Leihomas und Leihopas aus dem Internet zur Kinderbetreuung

vom 15.12.2009, 20:38 Uhr

Habe vor kurzem erfahren, daß man sich im Internet schon die Großeltern "leihen" kann - quasi eine Leihomi/ -opi für ein paar Stunden für das kleine Quengelchen.

Nun ja, fremde Frau, fremder Mann und nun machen wir uns das mal schön gemütlich. Wie kann ich mir so etwas denn vorstellen? Ich meine, ich würde mein Kind nicht einem Fremden geben, aber wie seht Ihr das?

» Pylos » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,14 »



Da gibt es sogar Agenturen. Es gibt durchaus Kinder, die ohne Großeltern aufwachsen. Tatsächlich können die aber einen wirklich guten Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben. Andererseits gibt es Großeltern, die eben keine Enkelchen haben, die sie verwöhnen können. So passt das theoretisch eigentlich ganz gut.

In erster Linie machen sich die Eltern und die Leihgroßeltern bekannt. Kommen diese gut miteinander klar, kann man ihnen das Kind vorstellen. Kinder fassen doch recht schnell Vertrauen und akzeptieren die Person auch als Oma. Auch wenn die nur geliehen ist.

Stimmt die Chemie, ist alles gut. Man benutzt Babysitter eben in Form der Oma. Soweit ich weiß, kann das kostenlos sein oder eben gegen Bezahlung stattfinden. Es ist ein Nehmen und ein Geben.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Diese Leihopas bzw. -omas werden ja meist über bestimmte Einrichtungen vermittelt, soweit ich weiß ist bei uns die Stadt hierfür zuständig. Es ist also schon so, dass diese Personen vorher unter die Lupe genommen werden und nicht einfach so mir nichts dir nichts als Leiopas bzw. -omas tätig sein können.

Es findet ein Kennenlernen statt und erst bei gegenseitiger Sympathie seitens der Kinder, Eltern und der Leihopas / -omas erfolgen dann weitere Treffen. Wenn also von einer Seite her die Chemie nicht stimmt, dann kommt dieses Verhältnis gar nicht zustande.

Zudem ist es ja so, dass die Leihgroßeltern nicht als billige Babysitter herhalten sollen, sondern eher gelegentlich, aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit etwas Schönes mit den Kindern unternehmen sollen, was besonders dann sinnvoll ist, wenn die "echten" Großeltern in einer weit entfernten Stadt oder gar im Ausland leben und die Kinder sonst gar keine Großeltern hätten.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Aha, ich habe da dennoch ein mulmiges Gefühl. Gut, die Personen werden zwar unter die Lupe genommen, aber wer nimmt die wie genau unter die Lupe? Ich meine, heutzutage verschwinden genug Kinder, und auch ältere Männer sind in gewisse Dinge verstrickt. Also ich weiß nicht recht, ob ich da so einfach vertrauen schenken könnte.

» Pylos » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,14 »



Wenn du kein Vertrauen hast, dann würde ich es an deiner Stelle lassen. Du hast ja dann nichts von deiner Freizeit wenn du nur an dein Kind denkst und dir Sorgen machst. Ansonsten könntest du es einfach ausprobieren und dir eine "Leihoma" aussuchen. Eine Oma ist dir sicher nicht so suspekt wie ein männlicher Kinderbetreuer.

Generell finde ich so ein Angebot sehr gut. Es gibt viele alte Menschen, auch in Altersheimen, die keine Enkelkinder oder Kinder haben und die das vermissen. Wenn sie dann Zeit mit dem Kind verbringen können, sehen sie auch ihr Leben wieder als sinnvoller an. Oft fallen diese Leute in ein Loch voll Sinnlosigkeit. Wir Menschen sind nun mal auf der Erde um uns Fortzupflanzen und unseren Bestand zu wahren - wenn man dann keine Kinder hat, hat man genau das nicht "geschafft".

Wichtig ist generell, wie auch schon einer meiner Vorposter geschrieben hat, diese Leihgroßeltern sind nicht als Babysitter gedacht. Man muss ihnen auch die Zeit geben die Kinder kennenzulernen und man soll ihnen die Kinder öfters mal anvertrauen, nicht nur wenn man mal keinen hat der auf die Kids aufpassen kann. Anstatt einer wirklichen Oma oder eines richtigen Opas.

Großeltern sind für Kinder sehr wichtig, meistens verbringen diese sehr viel Zeit mit ihnen und außerdem ist es meistens ein schönes Erlebnis mit ihnen. Bei ihnen darf man einfach Kind sein, muss nicht mithelfen im Haushalt und bekommt vielleicht eine Süßigkeit mehr als bei den Eltern. Wir waren täglich bei Oma und Opa und ich möchte die Zeit nicht missen. Ich könnte mir mein Leben ohne die beiden auch gar nicht vorstellen!

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Von dieser Idee habe ich vor einer ganzen Weile auch schon gehört und fand das ziemlich befremdlich. Ich habe mich damals nicht nur gefragt, wer auf so eine Idee überhaupt kommt, sondern auch, wer solche Dienste in Anspruch nimmt. Mittlerweile finde ich diese Idee zwar immer noch kurios, denke aber, dass es einige Leute gibt, die diesen Dienst in Anspruch nehmen.

Das Argument, dass du dein Kind nicht zu einem Fremden geben würdest, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Hast du etwa noch nie einen Babysitter engagiert, wenn du mal weg musstest oder wenn du arbeiten gehst? Ich finde es normal, dass die Kinder auch mal von anderen Leuten betreut werden und finde nichts dabei, wenn dieser Mensch eben schon älter ist als der typische Teenie-Babysitter.

Allerdings sind diese Leihgroßeltern, wenn ich das richtig verstanden habe, kein Ersatz für einen Babysitter, da sie in der Regel nicht gegen Geld immer dann auf das Kind aufpassen, wann man es wünscht, sondern einfach ab und zu da sind, um mit dem Kind etwas zu unternehmen oder mit ihm daheim zu spielen - eben so wie andere Großeltern das mit ihren eigenen Enkelkindern auch machen.

Von diesem Konzept profitieren beide Seiten. Die Kinder können Zeit mit einer Oma oder einem Opa verbringen, was längst nicht in allen Familien auf dem normalen Wege möglich ist, da die Großeltern vielleicht schon verstorben sind oder zu weit entfernt wohnen. Auch für die älteren Leute ist es sicher schön, Zeit mit einem Kind zu verbringen, was ihnen sonst vielleicht nicht möglich ist. Vielleicht wohnen die eigenen Enkelkinder zu weit entfernt, so dass ein regelmäßiger Kontakt nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Zudem gibt es ja auch viele Leute, die sich bewusst gegen Kinder entscheiden, so dass dann auch die potentiellen Großeltern keine eigenen Enkelkinder bekommen.

Ich frage mich, wie die Familien und die Leihgroßeltern anfangs mit einer solchen Situation umgehen. Immerhin treffen da völlig unbekannte Menschen aufeinander und ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas anfänglich sehr befremdlich sein dürfte. Wenn die Leute allerdings schnell einen guten Draht zueinander finden, stelle ich mir das eigentlich ganz schön vor. Letztendlich werden die Leihomas und -Opas sicher auch zu Freunden der Familie, so dass der merkwürdige Hintergrund des Kennenlernens dann nicht mehr so präsent ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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