Trotz Klagewelle - P2P beliebt wie eh und je
P2P – obwohl seit längerem tot gesagt wird es wohl noch einige Zeit dauern, dieses „Übel“ in den Griff zu kriegen, auch wenn die Klagewellen und Ermittlungstechniken jeden Tag mehr werden. Momentan entfallen laut verschiedenen Erhebungen nur höchstens 10 % des Datenverkehrs im Internet auf das Aufrufen von Webseiten. Ansonsten ist dieser von Instant Messengern, Video Streams a la YouTube und, ein alter Bekannter, Peer to Peer dominiert - teilweise macht das P2P bis zu 95 % der Datenlast aus, wenn die anderen Angebote ihre Schwächezeiten haben. Da kommen selbst Spammer ins Staunen…
Und P2P scheint trotz der zahlreichen Klagen, die die Konzerne im Dauertakt einreichen und gewinnen, kaum darunter zu leiden. Vor allem, weil es durch indirekten Respekt seitens der Konzerne sogar noch Bestätigung findet: So äußerte sich Edgar Bronfman, CEO der Warner Music Group der vor kurzem zugab dass es ein Fehler der Musikindustrie war, vor Jahren nicht auf den „digitalen Zug“ auf zuspringen und stattdessen die eigene Kundschaft bei P2P Angeboten zu treiben und dann zu verklagen – und dadurch erst den Einstieg der Riesen in den digitalen Markt auslösten, mehr oder weniger zwangsweise.
Zwar wurde es den illegalen Downloadern zunehmend schwer gemacht, sich Daten im Internet zu beschaffen und die Überwachung dieser Datenströme perfektioniert – jedoch reagieren viele P2P Börsen auch auf diesen Trend. So sollen 20 % des Traffics auf illegalen Tauschbörsen mittlerweile verschlüsselt abgewickelt werden, was diese Kontrolle außer Kraft setzt, was sowohl den Fahndern das Analysieren erschwert als auch den Providern, die immer weniger darüber wissen, was durch ihre Leitungen fließt. Als einzige Möglichkeit da gegenzusteuern sehen viele Provider die Zwangstrennung, welche zwar für den Downloader ärgerlich ist, aber kein echtes Hindernis. Und so verursachen geschätzte 20 % aller User im Mittel 74 % des Gesamttraffics, tagsüber meist um die 50 %, des Nachts an die 95 %.
Am beliebtesten ist hier nach verschiedenen Erhebungen weiterhin das BitTorrent Protokoll mit fast 67 % „Marktanteil“, welches das zeitweise führende eDonkey auf 29 % verdrängte und nur noch knapp 4 % auf das alte Gnutella setzen. BitTorrent und eDonkey richtet sich laut den Statistikern dabei vor allem an Besitzer einer Breitbandanbindung, denn hier werden kleine Dateien eher selten getauscht, hier ist Gnutella noch führend, sondern gleich ganze Pakete an Filmen, Alben, Serien usw.. Wobei der „Esel“ laut verschiedenen Instituten vor allem zu 47 % mit Audiodateien durchsetzt ist und nur zu 34 % mit Filmdateien, bei BitTorrent schlägt es ins Gegenteil um: hier sollen Videos und Filme 64 % des Netzwerkes dominieren und nur 22 % sind Audiodaten.
Als Gegenpol zum teilweise unsicheren P2P haben sich in letzter Zeit Filehoster etabliert, auch OneClickhoster genannt, die mittlerweile 4,3 % des Gesamttraffics an illegalen Daten stellen. Hier werden kopiergeschützte Daten einfach gehostet und können nur über einen spezifischen Link ohne ein Netzwerk benutzen zu müssen von Insidern heruntergeladen werden. Die Links dazu erhalten versierte Finder meist in Foren oder durch Weitergabe per Instant Messaging. Ein Trend, der vor allem bei dem jüngeren Publikum mehr und mehr Anhänger findet, da er doch mehr vermeintliche Sicherheit verspricht. Dies betrifft jedoch hauptsächlich andere Länder, in Deutschland ist das IM weiterhin nur eher schwach ausgeprägt und wird nur von ca. 17 % der Nutzer überhaupt genutzt.
Inwiefern sich der ewige Kampf zwischen Seedern und Leechern von kopiergeschützten Dateien und der Musikindustrie weiterentwickeln wird und ob er angesichts neuer Methoden und Trends jemals von eine Seite gewonnen werden kann, ist selbst für Analysten und Branchenkenner kaum ab schätzbar.
Ja, da die Menschen unwissend sind. Man kann, wenn man ein bisschen googelt, Methoden finden, Filme runterzuladen, ohne in die Grauzone zu gelangen. Dafür muss man wirklich kein Genie sein, allerdings sind die Leute wohl zu faul. Vor allem da dieses P2P-System nur Risiken mitsich bringt.
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