Richtiges Lüften in kleinen Räumen

vom 18.12.2009, 19:07 Uhr

Jetzt, wo es draussen wieder kälter wird, habe ich mal eine Frage zum richtigen Lüften in kleinen Räumen.

Als erstes wäre da unser Schlafzimmer. Es ist sehr klein, und es steht nur unser Bett, ein 6 - türiger Kleiderschrank und eine Kommode drin. Nachts ist das Fenster im Schlafzimmer zu, da ich eine Frostbeule bin. Auch die Heizung ist nachts dort ausgestellt. Am nächsten Morgen allerdings ist das Fenster voller Feuchtigkeit, sodas diese schon in kleinen Rinnsälen auf die Fensterbank tröpfelt. Ich lüfte dann natürlich erst mal, mache das Fenster ganz auf, und schliesse es so nach 20 Minuten wieder. Allerdings sind die Fenster dann immer noch feucht. Dann heize ich den Raum richtig auf, was bei dieser kleinen Größe nur etwa 10 Minuten dauert, und dann mache ich das Fenster bis abends auf Kippe, die Heizung ist dann natürlich aus. Kurz bevor wuir abends ins Bett gehen, wird das Fenster geschlossen, kurz die Heizung angemacht, und dann die Heizung wieder aus. Am nächsten Morgen dann sind die Fenster feucht, oder eher schon nass.

Das nächste Problem ist im Bad. Bei uns wird immer abends geduscht oder gebadet. Danach sind natürlich die ganzen Fenster sehr feucht. Da wir das Fenster dort nicht ganz öffnen können, da die Fensterbank voll gestellt ist, kippen wir das Fenster für ein paar Stunden, manchmal auch bis zum nächsten Morgen. Leider ist das Fenster dann immer noch feucht, trotz mehrstündigem Lüften. Also wird die Heizung aufgedreht, das Fenster zu gemacht, danach wieder gelüftet. Das bringts allerdings auch nicht so wirklich. Ich habe auch nicht wirklich Lust, jeden Abend die Fensterbank leer zu räumen, das Fenster mit einem Lappen trocken zu wischen, und dann wieder alles hin zu räumen.

Nun die Frage, was machen wir falsch beim Lüften??

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich vermute mal es liegt daran, dass du "den Raum richtig aufheizt". So eine starke Temperaturerhöhung ist nicht gerade gut. (Bei mir führt sie jedenfalls immer zu Kondeswasser an der Scheibe.) Es wäre besser, die Heizung auf eine "angemessene" Zimmertemperatur zu stellen und den Raum langsam aufzuheizen.

Außerdem ist es nicht effektiv das Fenster auf Kipp zu haben, da dabei nur wenig Luft ausgetauscht wird, aber viel Wärme verloren geht. Stoßlüften ist da besser.

» Pacer » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,29 »


Habt ihr die Türen zu eurem Schlaf- und Badezimmer denn geschlossen? Denn eigentlich sollte sich keine so extreme Feuchtigkeit an den Fenstern bilden, wenn der Raum nicht völlig abgeschlossen ist.

An deiner Stelle würde ich das Schlafzimmer zumindest nach dem Lüften am Morgen gar nicht heizen! Wenn du nämlich die Türe zur restlichen Wohnung offen lässt, verteilt sich erstens die frische Luft und zweitens wärmt sich der Raum von selbst wieder auf. Wenn du also morgens erst lüftest, dann heizt- dann nehme ich an den ganzen Tag nicht darin bist- abends wieder lüftest und wieder heizt, ist es erstens unnötig zu heizen und zweitens klar, dass die Fenster bei diesem ewigen Hin und her anlaufen!

Mein Mann und ich lüften momentan morgens - gerne mal ein paar Stunden, allerdings gekippt. Und schließen das Fenster unseres Schlafzimmers dann etwa zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen. Die Heizung drehen wir persönlich gar nicht auf, weil die Schlafzimmertüre zur übrigen Wohnung offen ist und sich der Raum so von selbst wieder etwas aufwärmt.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo pepsi77

Was du falsch machst? Eigentlich, wirklich alles. Das ist jetzt nicht böse gemeint, ist aber so.

Ein paar Grundregeln.

