Ist Zeitnot die Realität?
Ich denke auch nicht, dass es eine richtige Zeitnot gibt, von einigen wirklich stark ausgelasteten Menschen mal abgesehen. Ich denke auch eher, dass es daran liegt, dass man einfach zu viel Zeit mit Schwachsinn vertrödelt und dann hinterher keine Zeit mehr übrig bleibt, die für das Wichtige und eigentlich zu Erledigende genutzt werden kann. Es ist also eher ein Problem des Zeitmanagements als ein Problem der Zeitnot.
Das von dir angesprochene Multitasking ist ja auch ein Beispiel für Missmanagement. Denn es ist ja bekannt, das Multitasking meistens nicht klappt beziehungsweise im Endeffekt länger dauert als würde man die einzelnen Aufgaben einzeln nacheinander und dafür mit voller Konzentration ausführen. Das wäre zeitsparender und würde bessere Ergebnisse liefern. Also liegt es dann ja nicht an fehlender Zeit, wenn man dann hinterher wieder mal denkt, man hätte keine, sondern es liegt an der falschen Herangehensweise.
Ich denke auch, dass die ganzen technischen Neuheiten dafür sorgen, dass man weniger Zeit zur Verfügung zu haben denkt. Wenn man jeden technischen Schnickschnack hat, dann muss man eben auch von unterwegs und im Bad und überhaupt überall mal die sozialen Netzwerke abchecken und die ach so wichtigen Nonsense-Mails beantworten und dann verzettelt man sich und schafft am Ende gar nichts mehr. Also ist der technische Fortschritt wohl eher ein zeitlicher Rückschritt, denn so vertrödelt man eben massig Zeit und merkt es nicht einmal, weil ja alles nebenbei passiert.
Ich bekomme es sehr oft mit, dass der Satz, ich habe keine Zeit, einfach nur verwendet wird, wenn man keine Lust hat etwas zu machen oder sich mit bestimmten Leuten zu treffen. Auf der anderen Seite benutze ich den Satz, dass ich keine Zeit auch öfters als Ausrede. Ich beschwere mich auch öfters darüber, dass ich zu wenig Freizeit habe, aber eigentlich kann ich mich gar nicht beschweren. Wenn ich mtbekomme, was andere Leute alles leisten müssen, bin ich wirklich noch gut bedient.
Ich denke, dass man sich sehr oft auch nur zu wenig Zeit nimmt, sie wäre eigentlich vorhanden, aber man erledigt lieber andere Dinge, als sich auf sich selber zu fokussieren. Beispielsweise sage ich oft, dass ich keien Zeit habe ein Buch zu lesen. In Wirklichlichkeit nehme ich mir diese Zeit aber einfach nicht. Andere Sachen sind mir einfach wichtiger.
Hallo, also ich finde, wenn einige Leute zu einem sagen, dass Sie keine Zeit haben es einfach nur eine Ausrede ist. Sie wollen damit nur ausweichen und lieber etwas anderes machen. Oder Sie haben wirklich keine Zeit und haben was anderes vor. Dann sollten Sie das aber wirklich sagen das man keine Zeit hat.
Der Alltag hat die Zeit auch voll im Griff. Wenn man arbeitet, möchte man immer die Sachen fertig bekommen. Man muss immer pünktlich auf der Arbeit erscheinen, weil man sonst die Gefahr läuft das man zu spät kommt und der Arbeitgeber das mitbekommt und man die Zeit nacharbeiten muss. Termine müssen natürlich auch immer wahrgenommen werden, ohne zu spät zu kommen, weil es auch einen besseren Eindruck macht und man die Leute auch nicht warten lassen möchte.
In anderen Ländern dagegen sind die Leute viel Stress freier. Da gehen Sie anders mit der Zeit um und lassen sich nicht so hetzen. Was ich meiner Meinung nach auch viel besser finde, wenn Leute gelassener bleiben und sich nicht immer so viel Stress machen.
Ich finde aber die Ausrede „Ich habe keine Zeit“ ist immer auf den Moment bezogen. Wenn mich beispielsweise eine Freundin anruft und mich fragt ob ich etwas mit ihr unternehmen möchte, dann antworte ich doch wenn es nicht anders geht mit „Ich habe leider keine Zeit“. Ich verstehe daher also nicht, wie ihr da auf ein Flugzeug kommt da das für mich nichts mit dieser Floskel an sich zu tun hat. Das Auto ist da für mich schon näherliegend. Natürlich gewinnt man mit dem Auto etwas Zeit, aber manchmal verliert man durch Ampelschaltungen oder Stau auch wertvolle Minuten. Das Argument mit dem längeren Leben sehe ich übrigens genauso sinnlos wie das mit dem Flugezug. Nur weil ich an einem bestimmten Tag keine Zeit für jemanden habe, heißt das ja nicht, dass es für immer ausgeschlossen ist. Dann verlegen wir das Treffen eben auf den nächsten Tag oder einen anderen Termin.
Heutzutage ist es aber leider auch oft so, dass man nun mal viel zu tun hat. Ich bin beispielsweise von Montag bis Freitag jeden Tag in der Universität und zusätzlich muss ich noch arbeiten, meistens auch zusätzlich am Samstag. Außerdem gebe ich Nachhilfeunterricht und um den Haushalt muss sich schließlich auch noch jemand kümmern. Natürlich könntest du jetzt wieder sagen, dass ich durch die Arbeit und die Pflichten scheinbar keine Zeit für mich möchte, aber das stimmt so nicht. Ich genieße die freie Zeit daher umso mehr und lerne es richtig zu schätzen wenn ich mal nichts machen muss. Außerdem habe ich mir das so ausgesucht und obwohl ich manchmal etwas in Zeitnot gerate, ist dieser Stress genau das Richtige für mich.
