Tourette Syndrom - Tics auch im Schlaf?

Bekannt dürfte das Tourette-Syndrom mittlerweile wohl schon vielen Menschen sein, durch Fernsehdokumentationen verschiedener Qualitäten, oder aber auch durch rein fiktive Filme.

Bei dieser Krankheit stoßen die Betroffenen unkontrolliert erscheinend Laute aus, machen Zuckungen mit verschiedenen Körperpartien, oder aber, sie schreien sogar unkontrolliert Schimpfworte. Letzteres ist eher selten der Fall, aber wegen der Ungewöhnlichkeit wohl die präsenteste Form des Tourette-Syndroms in den Medien.

Meine Frage wäre nun, ob Betroffene denn diese "Anfälle", Tics genannt, auch im Schlaf haben. Oder muss das Gehirn dazu im Wachzustand sein? Ich frage, weil ich mich eben wundere, ob es dann im Schlaf auch zu diesen teilweise gefährlichen Zuckungen kommt. Das wäre dann sicherlich noch einmal besonders belastend, wenn die Gefahr besteht, sich oder andere Menschen im Schlaf durch unkontrollierte Zuckungen zu verletzen.

Das Syndrom tritt während des Schlafes in der Regel nicht auf. Soweit ich weiß, gibt es aber auch einige Ausnahmefälle. Das Tourette-Syndrom tritt meisten in für die betroffenen physisch (oder auch psychisch) anstrengenden Situationen auf. Da man diese während des Schlafen normalerweise nicht hat, haben die Betroffenen während des Schlafes in der Regel auch keine Anfälle.

Aber wenn es um psychisch belastende Situationen geht, kann dann nicht theoretisch ein besonders intensiver, vielleicht belastender, Traum einen Tic auslösen? Alpträume haben ja beispielsweise bei den meisten Menschen auch starke körperliche Reaktionen, wie beispielsweise eine Verschnellerung der Atmung, Schwitzen, und so weiter. Ich denke, das lässt sich von "realem" Stress im Wachzustand kaum unterscheiden.

Also müssten da doch auch Tics auftreten, wenn man Tourette hat, oder? Also nicht nur bei einigen Tourettekranken, sondern bei fast allen, so wie auch fast alle Menschen auf Alpträume körperlich im Schlaf reagieren.

Ich habe zwar keine Ahnung von Medizin und Psychologie (Mein Wissen ist nur bruchstückhaft angelesen.), aber ich würde vermuten, dass man beim Träumen keine Anfälle hat, weil man nicht in einer realen Stresssituation ist. Während des Traumes werden ja (soweit ich weiß) nur die Erlebnisse der letzten Zeit verarbeitet. Nach meinem Verständnis dient der Schlaf also eher als eine Phase der Entlastung von den realen Problemen anstatt zu belasten. Logischerweise folgen also keine Anfalle.

Ich hoffe diese Erklärung erscheint dir wenigstens ein bisschen logisch. Die Frage müsste aber eigentlich ein Mediziner oder ein Psychologe beantworten um zu einem "richtigen" Ergebnis zu kommen.

Also wenn ich träume, dass mich jemand mit einer Axt attackiert, und er mich töten will, dann ist das realer Stress, auch, wenn es nur ein Traum ist. Selbst, wenn man damit nur vergangene Erlebnisse in teilweise bizarrer Ausarbeitung verarbeiten würde, so kann das doch dennoch Stress auslösen. Oder würdest du es beispielsweise als "Entlastung" sehen und meinen, es habe dich gar nicht gestresst, wenn du nach einem Alptraum schweißgebadet und völlig panisch aufwachst? Das ist realer Stress.

Auch sich einen dramatischen Film anzusehen, kann doch Stress auslösen, selbst, wenn man sich völlig bewusst ist, dass es bloß Fiktion ist, und außerdem mit einem selbst auch gar nichts zutun hat. Daher bin ich immernoch der Meinung, auch Träume können Stress bedeuten und damit auch Tics auslösen.

Soweit mir bekannt kommt es während des Schlafens selten dazu. Ausnahmen bestätigen die Regel. Tatsächlich kann ein belastender Traum, der bestimmte Reize auslöst gegebenfalls auch die Ticks auslösen. Diese werden jedoch kaum oder selten wahrgenommen (vom Betroffenen).

Natürlich kann träumen auch Stress bedeuten. Es kommt eben ganz darauf an, was man träumt und vor allem wie man es wahr nimmt.

Ich habe mal einen Bericht über ein Mädchen gesehen, was angeblich chronisch niesen musste. Man hat auch hier vermutet, dass sie bei ihr ein Tick entwickelt hat und so musste sie in der Nacht auch nicht niesen - oder sagen wir mal nicht mal annährend so oft, wie im wachen Zustand.