Klassenfahrt: Frühstück erst nach Frühsport
Nehmen wir an, eine Schülerin, A, wäre 11 Jahre alt. Sie ist mit gleichaltrigen Mitschülern auf eine Klassenfahrt gefahren. Eine ganz gewöhnliche Klassenfahrt mit einer Klasse einer öffentlichen, staatlichen, Schule, die unter keinem besonderen Motto steht. Den Eltern wurden vorher auch keine Besonderheiten mitgeteilt, die die Kinder erwarten würden.
Nun ist es so, dass Schülerin A und auch die anderen Schüler ab dem ersten Morgen am Reiseziel feststellen, dass sie jeden Morgen zum Frühsport geschickt werden. Die Lehrer lassen sie eine bestimmte Strecke joggen, unabhängig vom Wetter, das jedoch, da Winter ist, schon recht rauh ist.
Es wird gesagt, wer die Strecke nicht vollständig läuft, bekäme kein Frühstück, bis er mit der Strecke fertig wäre. Auch müsse gejoggt werden, langsames Laufen zähle nicht. Dann müsse die langsam gelaufene Strecke gejoggt wiederholt werden. Und Kinder, die sich weigerten, die gesamte Strecke zu joggen, bekamen tatsächlich gar kein Frühstück.
Ob es da noch relevant ist, dass die Eltern natürlich im Vorraus nicht nur die Unterkunft, sondern auch alle Speisen gezahlt hatten, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde den Kindern dann zumindest das Frühstück, das die Eltern allerdings gezahlt hatten, verweigert, wenn sie eben nicht spurten und das taten, was die Lehrer sagten.
Ein grober Verstoß der Lehrkräfte? Eine Übertretung der Befugnisse? Darf Kindern eine reguläre Mahlzeit verweigert werden, weil sie Anweisungen nicht folgen? Und selbst, falls dieses nicht zu bemängeln wäre, läge nicht noch ein Problem in der Hinsicht vor, dass die Eltern die Mahlzeiten vor der Klassenfahrt bereits zahlen mussten und auch gezahlt haben? Hätten diese den Kindern daher nicht zugestanden?
Meiner Meinung nach dürfte den Kindern nicht das Frühstück verwehrt werden, auch wenn sie sich weigern allmorgendlich zu joggen. Das würde ich zuerst einmal den Lehrkräften dort mitteilen sowie möglich. Ansonsten bleibt der Weg über das Direktorat der Schule. Bringt das ebenfalls nichts, dann würde ich zum Schulamt gehen. Notfalls ginge ich sogar soweit, das die Kosten zurückerstattet werden müssen, nicht nur die der nichtgewährten Mahlzeiten, auch einen Teil der Reisekosten, da so eine Sache die Reise total ins negative reißt. Sie soll ja eigentlich erholsam sein. Das kann sie aber nicht, wenn der Tag schon so horrormäßig startet.
Grundsätzlich finde ich die Idee, dass die Kinder morgens zunächst ein bisschen Sport machen sollen, recht gut. Es gibt ja leider recht viele Kinder, die mit Sport überhaupt nichts anfangen können und dann endlich mal dazu gezwungen sind, sich zu bewegen. Allerdings finde ich die Regelung mit dem Frühstück sehr problematisch, nicht unbedingt für die Eltern, sondern für die Kinder.
Natürlich haben die Kinder es selbst in der Hand, ob sie ihr Frühstück bekommen oder nicht. Wer eben zu faul ist, ist selbst dafür verantwortlich, dass er dann eben hungrig in den Tag starten muss. Das ist wahrscheinlich der Hintergedanke, allerdings finde ich den nicht wirklich sinnvoll, da ich denke, dass die normale Ernährung niemals für irgendwelche Strafen missbraucht werden sollte. Das Frühstück ist eine wichtige Mahlzeit und ich denke nicht, dass man Kindern dieses entziehen sollte. Sinnvoller wäre es sicher, die Nichtteilnahme am Frühsport durch Ausgehverbote zu sanktionieren. Wer morgens nicht mit joggen geht, kommt dann eben abends nicht mit ins Kino oder zur Nachtwanderung. So etwas fände ich weitaus sinnvoller.
