"La Rondine"- ein vergessenes Schmuckstück Puccini
„La Rondine“, auf deutsch die Schwalbe, gehört wie „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“ und seine Einakter „Der Mantel“, „Schwester Angelica“ und „Gianni Schicchi“ zu den weniger bekannten Werken Puccinis.
Als sich Puccini 1912 in Wien aufhielt bekam er von Wiener Carlstheater den Auftrag eine Operette zu komponieren. Für Puccini war das eine Abwechslung und er macht sich sofort an die Arbeit. Doch sehr schnell erlahmte sein Eifer auch wieder. Das Libretto war ihm zu banal und sein Librettist schaffte es auch nicht dem Stück Seele und Kraft zu geben. Denn noch wurde die Arbeit 1917 vollendet und in Monte Carlo uraufgeführt. Puccini war sehr unzufrieden mit seiner Arbeit und überarbeitete es mehrmals, so existieren heute drei verschiedene Fassungen mit zwei verschiedenen Ausgängen. Ttragisch natürlich, Puccini bevorzugte die mit dem Selbstmord am Ende.
Inhaltlich erinnert es sehr an Dumas „Kameliendame“, welche durch Verdis „La Traviata“ weltberühmt wurde. Nach Wien kam sie dann im Jahre 1920. In den nächsten Jahrzehnten geriet sie in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren erschien sie vor allem in den USA wieder auf den Spielplänen der Opernhäuser.
Die Oper handelt in Paris und an der französischen Riviera um 1850. Im ersten Akt lernen wir die Hauptgestalt Magda kennen sie ist eine Demimondaine, eine Gesellschafterin für reiche Männer. Sie veranstaltet im Haus ihres Freundes des reichen Bankiers Rambaldo eine Party. Zu den Gästen gehört der junge Dichter Prunier, er schwärmt den anderen, vor allem weiblichen, Gästen von der großen wahren Liebe vor, wofür er von Magdas vorlautem Kammermädchen verspottet wird. Prunier beginnt seine neuste Kreation vorzusingen als ihm am Ende die Worte ausgehen, hilft ihm Magda . Nun erscheint Rambaldo mit einem neuen Schmuckstück für Magda, während sich Magdas Freundinnen vor Begeisterung darüber gar nicht beruhigen wollen, steht Magda ihm ziemlich gleichgültig gegenüber. Rambaldo wird gemeldet das ihn ein Fremder zu sprechen wünsche. Prunier erklärt sich nun bereit zur Belustigung der Damen ihnen aus der Hand zu lesen. Dazu stellt er einen großen Wandschirm im Zimmer auf. Als Magda an der Reihe ist ließt er in ihren Händen das sie bald wie eine Schwalbe der Sonne und der Liebe entgegen fliegen werde.
Inzwischen hat Rambaldo mit seinem Gast wieder das Zimmer betreten, es ist Ruggero der Sohn eines alten Schulfreundes, der zum ersten mal Paris besucht. Auf seine Frage wo man seinen ersten Abend in Paris verbringen sollte macht die die kokette Lisette mehrere Vorschläge, man einigt sich zum Schluss auf den bekannten Klub Bullier. Magdas Gäste verabschieden sich .. Magda allein geblieben, muss ständig an die Vergleich Pruniers mit der Schwalbe denken und beschließt auch in den Club zu gehen. Im Halbdunkel sieht man oh Wunder die kokette Lisette und den Dichter in inniger Umarmung. Nachdem die Kleiderfrage geklärt ist, Lisette bedient sich mal kurz beim Kleiderschrank ihrer Herrin ziehen die beiden los. Nun erscheint Magda eher einfach gekleidet um heute Nacht ein Abenteuer zu erleben.
