Leserbriefe - sollten Zeitungen recherchieren?
Leserbriefe sind in einer Zeitung wichtiger Bestandteil. In regionalen Zeitungen geht es dabei nicht nur um die Artikel der Zeitungen sondern oft genug auch um regionale Vorkommnisse, die die Leser beschäftigen. Vor einigen Tagen las ich einen sehr amüsanten Leserbrief, der von einem Leser stammte, der sich über die Zustände beschwerte die in Zusammenhang mit der Gebietsreform beschäftigt. (in Sachsen-Anhalt wird andauernd reformiert, was dann auch schon mal zu viel des guten sein kann). Zwar betrifft es mich nicht konkret, aber von Freunden und Bekannten habe ich schon gehört, dass der beklagte Zustand ein echter Aufreger ist und deshalb häufig Gesprächsthema.
Heute nun war die Antwort eines Mitarbeiters einer kommunalen Einrichtung zu lesen, der sich bemüßigt fühlte oder beauftragt wurde auf den Leserbrief zu beantworten. Natürlich wurde einiges (scheinbar) richtig gestellt, die Vorwürfe des Lesers zurückgewiesen und der Autor der Antwort wies ferner darauf hin, das der Leserbrief unsachlich war. Interessant an dieser Anmerkung war für mich, dass weiterhin zu lesen war, dass die Zeitung (oder eben die Lokalredaktion) mal besser recherchiert hätte. Die Ergebnisse der Recherche hätten dann dazu führen müssen, dass der Leserbrief gar nicht veröffentlicht würde. Sehr theoretisch, ich weiß.
Bei mir bleibt die Frage hängen, ob es wirklich nötig ist, dass eine Zeitung erst mal die von einem Leser geschilderten Vorwürfe prüft, bevor ein Leserbrief veröffentlicht wird. (Dabei geht es mir gar nicht um die rechtliche Seite.) Ist es nicht eher die Aufgabe einer regionalen Tageszeitung, Dinge zu veröffentlichen, die die Bevölkerung interessiert?
I.d.R. wird die Relevanz des Themas für die Allgemeinheit geprüft. Es muss zumindest die Chance bestehen, dass das Themata wenigstens eine größere Gruppe von Lesern anspricht. Auch sollte der Leserbrief keine extremen Meinungen vertreten, welche durch Argumentation im Leserbrief nicht gerechtfertigt wird.
Meistens wird auch überprüft ob der Leserbrief für den Schreiber nicht offensichtliche rechtliche Konsequenzen zur Folge hat. Deshalb behält sich die Redaktion auch das Recht vor den Leserbrief sinngemäß zu kürzen, oder leicht abzuändern. Natürlich sind Redakteure keine Rechtsexpertern. Daher kommt es immer wieder vor das Leserbriefschreiber wegen Verleumdung vorm Kadi stehen.
Dass der Leserbrief auch andere Leser beschäftigt wurde schon dadurch deutlich, dass zuvor Leserbriefe die geplante Veränderung kritisierten. Nun ist die Veränderung durchgedrückt worden und jetzt wird die Umsetzung kritisiert, auch damit hat nicht nur der Schreiber Probleme, dass weiß ich von der Mehrzahl der betroffenen Freunde und Bekannten. Auch, dass offensichtliche Verstöße gegen geltendes Recht in der Regel nicht geduldet werden ist klar.
Aber darum ging es gar nicht, um es mal an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ein Leserbriefschreiber beschwert sich in einem Leserbrief darüber, dass er nicht weiß, wo er frisches Brot kaufen kann, weil sein Stamm-Bäcker geschlossen hat. Also fragt er nach längerem fruchtlosen Umhersuchen beim Bürgerbüro nach, ob die nicht weiterhelfen können, was man dort verneint. Das beklagt er in seinem Brief. Wenige Tage später meldet sich der Obermeister der Bäckerinnung in einem weiteren Brief zu Wort und weist auf Möglichkeiten hin und meint eben, dass die Lokalredaktion mal besser recherchiert hätte. Klar das Beispiel hinkt, aber verdeutlicht ganz gut, meine Frage.
JotJot hat geschrieben:Ist es nicht eher die Aufgabe einer regionalen Tageszeitung, Dinge zu veröffentlichen, die die Bevölkerung interessiert?
Vor allem bei einer Tageszeitung , also ein allgemeines Blatt zur kurzen Informationen. So etwas würde ich über Umwege nur von einer Fachzeitschrift erwarten, die dann einen veröffentlichten Leserbrief mal als Stein des Anstoßes nimmt, hier mal nachzuforschen und mehr Details auf den Tisch zu legen - solange es sich um ein Thema handelt, wo ein echter Aufklärungsbedarf besteht und nicht eine Einzelperson mal eben nur nicht lesen kann.
Und warum sollte eine Zeitung so etwas prüfen? Hier geht es ja um ein aktuelles Meinungsbild (wie ich das jetzt verstanden habe) das der Leserbrief ganz gut wiederspiegelt. Generell ist ein Leserbrief ja auch keine Faktensammlung und eine Wissensanballung, sondern eben nur eine Meinung, mehr nicht. Was soll man die schon großartig prüfen, die kann ja jeder haben.
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