Schokolade mit möglichst hohem Kakao Gehalt
Ich esse eigentlich nicht so viel Schokolade, aber wenn, dann mag ich Bitterschokoladen am liebsten. Es scheint bei mir allgemein eine Vorliebe für Bitteres zu sein, beispielsweise liebe ich auch Schnäpse mit möglichst hohem Wermut-Anteil, und bei Schokoladen kann es so quasi nicht bitter genug für mich sein. Viele Leute können das nicht verstehen, aber Geschmäcker sind eben verschieden!
Ich habe in letzter Zeit, da ja Weihnachten war, vorher Nikolaus, und kurz davor auch noch mein Geburtstag, doch recht viel Süßkram geschenkt bekommen, darunter zumeist Schokoladen. Da die Leute meinen Geschmack glücklicherweise kennen, waren das eigentlich immer Bitterschokoladen. Außerdem habe ich vor einer Weile ohnehin einige Bitterschokoladen gekauft, eher billige, aber ich wollte mich eben langsam durch das Sortiment probieren.
Vorhin beispielsweise habe ich eine Bitterschokolade von Moser-Roth gegessen, heute wird die Firma als Billigschokolade vermarktet, ist aber eigentlich Teil vom namhaften Hersteller Storck, und diese Bitterschokolade hatte 70% Kakaoanteil. Ich habe allerdings auch schon welche mit 85% gegessen und fand die sehr lecker. Nur mit höherem Kakaoanteil habe ich noch keine probiert. Das würde ich aber gerne nachholen.
Was sind denn die Schokoladen mit dem höchstmöglichen Kakaogehalt? Wo kann man sie bekommen? Welche Marken sind es, und gibt es vielleicht auch günstigere Produkte? Ich möchte ja auch nicht besonders viel Geld verschwenden, wenn es mir dann doch nicht mehr schmecken sollte. Ja, und wie viel werde ich für eine solche Schokolade wohl etwa ausgeben müssen?
Etwas höherpreisig dürfte es, in Relation zur Masse gesehen, übrigens durchaus sein, wenn es sich um eine kleine Verpackung handelt. Ich möchte nur eben nicht zu viel Geld für etwas ausgeben, was ich dann verschwenden würde, weil ich es dann vielleicht doch nicht mag. Also fünf Euro für eine kleine Tafel würden dann zum Testen weniger schmerzen, als eine große für zehn Euro. Wobei ich doch hoffe, dass es so teuer dann doch nicht werden muss!
Ich habe gelesen, dass es Schokoladen mit 99% und sogar 100% Kakaoanteil geben muss. Diese sollen allerdings kaum schmecken, habe ich gelesen, selbst von teuren Marken nicht. Allerdings würde ich unbelehrbare Person das auch gerne selbst einmal probieren, damit ich darüber urteilen kann, ob es mir schmeckt, oder ob es für mich tatsächlich widerlich und ungenießbar ist. Aber dennoch würde ich gerne fragen, findet ihr, solche Schokoladen schmecken noch? Von Lindt zum Beispiel soll es eine mit 99% geben, lohnt die sich? Wobei es nützlich wäre, wenn ihr darüber schreibt, zu wissen, wie ihr auch sonst Bitterschokoladen gegenüber steht. Denn dass ein Vollmilchschokoladen-Liebhaber, der Bitterschokolade gar nicht mag, auch mit einer 99%-Schokolade nichts anfangen kann, das ist ja fast klar.
Geht das eigentlich überhaupt, dass eine Schokolade einen Kakaoanteil von 100 Prozent hat? Irgendwie muss die Kakaomenge doch durch Fett gebunden werden, oder nicht? Oder ist diese Schokoladen dann im Grunde bloß eine "Kakaopressplatte", salopp gesagt?
Also ich bin auch Liebhaber der Bitterschokoladen. Daher habe ich mir vor zwei Jahren mal an eine Tafel Bitterschokolade von Lindt mit 95% Kakaoanteil gekauft. Da ich die 85%igen sehr gerne mag, dachte ich, dass 10% mehr wohl nicht so viel Unterschied machen können. Das war ein gewaltiger Irrtum.
