Einschreiben-Einwurf: Hat der überhaupt Sinn?

vom 24.12.2009, 23:13 Uhr

Es gibt ja verschiedene Arten einen Einschreibenbrief zu versenden. Den Einschreiben-Einwurf, den normalen Einschreiben, wo man eine Unterschrift geben muss als Empfänger und noch den Einschreiben mit Rückschein. Dass die Einschreiben mit Rückschein und normalen Einschreiben, wo man unterschreiben muss auch sicher ankommen ist klar. Denn der Empfänger muss ja quittieren.

Ich habe bisher nur die Erfahrung, bei mir persönlich, gemacht, dass der Einschreiben-Einwurf Brief immer angekommen ist. Ich dachte mir bisher auch, dass es eine sichere Variante ist, einen Brief zu verschicken, Zumal ich diese Art auch schon genutzt habe und auch schon bekommen habe. Heute hatte ich in meinem Briefkasten einen Einschreiben Einwurf Brief, der aber nicht für mich oder meinen Mann gedacht war. Er war für den Nachbarn, der um die Ecke wohnt. Der hat zwar die gleiche Hausnummer wie wir, aber er heißt anders als wir und der Nachname ist auch nicht zu verwechseln mit unserem Nachnamen.

Ich habe ihm natürlich den Brief rübergebracht und er hat sich unter Tränen bei mir bedankt. Es ist ein alter Herr, der in dem Brief wohl einen Fleurop-Gutschein über 100 Euro von seinem Bruder für das elterliche Grab erwartet hat und wollte mir schon was dafür geben, dass ich den Brief gebracht habe. Ich habe selbstverständlich nichts angenommen.

Aber ich frage mich, was das für eine Sicherheit eines Einschreibenbriefes ist, wenn dieser in den falschen Briefkasten eingeworfen wird und auch noch Wertgegenstände beinhaltet. Dafür ist doch ein Einschreibebrief. Was wäre gewesen, wenn ich kein ehrlicher Mensch wäre und der Brief niemals aufgetaucht wäre? Wie bescheinigt der Briefträger denn diesen Einschreibenbrief, dass er auch angekommen ist. Wie kann denn der Briefträger beweisen, dass der Brief auch wirklich beim Empfänger gelandet ist.

Da unsere Post, wie ich in letzter Zeit festgestellt habe, sowieso nicht die zuverlässigste ist, frage ich mich, was man macht, wenn man einen Einschreiben-Einwurf-Brief nicht bekommt. Ich fand das heute alles andere als schön. Denn man verlässt sich doch auf die Post, Gerade, wenn ein Einschreibenbrief ankommen soll.

Da heute, am Heiligabend, keiner bei der Post zu erreichen ist und bis Montag wohl auch keiner da ist, werde ich mal am Montag bei der Post vorbeigehen oder anrufen und mal fragen, was das soll. Aber mich würde trotzdem interessieren, wie sicher ein Einschreiben-Einwurf-Brief überhaupt ist. Ist er nicht weniger und nicht mehr sicher wie ein ganz normaler Brief? Lohnt es sich für einen Einschreiben-Einwurf-Brief überhaupt mehr Porto auszugeben?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



In Einschreiben Einwurf - Was ist das? werden schon einige Dinge erläutert, in Das Einschreiben - Vorzüge und Nachteile noch genauer.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


WAS ein Einschreiben Einwurf ist, weiß ich. Aber ich weiß nicht, ob dieser Brief einen Sinn hat, wenn man nicht selber unterschreibt. Und wenn der Brief dann auch noch im falschen Briefkasten landet. Ich wollte wissen, wie der Briefträger das nachweist, dass er den Brief wirklich eingeworfen hat. Denn auch der Zettel am Briefkasten, von dem ich mal gehört habe, hatte ich noch nie dran, wenn ich einen Einschreiben Einwurf-Brief bekommen habe.