Bei Bullier herrscht schon ein vergnügliches Treiben als Ruggero eintrifft, er sucht sich einen freien Tisch und schaut sich ganze erst einmal an. Kurz darauf betritt Magda den Klub und ist sogleich von Männern umringt. Doch sie entzieht sich der Aufmerksamkeit indem sie an Ruggeros Tisch platz nimmt. Der findet sofort gefallen an ihr und schon unterhalten sich beide angeregt. Danach fordert Ruggero sie zum Tanzen auf. Dort treffen sie auf Lisette und Prunier, die sich mal wieder streiten. Auf seine Frage nach ihrem Namen sagt sie Paulette, er gesteht nun Paulette seine Liebe und küsst sie. Magda wird es nun doch etwas mulmig ist das die große Liebe von der sie geträumt hat. Als die vier am gleichen Tisch landen erkennen Lisette und Prunier gleich wer die angebliche Paulette ist.
Die Stimmung schlägt aber um als plötzlich Rambaldo im Klub erscheint. Schnell versuchen Lisette und Prunier Ruggero aus der Schusslinie zu bringen. Zwischen Magda und Rambaldo kommt es zu einer hässlichen Szene. Er befiehlt ihr sofort mit ihm den Klub zu verlassen, sie weigert sich und erklärt ihre Beziehung für beendet weil sie endlich ihre wahre Liebe gefunden habe. Rambaldo verlässt wutentbrannt das Lokal. Magda bleibt nachdenklich zurück, hat ihre Liebe wirklich eine Zukunft. Da kommt Ruggero der auf der Suche nach Magda ist wieder zurück. Beide gestehen sich ihre Liebe und verlassen im Licht der aufgehenden Sonne das Lokal.
Das junge Liebespaar hat sich ein Villa an der französischen Riviera gemietet dort leben sie und träumen von einer glücklichen Zukunft Ruggero zumindest, er hat auch schon seine Familie brieflich um die Erlaubnis gebeten Magda heiraten zu dürfen. Magda bereitet die Situation Bauchschmerzen, weil Ruggero noch immer keine Ahnung von ihrem Vorleben hat und sie nicht weiß wie er darauf reagieren wird Dieser macht sich auf den Weg zur Post um zu schauen ob seine Eltern schon geantwortet haben. Magda bekommt Besuch Lisette und Prunier, Lisette hatte nach dem Verschwinden von Magda versucht zusammen mit Prunier sich eine Bühnenkarriere aufzubauen was aber total in die Hose ging, da will sie lieber wieder für Magda arbeiten. Nun erscheint auch noch Rambaldo an der Villa, er hat sich inzwischen beruhigt und unternimmt einen neuen Versuch Magda zurück nach Paris zu holen.
Als Magda Ruggero hört versucht sie Rambaldo schnellstens los zu werden. Dieser lässt als Anreiz ein gefüllte Brieftasche mit einem Schwalbenmotiv zurück. Nun stürmt ein vor Wut schäumender Ruggero herein, er hat soeben in einem anonymen Brief erfahren das sie eigentlich schon lange die Geliebte des Bankiers Rambaldo ist. Ruggero schleudert ihr seine Wut über ihren Verrat entgegen, als er noch die Brieftasche sieht, verflucht er ihre Liebe und geht. Magda steht allein und verzweifelt vor ihrer Villa. Der Mann den sie liebte hasst sie nun, sie hasst das Leben in Paris also bleibt nur ein Ausweg, sie geht ins Meer.
Obwohl „La Rondine“ nicht den Bekanntheitswert einer „Tosca“ oder „Boheme“ hat ist es trotzdem eine kleine Perle im Schaffen Puccinis. An der Met in New York spielt man es gerne zu Sylvester.
Ich muss sagen, dass ich den Titel dieser Operette noch nicht gehört habe und auch von der Handlung nichts wusste. Aber deine Beschreibung ist sehr gut, so dass ich es mir vorstellen kann. Trotzdem muss ich sagen, dass diese Operette nicht wirklich nach meinem Geschmack ist und ich sie mir wohl nicht ansehen werde. Vielleicht würde sie mir mit einem anderen Ende besser gefallen, aber das kann ich auch nicht sicher sagen.
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