Verlustangst wenn mein Mann am Abend weggeht - brauche Rat
Hallo,
um das ganze nachvollziehen zu können, schreib ich zuerst, wie es generell bis jetzt abgelaufen ist, wenn mein Mann einmal fortgegangen ist. Wir sind damals zusammengekommen, als ich 18 war und er 22 und es war meine erste längere ernsthafte Beziehung. Leider habe ich schon von Kind auf große Verlustängste - das habe ich von meinem Vater teilweise geerbt bzw. in weiterer Folge anerzogen bekommen.
Ich hatte anfangs kein Problem, wenn er alleine mit seinen Freunden fortgegangen ist, aber er war damals noch Student und ich habe schon gearbeitet. Das heißt, seine Freunde wollten ungefähr 5x in der Woche fortgehen - ich war auch unter der Woche ab und zu mit, aber ich wollte dann eben "schon" um 1h morgens heimgehen, weil ich am nächsten Tag arbeiten musste.
Angefangen hat es damit, dass seine Freunde sich darüber aufgeregt haben, dass mein (damals noch) Freund so "früh" heimgeht, wenn ich dabei bin - das hat dazu geführt, dass sie immer mehr Männerabende eingeführt haben, weil damals eh noch keiner außer meinem Freund eine Beziehung hatte. Die Häufigkeit wollten sie beibehalten, das heißt, ich hätte ihn ca. 5 Abende die Woche nicht gesehen.
Das hat er natürlich auch nicht gemacht. Aber wenn er dann mal mit war, haben seine Freunde ihn dann gegen mich aufgehetzt, dass ich ihm vorschreibe, wann er heimzugehen hat bzw. wann er sich mit ihnen Treffen kann. Durch meine Verlustangst wollte ich einfach, dass er mir entweder ungefähr sagt, wann er heimkommt oder mich zumindest einmal anruft oder mir eine SMS schreibt, dass alles in Ordnung ist.
Im Endeffekt hat es damals eine harte Übergangszeit in unserer Beziehung gegeben, wo wir uns dann "zusammengerauft" haben. Er ist jedesmal aufgehetzt von seinen Freunden nach Hause gekommen und hat mir Vorwürfe gemacht. Ich habe mich gerechtfertigt und wir haben fast jeden Tag bis 5h morgens gestritten. Er hat mir erklärt, dass er seine Freiheit braucht - ich habe ihm erklärt, dass man in einer Beziehung auch Kompromisse eingehen sollte und ich das in einem gewissen Maß eh akzeptiere.
Mittlerweile sind wir seit 9 Jahren zusammen. Der Kontakt zu seinen Freunden ist immer noch da, aber ist eben zwischenzeitlich weniger geworden. Sie haben mich einfach nie akzeptiert, mich beim Fortgehen angestänkert und mir zu spüren gegeben, dass sie mich einfach nicht mögen. Wie gerne geht man mit solchen Leuten also noch fort. Ich habe damals nie verstanden, wieso sie mir nicht wenigstens ein bisschen mehr Respekt entgegengebracht haben, denn dann hätte ich mir auch leichter getan und kein Problem gehabt, viel mit ihnen zu unternehmen bzw. meinen Mann mit ihnen fortgehen zu lassen.
Ich habe ihnen auch immer klargemacht, dass mir bewusst ist, dass meine Verlustängste nicht normal sind und ich immer versuche, das abzulegen, aber ich "kann halt auch nicht aus meiner Haut". Ich habe sogar zwischenzeitlich eine Therapie deshalb gemacht, musste sie dann aber abbrechen, weil das auf Dauer zu teuer geworden wäre, weil wir uns eine Wohnung gekauft haben.
Die meisten der Freunde meines Mannes haben heute eine Freundin bzw. Frau und teilweise auch Kinder und der Kontakt ist jetzt wieder mehr da. Heute verstehen sie auch, was es heißt, so oft unter der Woche fortzugehen, obwohl man einen Job hat und was es heißt, eine funktionierende Beziehung zu führen. Wir haben alle regelmäßig Kontakt und treffen uns auch wieder öfter.
