Beziehung: Liebe oder Gewohnheit?
Mein Freund und ich sind jetzt 11 Monate zusammen, hatten früher total viel Streit, aber das haben wir nun bewältigt. Nun ist der Alltag drin. Wir sehen uns jeden Tag usw. wir wollten seit einer Woche dran arbeiten, kamen aber irgendwie nicht dazu und da dachte ich mir, dass es nicht so weitergehen kann. Wir machen nun eine 14 tägige Pause. Wir beide denken in guten Zeiten, dass wir miteinander alt werden könnten, aber in schlechten Zeiten zweifeln wir an unserer Liebe, ob es nicht doch schon Gewohnheit ist. Heute ist der erste Tag. Und für mich schon der Schlimmste.
Ich habe Angst, dass es bei ihm für die Beziehung nicht mehr reicht, aber er meint er liebt mich sehr, nur in den schlechten Zeiten, denkt er nach und fragt sich: Liebe ich sie noch? Oder doch Gewohnheit? Was meint ihr?
Deinen Beschreibungen nach kann ich nur erahnen, dass euer Problem "der Alltag" ist, der in eure Beziehung eingezogen ist. Wieso seid ihr nicht dazu gekommen, an eurer Beziehung zu arbeiten? Ist das nicht wichtiger als die meisten anderen Dinge? Wichtiger als mal eben "die Simpsons" oder ähnliches zu gucken? Nimmt man sich denn nicht die Zeit dazu, an seiner Beziehung zu feilen oder wenigstens mal über das eigentliche Problem zu reden?
Eine Pause machen halte ich in der Situation wirklich nicht für besonders angemessen denn meistens sagt man doch "die Pause ist der Anfang vom Ende". Aus diesem Grund würde ich mir das mit der Pause mal gut überlegen. Wollt ihr wirklich so kampflos aufgeben? Zeigt Dir nicht schon dieser erste Tag, der Dir schwer fällt, dass es (zumindest bei Dir) Liebe ist? Versuch etwas daran zu retten, aber steh nicht tatenlos rum und schau zu!
Ihr müsst an der Beziehung arbeiten. Ich meine das ihr doch noch gar nicht solange zusammen seit. Wir sind heute 14 Jahre zusammen und haben seit 7 Jahren Kinder. Verheiratet sind wir 9 Jahre. Ich muß sagen in den Jahren geht viel Leidenschaft flöten. Aber nicht die Liebe. Aber auch unsere ist schon eingeschlafen.
Wir wissen das beide und arbeiten nun dran. Wir sind zwar Eltern, so können wir nicht immer weg wenn wir wollen. Aber neulich hatten wir einen Babysitter und waren im Kino und bald gehen wir Essen. Man sollte noch mehr mit einander unternehmen und nicht am Abend nur vor dem TV sitzen und auf der Couch einschlafen. So geht eine Ehe oder Beziehung vermutlich kaputt und die Liebe ist dann wirklich nur eine Gewohnheit.
Ui, das hört sich in für mich an, als wenn der Alltag euch nach so kurzer Zeit schon derart eingeholt hat, dass es kaum noch zu kitten ist. Ihr seid 11 Monate zusammen. Du schreibst, dass ihr euch "früher" oft gestritten habt. Das ist schon eigentlich sehr ungewöhnlich. Denn grade am Anfang einer Beziehung ist es doch meist so, dass man sich wenig streitet. Ich kenne es eigentlich eher so, dass man sich streitet, wenn der Alltag richtig eingezogen ist und die Meinungsverschiedenheiten dann nicht mehr diskutiert werden, sondern eben darüber gestritten wird.
Wenn ihr euch nach 11 Monaten schon "früher" oft gestritten habt und nun eine Beziehungspause habt, dann muss ich ehrlich sagen, auch wenn es hart klingt, dass ich da wenig Chancen sehe, dass man die Probleme auch bewältigen kann.
