Wie Schwiegermama schonend etwas beibringen
Ich habe folgendes Problem. Es ist nun seit ich mit meinem Freund zusammen bin, Brauch, dass wir Heilig Abend bei den Schwiegereltern (also bei seinen Eltern) verbringen. Es wird aber jedes Jahr schlimmer. Die Schwiegermama, die sonst leider auch ein sehr lautes Organ hat, schreit eigentlich nur noch die ganze Zeit herum und es gibt keine wirkliche besinnliche Bescherung. Es geht außerdem nur darum, wie schön doch die Geschenke sind, die sie uns geschenkt hat und sie selber bedanken sich nicht einmal für die Geschenke, die wir ihnen geben, weil es eben nur Kleinigkeiten sind- sowie es sich für mich, die vergeblich noch den Sinn im heutigen Weihnachtsfest sucht- gehört.
Ich habe mich nicht sehr wohl gefühlt. Sie wollten aber, dass wir bei ihnen übernachten und wir taten es, weil wir sie nicht beleidigen wollten. Da sie am ersten Weihnachtstag zu Mittag extra eine Ente gekocht haben, weil ich das einmal geäußert habe, dass ich das einmal möchte, konnte ich auch nicht gut vor dem Mittagessen gehen. Wieder dasselbe: Nur ein Geschrei, alle tun nichts, sie muss alles machen. Sie hat meine kleine Tochter zusammen geschrien und nur so.
Nun ist mein Vorhaben folgendes: Ich werde nächstes Jahr nur kurz bei meinen Schwiegereltern bleiben, werde die Geschenke bringen und dann wieder gehen, sodass keine Arbeit entsteht und kein Geschrei. Den Abend selber und die zwei Weihnachtstage werde ich mit meiner eigenen Familie verbringen. Nun ist es aber eben Tradition, dass sich am heilig Abend immer die ganze Familie mit allen Enkeln dort trifft. Kann ich die Tradition einfach durchbrechen? Wie bringe ich es den Schwiegereltern am Besten bei?
Vorschlag: Bring es erst einmal deinem Freund bei, versichere dich das er es auch für einen guten Plan hält (oder wenigstens einen der Ohren und Nerven beachtlich schont) und dann bringt es zusammen den Schwiergereltern bei, sonst wird das ein endloses Hickhack, bei dem das uralte Familienspielchen zelebriert wird "DIE hat gesagt und der arme Junge kann ja nicht nein sagen..." (Kreischenden Tonfall bitte dazu denken).
Es kann eventuell hilfreich sein darauf zu verweisen, das auch deine Familie ein paar Weihnachtstraditionen hat und auch deine Leute dich und die Kinder gerne Weihnachten um sich haben wollen und das diese auch verletzt darüber sind, bisher Weihnachten zugunsten der anderen Sippe "links liegen" gelassen worden zu sein. Bloß etwas höflicher und leiser sind.
Das mag jetzt mies manipulativ klingen, aber: Um durch eine Gewohnheit durch zu kommen braucht man grade bei Schwiegereltern die sehr vereinnahmend und fordernd sind oft eine etwas größere Brechstange, um es den geliebten Partner klar zu machen. Der arme Kerl ist ja lebenslang so gewöhnt und zu den Schwierigkeiten eine Gewohnheit zu durchbrechen wird da noch kommen, da niemand Lust hat sich wegen Weihnachtsverweigerung anbrüllen zu lassen.
Was als Argumentationshilfe etwas bringen kann: Solange die Kinder noch jünger sind, ist es für sie mehrfach wichtig ein möglichst stressfreies Weihnachten zu verbringen. Durch stressige, nervtötende nahe Verwandte zu Weihnachten werden künftige Weihnachtshasser rangezüchtet (kein Scherz). Kleine Tochter zusammenbrüllen weil es an Selbstbeherrschung zu mangeln scheint, geht schon unter gewöhnlichen Umständen nicht wirklich, erst recht nicht zu Weihnachten.
