Bisexuelle Freundin - Wie verhalten?
Marina_1 hat geschrieben:Als der letzte Tag vor den Sommerferien war, habe ich ihr gesagt, dass ich mit bisexuellen Leuten nicht klar komme, was natürlich gelogen war und habe den Kontakt abgebrochen.
Gelogen war das ja offenbar nicht, das schreibst Du doch später noch einmal selbst. Meine Güte, wie kann man nur so unehrlich zu sich selbst sein, dass man sich nicht einmal selbst gegenüber eingestehen kann, dass man mit bestimmten Dingen ein Problem hat?
Generell ist es mir eher schleierhaft, weshalb so erstaunlich viele Menschen denken, dass jemand, der bisexuell oder homosexuell ist, jeden anbaggert. Wieso sollte derjenige denn an einem selbst so zwingend Gefallen finden? Das ist doch total absurd, denn damit unterstellt man der bi- oder homosexuellen Person eine gewisse Verzweiflung und krankhafte Suche nach einem Partner, dabei ist das doch totaler Humbug. Ob nun hetero-, bi- oder homosexuell – nicht jeder findet an jedem Menschen Gefallen und es gibt in wirklich jeder sexuellen Richtung Menschen, die keine Auswahl treffen und „jeden nehmen“ und eben solche, die durchaus wissen, was sie wollen und nicht alles angraben, was nicht bei Drei auf dem Baum ist.
Dass dieses Mädchen auf Deine Gesellschaft verzichten musste, halte ich aufgrund dessen, was Du hier erzählst, für Glück für sie, denn offenbar kamst Du ja wirklich mit ihrer sexuellen Orientierung nicht mehr klar und ich denke, dass ein Mensch, der nicht so akzeptiert wird, wie er wirklich ist, auch keinen gesteigerten Wert auf einen Umgang mit solchen Menschen legen muss und wird, die ihn nicht akzeptieren. Ich würde darauf jedenfalls gut und gerne verzichten und hätte meinerseits kein wirkliches Interesse daran, mich längerfristig mit Menschen abzugeben, die etwas an meiner Einstellung stört, egal, ob es sich dabei nun um meine Weltanschauung handelt oder um meine sexuelle Ausrichtung.
Ich selbst kenne sowohl homo- als auch bisexuelle Menschen und hatte bisher nicht das Bedürfnis, diese abzublocken, weil ich nicht davon ausgehe, dass sie mich irgendwann anspringen, weil sie ja so verzweifelt sind, dass ihnen völlig egal ist, ob ich entsprechende Signale aussende oder nicht. Ein lesbisches Pärchen, das ich mal kennengelernt hab, hat mir charakterlich einfach nicht zugesagt, jedenfalls nicht in dem Maß, dass ich mir eine Freundschaft hätte vorstellen können. Eine der beiden Frauen kannte ich etwas länger und mochte sie auch ganz gerne, allerdings war sie eher eine nette Bekannte. Ihre Freundin war mir irgendwie charakterlich zu rauh, und es mag sein, dass sie ein ganz feiner Mensch ist, wenn man sie näher kennenlernt, aber das kam für mich bisher nicht wirklich in Frage. Mit der Tatsache, dass sie lesbisch ist, hat das allerdings überhaupt nichts zu tun, ich wüsste nicht, weshalb ich das in irgendeiner Form wertend betrachten sollte.
Eine andere gute Bekannte von mir ist bisexuell und hat mir das auch ziemlich früh erzählt, was ich allerdings eher unnötig fand, weil ich der Meinung bin, dass mich das überhaupt nichts angeht. Ich erzähle auch nicht jedem, den ich kennenlerne, dass ich heterosexuell bin, und zwar nicht aus dem Grund, dass ich davon ausgehe, dass mein Gesprächspartner ohnehin davon ausgehen könnte, sondern weil das wohl einfach nur meine Angelegenheit ist und ich finde, dass das überhaupt keinen anderen Menschen zu interessieren hat, solange es ihn nicht weiter betrifft. Verändert meine sexuelle Ausrichtung denn meinen Charakter? Nein, nicht wirklich – und genau so sehe ich es auch in Bezug auf andere Menschen. Wen ich mag, den mag ich, ganz unabhängig davon, zu welchem Geschlecht er sich hingezogen fühlt.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht so toll von dir, dass du den Kontakt zu ihr abgebrochen hast. Du hast doch an sich nichts mit ihrer Sexualität zu tun und wenn sie sich in dich verlieben sollte, dann wäre es doch auch nicht weiter schlimm. Du musst die Gefühle ja nicht erwidern und daher finde ich deine Reaktion auch etwas unangebracht.