Eine Beziehungspause ist meist wirklich der Anfang vom Ende. Denn was kann man in der Beziehung noch retten, wenn man eine Pause hat? Was kann man ändern, wenn man sich nicht sieht und ein Partner vielleicht die "Freiheit" in vollen Zügen genießt? Ich halte nichts von Beziehungspausen. Entweder - Oder ist meine Devise und wenn es nicht mehr klappt, dann muss man sich trennen. Und wenn beide glauben, dass es noch was werden kann, dann muss man gemeinsam daran arbeiten und nicht eine Pause machen.
Ihr solltet euch beide klar werden, was für euch eine Beziehung ist. Was ist für euch Liebe? Ist es nur die Angst vor dem alleine sein, was euch zusammenhält oder ist es mehr? Wenn einer darauf keine Antwort weiß, dann solltet ihr eure Beziehung überdenken. Ich persönlich denke, wenn nach nicht mal einem Jahr schon derart der Alltag drin ist, dann sehe ich laum eine Chance. Was macht ihr in 5 Jahren? Was in 10 oder 20 Jahren. Lieber nach knapp einem Jahr die Beziehung beenden, als nach 5 Jahren, wenn ihr euch nur noch anschreit und euch nur noch streitet und euch auf die Nerven geht.
Eine Beziehungspause halte ich wirklich für sehr schlecht in dieser Situation und einer von euch beiden wird dann auch merken, dass die Freiheit, ohne Streit und ohne Alltagsprobleme auch schön sein kann, während der andere vor Sehnsucht kaputt geht. Es kann nicht gut gehen.
Deinen Worten zufolge befindet ihr euch in einer schwierigen Situation. Vielleicht ist es sogar schon zu spät und es zieht sich nur noch hin, wie es oft der Fall bei Paaren ist. Wenn du irgendwann der Meinung bist, dass es keinen Sinn mehr macht oder ihr es nicht schafft eure Beziehung noch auf die andere Seite zu ziehen, dann beende es lieber, bevor es sich unnötig hinzieht und am Ende ihr beide umso mehr die Schnauze voll habt.
Wenn du etwas in der Beziehung ändern willst, dann fang, wie alle es wahrscheinlich sagen würden, bei dir selbst an. Warte nicht bis er anfängt etwas zu ändern, da er vielleicht genauso darauf wartet, dass du etwas machst und beide auf etwas wartet das nicht eintreffen wird. Mach ihm kleines Geschenk, geh mit ihm ins Kino oder etwas Essen, geht in Disco oder selbst ein Spaziergang bei Nacht kann viel bewirken. Und wenn er merkt, dass du dir Mühe gibst wird er nicht lange auf sich warten lassen und versuchen selbst etwas in die Hand zu nehmen und dich einladen. Aber erwarte nach einem Geschenkt nicht auf eine Gegenleistung von ihm, da du in den meisten Fällen enttäuscht wirst, sondern tue alles ihm und eurer Beziehung zuliebe.
Und noch etwas. Vielleicht seht ihr den Alltag, der bei euch eingetroffen ist, zu kritisch an. Klar man sehnt sich an den Anfang der aufregend war und im Bauch Schmetterlinge verursacht hat, aber das war eben der Anfang und kann nicht Jahre lang fortgesetzt werden. Mit der Zeit trifft bei jedem Paar der Alltag ein und man muss lernen mit ihm umzugehen. Jedoch darf dieser nicht die Überhand ergreifen.
Nach 11 Monaten ist bei euch schon der Alltag eingekehrt? Das ist wirklich keine gute Entwicklung! Ich führe jetzt seit 14 Monaten eine Beziehung und es ist genau so schön wie am Anfang. Wir hatten mit einigen Problemen zu kämpfen, aber die Routine ist nie zum wirklichen Streitpunkt geworden. Wir sehen uns auch sehr häufig, fast täglich und wenn man sich dann 3 Tage nicht sieht ist es furchtbar. Einer von uns beiden spielt dann immer verrückt und ruft den anderen an, um ihm zu sagen, wie sehr er den andern vermisst.