Streng genommen könnten die Eltern sich sicherlich beschweren und vielleicht auch versuchen, das Geld für das nicht verzehrte Frühstück zurückverlangen. Allerdings grenzt das wirklich an Erbsenzählerei. Vernünftige Eltern würden vielleicht eher die Methoden an sich kritisieren, anstatt sich wegen ein paar Euro aufzuregen. Argumentieren würde ich in so einem Fall nicht damit, dass die Verpflegung ja bereits bezahlt wurde, sondern damit, dass es nicht sinnvoll ist, einem Kind ein ausgewogenes Frühstück vorzuenthalten, wenn es sicher auch andere Disziplinierungsmaßnahmen gegeben hätte.
Mandylein, Ich glaube, es ist leider nirgends festgelegt, dass eine Klassenfahrt erholsam zu sein habe. Wenn ich an meine bisherigen Klassenfahrten denke, dann ging es niemals um Erholung. Genannt wurden als Gründe immer die Stärkung des Klassenzusammenhalts, das Erlernen sozialen Verhaltens, und auch eben das Üben vom Reisen, und vom Getrenntsein von der Familie (bis zu einem bestimmten Alter jedenfalls, bei älteren Kindern und Jugendlichen stellt das ja meist kein Problem mehr dar). Und lehrreich sollte es natürlich auch sein. Es wurden Museumsbesuche gemacht, und im Schullandheim selbst fand durch die betreuenden Lehrer, die mitgefahren waren (meist waren es zwei, eine Frau und ein Mann, das war bei uns gezwungenermaßen so festgelegt), abends dann auch normaler Unterricht statt. Inklusive Prüfungsdruck, wie sonst in der SChule auch. Von Erholung war niemals die Rede.
Cologneboy2009, Ich stimme dir sehr zu, dass gerade das Frühstück eine wichtige Mahlzeit ist, die man den Kindern nicht verwehren sollte! Bedenken sollte man auch, dass es durchaus auch schon Kinder gibt, die morgens ohne Essen Probleme mit dem Kreislauf bekommen. Diese dann mit leerem Magen joggen zu schicken, finde ich verantwortungslos.
Und ebenso verantwortunglos ist es, ihnen dann bis zum Mittagessen auch noch gänzlich Nahrung zu entziehen. Es ist ja gewöhnlich so, dass zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen nicht einfach gefaulenzt wird, sondern dass es da dann auch schon mit Wanderungen losgeht. Die mit leerem Magen mitzumachen, führt durchaus zu Kreislaufzusammenbrüchen (das weiß ich von meinen Klassenfahrten, wobei es da eher so, dass einige junge Frauen im Schlankheitswahn von sich aus nicht frühstücken wollen, weil sie meinten, sie würden sonst zu dick). So ein großes gesundheitliches Risiko sollte man doch wohl nicht bewusst provozieren! Und schon gar nicht bei Kindern. Für die der Lehrer während der Klassenfahrt ja auch noch eine Aufsichtspflicht hat und natürlich auch eine große Verantwortung!
Ich glaube übrigens, würde bekannt werden, dass ein Elternteil seinem eigenen Kind eine der drei täglichen Hauptmahlzeiten verbieten, aus Willkür oder auch als Strafe für irgendetwas, dann stünde blitzschnell das Jugendamt vor der Tür und würde das Elternteil wegen Verwahrlosung des Kindes beziehungsweise Verfehlung der Fürsorgepflicht verwarnen. Oder das Kind würde gleich mitgenommen und in ein Heim oder eine Pflegefamilie gebracht werden. Und als Lehrer soll man Kindern Hauptmahlzeiten verbieten dürfen? Das wäre sehr unlogisch.
Übrigens finde ich diese ganze Bestraferei an sich schon sinnlos. Wenn nirgends feststeht und niemals vorher gesagt wurde, dass es diese Bedingungen geben wird, dann kann man meiner Meinung nach Kindern so etwas nicht zumuten und dann mit Bestrafungen anfangen. Meiner Meinung nach ist Frühsport schon sehr praktisch, oder allgemein Sport an sich. Aber wenn man auf eine Klassenfahrt fährt, rechnet man nicht damit, dass man dann vor dem Frühstück dauerlaufen muss und, wenn man dies nicht schafft (nicht nur verweigert, sondern möglicherweise physisch einfach nicht schafft, mit leerem Magen!), dann das Essen verwehrt bekommt.