Eine sehr gute Freundin von mir ist homosexuell und das hat mir gar nichts ausgemacht. Ich finde das auch absolut nicht schlimm und habe mir nie Gedanken gemacht, ob sie sich nun in mich verlieben könnte oder ähnliches. Wenn das passiert wäre, hätte das für mich auch nicht groß etwas geändert, es wäre dasselbe gewesen wie wenn sich ein Kerl in mich verliebt hat und ich seine Gefühle nicht erwidere.
Ich finde es immer merkwürdig, wenn jemand schreibt, man habe eigentlich nichts gegen Leute, die einen anderen Charakterzug, einen andere sexuelle Neigung oder auch ein auffälliges Aussehen haben. Meistens stellt es sich heraus, dass dieses "eigentlich" sich lediglich darauf bezieht, wenn man diese Person nicht näher kennt oder sie eben nicht zum direkten Umfeld gehört. So ist es auch bei Dir gewesen, jedenfalls liest es sich so und ich weiß nicht, was konkret daran so schlimm ist, wenn jemand bisexuell ist. Ich meine, was macht es Dir aus, wenn Deine Freundin nun mal Frauen und auch Männer als Sexualpartner mag? Sie wird schon nicht gleich über Dich herfallen, nur, weil sie eben auch Frauen mag. Was spricht also dagegen, weiterhin mit ihr befreundet zu sein, sofern es sich nur um eine sexuelle Vorliebe handelt, die mit Dir nichts zu tun hat?
Ob es nun gelogen war oder nicht, ich weiß es nicht - zumindest wäre dann die erste Aussage gelogen, es mache Dir nichts aus, dass sie eben auch auf das weibliche Geschlecht steht. Sicher ist man etwas überrascht, gerade, wenn so eine Offenheit und eben auch Interesse am eigenen Geschlecht nicht versteckt wird, sondern man ehrlich ist. Jedenfalls kann ich es nicht verstehen, dass Du nur aufgrund dessen den Kontakt abgebrochen hast. Eine Auszeit, um damit zurechtzukommen, ist für mich schon nachvollziehbar, aber mehr eben auch nicht.
Wenn ich einen Menschen sympathisch finde und ich gut mit ihm/ihr klarkomme, ist es mir völlig egal, ob dieser Mensch nun lesbisch, homosexuell oder andere Vorlieben hat. Hauptsache man kann über alles reden und sich einem anderen anvertrauen. Ich wäre da nie auf die Idee gekommen, die Freundschaft aufgrund der sexuellen Vorlieben wieder zu brechen. Leider gibt es immer noch genügend Vorurteile, die es manche Menschen schwer macht, von anderen anerkannt zu werden.
Ich finde, dass es normal ist, dass du Angst hattest und dich unsicher gefühlt hast. Das ist normal, weil du das nicht kennst und weil es für dich etwas völlig neues ist und du damit nicht umgehen kannst.
Ich wäre an deiner Stelle weiterhin mit ihr befreundet gewesen. Schließlich warst du ja am Anfang auch mit ihr befreundet und da gab es ja auch sehr viele Sachen, die dich mit ihr verbunden haben und die ihr gemein habt. Das muss in dem Fall ja nicht die Bisexualität sein.
Ich denke aber, dass du die Situation sehr viel besser hättest lösen können. du hättest ihr einfach sagen können, dass du damit im Moment nicht so gut umgehen kannst, aber dass du auf keinen Fall bisexuell bist und ihr keine falschen Hoffnungen machen willst. So hätte eure Freundschaft weiterhin existieren können.
Ach Gott, schon wieder das Thema. So was höre ich ständig von irgendwelchen unreifen heterosexuellen Frauen (damals noch Mädchen), die ich kennen lerne und die erfahren, dass ich homosexuell bin. Dann kommt immer sofort der Satz: Muss ich Angst haben, dass du dich in mich verliebst? Oder: Mach dir keine falschen Hoffnungen, ich stehe auf Männer.
Natürlich kann es passieren, dass ich jemanden kennen lerne, der heterosexuell ist und ich verliebe mich dann in diese Person. Aber ich denke, dass so Frauen wie du keine Angst davor haben, dass sich jeder Typ, den sie kennen lernen, sich sofort in sie verlieben. Man muss eben akzeptieren, dass nicht jeder Mensch auf einen steht! Du gefällst nicht jedem optisch, also nicht jeder Lesbe, aber auch nicht jedem heterosexuellen Mann. Genauso wie ich eben nicht allen Lesben gefalle, aber es manche Männer gibt, die mich anziehend finden - trotz meiner Sexualität.