Da du wahrscheinlich handeln werden musst: Plane ein etwas nachzugeben (nach zähen ringen): Geschenke mit der Familie vorbeibringen und Kaffee trinken, Abendessen ist aber grundsätzlich bei DEINE Leuten eingeplant. Wenn die Schwiegermutter rumjammert (und das wird sie): Zurückjammern, das deine armen, alten Eltern ja gar nichts von ihren lieben Enkeln und ihrem liebsten Kinde hatten - DIE GANZEN LETZEN FESTE. Wo die doch schon so alt sind und mit einem Bein schon im kalten Grabeloch stehen - bei meinen Urgroßeltern hat dieser Spruch dreißig Jahre lang bestens funktioniert um die komplette Familie auf Trab zu halten. Na, abzüglich jener Enkel die mit dem Spruch aufwuchsen und einen eklatanten Mangel an kalten Grabelöchern feststellten.
Was ich dir sagen will: Es gibt keine schonende Methode dafür. Schonend heißt, dass du es zaghaft versuchst und vor lauter Rücksicht dich dann Weihnachten prompt im Gebrüll wiederfindest und darüber hinaus dir den Rest deiner tage anhören darfst, das du böses Weib Weihnachten stehlen wolltest. Also entweder mit einer gewissen Härte oder ...
... ich hörte von einer anderen Methode, kann allerdings nicht für den Wahrheitsgehalt bürgen, da der Bekannte von dem ich es hörte teilweise ein arger Witzbold ist. Der erzählte mal von einer Freundin, die aufgrund von viel Brüllerei bei Familienfesten eine seltene Ohrenkrankheit simulierte, bei der bei lauten Geräuschen Adern im Ohr platzen und ihr das Blut aus den Ohren trat. Für diesen Fall hatte sie mit Hilfe von Theaterblut und einer kunstfeinen Vorrichtung mehrmals spektakuläres Ohrenbluten aufgrund von Angebrüllt werden inszeniert, bis die verschreckte Verwandtschaft sogar recht erleichtert reagierte, wenn sie fragte ob sie nicht lieber daheim bleiben solle, ihre Ohren und so - aber ich glaub der technische Aufwand ist nur schlecht zu bewältigen.
Wie gesagt, ganz wichtig: Egal wann und wie, bringt es gemeinsam den Schwiergereltern bei. Und bleibt im Kern hart, egal wie sehr die Gewissensbisse kneifen.
Das ist immer ein schweres Thema. Als erstes würde ich an deiner Stelle mit meinem Freund sprechen, denn wie du schon geschrieben hast, sollte Weihnachten und auch die Feiertage besinnlich ablaufen und nicht mit Geschrei.
Wenn sie sich alle einlädt, dann muss sie auch irgendwo damit rechnen, dass eine Menge Arbeit anfällt, dabei frage ich mich allerdings ob ihr denn keiner Hilfe angeboten hat? Meist ist es ja so, dass diese dann großzügig abgelehnt wird und die betreffende Person dann trotzdem beleidigt ist, aber damit muss sie dann leben.
Aber es sollte auf keinen Fall so sein, dass geschrieen wird und schon gar nicht sollten die Kinder darunter leide, denn die freuen sich auf Weihnachten und werden dann wegen dem Unmut einer Person, angebrüllt.
Rede mit deinem Freund, vielleicht kann er ja mal in einer ruhigen Minute mit seiner Mutter reden ob sie ihr Verhalten richtig fand und wie man eventuell daran arbeiten kann, dass es im nächsten Jahr besser und vor allem harmonischer wird, immerhin hat sie euch eingeladen auch dort zu übernachten.
Ich bin schon der Meinung, dass man im Fall der Fälle auch mit Traditionen brechen kann und auch sollte. Wenn nur schlechte Stimmung herrscht muss man sich das nicht antun und man sollte sich wohlfühlen. Aber bevor ich gänzlich wegbleiben würde, weil es dieses Jahr mehr als daneben ging, würde ich versuchen Kompromisse zu finden.