An sich meine ich ja, dass es irgendwie pervers ist, für jeden Fliegenschiss mit Bestrafungen zu drohen. Sollten Kinder wirklich etwas Schlimmes machen, wobei jemand zu Schaden kommt, sollten sie sich prügeln, etwas zerstören, oder was weiß ich, dann kann man gerne über eine Strafe wie Ausgehverbot nachdenken. Aber nicht mit jeder Sache. Sonst könnte man Kinder ja zu allem nötigen. Schlimm, wenn ich mir vorstelle, dass Kinder bei allem spuren müssten, aus Angst vor Strafe (dann wäre übrigens auch Missbrauch sehr leicht, wenn das Kind lernt, es muss alles machen, was ihm gesagt wird, sonst gibt es kein Essen oder was weiß ich!).
An sich könnte man auch darüber nachdenken, ob man den Sport nicht vielleicht spielerischer gestalten sollte und Belohnungen statt Strafen einführen sollte. Außerdem könnte man doch wohl auch nachmittags gut Sport machen, und nicht zwangsläufig vor dem Frühstück, wo es, wie gesagt, vom Kreislauf her noch kritischer ist.
Und abgesehen davon ist es doch streng genommen jedem selbst überlassen, was er aus seinem Körper macht. Und niemand sollte über den Körper eines anderen Menschen mit Gewalt bestimmen dürfen, allein aus dieser ethischen Sichtweise heraus finde ich diese ganze Sache kritisch.
Auch psychologisch finde ich das ganze übrigens gefährlich. Wie soll ein Kind, von einem Lehrer unter Druck gesetzt, mit solchen Strafen, diesem denn noch vertrauen können? Gerade während einer Klassenfahrt könnte doch etwas passieren. Wieso sollte sich das Kind nach einer solchen Erfahrung (und die Drohung, eine wichtige Mahlzeit nicht einnehmen zu dürfen, finde ich schon gravierend) dann noch vertrauensvoll an den Lehrer wenden, wenn etwas dringend gesagt werden müsste? Ich muss persönlich sagen, für mich wäre ein Lehrer, der mir droht, ich dürfte eine Hauptmahlzeit nicht zu mir nehmen, weil ich nicht blind gehorche (wobei Frühsport nicht so kritisch bei mir wäre, aber es gäbe ja auch noch andere Dinge, die man bestrafen könnte), ganz einfach aus Prinzip schon gestorben. Auch als Kind schon, wobei ich damals noch trotziger war.
Wie lange bliebe so ein Vorfall eigentlich nachträglich juristisch verfolgbar, wenn überhaupt? Und wenn ja, wegen was könnte man genau vorgehen, also falls ein Straftatbestand vorläge, welcher wäre das?
Also erstmal ist eine Klassenfahrt nicht zur Erholung da. Es ist innerhalb der Schulzeit und eine Abwechslung der Schüler, aber kein Erholungsurlaub. Dann würde ich mal sagen, dass es grundsätzlich nicht schlecht ist, wenn die Schüler vor dem Frühstück Sport machen und es wird bestimmt keine Strecke sein, die die Schüler nicht bewältigen können und die Verweigerung ist wahrscheinlich auch auf den Trotz der Kinder zurückzuführen.
Meine Sportlehrerin meinte früher immer "Was einen nicht tötet, härtet einen" und es war eine sehr harte Sportlehrerin, aber keiner hat Schaden davon getragen. Sie war konsequent und die Schüler haben heutzutage meist sowieso viel zu wenig Bewegung.
Sicher ist es nicht schön, wenn die Kinder wirklich kein Frühstück bekommen. Aber ich denke, dass es einfach nur konsequent ist und die Schüler bestimmt nichts machen müssen, was sie nicht wirklich schaffen könnten. Und selbst, wenn es nur Gymnastikübungen wären, würden da wohl einige Schüler quer schlagen, weil sie es einfach nicht gewohnt sind.
