der Klassenfahrt auch für das Wohlergehen der betreuten Kinder zuständig?
Muss eine Lehrerin es glauben, wenn ein Kind mehrfach betont, es könne etwas nicht essen, da es darauf (stark) allergisch reagiert? Oder kann sie dennoch das Kind dazu auffordern, das Nahrungsmittel zu essen, sofern seitens der Eltern keine Informationen zu Allergien gegeben worden sind (also Allergien weder ausdrücklich bestätigt noch ausdrücklich widerlegt worden sind)? Was ist, wenn der Lehrerin von der Apfel-Allergie nichts bekannt war (von den Eltern), allerdings durchaus Wissen über verschiedene Pollen- oder Insektengift-Allergien da war? Muss die Lehrerin der Schülerin glauben, wenn diese ihr im Alter von acht Jahren (einem Alter, in dem ein Kind durchaus weiß, gegen was es allergisch ist, wenn überhaupt) sagt, dass sie gegen etwas Bestimmtes allergisch reagiere? Oder liegt hier die Schuld quasi bei den Eltern, die der Lehrerin B von der Klassenfahrt hätten sagen müssen, dass ihr Kind A tatsächlich gegen einige Dinge allergisch sei? Also, wäre es nicht ausreichend, wenn das Kind in diesem Alter das selbst zur Lehrerin sagt?
Also ich finde das eine absolute Frechheit von der Lehrerin. Wieso sollte ein 8-jähriges Kind ausgerechnet eine Allergie gegen Äpfel erfinden? Ich glaube nicht, dass das eine übliche Ausrede für Kinder wäre, um kein Obst essen zu müssen.
Selbst wenn das Kind die Ausrede erfunden hätte - was sind denn das für Methoden, dass jedes Kind 2 Stunden machen kann, was es möchte und 1 Kind bekommt sozusagen Arrest, weil es keinen Apfel gegessen hat. Diese Erziehungsmethode ist für mich sowieso fragwürdig.
Wenn das Kind vor der Lehrerin so darauf beharrt, dass es diese Allergie hat und wirklich keinen Apfel essen darf und sogar anbietet, dass es anderes Obst essen würde, hat die Lehrerin meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten. Entweder, sie treibt irgendwo ein anderes Obst auf und wenn das nicht möglich ist, muss sie versuchen, die Eltern zu kontaktieren, wenn ihr der Apfel so wichtig ist.
Ich würde mit der Lehrerin oder sogar mit der/dem Direktor(in) Rücksprache halten, denn in meinen Augen ist das Verhalten der Lehrerin nicht normal und gehört hinterfragt.
Was es nicht alles gibt. Lehrer, die den Kindern kein Essen geben Klassenfahrt: Frühstück erst nach Frühsport und Lehrer, die die Kinder zum Essen zwingen. Beides ist natürlich nicht grade das Beste
Ich denke mal, wenn eine so starke Allergie besteht, dann müsste das Kind einen Allergieausweis immer bei sich tragen. Denn es gibt Lebensmittel, die Apfelspuren enthalten. Viele Marmeladen sind mit Pektin geliert und enthalten somit Apfel. Deswegen sollten die Eltern immer drauf bedacht sein, dass ein Allergieausweis dabei ist.
Was wäre, wenn das Kind etwas isst, wo Apfelspuren drin enhalten sind und sie es nicht weiß? Sicher sollte man als Lehrer dem Kind erst mal glauben. Denn es ist ja wirklich gefährlich, wenn irgendwelche Wirkungen entstehen. Ich denke auch, dass in dem Fall die Lehrerin haften würde und müsste.
Fahrlässig finde ich es aber dennoch von den Eltern, wenn eine Allergie besteht, dass sie nicht der Lehrerin Bescheid geben und sie dem Kind einen Allergieausweis machen lassen. Das wäre für mich als Mutter ein "Muss". Und die Eltern haben somit meines Erachtens auch eine Mitschuld daran.
Keine Lehrerin darf ein Kind zum Essen zwingen. Ganz egal, ob eine Allergie vorliegt oder nicht. Wo sind wir denn, wenn das möglich wäre? Ich hab den Stress in der Schule selbst mitgemacht, wenn bei uns mal wieder gemeinsames Frühstück (Weihnachtsfeier) oder gemeinsames Kochen anstanden (zum Glück nur die niedrigeren Klassen, der Blödsinn hörte später auf). Ich mochte das nicht essen, was es da gab und sagte, ich esse zu Hause. Oder habe nur wenig gegessen.
Das gab ein wenig Stress, ich habe stets entsprechend gesagt, was ich nicht essen will, meine Mutter wurde beim Elternsprechtag darauf angesprochen und dann hatte sich das Thema auch erledigt. Gab noch mehr Kinder bei mir in der Klasse, bei denen es ähnlich war. Und keiner wurde dazu gezwungen, irgendetwas zu essen, dass er nicht mochte oder nicht vertrug. Die Lehrer hatten das hinzunehmen und fertig.