Ich breche den Kontakt zu solchen Leute wie dir selbst ab, da ich auf solche "Freunde" (die anscheinend keine sind!) verzichten kann. So was ist nämlich echt beleidigend, als wären wir Homo-/Bisexuellen notgeile Menschen, die alles an graben, was uns über den Weg läuft.
Ich sehe es auch so, dass es keine Lüge war, dass du damit nicht klar kommst. Du hast ein Problem damit gehabt- hast es vielleicht bis heute? Mit Lebenserfahrung oder mit dem Alter hat so etwas aber meiner Meinung nach wenig zu tun. Es gibt Menschen jedes Alters, die mit Bi- oder Homosexualität Probleme haben. Auch findet man diese Probleme in allen Kulturen. Natürlich ist es in manchen Ländern ausgeprägter, weil dort bis vor kurzem (in wenigen Ländern ist es auch bis heute so) Homosexualität eine Straftat war, während man in Deutschland schon lange für Aufklärung kämpft.
So lange man von einer Sache nicht direkt betroffen ist, macht es einem meistens wenig aus. Niemand hat Probleme mit Altersunterschieden in Partnerschaften, Homo- oder Bisexualität, Ausländern und vielen anderen Dingen- aber bitte nicht im eigenen Umfeld. Das gibt niemand so zu, schließlich will man ja tolerant sein, aber es kommt doch viel zu oft durch.
Das Mädchen war anders, als die anderen in der Klasse? Meiner Meinung nach sind alle Menschen unterschiedlich. Selbst eineiige Zwillinge mit dem gleichen Lebenslauf unterscheiden sich doch voneinander. Auch wenn sie mit demselben Outfit, in der selben Klasse sitzen, haben sie doch verschiedene Interesse, mögen verschiedene Leute, reagieren nie genau gleich und haben andere Gedanken. Selbst von siamesischen Zwillingen wird so etwas immer wieder berichtet. Ich kann also nicht wirklich verstehen, wie man mit 15 Jahren einen Menschen als anders wahrnehmen kann, als 20 andere in der Klasse.
Wie man mit einem Menschen umgeht, lässt sich pauschal nicht sagen. Jeder ist doch anders. Aber die Ebene des Umgangs ergibt sich für mich aus vielen Faktoren und hat nichts mit einer sexuellen Orientierung zu tun. Wenn ich Lust habe mich mit einem Menschen über bestimmte Dinge auszutauschen, mache ich es, egal ob es nun um Religion, Politik, persönliche Probleme oder Sexualität geht. Dabei muss ich nicht die Ansichten des anderen teilen. Je nach persönlicher Stimmung und ähnlichen Faktoren kann es hilfreich sein, wenn jemand meine Denkweisen nachvollziehen kann, manche bevorzuge ich es, mir andere Denkweisen anzuhören und dadurch auch meinen persönlichen Horizont zu erweitern.
Befreundet bin ich mit Menschen, die ich mag, in dessen Nähe ich mich wohl fühle, mit denen ich Spaß haben kann, gewisse Interessen teile und mit denen ich mich gut unterhalten kann. Wenn mein Gegenüber Gefühle für mich entwickelt, kann ich diese entweder erwidern oder ich ziehe eine klare Grenze. Entweder wird dies dann akzeptiert, oder man geht getrennte Wege. Dazwischen kann es natürlich durchaus zu Diskussionen, Gesprächen, usw. kommen. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass jeder Mensch, der theoretisch (auch) auf Frauen steht (unabhängig davon, ob Mann oder Frau) in mir die (Sex-)Partnerin seiner/ihrer Träume sieht und eine Beziehung mit mir eingehen möchte. Davon gehe ich mit 30 nicht aus, bin aber auch nicht mit 15, 20 oder 12 Jahren davon ausgegangen.
Ich hoffe, dass dir mittlerweile klar ist, dass dich nicht jede Lesbe sofort anspringt oder auf den richtigen Moment wartet, um dir die Klamotten vom Leibe zu reißen? Und ein bisexueller Mensch wartet natürlich auch nicht darauf bei jeder Gelegenheit mit jedem Menschen ins Bett zu steigen und schon gar nicht mit beiden Geschlechter gleichzeitig. Und wer auf das eigene Geschlecht steht, hat auch so schon genügend Probleme, da ist wohl kaum jemand daran interessiert einen heterosexuellen Menschen "umpolen" zu wollen, denn gerade bi- und homosexuelle Menschen wissen, dass so etwas nicht funktioniert- außer vielleicht in den Köpfen mancher sehr konservativen Menschen.
