21 Jähriger ersticht Lehrerin
Hab gerade gelesen, dass ein 21 Jähriger eine Lehrerin auf offener Straße erstochen hat. Die Frau starb noch an Ort und Stelle. Nach der Tat hat sich der 21 Jährige freiwillig der Polizei gestellt.
Wenn ich sowas lese, dann finde ich das unfassbar, zur meiner Zeit, das liegt jetzt ungefähr 10 Jahre zurück, gab es sowas nicht. Und jetzt hört man mindestens einmal im Monat irgendwelche Vorfälle an deutschen Schulen. Wenn ich bald Kinder habe, muss ich ja Angst haben, sie zur Schule zu schicken. In was für einer Welt leben wir eigentlich, wenn wir schon um die Kinder Sorgen machen müssen, wenn sie in der Schule sind.
Langsam aber sicher entstehen hier Verhältnisse wie in Amerika. Dann ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir Sicherheitskräfte in der Schule benötigen und Metalldetektoren am Eingang. Ich hoffe, dass die Politik diese Entwicklung stoppen kann, denn wenigstens in der Schule sollten sich die Kinder um Bildung bemühen, statt mit Gewalt konfrontiert zu werden.
Bei Beiträgen wie diesen stelle ich mir immer die Frage, wie naiv sind die Menschen eigentlich geworden. Bevor du keine Statistik hast, die belegt, dass die Kriminalität wirklich zunimmt - wobei hier die Statistik natürlich auch vertrauenswürdig sein muss - gehe niemals von deiner Wahrnehmung aus.
Seit 10 Jahren hat sich einiges in der Medienwelt verändert. Heutzutage dauert es keine Stunde, bis ein größeres Ereignis in den Nachrichtenportalen des Internets die Runde macht. Man ist in der Lage über Dienste wie Twitter in Echtzeit zu erfahren, was bei bestimmten Veranstaltungen los ist.
Vor 10 Jahren war man in der Lage am nächsten Tag die Zeitung aufzuschlagen, das Radio anzumachen oder vielleicht dreimal die Nachrichten zu sehen. Natürlich war damals der journalistische Nachrichtenfilter deutlich feiner, weil nicht die Kapazität bestand mehr Informationen zu übermitteln.
Heutzutage bekommt man auch die unwichtigsten Informationen vorgeworfen und darf sich daran ergötzen. Ich gebe dir recht, dass die Gesellschaft verändert hat - sie ist nicht krimineller geworden, sondern sensationsgeiler. Immer mehr solcher Nachrichten schaffen es in die Medien, weil Menschen wie du sich davon schocken lassen.
Am besten sollten wir nun nach dieser schockierenden Erkenntnis alles mit Kameras überwachen lassen, den Zutritt zu öffentlichen Gebäuden nur noch mit Sicherheitskontrollen genehmigen und ein genaues Positionsprotokoll jeder Person mit Hilfe des Handys erstellen - schließlich könntest DU mich ja morgen bedrohen.
Ich habe gerade gehört, dass explosiv diese Meldung wohl auch erst kurz vorher bekommen hat. Sie haben das gleich mit einem Bericht über den Amoklauf in Winenden verbunden.
Ich finde es auch unglaublich, wie so jemand dazu in der Lage ist. Zumal es sich um einen ehemaligen Schüler der Frau handelt. Da frage ich mich, wie man derart verbittert sein muss, dass man zu sowas in der Lage ist. Es ist erschreckend.
Was soll die Politik dagegen machen? Meiner Meinung nach sollte man eher im Elternhaus anfangen. Kinder machen sowas nicht ohne Grund, und wenn man sie ausreichend fördert und sich um sie kümmert, passiert das auch nicht. Soll man denn deiner Meinung nach Kinder, die nicht gut in der Schule sind, einen Freifahrtschein geben, damit sie so oft sitzen bleiben können wie sie wollen?
Ist es nicht eher wichtig, sich zu fragen, warum immer öfter solche Vorfälle auf deutschen Schulen passieren? Warum gibt es immer öfter Amokläufer oder Schüler, die ihren Lehrern Schaden wollen?
Ich bin der Meinung, dass es an den Schulen selbst als auch am Staat liegt, denn welches Kind, das nicht gerade ein Überflieger ist, soll den ganzen Schulstoff noch bewältigen? Statt 13 Schuljahren wird nun auf 12 reduziert. Mit welchem Vorteil? Der ganze Stoff wird verkürzt und der Unterricht umso verlängert. Nun ist so gut wie jede Schule eine Gnaztagsschule.