Wenn bei dem von Dir beschriebenen Fall eine Allergie vorliegt und die Lehrerin das Kind wie auch immer dazu bringt, ein Lebensmittel zu sich zu nehmen, von dem sie weiß, dass das Kind darauf allergisch reagieren wird oder auch nur könnte, handelt sie absolut verantwortungslos.
Auch wenn es wichtig und sinnvoll gewesen wäre das die Eltern ausdrücklich die begleitende Lehrerin über die Allergie informieren, das die Lehrerin einfach dem Kind nicht glaubt ist ein Unding, denn es unterstellt ja dem Kind, das es erst einmal lügt - und zwar total grundlos, einzig auf der Basis "Kind = lügt mich doch bestimmt an".
Die Lehrerin hat sich in mehrfacher Hinsicht komplett unfähig benommen. Nicht nur das sie das Kind als Lügner hinstellte, selbst wenn das Kind gesagt hätte "Ich mag kein Äpfel" kann sie doch kein Kind dazu zwingen etwas zu essen, was es nicht mag. Geschmäcker sind unterschiedlich und es gibt in der Tat auch Leute die einfach einen bestimmten Geschmack nicht mögen, darüber kann man sich nicht einfach hinwegsetzen. Nicht mal als Grundschullehrerin, auch wenn die bekanntlich oft einen "Ich Gott" Komplex haben.
Grundsätzlich muss sie es dem Kind glauben, auch wenn keine Benachrichtung von den Eltern vorliegt, denn: In den meisten Grundschulklassen hat man bei 20 Kindern locker 80 verschiedene Allergien. Die meisten Lehrer schaffen es zwar schon sich die zu behalten, aber aus dem Stehgreif würd ich es nicht immer beschwören mögen wie richtig ich die Allergien von 20 Kindern im Kopf hätte.
Ist alles in allem ein Verhalten was wenigstens zu einem deutlichen Lehrer-Eltern-Direx Gespräch führen sollte.
Zum einen wissen wir hier alle nicht, in wieweit das Kind sich bei anderen Situationen versucht hat rauszureden, was die Lehrerin veranlasst hat dem Kind dann in diesem Fall nicht zu glauben. Soll ja alles schon vorgekommen sein, das Kinder Weltmeister im Ausreden erfinden gewesen sind.
Zum anderen mache ich hier auch den Eltern einen direkten Vorwurf. Denn wenn eine solche starke Allergie vorliegt, dann ist das schon grob fahrlässig, wenn die Schule und in dem Fall die Lehrerin nicht Bescheid wusste. Denn wie Diamante schon schrieb, können auch in anderen Lebensmitteln Bestandteile vom Apfel drin sein, die dann eine entsprechende Reaktion auslösen. Und wem will man dann die Schuld geben?
Sicherlich hat da auch die Lehrerin falsch gehandelt, indem sie das Kind zum essen zwingen wollte. Ob nun Apfel oder was anderes sei dabei mal nebensächlich. Wenn dann dürfte es nur einen Versuch geben, ein Kind dazu zu bringen etwas zu essen, wenn es dieses komplett verweigern würde. Sprich, wenn es also eine ganze Mahlzeit nicht wollte. Das war aber hier nicht der Fall und somit musste man sich auch keine Sorgen machen, das das Kind vor Hunger umfällt.
Auch wenn die Eltern die Lehrer vor der Klassenfahrt nicht explizit auf die Allergie ihres Kindes hingewiesen haben, sollte man bei einem achtjährigen Kind doch davon ausgehen, dass dieses bereits selbst in der Lage ist, auf die Allergie hinzuweisen. Gerade bei Allergien sollte man vorsichtig sein und lieber das Risiko eingehen, dass das Kind sich durch diese Ausrede vor dem Obstessen drücken will als in Kauf zu nehmen, dass das Kind einen allergischen Schock erleidet oder andere Probleme bekommt. Ich selbst bin auch unter anderem gegen Äpfel allergisch und weiß, wie furchtbar es sich anfühlt, wenn man plötzlich das Gefühl hat, keine Luft mehr zu bekommen.
Ich finde es immer schlimm, wenn Kinder dazu gezwungen werden, ihren Teller auch wirklich leer zu essen und nicht eher den Raum verlassen dürfen, bis alles leer ist. Dass die Lehrerin in dem konkreten Fall das Kind trotz des Hinweises auf die Allergie dazu nötigt, den Apfel zu essen, finde ich grob fahrlässig. An Stelle der Eltern würde ich mir diese Lehrerin auch mal vornehmen. Ein Gespräch mit der betreffenden Lehrerin selbst und auch mit dem Direktor fände ich schon angemessen, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.
Bei der nächsten Klassenfahrt müssen die Eltern natürlich darauf achten, die Allergien ihres Kindes den Lehrern im Vorfeld mitzuteilen, so dass diese wirklich vorgewarnt sind und ein Auge darauf haben können, was die Kinder essen. Natürlich haben die Eltern hier etwas sehr Wichtiges versäumt, aber ich denke, dass man einem achtjährigen Kind durchaus in einer solchen Sache glauben sollte.
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