Vermissen ist manchmal nicht unbedingt schön, aber sehr wichtig! Man sollte den anderen nicht immer als selbstverständliche Begebenheit betrachten. Es war in der Vergangenheit auch öfter so, dass ich mir dachte, dass wir ja immer nur vorm Fernseher sitzen oder bei mir Kochen, weil wir nach der Schule für größere Unternehmungen zu geschafft sind. Wir haben dann darüber geredet und eingesehen, dass uns das so nichts bringt und wir uns lieber 3 Tage nicht sehen und uns dann richtig auf einander freuen und etwas schönes zusammen unternehmen. Das war manchmal etwas ungewohnt, aber in meinen Augen die einzig richtige Lösung. Dieses Modell könnte ich euch nur Empfehlen.
Das wichtigste in einer Beziehung ist und bleibt die Kommunikation! Die Beziehung einfach zu pausieren und zu hoffen, dass durch die Pause alles besser wird, hilft nicht viel. Es ist ja auch effektiver den Müll selbst rauszubringen, statt ihn anzuschauen und zu hoffen, dass er Beine bekommt und von selbst in der Mülltonne landet. An einer Beziehung muss man arbeiten!
Ich wünsche euch viel Glück und dass sich eure Probleme schnell lösen!
Ich finde das nicht so außergewöhnlich, dass ihr beide in schlechten Zeiten auch an der Liebe zweifelt. In guten Zeiten ist die Welt, gerade bei einer noch recht frischen Beziehung, doch in der Regel noch ziemlich rosa und man neigt ja auch nicht zu großen Zweifeln, wenn man glücklich ist. Wenn das Glück dann getrübt ist, aus welchen Gründen auch immer, beginnen in der Regel auch die Zweifel.
Du schreibst, dass ihr früher total viel Streit hattet. Da ihr aber erst seit elf Monaten zusammen seid, kann das ja eigentlich kein lange zurückliegender Zeitraum sein, auch wenn der Begriff "früher" etwas anderes suggeriert. Wenn ihr eigentlich schon die ganze Zeit während dieser wirklich noch sehr frischen Beziehung Streit und Probleme hattet, solltet ihr diese Verbindung vielleicht wirklich noch einmal überdenken. Jeder sollte für sich überlegen, welche Ansprüche er an eine Beziehung hat, und ob diese noch vom Partner und dieser Beziehung gedeckt werden können. Auf der anderen Seite solltet ihr auch nicht direkt die Flinte ins Korn werfen, nur weil es im Moment wieder etwas schwieriger zwischen euch ist.
Ich selbst halte überhaupt nicht viel von verabredeten Beziehungspausen. Ich kenne so etwas aus eigener Erfahrung auch, habe mich aber im Nachhinein gefragt, was das letztendlich sollte. Ich habe noch nie mitbekommen, dass eine Beziehungspause wirklich etwas bewirkt hätte. Ich finde es normal und auch logisch, dass man auch mal kleinere Auszeiten von einigen Tagen oder Wochen hat. Allerdings finde ich es falsch, so etwas explizit zur Rettung einer Beziehung einzusetzen, weil ich darin überhaupt keinen Vorteil für die Beziehung und die Suche nach einer Lösung sehe.
Das Einzige, was euch wirklich weiterhelfen wird, sind absolut offene Gespräche und Ehrlichkeit, sich selbst gegenüber und auch dem Partner gegenüber. Ob dich dein Partner noch liebt, kann dir niemand sagen außer deinem Partner selbst. Ein Stückchen Gewohnheit schließt Liebe nicht aus, solange die Liebe nicht komplett durch Gewohnheit ersetzt wird, so dass diese als einziges übrigbleibt.
Ich finde es schon etwas erschreckend, dass bei euch schon nach 11 Monaten der Alltag eingekehrt ist. Ihr müsst eben beide versuchen, die Beziehung spannend und abwechslungsreich zu halten. Lasst euch mal spontane Unternehmungen einfallen. Ihr müsst eben versuchen, den Alltag nicht in die Beziehung zu lassen. Vielleicht war es auch ein Fehler, dass ihr euch jeden Tag gesehen habt.