Vielleicht könnt ihr im nächsten Jahr das Essen bestellen oder es selber machen und mitbringen. Was den Konkurrenzkampf ums beste Geschenk angeht, da solltet ihr ein ernstes Wörtchen mit allen reden die beteiligt waren, denn das ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Weihnachten hat einen anderen Hintergrund als das Geschenke schenken.
Sollte es zum Bruch kommen, solltest du aber daran denken, dass dein Kind die Oma immer noch lieben wird und ich bin der Meinung, dass man den Kontakt nicht verbieten oder unterbinden sollte. Bei uns ist es leider auch so, dass meine Schwiegereltern und ich nicht klar kommen und trotzdem ist mein Mann heute mit den Mädchen hingefahren, denn die können nichts dafür.
Ich bin hier geblieben, aus dem einfachen Grund, dass ich dort nicht mehr erwünscht bin und selbst wenn es geheißen hätte ich soll wegen Weihnachten mitfahren hätte ich es nicht getan. Erstens will ich mir das scheinheilige Getue nicht antun und zweitens habe ich einfach keine Lust auf Stress oder sogar Ärger.
Also, rede mit deinem Freund, vielleicht kann er was erreichen bei seiner Mutter und wenn nicht, dann entscheide was am Besten ist, ich gebe dir vollkommen recht man muss sich nicht verbiegen nur dass es einer einzelnen Person recht gemacht wird. Ich hoffe ihr findet den richtigen Weg und die richtige Entscheidung.
Begründe doch dein bzw. euer Fernbleiben am Heiligen Abend damit, dass dieser Tag der Kleinfamilie gehört. Bescherung unterm eigenen Tannenbaum nur unter Vater, Mutter und Kind. So habe ich es begründet, als meine Kinder auf die Welt kamen und ich dem ewigen Geschrei meiner Mutter aus dem Weg gehen wollte. Denn kein Heiliger Abend ging ohne Geschrei von ihr ab und die Stimmung war gleich auf Null.
Am ersten Feiertag haben wir sie dann am Mittag besucht und zusammen gegessen und Geschenke hingebracht, bzw. abgeholt. Aber der Heilige Abend gehörte der Kleinfamilie und nicht dem Rest der Familie.
Aber besprich das ganze auch mit deinem Partner. Denn ihr müsst da an einem Strang ziehen und müsst beide dazu stehen. Ich denke nicht, dass deine Schwiegermama dann was anderes sagen kann. Sie sollte verstehen, dass der Heilige Abend eben euch , als Kleinfamilie, gilt und nicht der Großfamilie.
Wie von den anderen angeraten, solltest du das erst mit deinem Partner bereden. Denn es bringt nur noch mehr Geschrei, wenn ihr euch da nicht einig seid. Dann wirst du nämlich als böse Schwiegertochter dastehen und alle gegen dich haben.
Und unter dem Aspekt, das ihr ja nun eine Familie für euch seid und damit eben auch eigene Traditionen entwickelt würde ich das Thema bereden. So wie du deine Schwiegermutter beschreibst, sehe ich meine förmlich vor mir. Und je nachdem wie dein Partner ist, kann es sein, das sie da noch sehr großen Einfluss auf seine Meinung hat.
Demzufolge musst du mit deinem Partner erstmal eine Meinung zusammenbringen, bevor die Schwiegereltern erfahren, das ihr Heilig Abend nicht mehr bei ihnen verbringen werdet.
Auch ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an: Besprich die Sache doch mal in Ruhe mit deinem Freund und lass das Thema dann vielleicht schon im nächsten Herbst einfach einmal anklingen, sodass deiner Schwiegermutter nicht kurz vor Weihnachten aus allen Wolken fällt.