So - das ist in etwa die Vorgeschichte zum Thema Fortgehen. Wir haben uns in den letzten Jahren darauf geeinigt, dass mein Mann mir ein paar Mal nachts eine Ziffer schickt, damit ich weiß, dass alles in Ordnung ist. Ich habe wirklich keine Angst, dass er Frauen kennen lernt oder etwas in diese Richtung. Ich mache mir einfach Sorgen - mir fehlt die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist, die ich habe, wenn er neben mir im Bett liegt und schläft.
Er war nämlich zB einmal 4 Tage geschäftlich im Ausland und da hatte ich keine Probleme. Ich habe wenn er fortgeht eher Angst vor Schlägereien oder dass er überfallen wird oder so etwas in der Art.
Bisher hat das mit der Ziffer wunderbar funktioniert - er konnte das Fortgehen genießen und ich hab mir nicht allzu große Sorgen gemacht. Aber vor ca. 2 Wochen war er mit Arbeitskollegen fort und die haben das irgendwie mitbekommen (wahrscheinlich hat er es ihnen auch nicht gerade verheimlicht ). Heute geht er wieder mit Arbeitskollegen auf einen Adventmarkt und hat mir vorhin am Telefon erklärt, dass er die Ziffer nicht mehr schicken wird, weil er dafür "auf die Schaufel genommen wird". Ich habe ihn daraufhin gefragt, ob es wirklich zu viel verlangt gewesen wäre, das diskret (zB vom WC aus oder was weiß ich) zu machen.
Man muss sich das wirklich so vorstellen, dass ich Krämpfe im Magen habe und nervlich total am Ende bin, wenn ich nicht weiß, ob es ihm gut geht. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt geht es noch (zB wenn er bis Mitternacht da ist, ist es noch kein Problem), aber sobald ich anfange, "einen Film zu drehen", ist es zu spät. Da male ich mir die schlimmsten Sachen aus, die passiert sein könnten und habe wirklich Herzklopfen und alle Zustände.
Es ist mir klar, dass die Situation für ihn auch nicht einfach ist, aber ich habe mich in den letzten Jahren wirklich sehr geändert und mich schon sehr gebessert. Das Problem, das ich damit habe, ist aber einfach noch da. Und es hilft auch nichts, wenn dann jemand sagt "da musst du dich ändern, das ist nicht normal". Das weiß ich ja eh, aber es ist eben nicht so einfach - und trotzdem hab ich es bis zu einem gewissen Punkt schon geschafft.
Wenn ich meinem Mann dann sage, dass ich ihn jetzt eh oft fortgehen "lasse" bzw. eben dann nur "viel Spaß" sage, bringt er mir immer nur Beispiele von Männern, die noch viel öfter fortgehen. Wenn ich ihm sage, dass ich seit über 7 Monaten gar nicht fort gewesen bin (weil wir jetzt ein Baby haben), sagt er immer, dass es ich mir ja noch viel mehr gewünscht habe als er, ein Baby zu haben. Er ist dann wie ausgetauscht, wenn er weggehen möchte. Normalerweise sagt er mir noch, wie sehr er mich dafür liebt, dass ich ihm seine Tochter "geschenkt habe".
Geendet hat unser heutiges Telefonat damit, dass er mir einfach den Hörer aufgelegt hat (er weiß, dass das für mich das Letzte ist), nachdem er mir eben offenbart hat, dass er nicht weiß, wann er heimkommt und sich nicht melden wird.
Ist es wirklich zu viel verlangt, dass man seiner Frau auf eine simple Art und Weise ein bisschen Sicherheit gibt, wenn man weiß, dass sie ein Problem hat? Ist es so schlimm, einfach nach Mitternacht mal unauffällig eine SMS mit nur einer Ziffer zu schicken, damit ich weiß, dass alles in Ordnung ist?
Ich habe doch mit dem "Ziffern-schicken" sowieso schon eine Art und Weise gesucht, damit er sich nicht kontrolliert fühlt. Ich wollte nicht, dass er das Gefühl hat, dass ich kontrollieren möchte, wo er ist bzw. wie viel er schon getrunken hat. Das alles kann ich aus der SMS ja nicht herauslesen - ich wollte einfach wissen, ob alles in Ordnung ist, damit ich beruhigt einschlafen kann.
