Schumacher bei Mercedes in der F1 zurück?

vom 22.12.2009, 09:48 Uhr

Jeden Tag gibt es immer die zwei gleichen Meldungen: Schumacher kehrt in die Formel 1 zurück und wird im nächsten Jahr bei Mercedes fahren. In der zweiten Meldung folgt dann sofort ein Dementi. Unterschiedlich bei diesen Meldungen ist immer nur die Quelle und die anschließende Stelle des Dementis. Aber bei so vielen Meldungen und den fehlenden Stellungsnahmen der wirklich Verantwortlichen könnte doch was dran sein.

Aber muss Schumacher sich das wirklich antun? Verletzungen bleiben ihm nicht erspart, der Einstieg dürfte sehr hart werden. Und wenn er nicht sofort gewinnt, dann wird sein strahlendes Bild des Überrennfahrers Schaden nehmen. Was treibt ihn an? Diese Frage wird man so kaum klären können. Geldsorgen dürften es jedenfalls nicht sein. Sein Vermögen wird auf über 500 Millionen Euro geschätzt, damit ist er der erfolgreichste Rennfahrer aller Zeiten und hinter Tiger Woods der reichste Sportler aller Zeiten. Kein Fußballstar kommt auch nur wirklich in die Nähe.

Langeweile? Dies könnte schon eher ein Grund sein. Schließlich hat er im letzten Jahr ja schon einmal den Einstieg ins Cockpit bei Ferrari getestet. Und zuvor fuhr er gelegentlich Motorradrennen mit. Ehrgeiz? Ja, es kann nur dieser innere Antrieb sein, der ihn wieder in die Formel 1 treibt, in die Königsklasse des Motorsports.

Der unbedingte Wille zu siegen, der Beste zu sein. Und mit Mercedes hat er einen Partner gefunden, der seinen finanziellen Forderungen auch erfüllen kann und mit dem Kauf von Brwan GP auch ein beinahe perfektes Fahrzeug hat. Die Kombination aus beidem: sportlicher Ehrgeiz und gute Technik werden ihm vielleicht noch einen WM-Titel bringen. Dann ist er 41 Jahre alt und hat sich und uns bewiesen, dass er nicht zum alten Eisen gehört.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Vorweg gesagt: ich bin vollkommen überzeugt davon, dass Michael Schumacher gerne wieder in der Formel 1 fahren würde. Ob dies allerdings gut gehen wird, darüber zweifle ich noch ein wenig. Allerdings finde ich es nur passend, dass er nicht mehr für Ferrari fahren wird, soviel ist ja schonmal sicher.

Ich bin ja nun mit Sicherheit kein Spitzenklasseathlet, allerdings weiss ich aus eigener Erfahrung wie furchtbar langweilig der Alltag sein kann, wenn man seiner Lieblingsbeschäftigung nicht mehr nachgehen kann. Bei mir war es eine langwierige Virusinfektion, die mich fast ein ganzes Jahr lang vom Ausdauersport abgehalten hat, bei Michael Schumacher war es sein Rücktritt vom aktiven Rennsport. In den letzten Jahren hat man jedoch gesehen, dass er trotzdem nicht zur Ruhe gekommen ist und seine teils gefährlichen Ausflüge in den Motorradsport bezeugen dies. Der Michael wäre bestimmt nicht in die Formel 1 gekommen, wenn er nicht von Anfang an mit Herz bei der Sache gewesen wäre. Er ist mit Benzin im Blut aufgewachsen, der Motorsport hat sich im Laufe der letzten 35 Jahre zum zentralen Punkt seines Lebens entwickelt und das wird er auch noch so lange bleiben, wie er Spaß daran findet. Scheinbar hat Michael noch große Lust, selbst den Geschwindigkeitsrausch zu erleben, sei es auf zwei oder auf vier Rädern und daher kann ich seinen Wunsch, noch eine Saison in der F1 dranzuhängen wirklich gut verstehen.

An dieser Stelle möchte ich auch noch auf deine Kritik eingehen, dass man Verletzungen nicht vermeiden könne und deiner Frage, ob Michael sich das nochmal antun soll? Die Mentalität von Berufssportlern in unserer Gesellschaft ist leider generell so "kaputt", dass man Verletzungen als Berufsrisiko gerne in Kauf nimmt. Das beginnt beim (Blut-)Doping von Rad- und anderen Ausdauersportlern, geht über den Steroidmissbrauch im Bodybuilding/Wrestling/Gewichtheben/etc und geht bis zu Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko (man denke in Europa nur an das Schifahren oder in den USA an American Football). All diese Sportarten haben es an sich, dass viele Athleten nach Karriereende einen kaputten Körper haben und nicht selten auch von Nachfolgen ihrer Sportkarriere früher sterben. Man denke nur an die ganzen Wrestling Showsportler, die am laufenden Band in ihren 40ern mit Herzanfällen sterben. Aus diesen Gründen sehe ich den Rennsport als eher harmlos an, denn schwerwiegende Unfälle mit Langzeitfolgen kommen nur sehr selten vor.