Ich finde dein Verhalten ehrlich gesagt schon ein bisschen albern und würde fast schon vermuten, dass deine Bekannte da schon ähnliche Erfahrungen durchgemacht haben musste, was ihren abgeschiedenen Status in der Klassengemeinschaft zumindest erklären dürfte. Ich kann vielleicht verstehen, dass dies für dich eine neue Erfahrung war und du vorher nichts mit bisexuellen Personen zu tun hattest, aber deswegen sind sie noch lange nicht ekelhaft, abstoßend, außerirdisch oder sonst irgendwie außergewöhnlich, dass du den Kontakt abbrechen musstest. Ich würde verstehen, wenn du es dir ein paar Tage lang durch den Kopf gehen lässt, um die Situation zu verinnerlichen und zu verstehen, aber dass du die ganzen Sommerferien über mit diesem Wissen verbracht hast und dann am Ende den Kontakt abgebrochen hast, dass finde ich ehrlich gesagt total unreif und irgendwie auch befremdlich.
Ich verstehe vor allen Dingen auch irgendwie nicht, wovor du da genau Angst hattest, denn wenn du dir darum Sorgen gemacht hättest, dass sie auf dich steht, hättest du ihr auch einfach sagen können, dass das von deiner Seite aus eben nicht so ist und du an keiner sexuellen Beziehung mit ihr interessiert bist und gut ist. Dachtest du etwa sie vergewaltigt dich oder was? Ich kann dein Verhalten ehrlich gesagt kein bisschen nachvollziehen, sicher war das neu für dich, aber was ist denn an eine bisexuellen Person so anders und erschreckend, dass du den Kontakt gleich abbrechen willst? Möglicherweise warst du in dem Alter eben doch etwas überfordert mit der Situation und kamst damit nicht zurecht. Dennoch muss sich deine Freundin sehr vor den Kopf gestoßen gefühlt haben und in dem Alter ist das sicherlich auch nicht einfach wegen seiner sexuellen Neigungen von anderen abgestoßen zu werden.
Ich könnte es aber eben noch verstehen, wenn du es in dem Alter nicht verstanden hast, nun scheinst du aber Erwachsen zu sein und schaust auf die Situation zurück. Ehrlich gesagt kann ich aus deinem Beitrag aber nicht heraushören, dass sich irgendwas an deiner Einstellung geändert hat, du scheinst nach wie vor bisexuellen Menschen abgeneigt zu sein, was ich nun dann doch eher weniger nachvollziehbar finde. Ich vermute mal du hast unbewusst dennoch bisexuelle Freunde oder Bekannte in deinem Umfeld, da nicht jeder heute offen davon spricht und es ja doch recht weit verbreitet ist. Für mich klingt das sehr danach, als würdest du glauben bisexuelle Menschen, speziell Lesben würden dir dies nur gestehen, weil sie auf dich stehen. Es gibt vielleicht auch Männer um dich herum, die auf dich stehen und dich dennoch nicht sofort anspringen, vor denen rennst du nicht weg, aber wenn eine Lesbe ihre Neigung gesteht, machst du sofort einen Rückzieher.
Für mich ist das wenig verständlich, zumal ich selbst auch bisexuell bin, wobei ich momentan aber in einer festen Beziehung bin. Ich finde es albern und altmodisch, solche Menschen bewusst zu meiden und von sexuellen Neigungen direkt auch irgendwelche Charakterzüge zu schließen. Eigentlich könnte man ja meinen, wir wären heute eine aufgeklärte Gesellschaft, in der derartige Andersartigkeiten toleriert werden, aber wenn ich mir das manchmal so anschaue, dann scheint das noch nicht bei allen angekommen zu sein. Wenn du damit nicht zurecht kommst, bitte, aber ich finde es dennoch irgendwie erniedrigend den Personen gegenüber und kann diese Einstellung nicht nachvollziehen, weil einfach keine Gründe für diese Abneigung bestehen.
Ich betrachte es auch total als gar kein Problem, wenn meine Freunde schwul, lesbisch oder bisexuell sind. Ganz im Gegenteil, sie sind Menschen so wie du und ich. Ich finde es sogar eher toll, wenn Freunde zu mir ehrlich sind und mir so etwas anvertrauen. Es ist alles besser, als wenn sie sich verstecken und Angst haben etwas zuzugeben. Ich selbst habe auch eine bisexuelle Freundin und sogar einen schwulen Freund. Natürlich ist es erst einmal komisch, wenn die Menschen es einem sagen und wenn man selbst niemals so eine sexuelle Orientierung haben könnte, aber man sollte sich doch eher für die Menschen mit freuen und normal mit ihren weiter umgehen. Es geht schließlich nur um die sexuelle Orientierung. Es ist doch völlig egal, mit wem Menschen in ein Bett steigen, was hast du denn damit zu tun?