Ich finde die Idee, dass die Lehrer wohl auch konsequent das durchziehen eigentlich ok. Ich denke, dass die Schüler, wenn sie Hunger haben auch nicht bis Mittags hungern müssen. Man kennt doch die Mitschüler Die werden einem dann bestimmt ein Brot oder Brötchen mitschmieren.
Grundsätzlich sollte man wirklich VOR dem Frühstück Sport machen und nicht hinterher und das ist also nicht verantwortlungslos. Der Kreislauf wird durch den Sport schon angekurbelt. Hast du diese Mitteilung von den Schülern bekommen? Dann denke ich auch, dass es nicht unbedingt objektiv wiedererzählt wurde und einige Schüler einfach nur sauer waren, dass sie Sport machen mussten, wo sie sich eigentlich von einer Klassenfahrt Spaß versprochen haben
Wie es wirklich gewesen ist, würde ich mal mit dem zuständigen Lehrer besprechen, der diesen Sport am frühen Morgen angeordnet hat. Aber schlecht finde ich es nicht und gestorben oder umgekippt ist ja wohl auch keiner. Und auf das bezahlte Frühstück rumpochen ist meines Erachtens Haarspalterei. Den Schülern war ja freigestellt, dass sie frühstücken gehen können, wenn sie den Frühsport gemacht haben.
Man sollte hier unterscheiden zwischen dem, was als normale, gemeinsame Aktivität durchgeht und dem, was einfach schon an Nötigung grenzt. Ich kann es verstehen, wenn die Betreuer und Lehrkräfte es eingeplant haben, dass die Kinder am Morgen vor dem Frühstück gemeinsam Sport machen und an der frischen Luft sind. Allerdings sollte einfach berücksichtigt werden, dass jedes Kind in einer anderen körperlichen Verfassung ist und man muss eben auch berücksichtigen, dass viele die Strecke womöglich nur schnell gehen können, weil das Joggen sie überanstrengt.
Dennoch: Völlig egal, ob man sich an die Regeln hält oder nicht, kann man einem Kind nicht das Essen verweigern. Ich stimme Wawa hier vollkommen zu: Würde man so etwas erfahren von einem Kind und würde das Verhalten auf die Eltern zutreffen, die einem Kind Mahlzeiten verweigern, dann würde hier aber schnell eine Behörde eingreifen. Bei Lehrern ist das oftmals anders und hier wird viel mehr Fehlverhalten geduldet. Ich finde das falsch und man müsste den verantwortlichen Erwachsenen, die diese merkwürdigen Regeln aufgestellt haben, mal klarmachen, dass das, was sie tun, nicht nur ungerecht und erziehungstechnisch lächerlich ist, sondern strafbar.
Diamante hat geschrieben:Sicher ist es nicht schön, wenn die Kinder wirklich kein Frühstück bekommen. Aber ich denke, dass es einfach nur konsequent ist und die Schüler bestimmt nichts machen müssen, was sie nicht wirklich schaffen könnten.
Wo lebst du? Darf ich auch in diese Traumwelt? Soll ich dir beschreiben, wie bei mir damals an der Schule der Sportunterricht aussah? Eine öffentliche Schule, ein Gymnasium. Da haben sich beim Dauerlauf im Sommer einige Laute die Seele aus dem Leib gekotzt, weil ihnen schlecht war, wegen Kreislaufversagen. Die Lehrerin stand daneben und drohte bloß: "Lauf weiter, sonst ist das eine Aufgabenverweigerung und du bekommst eine Sechs!". Eine ist einmal mit einem Sonnenstich umgekippt. Die Lehrerin meinte, sie würde simulieren, und trat ihr (wenn auch nicht allzu heftig) in die Seite, während sie am Boden lag. "Mach weiter! Es kann doch wohl nicht sein, dass du jetzt schon schlapp machst!" Und wenn sich ein Schüler dann entschied, er wolle in diesem Zustand nicht weiterlaufen, dann hieß es "Gut, musst du selbst wissen. Eine Sechs muss ich dir aber geben, schließlich hast du die Aufgabe nicht erfüllt!"
