Lohnt sich der Umstieg auf ein 64 Bit Betriebssystem?

vom 20.12.2009, 12:49 Uhr

Ich habe mir nun ein neues Notebook zugelegt und es wurde mit der 32-Bit-Version von Windows 7 ausgeliefert.
Es handelt sich dabei um das MSI GX 623:
- Prozessor: Intel Core 2 Duo T 6600
- Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
- Grafikkarte: ATI Radeon HD4670 mit 512 MB DDR3 RAM

Soweit ich weiß können die 4 GB RAM mit meinem aktuellen 32Bit-Betriebssystem nicht voll ausgenutzt werden. Doch da es keine Upgrade-Funktion von Microsoft gibt, müsste ich 80 Euro in die 64-Bit-Version investieren. Lohnt sich das? Wie hoch wird die Leistungssteigerung ca. sein? Gibt es neben Windows noch andere lohnenswerte 64-Bit Betriebssysteme, welche auch zum Spielen geeignet sind?

» gollaff » Beiträge: 11 » Talkpoints: 5,67 »



Hi gollaff,

prinzipiell ist der Produkt-Schlüssel nicht an eine spezielle 32bit oder 64bit Version beschränkt. Jedenfalls ist dies bei normal im Handel erhältlichen Windows Paketen seit Vista so, wie dies jedoch bei OEM Versionen wie bei deinem Notebook aussieht, kann ich nicht sagen.

Mein erster Rat wäre, dass du dich an den Support des Notebookherstellers wendest mit der Frage, ob du eine 64bit Version des mitgelieferten Betriebssystems verwenden darfst und weiters, ob selbiger Hersteller eine solche DVD anbietet.

Was den Sinn bzw. die Notwendigkeit eines 64bit Systems betrifft, kann ich folgendes sagen:

Du wirst keine generelle Leistungssteigerung erwarten können, denn was an zusätzlicher Performance möglich ist, das beschränkt sich hauptsächlich auf theoretische Benchmarks mathematischer Natur, die sich auf die Praxis nicht übertragen lassen.

Ein Nachteil der 64bit Architektur ist die Tatsache, dass durch den größeren (Speicher-)Adressierungsbereich auch der RAM-Verbrauch steigt im Vergleich zu einem 32bit-System. Allerdings bietet ein 64bit-OS die bereits von dir genannte Möglichkeit, mehr als 4GB Speicher (minus reservierte Adressbereiche) zu addressieren. Bei genau 4GB RAM dürfte das wohl keinen großen Unterschied machen.

Während es beim alten Windows XP 64bit noch einige Probleme wegen fehlender oder mangelnder Treiberunterstützung gab, hat sich dieses Problem erfreulicherweise erledigt, seit Vista den Weg für die 64bit Architektur geräumt hat. Alleine mit sehr alter Hardware und dementsprechend nicht mehr aktualisierten Treibern wird man auf Probleme stoßen, aber das trifft auf deine Hardware ja nicht zu.

Selbst verwende ich schon seit Vista nur noch ein 64bit-Betriebssystem, da ich hier erstmals in einem semi-professionellen System ohne Server-OS die Möglichkeit habe, mehr als 4GB RAM zu verwenden. Auch andere Einschränkungen (zB max. 2GB RAM pro Task) sind dadurch weg gefallen. Auch hatte ich weder mit Programmen noch mit Treibern professioneller oder privater Natur irgendwelche Probleme, denn mein altes Vista 64 lief mindestens genauso stabil wie der zuvor verwendete 2003 Server (damals noch als 32bit Variante)

Mittlerweile läuft auf fast allen meinen Systemen - sowohl im Büro als auch zu Hause - nur noch Windows 7 als 64bit Variante. Lediglich der schon etwas ältere Laptop meiner Lebensgefährtin läuft noch auf Vista. Ich würde dir zwar nicht raten, 80 Euro für ein Betriebssystem auszugeben, das dir keine wirklich offensichtlichen Vorteile bringt, aber solltest du günstig oder gratis an eine legale 64bit Variante kommen, dann solltest du dies auch tun!

Was andere spielefähige Betriebssysteme angeht, so kann ich nur leise den Kopf schütteln. Zwar ist sowohl Mac OS X als auch Linux eine Plattform für einige wenige ausgewählte Spiele, die überwältigende Masse an kommerzieller Software beschränkt sich aber auf Windows. Willst du also spielen, dann gibt es keine Alternative zu Windows.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Seit XP ist die Anzahl der verkauften 64-Bit-Systeme erstaunlich gestiegen. Dennoch konnten noch nicht alle Nachteile aus der Welt geschaffen werden. Die meisten Treiber gibt es jedoch bereits schon für 64-Bit Systeme. Auch wie du bereits richtig gesagt hast, kann dann der volle Arbeitsspeicher genutzt werden. Man ist nicht nur auf 3,25GB beschränkt. Für einen Normalnutzer lohnt sich ein Umstieg.

Wenn du jedoch viele Spiele spielst oder seltene Anwendungen installierst, kann es sein, dass noch keine 64-Bit-Version gibt. Diese Programme werden in einem 32-Bit-Emulator gestartet, bei dem es manchmal zu Fehlern kommt.

Ich benutze selber ein 64-Bit-System und konnte bis jetzt nur sehr selten Probleme feststellen. Bei der Installation einer älteren Kamera, Installation von Microsoft Picture IT (2001) und bei ein paar anderen Programmen, für die es allerdings Alternativen gab.

» slyfox » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo gollaff,

einen Umstieg auf die 64Bit Version von Windows 7 würde ich dir nicht empfehlen. Deine Hardware reicht für eine 64Bit Version natürlich aus, bringt aber dadurch keine spürbaren Veränderungen.

Solltest du eine 64Bit DVD als Beilage erhalten haben, kannst du diese nätürlich unverbindlich und kostenlos testen, denn dein Lizenz- Schlüssel ist nicht an eine 32Bit Version gebunden. Solltest du keine 64Bit DVD mitgeliefert bekommen haben, kannst du dir im Internet über Microsoft eine Upgrade DVD kaufen. Diese kostet 10€.

» Hubertie » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,07 »



Vielen Dank erst mal für eure aufschlussreichen Antworten! So wie ich das nun verstanden habe, wäre ein Update zwar durchaus sinnvoll, aber wohl keine 80 Euro wert.

@Hubertie: hast du zufällig noch einen Link wo ich diese DVD von Microsoft kaufen könnte? Ich konnte bei meiner Suche nichts dergleichen finden, weder auf der Microsoft Webseite noch im Microsoft-Store...

» gollaff » Beiträge: 11 » Talkpoints: 5,67 »


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