Den Schlaf hätte ich einfach auch nötig, da unsere Tochter momentan nicht gerade gut schläft nachts. Aber wenn ich mir solche Sorgen mache, ist es für mich einfach unmöglich. Ich könnte in einer Nacht ein ganzes Buch auslesen (was ich auch schon getan habe), obwohl ich müde bin. Die Augen fallen aber einfach nicht zu - ich kann dann einfach nicht schlafen.
Vielleicht könnt ihr mir mal sagen, ob ich immer noch zu viel von meinem Mann verlange oder ob das noch immer nicht tragbar ist. Ich wäre dankbar über ein paar ehrliche Meinungen. Es tut mir leid, wenn der Text ein bisschen konfus geworden ist, aber ich bin immer noch sehr aufgebracht .
Nit den ganzen Problemen die du mit diesem Mann hast, frage ich mich, warum du geheiratet hast und auch noch ein Kind bekommen hast. Und ich frage mich auch, warum dein Mann dich geheiratet hat, wo er doch auch so viele Probleme mit deiner Art hat.
Ich muss sagen, dass ich dich und auch deinen Mann verstehen kann. Wenn ich weggehe und ich müsste meinem Mann jedesmal eine "Ziffer" schicken, damit er weiß, wie es mir geht, finde ich das schon leicht verrückt. Wie kann man sich das vorstellen? Er schickt dir eine 1, wenn es ihm gut geht und wenn er dich vermißt eine 6 oder wie?
An der Stelle deines Mannes würde ich keine Luft mehr bekommen, wenn ich jedes mal Rechenschaft ablegen muss, wenn ich weggehe und an deiner Stelle würde ich mir auch ziemlich veräppelt vorkommen, wenn er jeden Tag weggeht und dich mit dem Kind ständig alleine lässt.
Wenn ich ehrlich bin, könnte ich es nicht aushalten, wenn ich dein Mann wäre und ich könnte es nicht aushalten, wenn ich du wäre. Ich denke, wenn er nicht kompromissbereit ist und weniger weggeht und du nicht ständig drauf bestehen würdest, dass er dir eine SMS schickt, dann ist eure Ehe auf Sand gebaut und ich denke nicht, dass du ihn so halten kannst.
Ich habe auch Verlustängste. Aber ich würde niemals drauf bestehen, dass mein Mann mir jedesmal eine Ziffern-SMS schickt. Ich lasse ihm seine Freiheit und er lässt mir meine Freiheit. Nur dann kann man auch harmonisch zusammenleben. Was nutzt es, wenn du zu Hause bleibst und ihr dann bis morgens streitet. Was bringt es dem Kind, wenn es seine Eltern streiten hört?
Du solltest auf jeden Fall weiterhin eine Therapie machen und zwar mit deinem Mann zusammen eine Partnerschaftstherapie. Ihr solltet beide lernen miteinanderumzugehen. Ihr solltet versuchen aufeinander einzugehen. Und du solltest versuchen ein wenig loszulassen. Nur ein Mensch, den man freilässt, kommt zu einem zurück. Ein Mensch, den man einengt, der bricht irgendwann aus und du hast ihn verloren.
Verstehen kann ich deine Sorgen. Aber ich denke eher, das Männer solche Gefühle einfach nicht wirklich verstehen können. Ich habe das mit meinem Mann durch und mich da irgendwann daran gewöhnt, das er sich Montagmorgen nicht mehr per anklingeln auf dem Handy gemeldet hat. Das war nämlich unser Zeichen, das er gut auf der Baustelle angekommen ist.
Bei meinem besten Freund hab ich auch immer Schlafprobleme, wenn er sich einen Tag nicht gemeldet hat. War erst letzte Woche so, da kam dann am zweiten Tag die Mail, das er eine dicke Grippe hat. Als Frau macht man sich meist mehr Sorgen und Gedanken um andere.
Aber ich kann auch deinen Mann verstehen, das er sich nicht vor seinen Kollegen lächerlich machen will. Zumal sie nun eh schon wissen, was da zwischen euch für eine Abmachung war. Nun kommt er eben mit der Holzhammermethode um vor den Kollegen wieder als ganzer Kerl dazustehen.