Genau das habe ich bei etlichen Sportlehrern an den zwei Schulen, die ich während meiner Schullaufbahn besucht hatte, erlebt. So viel zum Thema "Lehrer überfordern die Schüler schon nicht". Du siehst also, es ist sehrwohl nicht nur Trotz geschuldet, wenn ein Schüler eine ihm vorgeschriebene sportliche Tätigkeit nicht erfüllen kann!
Diamante hat geschrieben:Ich finde die Idee, dass die Lehrer wohl auch konsequent das durchziehen eigentlich ok. Ich denke, dass die Schüler, wenn sie Hunger haben auch nicht bis Mittags hungern müssen. Man kennt doch die Mitschüler Die werden einem dann bestimmt ein Brot oder Brötchen mitschmieren.
Na dann viel Spaß denen, die ohnehin Mobbingopfer sind. Denen steckt keiner ein Brot zu. Da hacken die Lehrer auf der Person herum, die Mitschüler spotten sowieso, es gibt kein Essen. Also, ich denke, für die Psyche gerade eines Kindes(!) ist das sicherlich nicht gesund. Da geht doch jegliches Vertrauen in die Menschen verloren. Das schadet nicht nur dem Menschen selbst. Genau das produziert doch die Soziopathen, die dann in Einzelfällen irgendwann mit Schusswaffen ihre (alte) Schule aufsuchen und dann da alles Verhasste niedermetzeln.
Diamante hat geschrieben:Grundsätzlich sollte man wirklich VOR dem Frühstück Sport machen und nicht hinterher und das ist also nicht verantwortlungslos. Der Kreislauf wird durch den Sport schon angekurbelt. Hast du diese Mitteilung von den Schülern bekommen?
Erzählt hat es mir keiner, aber ich weiß es von mir selbst. Ich habe einige Tage, an denen komme ich kaum aus dem Bett, beziehungsweise ist mir sofort nach dem Aufstehen schwindlig und schlecht. Natürlich kann ich mich dann trotzdem fertig machen und dann zur Uni fahren. Aber einen Dauerlauf machen wollte ich in dem Zustand nicht! Und ich weiß, dass es auch Kinder gibt, denen es so geht. Da kann es etliche Gründe geben. Eine Anlage zu Kreislaufschwäche eventuell, und ab einem bestimmten Alter dann auch die Menstruation. Sicherlich ist nicht jeder die gesamten Tage über dann nur am Erbrechen und Umkippen, das sind sicher weniger Fälle, aber dass man dann durch den Blutmangel einen Eisenmangel erleiden kann, und dass sich das logischerweise auf den Kreislauf auswirkt, das ist bewiesen. Da kann ich Sippschaft sehr zustimmen, da sie das mit der unterschiedlichen körperlichen und sportlichen Verfassung jedes Menschen genannt hat.
Diamante hat geschrieben:Und auf das bezahlte Frühstück rumpochen ist meines Erachtens Haarspalterei. Den Schülern war ja freigestellt, dass sie frühstücken gehen können, wenn sie den Frühsport gemacht haben.
Freigestellt? Also die freie Wahl hatten sie ja wohl nicht. Oder kommt es demnächst vor, dass ich im Restaurant mein Essen im Vorraus zahle, und mir der Kellner dann sagt: "Wenn Sie nicht sofort 50 Liegestützen machen, dürfen Sie es nicht essen"? So ähnlich sieht es hier für mich aus.
Aber ganz abgesehen mal von der finanziellen Frage oder auch von der körperlichen: Findet ihr diesen psychischen Druck nicht grässlich? Nahrungsaufnahme ist ein Grundbedürfnis den Menschen. Nicht nur ein Wunsch, sondern wirklich eine Notwendigkeit. Darf man Menschen so etwas essentielles verbieten? Ich denke, das gilt als besondere Grausamkeit. Nicht einmal im Gefängnis darf man Menschen Nahrung verbieten, selbst in Kriegsgefangenenlagern hätte das eigentlich nicht sein dürfe, selbst bei den (subjektiv, aus damaliger Sicht der Lagerleitung) größten Feinden nicht. Das gilt als Menschenrechtsverletzung. Und Lehrer sollen Kindern die Nahrungsaufnahme verbieten dürfen?
