Freundin möchte keine Kinder

vom 20.12.2009, 21:37 Uhr

Ich denke schon, dass man so eine Meinung einfach respektieren sollte und nicht versuchen diese Person umzustimmen, denn das bringt oft genug nicht das gewünschte Ergebnis. Kinder mögen für den einen essentiell sein, für einen anderen eben nicht. Das hat mit Sicherheit nichts damit zu tun, ob man Kinder generell mag oder nicht - eine gute Freundin ist da der beste Beweis. Meist ist der Grund für diese Haltung recht komplex und einfache Vorurteile haben da nichts zu suchen.

Zu dem Fall des Threaderstellers. So genau habe ich noch nicht mitbekommen, ob die Freundin grundsätzlich keine Kinder haben möchte oder erst mal nicht in absehbarer Zeit. Obwohl ich schon immer ein Kind wollte, wäre eine Schwangerschaft mit Anfang 20 eine kleine Katastrophe gewesen und ich konnte mir das nicht vorstellen, hätte aber auch keinen Zeitpunkt benennen können, wann ich denn Kinder wollte. Daher würde auch ich erst mal das Gespräch mit der Freundin suchen. Vielleicht möchte sie ja Kinder, kann aber noch keinen Zeitpunkt benennen!? Wenn ja, dann wird der Zeitpunkt - da kenne ich bisher keine Ausnahme.

Möchte die Freundin keine Kinder, dann sollte man nun wirklich nicht versuchen die Meinung zu kippen. Finanziell gut dazu stehen ist zwar eine schöne Voraussetzung, aber es ist eben nicht alles, was wichtig ist. Vielmehr sollte man sich dann in meinen Augen die Frage stellen, was das Leben mit Kindern so essentiell erscheinen lässt? Sind das wirklich Dinge ohne die man nicht kann? Wenn ja, dann ist es wohl wirklich ratsam, darüber nachzudenken, ob man dann mit dem Partner zusammenbleiben möchte. Dass der seine Meinung ändert, kann zwar passieren, aber darauf zu warten ist nicht unbedingt die Lösung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Spreche mit deiner Freundin, ich hatte auch oft solche Probleme. Bis wir uns zusammengesetzt haben und einen ganzen Abend bis in den nächsten Morgen gesprochen haben und auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind. Worte helfen sehr oft weiter. Vielleicht ist ihr noch nicht ganz klar, was sie mit einem Kind erwartet. Dass ein Kind viel Freude bereiten kann und zu einem Stück von sich selbst wird. Versuch ihr klarzumachen, dass du sie über alles liebst und nur mit ihr ein Kind möchtest, aber du auch nicht darauf verzichten möchtest. Ich denke sie hat noch das Problem, nur die Verantwortung darin zu sehen und nichts positives. Viel Glück.

» domi » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,31 »


Tja, Kinder sind eben so eine Sache, nicht wahr. Der eine liebt sie, der andere ist von ihnen genervt und so kommt man nicht auf einen gemeinsamen Nenner, einen Kompromiss gibt es schließlich nicht. Alle Überredungskünste werden hier nicht helfen, Deine Freundin muss schon von alleine sagen: Ja, jetzt will ich ein Kind haben. Es ist ihr Körper, es ist ihre Entscheidung. Aber wie hier schon geschrieben worden ist, die Einstellung ändert sich auch ganz schnell mal wieder. Wenn sie zu Ende studiert hat und sich ein paar Jahre ihrer Karriere gewidmet hat, dann wird ihr vielleicht bald langweilig und sie merkt, dass Euch als Paar etwas fehlt. Dann seid ihr zwar schon über 30, aber das ist ja heute ganz normal, dass man erst in diesem Alter mit den Kindern anfängt. :wink:

Meine Einstellung ändert sich auch ständig. Früher wollte ich immer mindestens 2 Kinder haben, vielleicht sogar ein Drittes. Ich hatte ja keine Ahnung! Dann bekam ich's beruflich mal mit ner Kindergartentruppe im Alter von 5 und 6 Jahren zu tun und seit dem hab ich von Kindern zumindest in diesem Alter die Nase voll. Mich nervt das einfach nur, mich nervt die Lautstärke, mich nerven die Diskussionen, ich will nach der Arbeit meine Ruhe haben - derzeit zumindest.

Aber neulich hab ich nen Mann "getroffen", der passt ziemlich gut zu mir und plötzlich kann ichs mir doch vorstellen irgendwann ab 30 mal ein Kind zu haben. Ob es zwei werden, weiß ich nicht, aber ein Kind ist jetzt recht gut vorstellbar. Er würde sich "reizend um das Kind kümmern", meinte meine Freundin neulich und damit hat sie schon Recht. Allerdings möchte ich schon erst einmal beruflich durchstarten und noch eine Weile unabhängig sein, dann sehen wir weiter. Vielleicht braucht Deine Freundin diese Zeit auch erst einmal und ein Kind liegt zumindest momentan einfach noch außerhalb ihrer Vorstellungskraft.