Die Tafel selbst habe ich im hiesigen Supermarkt gekauft, also die gibt es bei uns so ziemlich überall. Damals hat das gute Teil so zwischen zwei und drei Euro gekostet. Auf der Verpackung selbst steht dann ein Verzehrhinweis, an den man sich halten sollte. Denn einfach so ein großes Stück dieser Schokolade abbrechen und genüßlich zerkauen ist so ungefährt das Ungünstigste was man machen kann. Ab 90% wird einem also geraten, ein wirklich, wirklich kleines Stück abzubrechen, das dann auf die Zunge zu legen und langsam zergehen zu lassen. Nicht kauen oder lutschen, sondern nur zergehen lassen. Zudem sollte man sich natürlich vorher an solch bittere Schokoladen gewöhnt haben, also der Schritt von 70% auf 95% Kakaoanteil ist denkbar ungünstig.
Da mir wie gesagt aber auch 85% noch sehr, sehr gut geschmeckt haben, dachte ich, dass das schon passen wird. Ich habe also alles genau nach Hinweis gemacht, das Schokoladenfitzelchen -es war wirklich nur ein Fitzelchen- auf meine Zunge gelegt und langsam zergehen lassen. Und ich muss sagen, das war wirklich nicht toll. Es schmeckt eigentlich überhaupt nicht mehr nach Schokolade, man hat einen sehr bitteren, holzigen Geschmack im Mund. Süß ist es überhapt nicht mehr. Es gibt keinen vergleichbaren Geschmack.
Am ähnlichsten kommt es wohl hin, wenn du ungesüßtes Kakaopulver in Mengen in den Mund nimmst und dann versuchst das ganze hinunterzubekommen. Sehr gewöhnungsbedürftiges Mundgefühl und der Geschmack war leider echt übel. Ich musste dann einen ganzen Liter Wasser nachtrinken, um den zu vertreiben. Zudem ist die Schokolade an sich auch sehr bröckelig, da kaum noch Kakaobutter vorhanden ist, welche die Masse zusammenhält. Also ist es eine fast staubtrockene Angelegenheit.
Ausprobieren kann man es auf jeden Fall, aber du solltest nicht zu viel erwarten. Es erinnert kaum noch an Schokolade und man muss sich tatsächlich eingewöhnen um das irgendwie auszuhalten Ich würde dir raten, auf jeden Fall etwas zu trinken griffbereit in der Nähe zu haben, denn das kann ein ziemlich interessantes Unterfangen werden.
Ich bin auch Fan von Bitterschokolade. Allerdings gebe ich schon nach 50% auf. Danach schmeckt es mir zu bitter. Ich finde 99% oder 100% Kakao-Schokolade ist so als ob du dir gleich eine Hand Kakao in den Mund steckst. Das kann doch gar nicht schmecken.
Ich denke mit 85% Kakao-Schokolade sind deine Geschmacksnerven genug ausgelastet. Bei Bitter bekommt das Gehirn das Signal "giftig" überliefert. Ich glaube alleine deswegen kann eine dermaßen "hochprozentige" Schokolade nicht schmecken.
Danke für die Hinweise. Sie sind sehr hilfreich und werden mir hoffentlich negative Erlebnisse ersparen!
Wenn man von der sehr bitteren Schokolade nur sehr wenig zu sich nehmen sollte, und das auch nur sehr langsam, ist das wegen des Geschmacks so, oder kann es anders sogar gesundheitliche Schäden auslösen? Ich weiß ja nicht, ob Kakao nicht vielleicht in zu hoher Konzentration gesundheitsschädlich ist? Vielleicht zerstört es das Geschmacksempfinden? Denn irgendwie erscheint es schon sehr wichtig, wenn sie extra auf die Schokoladentafel drauf schreiben, wie man sie essen soll. Oder meinst du, das ist nur so, damit sich keiner wegen des Geschmacks beschwert, was den Ruf des Unternehmens ja sonst auch schädigen könnte?