Du kannst nur die nächsten Tage das Gespräch dazu nochmal suchen. Eventuell ist das Zeichen eben auch damit machbar, das er dein Handy mal kurz klingeln lässt. Kann er immer behaupten, das er seine Mailbox abgehört hat, wenn jemand fragt.
Ich kann dich, zumindest ein Stück weit schon verstehen. Ich mache mir auch schnell Sorgen,wenn es bei meinem Freund später wird. Deswegen ruft er auch meistens an, wenn er später kommt oder etwas dazwischen gekommen ist. Oder ich schreib halt kurz eine SMS wo er denn bleibt (wenn wir verabredet sind). Ich finde, dass es nicht zu viel verlangt ist, eine kurze SMS zu schreiben, dass es ihm gut geht. Durch eure "Ziffernmethode" machst du es ihm ja noch viel einfacher. Innerhalb von 5 Sekunden ist das Ganze doch dann gegessen und du weißt bescheid und kannst ruhig schlafen.
Als Kontrolle würde ich das auch nicht werten, du bist halt unsicher und brauchst die Bestätigung, dass bei ihm alles in Ordnung ist. Das wird ja wohl zu machen sein. Da er dein Problem kennt, finde ich es schon ein wenig egoistisch, dass er dir diesen kleinen Gefallen nicht tun kann. So ist doch der Abend für euch beide entspannter. Oder entsteht ihm daraus ein schaden? Wohl kaum. Und wenn sich seine Freunde oder Kollegen darüber lustig machen, muss er da entweder drüber stehen, oder lernen die SMS unauffälliger zu verschicken. Oder er macht es so, wie es Punktedieb vorgeschlagen hat und "hört einfach seine Mailbox ab". So weißt du auch, dass alles in Ordnung ist und er entgeht der Schmach sich bei seiner Frau melden zu müssen.
Wenn ich dann aber auch noch höre, dass du dir das Kind ja viel mehr gewünscht hast, dann frag ich mich schon, was das für ein Mann ist. Er war doch bei der Zeugung dabei. Also hat er es auch gewollt, oder nicht ? Und selbst wenn du das Kind wirklich mehr wolltest, ist es doch auch sein Kind und seine Verantwortung. Hoffentlich findest du einen Babysitter und machst selbst mal wieder die Nacht zum Tag.
So, jetzt habe ich mich genug in Rage geredet. Versuch einfach mit ihm zu reden. Da er deine Gefühle und deine Ängste kennt, sollte er dich doch eigentlich verstehen und zu einem Kompromiss bereit sein.
Ok, es war anscheinend doch zu konfus. Noch einmal zur Erklärung:
[Damals] vor 9 Jahren ist er so oft fortgegangen - heute geht er wahrscheinlich 1-2x im Monat weg und das auch nicht immer. Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist er wahrscheinlich 4x im Monat unterwegs, weil er eben mit seiner Arbeit einige Treffen hat.
Es ist also nicht so, dass er mich permanent alleine mit dem Kind sitzen lässt. Unsere Beziehung ist bis aufs Fortgehen sehr harmonisch und wir lieben uns gegenseitig sehr. Er kommt jeden Tag von der Arbeit heim und kümmert sich rührend um unsere Tochter, damit ich ein bisschen Freizeit habe. Danach legen wir sie gemeinsam mit einem Ritual hin und (zumindest meistens) schläft sie sofort und vor allem glücklich ein. Vor unserer Tochter würden wir uns nie so streiten - jetzt sind wir außerdem auch schon älter und solche Streits bis 5h morgens gibt es nicht mehr.
Zum Diskutieren (und nicht lauthals streiten oder schreien) fangen wir eben immer nur dann an, wenn er fortgeht. Er sagt es mir (so wie heute) oft erst am gleichen Tag und ich hab mir den Abend dann schon ganz anders vorgestellt. Er kann auch nicht nachvollziehen, wieso ich mich "drauf einstellen muss" - das kann er nicht mehr hören.
