Kranken Opa an Feiertagen besuchen - oder lieber später?

Hallo!

Mein Opa ist sehr krank und man weiß nicht, wie lange wir ihn noch bei uns haben werden. Am zweiten Weihnachtstag hat er Geburtstag und wird 86 Jahre alt. Meine Oma hat dafür schon einiges vorbereitet und die Söhne von meinen Großeltern, mit Familie werden an dem Tag kommen. Mein Freund und ich, wollten dann auch meine Eltern und Großeltern besuchen fahren. Wir wohnen weiter weg und müssen daher eine Strecke von ca. 186 km fahren.

Nun ist es so, dass es meinem Opa wohl in den letzten Tagen schlechter ging. Er scheint teils wieder etwas verwirrt zu sein. Am Telefon fragte ich meine Oma, ob dann überhaupt Besuch kommen würde. Sie meinte, dass sie ja nicht allen sagen könnte, dass sie keinen da haben wollte und außerdem würde sich mein Opa ja auch auf den Besuch freuen. Nun weiß ich aber, dass mein Opa sicher lieber seine Ruhe haben würde, da es die letzten Male auch schon so war. Meine Oma scheint das aber nicht einzusehen und lässt dich da auch nichts sagen. Meine Eltern wohnen direkt neben an und wir hatten dann nicht vor, die ganze Zeit bei meinen Großeltern zu sitzen, damit mein Opa nicht so viele Leute um sich hat.

Nun hatte ich Anfang der Woche eine heftige Magen - und Darm Verstimmung. Die ganze Nacht habe ich auf der Toilette mit einem Eimer verbracht. Mittlerweile geht es mir wieder ganz gut und ich frage mich nun, wie lange die Krankheitserreger in meinem Körper bleiben und wie lange ich anderen damit anstecken kann. Für meinen Opa wäre es ganz schlimm, wenn ich ihn nun anstecken würde.

Ich weiß nun nicht, was ich machen soll. Ob ich am 2. Weihnachtstag zu meinem Opa fahren soll, wo es ihm nicht gut geht und schon einige Leute dort sind oder lieber mal einen Tag später. Nur habe ich Angst, dass es ihm dann vielleicht noch schlechter geht oder es plötzlich schnell geht und ich ihn dann nicht mehr sehen kann. Ich möchte einfach das richtige machen und ihm durch meine Anwesenheit nicht noch mehr Stress bereiten. Ich verstehe auch nicht, wieso meine Oma sich da nichts sagen lässt und die Feier durchzieht. Sie müsste doch auch sehen, was das Beste für meinen Opa ist. Ich überlege hin und her, was ich tun soll.

Wenn du am Anfang der Woche die Magenverstimmung hattest, ist es auch bis zum 2. Weihnachtstag noch ein wenig Zeit und die Erreger werden auch nicht mehr ansteckend sein. Wasche dir halt gut die Hände, bevor du deinen Opa besuchst.

Ich würde den Besuch nicht aufschieben und später hinfahren. Aus dem einfachen Grunde. Du wirst dir wahnsinnige Vorwürfe machen, wenn er vielleicht nach den Feiertagen sterben sollte und du ihn und er dich nicht mehr gesehen hast. Gerade, weil er abbaut, würde ich den Besuch nicht aufschieben. Es mag vielleicht egoistisch klingen. Aber du solltest auch an ihn denken. Er würde sich freuen, wie du sagst. Und ich denke nicht, dass es ihm zu viel sein wird, wenn ihr euch mit den anderen Besuchern etwas absprecht. Vielleicht nicht alle auf einmal und einige Vormittags und einige am Nachmittag. So dass er immer noch Ruhepausen hat.

Hallo Diamante!

Du hast schon recht, aber es ist so, dass alle Verwandten am Nachmittag kommen werden und dann auch bis abends bleiben. Es wird sicher Kuchen geben und dann nochmal ein Abendessen. Ich habe die Hoffnung, dass vielleicht Nachmittags einige spazieren gehen und mein Opa dann etwas zur Ruhe kommen kann.

Und mein Freund und ich, werden zwischendurch eben sicher auch etwas im Haus meiner Eltern sein. Außerdem können wir auch nicht ewig bleiben, da wir ja den weitesten Heimweg haben und es schnell dunkel wird.

Ich würde den Besuch deines Großvaters nicht komplett verschieben. Denn gerade, wenn du schreibst, dass es ihm zunehmend schlechter geht, weiß man ja leider nicht, ob es nicht vielleicht die letzte Chance auf einen Besuch ist.

Fahrt doch einfach einmal hin und wenn es deinem Großvater tatsächlich zu viel wird, könnt ihr doch einfach ins Haus deiner Eltern ausweichen. So könntest du deinen Großvater auf jeden Fall noch einmal sehen und ihm dennoch die Möglichkeit zum Ausruhen und Schonen geben. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, dass ihr am Vormittag- also vor dem anderen Besuch- ein paar Stunden miteinander verbringt.