Dein Phänomen kann ich aber trotzdem nachvollziehen. Ich hatte einen Freund, der wirklich immer Kontaktfreudig war und halt immer Nähe gesucht hat. Irgendwann hatte ich schon eine Vermutung, dass er schwul sein könnte, aber ich wollte es ihm nicht sagen. Er hat mich auch gern umarmt, aber nicht aus dem Grund, weil er mich geliebt hat, sondern weil er mich als einen sehr guten Freund sah. Als er mir aber dann eines Tages gesagt hat, dass er schwul ist, habe ich auch erst einmal geschluckt und habe mich dann etwas unwohl in seiner Umgebung gefühlt, weil man direkt alle Handlungen durch den Kopf gehen lässt, die er mit einem ausgeführt hat. Aber ich habe sofort danach gemerkt, dass es nicht schlimm ist. Ich habe ihn auch direkt gefragt, ob sein könnte, ob er was von mir möchte. Dies hat er aber verneint und mir nur gesagt, dass ich ein super bester Freund wäre. Danach war die Sache für mich auch erledigt, ich wollte nur nicht, dass er sich Hoffnungen macht, wobei ich diese Liebe niemals erwidern könnte. Dies ist mir besonders wichtig, ansonsten würde ich auch bestimmt die ganze Zeit denken, dass er mich anguckt. So habe ich auch keine Probleme, dass er mich weiterhin liebevoll umarmt zur Begrüßung. Wobei bei den ersten Begrüßungen immer so eine abwertende Haltung vorhanden war, aber dies hat auch irgendwann nachgelassen.
Zu deinem Problem kann ich erst einmal sagen, dass du es akzeptieren solltest, denn daran ist überhaupt nichts Schlimmes dran, vor allem nicht mehr in unserer heutigen Generation. Wenn du das Gefühl hast, dass du ganze Zeit angeguckt wirst, dann nimm doch mal deinen Mut zusammen und frag die Person, ob sie vielleicht etwas von dir möchte. Du willst ja nichts Böses, du möchtest ja nur nicht, dass man sich am Ende unnötige Hoffnungen macht, da man diese Liebe nie erwidern könnte. Da ist überhaupt gar nicht gemeines dran, wenn diese Frage verneint wird, wirst du merken, dass du es auch verlierst und nicht mehr denkst, dass du die ganze Zeit angeschaut wirst. Wenn man die Frage jedoch bejaht, nun ja. Dann muss man eine Lösung finden der Person ruhig beizubringen, dass man diese Liebe leider nicht erwidern kann. Dies macht es einem selbst und der Person eigentlich leichter, auch wenn die jeweilige Person erst einmal traurig sein wird und eine Welt unter gehen würde. Man muss aber eine Freundschaft deshalb niemals aufgeben!
Ich denke in der heutigen Zeit, sollte so etwas kein Problem mehr darstellen. So ein Gespräch, wie ihr es geführt habt, kostet viel Mut und Kraft. Ich würde ihr es hoch anrechnen, dass sie mir das sagt. Eine Freundschaft finde ich möglich, wenn da keine Gefühle sind oder man sich bewusst ist, dass da nichts läuft. So etwas kann man ja aber im Gespräch klären.
Ich finde es nicht gerade nett von dir den Kontakt einfach abzubrechen. Ich meine immerhin hat das viel Überwindung gekostet und war sicherlich gut überlegt gewesen in der Hoffnung das so etwas nicht passiert. Sicher ist es schwer, gerade wenn man denkt, dass sie etwas von einem will, aber darüber lässt sich doch reden. Danach kann man immer noch beschließen, wie es mit der Freundschaft weiter geht, aber so war das echt gemein. Zumal sie jetzt immer Probleme haben wird es zu sagen, da es eine schlechte Reaktion gab, von einem Menschen, der ihr viel bedeutet hat.
Es gibt ja diese immer wieder beliebte Doppelmoral. Ich bin tolerant, aber jemand Bisexuellen als Freund haben, muss nicht sein. Das ist sehr schade und du solltest diese Denkweise, bzw. Art zu handeln noch einmal überdenken, denn langfristig gesehen wirst du so eine Menge nette Menschen verpassen.
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