Verlustangst wenn mein Mann am Abend weggeht - brauche Rat

vom 15.12.2009, 15:56 Uhr

Ich frage mich auch ernsthaft, warum du diesen Mann geheiratet hast, obwohl du mit seinem Verhalten nicht zurechtkommst und schon damals große Probleme damit hattest. Auch er findet diese Beziehung sicher nicht entspannt und mich wundert es schon ein bisschen, dass ihr es bisher schon neun Jahre miteinander ausgehalten habt. Ich denke auch nicht, dass dein Verhalten gesund ist und kann mir vorstellen, dass ihr beide ziemlich unter der ganzen Beziehung als solche leidet.

Du schreibst, dass du Verlustängste hast. Würdest du sagen, dass du mit deinem Mann zusammen bist, weil er der richtige ist und ihr euch aufrichtig liebt und euer Leben miteinander teilen wollt? Kann es auch sein, dass du die Beziehung lieber so hinnimmst, um eben keinen Verlust zu erleiden, indem du dich von deinem Mann trennst? Das, was ihr da macht, finde ich sehr befremdlich und ich frage mich, wie lange das wohl noch gut geht, bis dann einer am Ende ist. Bei euch muss ganz dringend etwas passieren, damit ihr nicht mit diesem Wirrwarr aus Kontrollsucht und Ausbrechversuchen untergeht.

Ich denke, dass es normal ist, wenn ein Mensch auch Zeit mit seinen Freunden verbringen will. Gerade wenn man noch jung ist, geht man doch auch öfter mal weg. Wenn man jede Woche fünf Abende unterwegs ist, finde ich das schon recht viel, allerdings war dein Mann zu dem Zeitpunkt ja auch noch Student und daher ist das ja eine Ausnahmesituation, die nach einigen Jahren in der Regel vorbei ist. Du schreibst, dass man in einer Beziehung auch Kompromisse eingehen muss. Das ist natürlich absolut richtig. Allerdings sollten die Kompromisse nicht so aussehen, dass der eine jammert und der andere sich daraufhin fügen soll. Und genau den Eindruck habe ich beim Lesen des Threads an mehreren Stellen gehabt. Ich frage mich ernsthaft, was passiert sein muss, dass die Freunde deines Partners dich abgelehnt haben. Normalerweise tun Freunde das nicht so massiv, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Leider wurde hier nur die eine Seite präsentiert. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Freunde dieses Klammerverhalten auch problematisch fanden.

Hast du schon einmal überlegt, ob dein Freund vielleicht gerade deshalb öfter weggeht, weil er dieser Klammerei und Kontrolle entfliehen möchte? Du hast auch geschrieben, dass du praktisch kaum weggehst, weil ihr ein Kind habt. Aber was war mit der ganzen Zeit vorher? Warst du da mal weg oder hast du damals keine Lust dazu gehabt. Würdest du überhaupt alleine oder mit einem Freund oder einer Freundin weggehen? Nur weil du das vielleicht nicht möchtest, solltest du es deinem Partner nicht auch verbieten.

Diese SMS-Geschichte finde ich absolut übertrieben. Ich hätte so etwas gar nicht mitgemacht an Stelle deines Partners. Würdest du deinem Partner abends eine SMS schicken, in der dann eine Ziffer steht, nur um zu zeigen, dass du noch lebst? Ich finde es ja schön, wenn sich der Partner zwischendurch mal meldet. Aber man muss es doch nun wirklich nicht übertreiben.

Ich denke, dass du unbedingt etwas gegen deine Verlustängste tun musst. Es kann ja nicht so weitergehen, dass du diese Ängste hast und dein Partner die Folgen davon ausbaden muss, während du immer mehr von ihm forderst. Du solltest noch einmal den Versuch wagen und dir einen Therapeuten suchen. Normalerweise übernimmt das die Krankenkasse, so dass auch keine Kosten auf dich zukommen werden. Du musst dringend etwas in dieser Richtung unternehmen. Du kannst nicht einfach sagen, dass du diese Ängste eben hast und nicht anders kannst und dann erwarten, dass die Leute ihr Leben um deine Ängste herum arrangieren.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich frage mich auch ernsthaft, warum du diesen Mann geheiratet hast, obwohl du mit seinem Verhalten nicht zurechtkommst und schon damals große Probleme damit hattest. Auch er findet diese Beziehung sicher nicht entspannt und mich wundert es schon ein bisschen, dass ihr es bisher schon neun Jahre miteinander ausgehalten habt. Ich denke auch nicht, dass dein Verhalten gesund ist und kann mir vorstellen, dass ihr beide ziemlich unter der ganzen Beziehung als solche leidet.

Weil ansonsten alles perfekt passt. Ich weiß nicht, ich glaub, ich hab das Thema zu übertrieben dargestellt. Ich habe mich jetzt momentan darüber geärgert, dass wir wieder einmal über dieses Thema diskutiert haben, aber es ist nicht das Hauptthema in unserer Beziehung. Es ist nicht so, dass ich generell mit seinem Verhalten nicht zurechtkomme. Ich liebe seine Art, seine Schlagfertigkeit, seinen Humor und alles - wir sind wirklich den Großteil unserer Beziehung ein glückliches Pärchen bzw. jetzt eine glückliche Familie.