Dass ein 21- jähriger einen Lehrer getötet hat- warum? Hat er sich ungerecht behandelt gefühlt? Hat die Schule ihn aufgegeben? Ich denke, irgend soetwas wird es schon sein. In seiner Verzweiflung wird er dann so gehandelt haben. Auch muss man bedenken, dass kein Mensch das Recht hat, einen anderen zu töten. Auch wenn er vielleicht ungerecht war. Ich denke mal, er hat es aus Verzweiflung, ja vielleicht auch aus Wut getan. Damit hat er nicht nur ein Leben ausgelöscht, er hat auch gleichzeitig seins damit zerstört!
Ich habe diese News auch gehört und es wird der Amoklauf in Winnenden wieder ins Gespräch gebracht. Und ich frage mich hier nach dem Sinn, denn man hatte doch damals wenig oder besser gesagt keine gesicherten Erkenntnisse. Was war nun wirklich der sogenannte Auslöser? Diese Frage ist bis heute noch im Dunkeln geblieben.
Auch jetzt in diesem Fall wird es auch nicht anders sich abspielen. Viele Politiker werden sich wieder dazu äußern, aber keine konkreten und vor allem effektiven Lösungen dazu haben. Auch eine totale Überwachung löst das Problem nicht, denn man muss die Ursache dazu beseitigen. Und diese liegt viel tiefer denke ich. Solchen Maßnahmen kosten natürlich Geld und nicht gerade wenig. Und dann hört aber auch schon der Eifer der Politiker auf und sie verschärfen wieder die Online Spiele.
Fälle dieser Art sind immer wieder unglaublich und es fällt natürlich schwer, so etwas zu verstehen. Du schreibst, dass es so etwas zu deiner Zeit, also vor etwa zehn Jahren, nicht gab. Das war auch ungefähr meine Zeit und ich würde auch sagen, dass es so etwas bei uns nicht gab. Damit meine ich, dass ich so etwas an meiner Schule oder in meinem weiteren Umfeld nicht erlebt habe und auch nicht davon gehört habe. Allerdings denke ich, dass es dennoch solche Fälle gab. Solche Phänomene sind nicht neu und immer wieder sind die Leute erschüttert und sagen, dass es so etwas früher nicht gegeben hätte. Auch in zehn Jahren wird man sicher sagen, dass es früher so etwas nicht gegeben hätte. Aber es gibt diese Vorfälle, garantiert gab es sie auch früher und es wird sie auch in Zukunft geben. Gewalt ist kein neues Phänomen und extreme Fälle gibt es, vereinzelt, leider immer wieder.
Wie bereits gesagt wurde, hat sich die Art der Berichterstattung in den letzten zehn Jahren gewaltig verändert. Heutzutage wird vieles ausgewalzt und für ein sensationsgeiles Publikum möglichst reisserisch aufbereitet, was in dieser Form vor zehn Jahren vielleicht noch nicht der Fall war. Die Kriminalität an sich war annähernd die gleiche.
Ich denke nicht, dass die Politik hier unbedingt etwas erreichen kann. Du erhoffst dir von der Politik Lösungen, die zum Teil Aufgabe des Elternhauses sind. Ich denke, dass viele Leute ihre eigene Verantwortung viel zu gerne an den Staat abtreten und anschließend laut nach der Hilfe durch die Politik schreien, wenn wieder etwas schief gelaufen ist. Ich frage mich, wie du dir die Hilfe durch die Politik vorstellst. Immer härtere Strafen und weitreichende Eingriffe in das Leben problematischer Schüler zeigen in den wenigsten Fällen eine echte Wirkung. Zudem kann man die Sanktionen für unerwünschtes Verhalten nicht endlos steigern - und was ist dann, wenn das Maximum der möglichen Strafen erreicht ist, das Problemverhalten aber nach wie vor besteht?
Ich denke schon, dass der Staat auch seinen Teil beitragen muss. Familien müssen angemessen unterstützt werden, damit Verhaltensauffälligkeiten im Keim erstickt werden. Aber das bringt nur etwas, wenn die jeweiligen Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten selbst auch bereit sind, mitzuarbeiten. In vielen Familien ist genau das ein ernsthaftes Problem.
Übrigens finde ich die Stammtischparole von dem bösen und fiesen Lernstoff, den ja keiner mehr bewältigen kann, der einen IQ unter 150 hat, ebenso falsch wie die Pauschalisierung, dass die Gewalt ja immer weiter zunimmt. Ich frage mich wirklich, woher ihr eure Informationen bezieht. Solche Diskussionen auf Bild-Zeitungs-Niveau führen doch zu nichts. Auch zu meiner Zeit wurde behauptet, dass man das Gymnasium ja kaum schaffen könne. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man es sehr wohl schaffen kann. Auch heute ist das möglich.
Mich interessiert, warum dieser junge Mann der Meinung war, er müsse seine Lehrerin erstechen. Die Tat an sich ist sehr schlimm und durch nichts zu entschuldigen. Allerdings interessiert mich schon, was in einem solchen Täter vorgeht und unter welchem Druck er sich selbst gesehen hat, dass er zu so etwas fähig war.
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