Übrigens, gegen bittere, holzige Geschmäcker habe ich gar nichts. Die Beschreibung macht mich wirklich sehr neugierig, ich würde am liebsten gleich einmal so eine hoch konzentrierte Schokolade probieren. Wobei ich glaube, sinnvoller wäre es tatsächlich, sich langsamer "heran zu tasten". Ich glaube, ich kaufe mir dann erst einmal morgen eine Schokolade mit 85% Prozent, da gibt es eine günstige von Moser-Roth. Und dann schaue ich mal, ob ich so langsam auf 90% und dann 95% "steigern" kann. Und dann, ob es mit 99% oder sogar 100% auch noch schmeckt. Ja, ich bin echt gespannt! Dass Schokolade so interessant sein kann, faszinierend.
Das mit dem Kakaopulver-Essen werde ich jetzt nicht probieren, ich habe aber auch kein Kakaopulver hier. Ich weiß aber, dass ich als Kind mal Kaffeepulver genascht habe. Das war auch schon irre, schmeckte aber gar nicht so schlimm. Ich fand eher das trockene Gefühl unangenehm. Der Geschmack war für mich okay, und das schon, obwohl ich da ja noch jung war, und Kinder ja eher sehr Süßes mögen sollen (ich war da aber schon immer eine Ausnahme, irgendwie).
Dass der Geschmack sehr lange im Mund bleibt, kann ich aber schon bei der 70%igen Schokolade, die ich vorhin gegessen habe, bestätigen. Allerdings habe ich doch auch recht viel davon gegessen, muss ich zugeben. Also schmecke ich es jetzt, nach über einer Stunde, immernoch, und das, obwohl ich zwischendurch auch schon etwas Wasser getrunken habe. Ja, ganz ehrlich, irgendwie ist es im Nachhinein fast ein wenig unangenehm. Irgendwie kommt mir das so "papp-artig" vor. Aber ich glaube, das variiert auch von Schokolade zu Schokolade, auch bei gleichem Kakaogehalt. Aber dass man diesen Geschmack noch sehr lange im Mund behält, das ist, je höher der Kakao-Gehalt ist, umso kräftiger?
JeansSources, Bei Aussagen, dass etwas gar nicht schmecken könne, bin ich immer skeptisch. Geschmack ist doch sehr von kulturellen Eigenheiten abhängig, und auch vom eigenen Geschmack, und von Gewöhnung. Welcher Europäer sagt beispielsweise, Heuschrecken schmecken? Und traditionelle afrikanische Völker finden vielleicht unsere Pilzsuppen ganz widerlich. Also, ich teste lieber selbst, was mir schmeckt, und was nicht, egal, was andere Menschen darüber sagen. Und, wie du siehst, bei dir ist bei 50% Schluss, mir schmecken 70 noch wunderbar, und irgendwann, vor längerer Zeit, hatte ich auch schon 85, die mochte ich auch sher. Da denken andere Leute sicher auch schon "das kann gar nicht schmecken", und doch schmeckt es mir.
Dass ein bitterer Geschmack auf Giftigkeit hinweist, stimmt. Also, zumindest biologisch gesehen. Aber Menschen essen so einiges, was natürlich gesehen nicht essbar sein dürfte. So dürfte man eigentlich auch keine knallbunten Bonbons in bestimmten Farben essen, da die im Tierreich auch auf Giftigkeit hinweisen. Daher müsste man sich von diesen Farben abgestoßen fühlen. Und doch essen Menschen Nahrung in solchen Farben. Alles eine Frage der Gewohnheit!
Wobei ich natürlich nicht weiß, ob das bei Geschmäckern nicht vielleicht ein wenig anders ist. Vielleicht wird einem da schlecht, ohne, dass man das kontrollieren kann. Aber ob das bei solcher Schokolade so wäre, da bin ich mir nicht sicher. Denn sie wird ja seit Jahren verkauft, also wird sie ja irgendjemand essen können. Sonst wäre sie längst wieder vom Markt verschwunden, denn verkauft wird, was gekauft wird!