Meine Suche nach eurem Rat bezieht sich also nur auf die Fortgeh-Geschichte, die ich jetzt vielleicht auch dramatischer formuliert habe, da er mir 10 Minuten zuvor den Hörer auf die Gabel geknallt hat. Ansonsten sind wir ein sehr glückliches Paar und wir haben meiner Meinung nach eine tolle Beziehung. Auch unsere Tochter ist aus Liebe entstanden und war von beiden Seiten gewünscht - er hätte nur evtl. noch ein paar Monate gewartet, weil er neben dem Job seine Diplomarbeit noch fertig schreibt.
Ich hoffe, ich konnte das Ganze relativieren - ich möchte unsere Beziehung ja nicht als schlechter hinstellen, als sie ist.
Enni83 hat geschrieben:[Damals] vor 9 Jahren ist er so oft fortgegangen - heute geht er wahrscheinlich 1-2x im Monat weg und das auch nicht immer. Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist er wahrscheinlich 4x im Monat unterwegs, weil er eben mit seiner Arbeit einige Treffen hat.
Dann verstehe ich erst recht nicht, warum er dir nicht mal eben schnell eine SMS schicken kann, dass alles ok ist.
Enni83 hat geschrieben: Zum Diskutieren (und nicht lauthals streiten oder schreien) fangen wir eben immer nur dann an, wenn er fortgeht. Er sagt es mir (so wie heute) oft erst am gleichen Tag und ich hab mir den Abend dann schon ganz anders vorgestellt. Er kann auch nicht nachvollziehen, wieso ich mich "drauf einstellen muss" - das kann er nicht mehr hören.
Das kenne ich. Ich leide zwar nicht an Verlustängsten und mache mir ständig Sorgen um meinen Partner, aber wenn er mir erst am gleichen Tag sagt, dass sein Abend schon verplant ist, bin ich auch erstmal sauer. Wahrscheinlich liegt das einfach daran, dass man sich den Abend halt anders vorgestellt hat. Wenn ich kurz vor Feierabend überlege, was ich dann leckeres für uns kochen werde oder mir vorstelle, dass wir vielleicht mal wieder gemütlich DVD schauen und dann sagt er mir auf einmal, dass er keine Zeit hat weil er sich mit den Jungs trifft, dann bin ich auch erstmal enttäuscht und hätte das gern eher gewusst. Auch hier begreife ich nicht, was daran so schwer sein soll, etwas eher bescheid zu sagen. Oder sind das immer so wahnsinnig spontane Treffen?
sugar-pumpkin hat geschrieben:Auch hier begreife ich nicht, was daran so schwer sein soll, etwas eher bescheid zu sagen. Oder sind das immer so wahnsinnig spontane Treffen?
Das liegt schlicht und einfach daran, dass er es selbst vergessen hat und am selben Tag von den Kollegen daran erinnert wird. Er vergisst einfach, es mir dann zu sagen, wenn das Ganze ausgemacht wird. Und etwas wie einen Kalender besitzt mein Mann nicht.
Private Treffen mit Familienmitgliedern mache ich aus - Treffen mit seinen Freunden finden sehr spontan statt - aber meistens noch so, dass es dann eh kein Problem für mich ist. Immer bin ich ja kein "Problemhase" . Nur manchmal eben.
Ich glaube, es liegt daran, dass meinem Mann von seiner Mutter immer alles aus der Hand genommen wurde - er musste sich weder um Geschenke kümmern, noch an Geburtstage denken. Das Essen wurde ihm serviert und danach wurde es wieder abgeräumt. Vielleicht sollte ich aber eh nachsichtig sein, denn er ist mittlerweile sehr selbstständig - nur an Termine denkt er immer noch nicht.
Ich würde in einer Beziehung verrückt werden in der ich mich wie ein Teenager bei Mutti abmelden müsste wenn ich am Abend etwas mit Freunden unternehmen will, wo ich mich von Unterwegs aus noch melden muss, wo von mir erwartet wird, dass ich um die abgesprochene Zeit zu Hause bin und wo Mutti womöglich noch wach bleibt bis ich zu Hause bin und mich vorwurfsvoll anschaut wenn ich zu spät bin.