1. Es wir immer nur kurz gelüftet. Maximal fünf Minuten. Das Ziel des Lüftens ist der Austausch der Luft im Raum. Alte Luft raus, neue Luft rein. Dazu einfach möglichst viele Fenster ganz aufmachen. Dann geht die warme Luft raus und die trockene, kalte Luft kommt rein. Mehr als fünf Minuten bringt nichts, da die Luft ausgewechselt ist und nun die Wände auszukühlen beginnen. Folge ist ein grosser Energieverlust ohne irgendeinen Gewinn dabei.

2. Fenster schräg stellen ist böse! Es resultiert daraus ein enormer Energieverlust. Da versucht man die Energieverluste mit neuen Fenstern und Wärmedämmung an der Fassade und im Dach zu minimieren, und dann lässt man das Fenster schräg gestellt. Das ist wie wenn man sich einen Airbag im Auto nachrüsten lässt, diesen aber aus "Sicherheitsbedenken" deaktiviert und ohne Gurte rumfährt. Absolut sinnfrei. Es resultiert ein riesiger Energieverlust ohne Gewinn an Komfort. Richtiges Lüften bedeutet Austausch der Raumluft, kurz und schmerzlos, wie oben beschrieben. Schlimmstenfalls resultiert aus dem Fenster schräg stellen das massive Auskühlen der Wand unterhalb des offenen Fensters, mit entsprechender Oberflächenfeuchtigkeit und Schimmelbildung. Also genau das, was man verhindern möchte, das züchtet man sich mit diesem Fenster schräg stellen.

3. Nach dem Duschen mit einem Lappen die Wände kurz abwischen, das reduziert die Feuchtigkeit enorm. Dann das Fenster fünf Minuten ganz aufmachen. Danach wieder schliessen, da sonst die Wände auskühlen. Die nun eingeströhmte kalte Luft erwärmt sich schnell und nimmt die Feuchtigkeit auf. Nach einer halben Stunde kann man, wenn man nun feuchte Luft hat, wieder fünf Minuten lüften. Die warme, feuchte Luft lässt man wieder raus und die kalte, trockene Luft wieder rein. Diese kann nun wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Lässt man das Fenster offen, dann kann sich je nach Situation die Luft gar nicht mehr wirklich aufwärmen, und somit auch nicht wirklich viel Feuchtigkeit aufnehmen. Das ist genau das, was bei dir passiert. Die Wände kühlen ab, Energieverlust zum schreien, aber die Feuchtigkeit wird nicht aufgenommen! Also immer nur kurz die Fenster aufreissen und nach spätestens fünf Minuten wieder schliessen. Allenfalls nach einer halben Stunde wiederholen. Aber nie das Fenster schräg gestellt lassen, nie!

Kurz wiederholt, immer nur kurz lüften. Die Wände nie auskühlen lassen, die Wärme wird gebraucht, um die kalte Luft aufzuwärmen, denn nur aufgewärmte Luft kann Feuchtigkeit aufnehmen. Nur so bringst du Feuchtigkeit aus dem Raum, mit warmer Luft. Kalte Luft kann nur sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen, daher bringt Dauerlüften mit schräg gestelltem Fenster nichts, ist sogar kontraproduktiv.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



thisnamewasfree, ich kann dir in allen Punkten absolut zustimmen! Gerade die Kippfunktion eines Fensters sollte man im Winter so gut wie gar nicht benutzen. Die Luft tauscht sich nur sehr langsam aus und die Wände kühlen unheimlich aus. Die Leute wundern sich dann, dass Schimmel ensteht, obwohl sie doch immer gelüftet haben.

Mit dem Tipp, das Schlafzimmer mit der Heizung anderer benutzter Räume aufzuwärmen, wäre ich auch vorsichtig, wenn das Schlafzimmer vorher länger gelüftet wurde: Die Wände des Schlafzimmers sind kühl bis völlig ausgekühlt und die warme, feuchte Luft strömt in das Schlafzimmer. Die Feuchtigkeit in der Luft schlägt sich dann an den kalten Wänden nieder, was auch zu Schimmel führen kann.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich auch nicht immer optimal handle. Wenn ich zum Beispiel gebadet habe, lasse ich danach oft das Fenster viel zu lange am Stück auf, weil es mir komisch erscheint, das Fenster zu schließen, obwohl noch Feuchtigkeit im Raum ist. Das von thisnamewasfree beschriebene Vorgehen wäre aber sicher sinnvoller.

» Trendsetterin » Beiträge: 177 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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