Der zweite von dir verlinkte Thread zeigt nur, was ein Einschreiben überhaupt für Vor und Nachteile hat, aber speziell der Einschreiben-Einwurf ist dabei nicht erläutert und auch nicht, welchen Sinn dieser Einwurfeinschreiben Brief überhaupt hat, wenn er in falschen Briefkästen landet, so wie gestern hier.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:WAS ein Einschreiben Einwurf ist, weiß ich. Aber ich weiß nicht, ob dieser Brief einen Sinn hat, wenn man nicht selber unterschreibt.

Der Brief macht in erster Linie für den Versender Sinn, denn:
- der Brief ist bis zu einem bestimmten Wert abgesichert (20 Euro)
- der Versender kann anhand der ID im Internet nachverfolgen, wo der Brief gerade ist
- der Versender kann den Brief leichter verfolgen und nachverfolgen, ob er beim Adressaten eingegangen ist oder nicht

Gerade letzteres macht Sinn, denn bei einem normalen Brief ist man immer der dumme, da man nicht weiß, ob der nun verloren gegangen ist oder nicht wenn er nicht zugestellt wurde. Der Brief ist also dokumentarisch nicht begleitet.

Diamante hat geschrieben:Ich wollte wissen, wie der Briefträger das nachweist, dass er den Brief wirklich eingeworfen hat.

In der Regel, indem er es vor Ort dokumentieren sollte - ich habe aber auch schon davon gehört, dass das vor dem Ausliefern in der Zentrale schon abgezeichnet wird, wie es genau aussieht: keine Ahnung. Würde davor abgezeichnet werden ist das ganze vor Gericht natürlich wieder Witzlos, da damit die Zustellung nicht bis zum Ende dokumentiert wurde.

Das ist der eigentliche Sinn (meiner Meinung und Erfahrung nach) - wenn das der Postbote trotzdem vergeigt ist natürlich auch das hinfällig!

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:- der Versender kann den Brief leichter verfolgen und nachverfolgen, ob er beim Adressaten eingegangen ist oder nicht

Gerade letzteres macht Sinn, denn bei einem normalen Brief ist man immer der dumme, da man nicht weiß, ob der nun verloren gegangen ist oder nicht wenn er nicht zugestellt wurde. Der Brief ist also dokumentarisch nicht begleitet.!

Naja, in meinem Fall, den ich oben geschildert habe war es ja wohl so, dass der Briefträger dokumentiert hat ihn eingeworfen zu haben. Aber leider in den falschen Briefkasten und ich denke, wenn er ihn vielleicht irgendwoanders eingeworfen hätte, wäre er vielleicht weg gewesen und das finde ich schon schlimm. Es wird dokumentiert, dass der Brief richtig eingeworfen wurde und der Versender schaut in der Sendungsverfolgung nach, ist beruhigt, dass er angekommen ist und in Wirklichkeit ist er irgendwo in der Nachbarschaft.

Gerade letzteres macht Sinn, denn bei einem normalen Brief ist man immer der dumme, da man nicht weiß, ob der nun verloren gegangen ist oder nicht wenn er nicht zugestellt wurde. Der Brief ist also dokumentarisch nicht begleitet.

Was nutzt da die ganze Dokumentation, wenn man dann als Postkunde, trotz Einschreiben/Einwurf, doch nicht nachweisen kann, dass der Brief nicht angekommen ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn der Postbote den Brief nicht ordentlich einwirft nutzt das ganze natürlich nichts, aber das ändert ja nichts am grundsätzlichen Prinzip. Denn das sollte ja eigentlich nicht vorkommen bzw. bis dahin reibungslos laufen.

Außer sich bei der Post darüber beschweren und ggfs. Schadenersatz verlangen kann man da dann wenig machen, der Brief wäre natürlich weg.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bei wem liegt denn dann nun die Beweislast? Der Briefträger hat dokumentiert, das er den Brief ordnungsgemäß eingeworfen hat. Der Empfänger aber sagt, bei mir ist nichts angekommen. Da aber der Briefträger alles dokumentiert hat, wäre er doch glaubhafter.