Mein Mann und ich haben zwar mit unseren beiden Familien keine Probleme, haben aber für uns persönlich entschieden, dass wir den Weihnachtsabend selbst stets alleine feiern. Wir konnten so ausschließen, dass sich die Eltern, bei denen wir nicht feiern, ausgeschlossen fühlen und konnten so das Weihnachtsfest feiern, das wir wollten. Wir verbringen dann allerdings die Feiertage bei den Familien und haben dort stets eine sehr angenehme Atmosphäre.
Vielleicht wäre diese Methode aber auch für euch etwas. Deine Schwiegermutter wäre am Feiertag vielleicht etwas entspannter- immerhin sitzt dann nicht die komplette Familie da. Auch könntest du den Vorschlag machen, dass ihr gemeinsam kocht oder dass sie zu dir kommt. So hätte deine Schwiegermutter weniger Stress und könnte vielleicht auch etwas entspannen.
Es hört sich ja wirklich schlimm an, wie du das so erzählst. Hast du denn schon mit deinem Freund darüber geredet? Ich denke er kann das seiner eigenen Mutter noch am besten beibringen.
Wenn ihr mit ihr redet, würde ich einfach sagen, dass ihr euch entschieden habt und nicht warum. Denn dann gibt es entweder wieder ein fürchterliches Geschrei oder sie sagt, dass ihr es doch noch mal ein Weihnachten versuchen sollt. Wichtig ist, dass du und dein Freund am selben Strang ziehen, sonst bis du nämlich die Böse. Ihr könnt ja auch sagen, dass ihr die ganzen letzten Feste schon mit ihnen verbracht habt und einfach auch mal mit deinen Eltern feiern wollt, das entspräche ja auch der Wahrheit.
Ich würde an deiner Stelle keine Alleingänge starten und da meinen Partner mit ins Boot holen. Er wird seine Eltern gut genug kennen um zu wissen, wie er bestimmte Inhalte vermitteln muss, dass sie eben auch angenommen werden. Ich weiß ja auch am besten, wie ich mit meinen Eltern reden muss und mein Partner weiß am besten, welche Argumente bei seinen Eltern besonders gut ankommen. Das ist völlig normal. Daher ist es am besten, wenn du dich mit deinem Partner besprichst, seine Meinung und seinen Rat einholst und ihr dann gemeinsam an einem Strang zieht.
Am wichtigsten ist es sicherlich, dass du mit deinem Partner darüber sprichst und dir auch anhörst, was er darüber denkt. Ansonsten würde ich es auch so machen, dass ich eben sage, dass ich Heilig Abend mit meinem Partner und meinem Kind verbringen möchte. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es der Schwiegermutter nicht passt, aber das ist dann ja ihr Problem. Du bist ja nicht gezwungen, den ganzen Abend dort zu verbringen. Aber ich würde da auch nicht irgendwas planen, ohne vorher meinen Partner mal darüber zu informieren.
Ich denke auch, dass es eine gute Idee ist, wenn du es zuerst deinem Freund beibringst. Sag, dass du dich in der Situation unwohl fühlst und dass es für dich so nicht tragbar ist, weil das für dich kein richtiges Weihnachten mehr ist. Vielleicht ist es ihm ja auch schon aufgefallen und er wollte nur nichts sagen, um den Frieden nicht zu stören. Vielleicht stört es ihn ja aber genau so und er ist ebenfalls bereit an der Situation etwas zu ändern um in Zukunft auch mehr Frieden zu haben.
Ansonsten würde ich aber auf jeden Fall versuchen es noch mal bei der Schwiegermutter anzusprechen, wobei du da aber auch damit rechnen musst, dass der Schuss nach hinten los geht und es danach vielleicht noch mehr Stress gibt. Wenn du ihr aber sagst, dass es so nicht geht und dass ihr sonst die Feiertage woanders verbringen wollt, dann geht sie vielleicht einmal in sich und merkt, dass ihr Verhalten so nicht in Ordnung ist, auch, wenn es für sie erstmal ein Schuss vor den Bug sein wird.
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