John Ajvide Lindqvist - So ruhet in Frieden

Vor Kurzem bin ich über John Lindqvist und seinen 2005 erschienenen Roman "So ruhet in Frieden" gestolpert. Da mich der Klappentext überzeugt hatte, habe ich mir das Buch sofort zugelegt.

Im Roman selbst geht es um eine Region in Schweden, in der eines Tages seltsame Ereignisse geschehen. Die Menschen leiden unter furchtbaren Kopfschmerzen, es scheint sich eine Art elektrisches Feld ausgebreitet zu haben, alle elektrischen Geräte spielen verrückt. Als jeder schon meint, sen Kopf müsse an den Schmerzen zerbersten, hört es urplötzlich auf und alles scheint wieder seinen normalen Gang zu nehmen. Bis plötzlich alle kürzlich verstorbenen Menschen wieder zum Leben erwachen. Ohne Herzschlag, ohne reden zu können, ohne Gehirnaktivität und vor allem bei Unfallopfern, übelst zugerichtet. Und als wäre das nicht genug, erleiden die lebenden Menschen in Gesellschaft der Wiederlebenden paranormale Erfahrungen. Jeder kann plötzlich die Gedanken der anderen lesen. Natürlich spitzen sich die Ereignisse zu.

In meinen Augen ein nicht ganz gelungenes Buch. So ist nicht ganz klar, warum die Toten zum Leben erwachen. Zwar werden biblische Hintergründe angedeutet, eindeutig geklärt wird diese Tatsache, welche ja die Basis des ganzen Romans darstellt, nicht. Zudem liest sich das Buch stellenweise ziemlich zäh. Es werden keine redundanten Passagen eingebaut noch wird das Buch übertrieben detailliert. Aber der Schreibstil ist an manchen Stellen des Buches einfach so wenig fesselnd, dass man in Versuchung gerät, es wegzulegen und nie wieder anzufassen. Die Mitte des Buches wirkt durch diesen Stil sehr schwerfällig. Erst gegen Ende des Buches kommt wieder Spannung auf, wobei das Ende wie gesagt ernüchternd ist und viele Fragen offen lässt.

Die Charaktere des Buches sind interessant aber unausgereift. Im Klappentext wird außerdem eine Person als Haupfigur beschrieben, die zum eigentlichen Geschehen der Geschichte so gut wie nichts beiträgt. Die auf dem Klappentext erwähnte Person isoliert sich schon nach den ersten Zeilen vom Hauptgeschehen. Auch das irritiert ein wenig. Insgesamt hat man während des Lesens den Eindruck, die Geschichte sei noch im Entstehen begriffen. Es fehlt der rote Faden, die eigentliche Geschichte. Stellenweise frägt man sich, was der Autor sagen will, worauf er hinaus möchte. Für mich kommt er während des gesamten Buches nicht auf den Punkt.

Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen? Kennt ihr andere Bücher von John Lindqvist? Ist der Stil ähnlich? Ich habe noch einen weiteren Titel von ihm entdeckt "So finster die Nacht" was wiederum sehr spannend klingt. Wenn der Krimi allerdings so aufgebaut ist wie oben erwähnter, kommt das Buch für mich absolut nicht in Frage. Daher würde ich natürlich gerne wissen, ob jemand von euch seine anderen Werke kennt und ob diese etwas ausgereifter sind?

Das Buch hört sich ja wirklich ungewöhlich an, da ich eine solche Geschichte bisher auch noch nicht gelesen habe. Im Prinzip hört es sich jedoch wirklich gut an. Die Idee dahinter ist nicht schlecht und das ist nun auch kein Thema, welches man besonders häufig in Büchern liest. Allerdings ist es sicherlich schwer, aus dieser Grundidee ein gutes Buch zu schreiben, welches nicht einfach typisch zombiemäßig ist.

Wie es aussieht, scheinst du jedoch alles andere als begeistert von dem Buch zu sein und kannst es auch nicht weiter empfehlen. Ich denke, dass man mit diesem Thema auch wirklich viel falsch machen kann. Wenn das Buch deiner Meinung nach, aber so schlecht ist, dann möchte ich es nun wirklich nicht lesen.