Aber, was ich eigentlich sagen wollte: Verwehrt man einem Menschen ein Grundbedürfnis, dann ist das eine gravierende Zwangssituation. Gerade auf der Klassenfahrt ist es doch so, dass das Kind "allein" ist, ohne Eltern, und dem Lehrer quasi ausgeliefert. Was soll ein Kind von 10 Jahren da machen? Wie soll sich das wehren, wenn man ihm das Essen verbietet? Dieses Alleinsein und der Druck, dieses Gefühl von Hilflosigkeit, das kann doch psychisch nicht gesund sein! Nicht für Erwachsene und schon gar nicht für Kinder, die noch anfälliger für Belastungen sind! Da bastelt man sich doch gleich die Depressiven und Schizoiden der Zukunft. Und dann meckert man immer darüber, dass es immer mehr psychische Krankheiten gibt, was dann auch noch als Belastung für unser Gesundheitssystem und unsere Infrastruktur betrachtet wird.
Das ist nicht in Ordnung. Weil es gibt auch ungeübte unsportliche Kinder. Die bekommen dann vor dem Frühstück (vielleicht noch mit niedrigem Blutdruck) vielleicht gleichen einen Kollaps. Sowas ist mir als junges Mädchen schon passiert! Würde ich dagegen angehen. Wenn ich so manches von Lehrkräften höre oder Erziehern, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Gerade junge Mädchen haben oft Kreislaufprobleme und die kippen dann wohl reihenweise um. So kann man auch Essstörungen mit verursachen. Also ich bin wirklich empört.
Natürlich dient eine Klassenfahrt nicht zur Erholung. Unsere Kursfahrten waren damals auch straff durchorganisiert und sehr anstrengend. Dennoch ist das hier durchaus ein Unterschied. Zum einen sollten die Eltern davon natürlich in Kenntnis gesetzt werden. Es gibt nun einmal auch Kinder, die Krankheiten haben und denen das nicht unbedingt gut tut, wenn sie im Winter bei Minugraden joggen müssen und dann nicht einmal Frühstück bekommen.
Ich finde übrigens schon, dass es eine Art körperliche Züchtigung darstellt, wenn man den Kindern das Frühstück verweigert. Frühstück ist wichtig, gerade in dem Alter. Bei älteren hätte ich es eventuell noch verstanden - aber so ist das doch ein bischen was anderes. Sollten die Eltern dafür gezahlt haben, ist das erst Recht eine Frechheit. Schlimmer ist aber wirklich, dass man die Kinder auf diese Art und Weise bestraft.
Auf unseren Klasenfahrten gab es auch viele Aktivitäten, die wir machen konnten - jedoch nicht mussten. Anwesenheitspflicht war, aber wenn jemand nicht mit Fußball spielen wollte musst er das nicht und hat stattdessen später beim Volleyball mitgemacht. Man muss auch Schulsport machen. Ein bischen Sport tut den meisten Kinder gut - aber das auf diese Art und Weise durchzusetzen finde ich fast schon abartig.
Dass die Kinder zum Morgensport animiert werden, fände ich eigentlich ganz gut. Dies aber in dieser Form zu tun, finde ich nicht in Ordnung. Man kann den Kindern doch nicht das Frühstück verwehren, nur weil sie körperlich vielleicht nicht in der Lage sind eine gewisse Strecke zu joggen!
Auch denke ich, dass es für manche Kinder ganz gut wäre, wenn sie zuerst frühstücken könnten. Ich war beispielsweise als Kind und Jugendliche stets recht schlank und hatte oftmals mit dem Kreislauf Probleme. Wenn ich also beispielsweise zum Joggen geschickt worden wäre, ohne davor ein Frühstück zu bekommen, hätte es durchaus sein können, dass mein Kreislauf versagt!
Dennoch denke ich, dass man sich nicht von der Erzählung eines "Kindes" dazu verleiten lassen sollte, den Lehrer zu verurteilen. Ich würde auf jeden Fall sofort ein Gespräch mit dem Lehrer führen und gegebenenfalls auch eine Instanz höher gehen!
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