Also stehe ich als Postkunde doch am Ende im Regen, obwohl es der Briefträger vergeigt hat, aber trotzdem den schriftlichen Nachweis vorlegen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



So, ich habe heute Morgen meinen Briefträger angesprochen und gefragt, was er sich dabei gedacht hat, als er den Einschreiben -Einwurf bei uns in den Briefkasten geworfen hat, obwohl er für Herrn A bestimmt war. Er meint, dass er sich nicht daran erinnert, dass er den Brief falsch eingeworfen hat und dass er ja wohl auch angekommen ist. Ich sagte ihm, dass ich ihn zum Nachbarn gebracht hätte und dass es auch so ausgegangen sein könnte, dass der Brief weg ist, wenn ich ihn behalten hätte oder der Brief in einem anderen Kasten gelandet wäre. Der Briefträger war sich keiner Schuld bewusst und er meinte, dass, wenn ein Einschreibenbrief dabei gewesen ist, er auch richtig eingeworfen wurde. Er hat es ja auch unterschrieben.

Ich habe dann bei der Post angerufen. Kostenpflichtige Nummer, aber egal. Dort wurde die Dokumentation angesehen und der Typ am Telefon meinte, dass alles ordnungsgemäß gelaufen ist. Der Briefträger hat den Brief bei Herrn A in den Briefkasten geworfen. Ich sagte dann, dass es nicht stimmt und der Brief bei Fam. Z gelandet ist und der Mann am Telefon meinte, dass ich das ja wohl kaum belegen könnte.

Ja wie wohl auch. Ich habe nur den Herrn A als Zeugen, dass ich den Brief rübergebracht habe und die Post ist sich keiner Schuld bewusst, wenn der Brief weggekommen wäre. Also hat es in meinen Augen keinen Sinn, einen Einschreiben-Einwurf-Brief zu versenden. Denn solange der Briefträger unterschreibt, kann er sich im Grunde diesen Brief sogar selber einstecken. Dreist, aber wahr. Denn nachweisbar ist es nicht, dass dieser Brief nicht angekommen ist. Zum Glück hat der alte Herr A den Brief ja bekommen und er ist nicht abhanden gekommen. Es hätte auch anders ausgehen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ein Fall in welchem dann Aussage gegen Aussage steht, nur mit dem Vorteil, dass hier ja noch Zeuge Z. mit von der Partie ist - der kann ja auch noch einmal anrufen und sich beschweren und dem ganzen etwas mehr Nachdruck verleihen.

Trotzdem ist es natürlich so, dass die Post dann erst einmal alles richtig gemacht hat, auch wenn der Briefträger sich den Brief einfach einstecken würde :(. Das muss man dem dann erst einmal beweisen. Da gibt`s ja noch mehr lustige Zusätze, wie z. B. dass mit dem Einschreiben gewährleistet ist (hier: sein sollte) dass der Brief zwar angekommen ist - aber nicht der Inhalt ;).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


@ Subbotnik: Ich als Zeuge Z habe ja bei der Post angerufen. Der alte Mann, Herr A, ist dazu gar nicht mehr so fähig. Er ist weit über 80 und hatte schon Tränen in den Augen, als ich den Brief rübergebracht habe. Er würde sich mit dem Briefträger oder der Post nicht anlegen denke ich. Ich kann ihn aber mal daraufhin ansprechen. Aber ich denke, dass er einfach froh ist, dass er den Brief nun bekommen hat.

Was ist heutzutage denn noch sicher in der Verschickung? Ich meine, wenn ich einen Brief erwarte und der per "richtigem" Einschreiben kommt, dann unterschreibe ich ja dafür und sehe auch, ob der Brief offen ist. Dann kann ich ihn doch "Annahme verweigern" oder wie verhält man sich dann? Ich unterschreibe doch nicht, wenn der Brief offen ist und was fehlt. So was wie dieses Jahr hier von der Post aus abging, habe ich noch nie erlebt. Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu ehrlich, um zu glauben, dass sowas wohl öfters passieren kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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