Ich übertreibe hier natürlich etwas, aber es ist doch klar, dass sich niemand gerne in diese Zeit seines Lebens zurückversetzt sehen will und dass es natürlich auch irgendwo peinlich ist wenn andere Leute sowas mitbekommen. Und wenn man weiß, was für ein Drama folgt, wenn man sagt, dass man alleine weggehen will, ist es auch nur zu verständlich, dass man diese Ankündigung dann so lange wie möglich aufschiebt. Auch wenn das natürlich dem Partner gegenüber nicht fair ist, da gebe ich dir recht.
Aber du siehst ja anscheinend selber, dass dein Verhalten nicht normal ist und dass du eigentlich auch etwas tun müsstest um dieses Verhalten zu ändern. Sonst hättest du ja keine Therapie angefangen. Deshalb glaube ich auch nicht, dass dir hier jemand wirklich helfen kann. Ich meine, selbst ausgebildete Psychologen können nicht mal schnell übers Internet eine Diagnose stellen und eine Therapie verordnen, wie sollte das dann jemand können der nicht mal diese Ausbildung hat?
@Cloudy: Tja, so überzogen wie du es schreibst, muss ich dir schon recht geben - so siehts mein Mann wahrscheinlich auch und das nervt ihn sicher ungemein.
Aber macht ihr alle das in euren Beziehungen wirklich so, dass jeder heimkommt, wann er will - auch wenn es 5h morgens ist - und der Partner hat keinen blassen Schimmer, ob alles in Ordnung ist? Ich erwarte ja nicht, dass er sagt: "Ich bin um Punkt 2h zu Hause, Schatz" - und wenn er dann um 2:10h da ist, wart ich schon mit dem Nudelholz hinter der Tür. Meine Frage hört sich zB heute ungefähr so an: "Und geht ihr nur nach der Arbeit etwas trinken oder kanns auch sein, dass das die ganze Nacht dauert?". Und das ist aber für meinen Mann schon zu viel - wahrscheinlich aber auch, weil er schon sensibilisiert drauf ist.
Wegen der Therapie - grundsätzlich kann ja niemand wissen, wie es mir nun genau geht. Ich scheue mich nicht vor einem Therapeuten und hätte es einfach interessant gefunden zu erfahren, wieso ich so bin und ob man das ändern kann. Aber ich bin mir sicher, dass es unzählige andere Menschen wie mich gibt, die entweder nichts sagen und still "leiden" oder die sich nicht bewusst sind, dass sie das Problem sind und man das ändern könnte. Ich denke, dass es das Problem, welches ich habe, sicher in schlimmerem Ausmaß gibt, aber ich wollte es einfach für mich selbst ändern. Wäre ja für mich total schön, wenn ich mich nicht mehr sorgen müsste. Wenn man seine Persönlichkeit nur für jemand Anderen ändern wollte, würde das sowieso nicht funktionieren.
Enni83 hat geschrieben:Aber macht ihr alle das in euren Beziehungen wirklich so, dass jeder heimkommt, wann er will - auch wenn es 5h morgens ist - und der Partner hat keinen blassen Schimmer, ob alles in Ordnung ist?
Ja, schon. Ich weiß, dass mein Freund ein vernünftiger Mensch ist, der sich nicht in dunklen Gassen rum treibt und der sich nicht mehr hinters Steuer setzt wenn er auch nur ein Bier getrunken hat. Wenn das anders wäre, würde ich mir auch Gedanken machen. Ich war früher mal mit jemandem zusammen, der die Promillegrenze als Vorschlag gesehen hat und nicht als eine Regel an die er sich halten muss, und da war es schon so, dass ich mir bewusst Ablenkung gesucht habe, wenn er mit Freunden unterwegs war.
Dazu kommt auch, dass ich mit "Wir" Beziehungen auch absolut nichts anfangen kann und wenn jemand zu sehr klammert setzt bei mir auch ganz schnell ein Fluchtreflex ein. Persönliche Freiheit ist für mich ganz wichtig, auch in einer festen Beziehung. Dieses Verhalten ist für den ein oder anderen wahrscheinlich auch nicht so ganz "normal".
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