Ich würde an Deiner Stelle jetzt einfach erstmal abwarten, lass sie studieren, studier Du selbst und in ein paar Jahren machst Du Dir nochmal Gedanken und wartest ne ruhige Minute ab, in der Du mit ihr drüber sprichst. Man muss ja auch nicht gleich mit 6 Kindern oder so "drohen", erzähl ihr was von einem und dann sieh mal zu, was sie dann dazu sagt. :wink:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich kann sich die Einstellung zum Thema Kinder ändern (ich kenne auch zwei Frauen, die jetzt glückliche Mütter sind und noch vor zehn Jahren "Kinder? - Niemals!" geschrieen haben), aber Fakt ist, dass das für Deine Freundin kein Thema ist, sie sich nicht vorstellen kann, jemals Kinder zu haben. Und das solltest Du akzeptieren.

Für Männer ist das mit dem Thema Kinder oft leicht gesagt; sie müssen ja nicht die Schwangerschaft und Geburt mitmachen, auch sind es immer noch in den allermeisten Fällen die Frauen, die dann erstmal beim Baby bleiben und sich drum kümmern. Was die Karriere ganz schön beeinträchtigen oder behindern kann. Und manche Frauen sind einfach keine "Muttertiere", wie es im Volksmund heißt. Nicht jede Frau stößt beim Anblick eines Babys Entzückensschreie aus.

Wenn Du Deine Freundin wirklich liebst, dann akzeptiere und respektiere ihre Einstellung. Denn selbst wenn sie Kinder haben wollen würde, heißt das nicht, dass ihr auch welche bekommen könntet. Es gibt eine Menge Frauen und Männer, die unfruchtbar sind (und bei anderen klappt es nicht, obwohl biologisch alles in Ordnung ist und es klappen müsste).

Wenn Du nicht damit leben kannst, dass sie keine Kinder will, bleibt Dir nur, Dich von ihr zu trennen. Sonst wirst Du ihr immer unterschwellig den Vorwurf machen, dass Dir etwas fehlt und Eure Beziehung würde dann sowieso den Bach runter gehen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann verstehen, dass dich diese Sache quält- immerhin geht es ja um einen wichtigen Punkt in deinem Leben und in deiner Zukunft. Denn, wenn du unbedingt Kinder möchtest und deine Freundin tatsächlich dabei bleiben sollte, dass sich absolut keine Kinder möchte, könnte es dadurch irgendwann zum Bruch in der Beziehung kommen.

Andererseits schreibst du selbst, dass ihr beide erst Anfang 20 seid. In diesem Alter gibt es viele Menschen, die später keine Kinder bekommen möchten und sich nach ein paar Jahren dann doch umentscheiden. Garantie gibt es dafür aber natürlich nicht. Ich würde an deiner Stelle erst einmal gründlich darüber nachdenken, wie wichtig dir Kinder sind bzw. ob Kinder für den Bestand dieser Beziehung ausschlaggebend sind. Denn falls die Antwort ja lautet und du mit deiner Freundin noch einmal ein ernstes Gespräch darüber geführt hast, solltest du vielleicht tatsächlich über eine Trennung nachdenken.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Wieso sollte sich die Einstellung deiner Freundin ändern? Warum willst du deine Einstellung nicht vielleicht ändern? Du erwartest scheinbar von deiner Freundin, dass sie sich verbiegt und das tut, was du möchtest. So eine Haltung finde ich ganz furchtbar und ich frage mich, ob du ernsthaft an deiner Freundin interessiert bist oder lediglich eine Mutter für deine Kinder suchst.

Irgendwie musste ich beim lesen dieser Zeilen leicht schmunzeln. Ich suche keine Gebärmaschine, Kinder gehören für mich einfach dazu. Und warum die Einstellung ändern? Ohne Kinder sterben wir aus, die Natur sieht also vor dass wir Kinder kriegen. Ich find Kinder süß, ich fand Kinder immer süß - also warum keine Kinder kriegen?

Kinder komplettieren für mich eine Beziehung. Ich will keine Kinder mit einer Frau die ich nicht liebe - daher ist die Frage ob ich wirklich an ihr interessiert bin wohl hinfällig. Und konservativ ist das wohl auch nicht. Die Tatsache, dass, wer auch immer, gerade diese Zeilen ließt, ist das Resultat einer anderen Tatsache. Nämlich, dass sich vor etlichen Jahren zwei Menschen lieb hatten.

Und zumindest mir ist kein anderer Weg zur fortpflanzung bekannt. Was ist daran also konservativ?