Nun aber zurück zu Michael: ich kann übrigens genausogut verstehen, dass er nicht mehr für Ferrari fahren wird, wie ich ja bereits am Beginn dieses Beitrages angedeutet habe. In seiner letzten Saison bei Ferrari wurde er ja mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt als man ihm Kimi Räikkönen als Teamkollegen vor die Nase gesetzt hat, welcher damals neben Fernando Alonso und Michael Schumacher als der schnellste und beste Formel 1 Fahrer gewertet wurde. Anstatt weiter für Ferrari zu fahren und Felipe Massa aus dem Team zu drängen, gab er eben seinen Rücktritt bekannt. Ich weiss nicht, wieviel Wahrheit in meinen Überlegungen steckt, aber damals hatte ich wirklich das Gefühl, als wollte man bei Ferrari Michaels Nachfolger ins Team holen - an seiner Stelle wäre ich darüber nicht sehr erfreut gewesen.

Ich bin absolut der Meinung, dass Mercedes über ein Jahr mit Michael als Fahrer hoch erfreut wäre. Daher kann ich auch gut verstehen, wieso sie die offizielle Meldung für die zweite freie Fahrerposition erst im Jahr 2010 bekanntgeben wollen, während Nico Rosberg schon kurz nach Ende der vergangenen Saison bestätigt wurde. In der vergangenen Saison war die mögliche Rückkehr von Michael Schumacher neben vielen schlechten Nachrichten - man denke da nur an den ehem. FIA Präsident Mosley oder die Crash-Geschichte mit Renault oder die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, die zum Rückzug von Toyota und BMW geführt hat - der einzige Lichtblick am Horizont für viele Formel 1 Fans. Gerade Mercedes, die sich mit der kommenden Saison von McLaren trennen werden und ihr eigenes Team "gegründet" bzw übernommen haben, können den Medienwert eines 7fachen Weltmeisters nur allzugut gebrauchen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass sowohl Michael als auch Mercedes von dieser Zusammenkunft profitieren könnten, aber eine noch ungeklärte Frage ist seine Fitness, die sein Comeback ja schon einmal verhindert hat. Ich kann Michael nur alles Gute wünschen, sodass ich ihn nächstes Jahr nochmal in einem F1 Wagen sehen darf. Vielleicht werde ich mir sogar ein Wochenende an einer Strecke gönnen, obwohl ich seit dem exorbitanten Anstieg der Eintrittspreise die Formel 1 nur noch im Fernsehen beobachte.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Dass Michael Schumacher wieder in die Formel 1 zurückgekehrt ist, finde ich gar keine Sensation. Die Sensation für mich war eher, dass er sich nicht mehr für Ferrari, sondern für Mercedes entschieden hat. Eigentlich war ja geplant, dass er für den verletzten Felipe Massa einspringen wird und jetzt fährt er auf einmal für Mercedes. Die Beweggründe dafür würden mich sehr interessieren!

Von der Fangemeinde von Ferrari wird er im Moment wüst beschimpft, sodass er sogar in einer italienischen Zeitschrift einen offenen Brief veröffentlichen musste, indem er die italienischen Fans beruhigen wollte.

» lisa1902 » Beiträge: 249 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Michael Schumacher wird sich die Formel 1 gerne wieder antun. Es ist für ihn kein "muss" und keine "Qual" sondern Spass der ihn antreibt. Zudem hat er mit Mercedes eine neue Herausforderung gefunden. Es gibt endlich wieder Slicks und ein verändertes Reglement zum Jahr 2006. Das Nachtankverbot wird auch für mehr Spannung sorgen und Michael Schumacher will sich das wohl nicht entgehen lassen mitzumischen.

Ich glaube, als Michael Schumacher damals aufgehört hat, war die Luft draußen, er hatte wenig Motivation noch etwas bei Ferrari zu gewinnen. Jetzt sieht es mit dem eigenen Rennstall von Mercedes ganz anders aus. Endlich ein rein deutsches Team mit der Möglichkeit 2 deutsche Fahrer zu haben. Wer würde da nicht zugreifen? Zudem ist bei Ferrari kein Platz mehr frei. Mit Felipe Massa und Fernando Alonso hat man schon zwei hochrangige Fahrer verpflichtet. Ich weiß nicht, ob Ferrari das Risiko eingegangen wäre, eine ganze Saison lang auf Michael Schumacher zu setzten. Einen Misserfolg kann sich Ferrari nicht leisten.

Ob Michael Schumacher an seine alten Erfolge anknüpfen kann nach seiner Verletzung und der längeren Pause muss sich zeigen. Auf jeden Fall hat er sehr gute Voraussetzungen wieder erfolgreich zu sein. Mit Mercedes, als sein neuer Arbeitgeber, ist er von jetzt an auch Zugpferd von einem deutschen Hersteller. Das wird seiner Popularität auch keinen Abbruch tun. Seine Fans werden ihm schnell verzeihen, dass er von Ferrari zu Mercedes gewechselt ist. Sie sind seine Fans und nicht die Fans von Ferrari. Aus den Rotkappen werden von nun an Silberkappen die ihm von den Rängen zuwinken werden.

» TheOneAndOnly » Beiträge: 164 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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