„Ich habe keine Zeit“, diese Floskel ist wirklich meistens nur eine Ausrede. Gerade weil sie so einfach auszusprechen ist und immer schnell akzeptiert wird weil jeder das Problem kennt wird sie wohl so beliebt sein. Ich denke bei einem ordentlichen Zeitmanagement und der Fähigkeit Wichtiges von Unwichtigem zu trennen müsste jeder in der Lage sein seinen Tagesablauf so einzuteilen dass er noch genügend Tagesfreizeit hat.
Das hier schon genannte Beispiel unserer Vorahnen wurde ja schon genannt und es trifft die Sache ganz genau. Früher ging man stundenlang zu Fuß um in den nächsten Ort zu kommen, die Wäsche wurde aufwendig von Hand gewaschen und die Lebensmittel zeitaufwändig konserviert. Heute genügt oft ein Knopfdruck um alle Annehmlichkeiten des Lebens zu bekommen. Das Problem ist nur, um diesen Knopf drücken zu können muss man lange Arbeiten bis man sich dieses Gerät auch leisten kann. Das ist eigentlich das Verrückte an der Sache, ich mache Überstunden ohne Ende oder Suche mir einen Zweitjob damit ich mir ein Auto oder einen modernen Flachbildfernseher kaufen kann und die ich dann aber auf Grund von Zeitmangel nicht benutzen kann weil ich ja arbeiten muss.
Manchmal bewundere ich die Mentalität mancher Bewohner in der Karibik oder in Afrika. Ich habe als Tourist so den Eindruck dass sie nicht gerade für die Akkordarbeit geschaffen sind sondern lieber die ganze Nacht hindurch Singen und Tanzen und nur dann Arbeiten wenn es unbedingt nötig ist. Anders ist es für mich nicht erklärlich wenn zum Beispiel für eine kurze Taxifahrt ein auch für Deutsche horrender Preis verlangt wird und dann nur wenige Besucher darauf eingehen. Die haben dann mit einer Fahrt so viel Geld verdient dass sie den Rest der Woche im Cafe beim Kartenspielen verbringen können. Man könnte natürlich auch einen normalen Preis verlangen und sie wären dann voll ausgebucht, aber dazu muss man natürlich dann zehn Mal am Tag diese Tour unternehmen was natürlich viel anstrengender ist.
Ich denke, wir leben in einem Zeitalter, wo Zeitnot und Stress an der Tagesordnung stehen. Heutzutage nehmen sich Menschen, die direkt im Berufsleben stehen, kaum noch Zeit für persönliche und kulturelle Bedürfnisse wie zum Beispiel mit Freunden ins Kino oder Theater zu gehen oder einfachmal einen Abend zusammen zu verbringen.
Ich stimme generalming zu. Schon in der Studentenzeit werden die Jugendliche "geschult" ihr Freizeit und eigentlich das ganze Leben der Karriere zu widmen. Zeit für Freunde und Familie gibt es heutzutage fast gar nicht mehr, dieser ist der Grund wofür es so viele "Ich habe eine Zeit" Proteste gibt. Was kann man dagegen tun? Sich Zeit nehmen und sich ständig neu definieren.
Technischer Fortschritt, schnellere Transportmittel sowie höhere Lebenserwartung - es liegt tatsächlich der Schluss nahe, dass wir mehr Zeit haben müssten. Allerdings darf man hier keine direkte Proportionalität annehmen. Früher wurde an einem Tag gewaschen und an einem anderen Tag am Feld gearbeitet, zumindest nehme ich das an. Damals wurden nur wenige Handlungen innerhalb einer gewissen Zeitspanne erledigt. Das lag natürlich auch daran, dass man nicht so schnell vom Ort A an den Ort B gelangen konnte.
Genauso wenig konnte man in die ganze Welt kommunizieren. Heute wird hingegen von uns extreme Leistungsbereitschaft erwartet. Man müsste einmal bewusst darauf achten, was wir teilweise alles an einem Tag erledigen. Wir frühstücken, dann fahren wir in die 100 km entfernte Großstadt, arbeiten, dann gehen wir noch einkaufen, kommen heim, waschen die Wäsche, usw. Die Dichte der Handlungen wird immer größer, die Zeit, die wir haben, um diese Handlungen zu erledigen, wird immer kürzer.
Ich würde sogar sagen, dass die Zahl der zu erledigenden Dinge unnatürlich stark gewachsen ist im Vergleich zur verfügbaren Zeit. Die Zeitersparnis durch schnelleres Reisen etc. kompensiert also auf keinen Fall die Mehrarbeit. Darüber hinaus haben wir einfach nicht mehr so ein entspanntes Gemüt wie früher. Das liegt natürlich auch daran, dass wir wissen, dass noch ein Berg von Arbeit auf uns wartet. Wir scheinen ja teilweise im Sumpf der Arbeit zu versinken, und dann wundert man sich auch noch, das psychische Erkrankungen wie das Burn-Out-Syndrom zur Volkskrankheit mutiert.
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