Ich habe gerade gelesen, dass, je höher der Kakagehalt der Schokolade ist, desto mehr Toxine in der Schokolade sein können. So soll vor allem ein Schimmelpilz verstärkt auftreten wie auch der Cadmiumgehalt, eine seltene Metallart, erhöht sein. Zudem findet sich Theobromin im Kakao, eine Art Coffein. Die Konzentration davon wird ebenfalls höher, je höher der Kakaoanteil ist. Ich denke mir, dass auch aufgrund dieser Tatsache Verzehrhinweise auf den einzelnen Packungen angebracht sind. Ich denke also, die Hinweise beziehen sich auf diese Inhaltsstoffe.
Über den Geschmack beschweren und somit den Ruf des Unternehmens schädigen ist meiner Meinung nach nicht der Grund für die Hinweise. Wie du schon erwähnt hast, sind Geschmäcker ja verschieden. Ich denke, jemand der bei 50% schon die Lust verliert, wird sich an 95% nicht ranwagen. Und es kanne infach nicht jedem schmecken. Aber da kann das Unternehmen nichts dafür. Ich glaube wirklich, es bezieht sich auf oben erwähnte Stoffe. Denn vor allem bezogen auf Schimmelsporen könnte ich mir da vorstellen, dass zu große Mengen Unwohlsein auslösen können.
Wobei ich definitiv weiß, dass kein Grund auf der Verpackung stand, der erklärt hätte, warum diese Hinweise dort standen. Wobei ich das wiederum verstehen kann. Es würde sich kaum gut verkaufen, wenn dort von etwaigen Schimmelsporen, erhöhter Theobromingehalt bzw. Metallen die Rede wäre. Trotz oben erwähnter Stoffe ist dunkle Schokolade mit einem hohen Kakoanteil definitiv gesünder als Milchschokolade. Laut einiger Studien soll diese Schokolade den Blutdruck senken, Antioxidantien bilden und die Erneuerung der Hautzellen fördern.
Ja, dass Geschmäcker verschieden sind und damit alles nicht jedem schmecken kann, ist klar. Leider gibt es dennoch viele Menschen, die meinen, ein Produkt oder eine ganze Firma deswegen schlecht machen zu müssen. Also dass es bis hin zu unmöglicher Kritik geht, obwohl der einzige "Mangel" eines Produktes bloß ist, dass es einem persönlich nicht schmeckt.
Und solche Rezensionen werden dann leider oftmals unkritisch übernommen. Daher können Unternehmen durch so etwas auch Schäden erleiden, eben dadurch, dass der Ruf dann, eigentlich ohne sinnvollen Grund, verdorben wird. Solche Fälle gab es sogar schon, ich kann dir jetzt aber leider keinen genauen Markennamen mehr nennen, es ist eine Weile her. Aber ich glaube, seitdem daher schon häufiger irgendwelche Hinweise auf Verpackungen gelesen zu haben, zur "korrekten Verwendung" des Nahrungsmittels. Das könnte hier auch der Fall sein.
Dass ein hoher Theobromingehalt in Bitterschokolade ist, ist ja klar. Es ist eben ein Bestandteil von Kakao, und je mehr Kakao in einem Produkt ist, desto mehr Theobromin muss dann logischerweise auch darin sein. Es sei denn, man könnte Theobromin irgendwie chemisch aus Kakao entfernen, aber ich weiß nicht, ob das möglich ist, und ob das auch so sinnvoll wäre, dass das jemand machen würde. Und irgendwie finde ich persönlich Theobromin auch gar nicht so schlimm. Irgendwie ist es ja einfach ein natürlicher Bestandteil von Kakao, also kein Mangel.
Anders sieht es bei Schimmelsporen oder schädlichen Metallen aus. Die gehören eigentlich nicht in Kakao hinein. Und ich frage mich, wieso diese dann in Schokolade zu finden sind. Wie kommen sie da hinein? Und müssten solche extrem gesundheitsschädlichen Stoffe in Schokoladen nicht eigentlich verboten sein? Müssten betroffene Schokoladen dann nicht vom Markt genommen werden? Gerade, wenn ja wohl bekannt ist, dass so etwas in einigen Schokoladen vorhanden ist.
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