Eine Beziehungspause mag ja manchmal hilfreich sein, aber sie wird an eurem Problem ja nichts ändern. Es kann sicher mal vorkommen, dass man im Streit die Beziehung in Frage stellt, aber das sollte doch nicht zur Gewohnheit werden. Du solltest dich mal mit deinem Freund aussprechen und ihr solltet gemeinsam eine Lösung finden.
Also ich finde das schon ein wenig normal das man in schlechten Zeiten die Beziehung überdenkt, das ist in allen Beziehungen so die ich kenne.
Das es bei euch schon nach 11 Monaten ist und ihr schon eine Beziehungspause einlegt, finde ich schon etwas seltsam, mag aber daran liegen das ich Beziehungspausen generell seltsam finde. On-Off Beziehungen finde ich ziemlich daneben, das bringt in meinen Augen nichts.
Ich kenne schlechte Zeiten mit meinem Partner auch, Zeiten in denen wir uns ständig streiten und uns echt ankotzen, also nicht wörtlich natürlich ), da sprechen wir dann ein paar Tage nur das nötigste und machen viele Dinge getrennt, danach geht es dann meist wieder, das ist halt einfach so.
Dafür gibt es dann auch Tage an denen wir garnicht ohne den anderen können und wir uns so vorkommen wie in unseren ersten Tagen der Beziehung.
Ich denke das muss jeder selbst wissen, ob man nun verliebt ist, oder ob man einfach nur zusammen bleiben will, weil man Gewohnheitsmensch ist und keine großen Veränderungen in seinem Leben wünscht. Per Ferndiagnose lässt sich da meiner Ansicht nach eigentlich kaum etwas machen, denn selbst als Freund oder Freundin kann man nicht bemerken, ob der Partner einen wirklich noch liebt, wenn man nichts davon sieht oder ob es eben tatsächlich nur Gewohnheit ist. Ob da nun eine zweiwöchige Pause was bringt oder nicht, ich wage es ehrlich gesagt zu bezweifeln, denn ich schätze nach dieser vermeintlichen Pause wird alles genauso aussehen wie eh und je. Man kann sich durch Trennung eigentlich nicht darüber bewusst werden, ob man jemanden liebt oder nicht, so funktioniert das vermeintlich nur bei Menschen, die sich ihre Liebe nicht eingestehen wollen, aber bei Paaren bei denen einfach der Alltag schon eingezogen ist, da muss man sich schon was besseres überlegen.
Wenn du dir unsicher bist, was du fühlst, dann ist es meiner Meinung nach aus mit der Liebe. Das ist meistens so und wenn man weiter zusammen bleibt dann endet man als mürrisches altes Pärchen. Du musst daher selbst wissen, ob es dir Wert ist oder ob du einfach aus deinem alten Leben ausreißen möchtest, um was neues zu wagen. Genau das ist nämlich meiner Ansicht nach in solchen Situationen das Problem, man diskutiert ellenlang darüber ob man sich nun liebt oder nicht, dabei ist das doch kein Gegenstand den man finden kann oder nicht, wenn Liebe da ist, dann hat man es in der Regel nicht nötig sie zu hinterfragen und wenn sie weg ist, dann hat man Angst die Beziehung zu beenden, denn da könnte ja noch was sein. Ist es aber nicht, du hast bloß Angst, weil du schon so lange mit ihm zusammen bist.
Auch sehe ich das so, dass die Liebe deines Freundes kein Grund ist, bei ihm zu bleiben. Selbst wenn er behauptet, dass es bei ihm noch Liebe wäre, so kann es für dich bereits vorbei sein und eine Beziehung sollte auf Gegenseitigkeit beruhen, also wirst du damit an sich auch nicht glücklich oder aber er fühlt sich von dir nicht geliebt. Wenn man an einer Beziehung zweifelt, dann kann man entweder dafür kämpfen oder sich dafür entscheiden es sein zu lassen und was neues zu wagen und bei Beziehungen wie deiner, in der nur noch spekuliert wird, was ist und was nicht ist, ich glaube nicht das ich dafür kämpfen würde, da würde ich mein Glück mit einem anderen Partner versuchen, wenn ich meinen Freund nicht mehr Liebe. Das klingt hart, aber auf Dauer ist es das Bessere.
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