Und die Sache mit dem Arbeiten und der Karriere gestaltet sich doch relativ einfach. Wie bereits eingangs erwähnt sind wir beide gut abgesichert. Um es auf den Punkt zu bringen - keiner von uns beiden muss ernsthaft arbeiten. Das klingt vielleicht überheblich, ist aber einfach die Realität. Angst vor einem Karrierebruch hat sie auch nicht, zum einen wäre ich bereit auf das Kind aufzupassen, zum anderen wird sie eh Geschäftsführerin oder leitende Juristin ohne jede Konkurrenz. Der Posten wird irgendwann eh von ihr besetzt und darauf hat sie auch richtig Lust.

Ich vermute, dass ihre ablehnende Haltung auf ihre eigene Jugend zurückzuführen ist. Sie hatte ständig Stress mit ihren Eltern, da die sich eher um das Geld als um ihr Kind gekümmert haben. Millionen zur Verfügung zu haben ist schön - glücklich macht aber was anderes.

Bei mir war es halt immer genau anders. Obgleich finanziell ähnlich gestellt waren meine Eltern immer für mich da, wenn man so will hatte ich eine Ponyhof-Jugend. Mein Vater hatte immer mal Zeit um mit mir Fussball zu spielen, wir haben jede Woche Samstags und Sonntags zusammen gegessen und wenn ich meine Eltern sehen wollte war jeder Termin hinfällig und meine Eltern haben sich die Zeit einfach genommen. Es macht viel aus, ob man sich mit Geld den Frust der Einsamkeit von der Seele kauft, oder ob man es nutzt um ein sehr schönes Leben noch zu verschönern.

Und genau das will ich halt auch mal meinem Kind bieten, ich war immer gerne Kind und bin es auch Heute noch. Ich habe ein exzellentes Verhältnis zu meinen Eltern und noch Heute bin ich wichtiger als jeder Termin (Das ganze gilt auch für meine Schwester). Mittlerweile ist es aber so, dass ich mich auch gerne in der Vater-Rolle sehe. Und es ist einfach eine Tatsache, dass auch mein Kind ein sehr angenehmes Leben hätte.

Was die Spontanität angeht. Sicher, ein Kind schränkt ein und ich will es auch ganz sicher noch nicht jetzt. Aber irgendwann mit 30-40 Jahren will ich einfach das, was mir zuteil geworden ist, weitergeben.

» Santiro » Beiträge: 2 » Talkpoints: 2,60 »


Das ist ja alles sehr schön, was du dir da zurechtgelegt hast. Aber ich lese aus deinen Postings immer nur heraus, was du willst. Die Aussage deiner Freundin, dass sie keine Kinder wünscht, versuchst du zu relativieren, indem du ihre ablehnende Haltung zu erklären versuchst.

Die Meinung deiner Freundin hat ebenso viel Gewicht wie deine Meinung und es gibt in dieser Frage auch kein richtig und kein falsch. Natürlich muss die Menschheit sich fortpflanzen um zu überleben. Allerdings wird die Welt nicht zugrunde gehen, nur weil ihr beiden keine Kinder habt. Einzelfälle sind für das Fortbestehen der Menschheit nicht relevant, sondern nur das große Ganze - und das funktioniert ja, da immer noch genug Leute von Kindern begeistert sind.

Ich sehe es grundsätzlich wie Cloudy24. Es gibt sicher Leute, die früher mal gegen Kinder waren und nun begeisterte Eltern sind. Aber es gibt eben auch eine ganze Menge Leute, für die Kinder niemals eine Option waren und deren Meinung sich diesbezüglich auch nicht geändert hat und nie mehr ändern wird. Ich finde es auch absolut respektlos und habe mich auch immer darüber geärgert, wenn mir jemand gesagt hat, dass das mit dem Kinderwunsch ja sicher noch kommt. Es gibt auch Leute, die in ihren Wünschen und Zielen recht konstant sind und genau wissen, was sie wollen - und die Entscheidung gegen Kinder gehört dazu.

Ich finde es immer noch heftig, dass du davon ausgehst, dass deine Freundin ihre Meinung ändern sollte und du anscheinend deiner Meinung mehr Gewicht einräumst als ihrer. Diese Haltung ist absolut unangenehm.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mal wieder hast Du wunderbar dargelegt was Dir wichtig ist, Santiro. Aber weißt Du denn wirklich was Deiner Freundin wichtig ist und warum hast Du nur Vermutungen keine wirklichen Gründe, die auf einem Meinungsaustausch beruhen? Ich meine einen wirklich Meinungsaustausch keinen Monolog!

Und wenn Du nicht bald anfängst mit Deiner Freundin ernsthaft zu reden und nicht nur ihre Argumente platt zu bügeln, wie Du es ja hier auch tust, dann brauchst Du Dir sicher um dieses Problem keine Sorgen zu machen, dann könntest Du Deine Freundin schneller verlieren als Dir lieb ist.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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