Es nervt eben einfach, dass es in diesem Punkt bis jetzt keine Lösung gegeben hat, sondern wir uns immer wieder im Kreis drehen. Und da ich eben weiß, dass ich das Problem bin, versuche ich, ihn meine Gefühle im Bezug auf die Verlustängste so gut wie es nicht spüren zu lassen.

Ich hab aber eben nichts dabei gefunden, wenn er mir wenigstens kurz via SMS Bescheid gibt, dass alles in Ordnung ist. Es hat mir einfach geholfen, die Nacht angenehmer zu verbringen. Und da ich gesehen habe, dass sich andere Männer von Freundinnen permanent bei ihnen melden, wenn wir dann parallel einen Frauenabend gemacht haben, hab ich nichts dabei gefunden, ihn darum zu bitten.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Du schreibst, dass du Verlustängste hast. Würdest du sagen, dass du mit deinem Mann zusammen bist, weil er der richtige ist und ihr euch aufrichtig liebt und euer Leben miteinander teilen wollt? Kann es auch sein, dass du die Beziehung lieber so hinnimmst, um eben keinen Verlust zu erleiden, indem du dich von deinem Mann trennst? Das, was ihr da macht, finde ich sehr befremdlich und ich frage mich, wie lange das wohl noch gut geht, bis dann einer am Ende ist. Bei euch muss ganz dringend etwas passieren, damit ihr nicht mit diesem Wirrwarr aus Kontrollsucht und Ausbrechversuchen untergeht. .

Ja, er ist der Mann meiner Träume und ich kann mir keinen Anderen vorstellen, obwohl ich auch Gelegenheiten hatte. Wie schon oben geschrieben, verstehen wir uns gut, haben Spaß miteinander, sind auf einer Wellenlänge und auch überall sonst passt es gut.

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wieso du anzweifelst, dass unsere Beziehung gut geht, nur weil wir dieses eine Problem haben. Es gibt glaub ich kein Pärchen, das sich immer einig ist - die Einen haben verschiedene Vorstellungen im Bezug aufs Geld, die Anderen in Sachen Erziehung, wieder Andere teilen vielleicht nicht 100%ig den gleichen Humor. Ich finde nicht, dass man eine Beziehung an dem einen Punkt aufhängen kann.

Mein Mann ist heute keiner mehr, der 5x in der Woche fortgehen möchte - er ist auch am Wochenende lieber daheim. Da gehts wirklich nur darum, dass er vielleicht 2x im Monat fortgeht, wenns viel ist und davon haben wir 1x in 3 Monaten eine Diskussion, die aber nicht "beziehungsbedrohend" ist - auch für ihn nicht. Wir reden da schon sehr offen drüber, da verschont Keiner den Anderen.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Du schreibst, dass man in einer Beziehung auch Kompromisse eingehen muss. Das ist natürlich absolut richtig. Allerdings sollten die Kompromisse nicht so aussehen, dass der eine jammert und der andere sich daraufhin fügen soll. Und genau den Eindruck habe ich beim Lesen des Threads an mehreren Stellen gehabt.

Ganz so ist es ja nicht. Ich jammere ja nicht mehr - das hab ich früher gemacht und gesehen, dass ich ihn dadurch zu sehr verändere, weil er sich dann selbst aufgibt, um mich nicht zu verletzen. Deshalb sage ich auch nichts Negatives mehr, wenn er fortgeht. Das Problem ist halt einfach, dass ich noch wach bin, wenn er heimkommt. Und das sieht er sofort als Kontrolle oder Vorwurf - versteh ich auch irgendwo. Aber langsam wär halt dann schon klar, dass ich halt einfach nicht schlafen kann und ihn nicht damit nerven will.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich frage mich ernsthaft, was passiert sein muss, dass die Freunde deines Partners dich abgelehnt haben. Normalerweise tun Freunde das nicht so massiv, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Leider wurde hier nur die eine Seite präsentiert. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Freunde dieses Klammerverhalten auch problematisch fanden.

Weil ich ihnen den "Rudelsführer" weggenommen habe. Mein Mann hat mir das sowieso schon oft erklärt. Zwischenmenschlich hätte ich mich mit allen gut verstanden, aber sie haben mir nie verziehen, dass ich ihnen meinen Mann "weggenommen" habe. Wenn man eine Beziehung hat, verändert man sich ganz einfach - da gibt es dann halt Abende, die man in Zweisamkeit verbringen möchte. Und wenn es solche Abende gegeben hat und er Männerabende abgesagt hat, war ich halt die Böse. Sie dachten auch, dass ich es unterbinde, wenn er sich bei ihnen melden möchte. Aber als ich sie mal gefragt habe, wie sie sich das eigentlich vorstellen - ob sie glauben, dass ich ihm den Hörer aus der Hand kicke, wenn er anrufen will - mussten sie sogar selbst lachen.

Sicher - übertrieben war mein Klammerverhalten schon, da habe ich nie einen Hehl daraus gemacht, aber ich bin grundsätzlich ein sehr netter Mensch, der niemandem absichtlich was Böses will. Aber genau das dachten seine Freunde eben. Heute ist das Thema eh schon lange ausgesprochen - wie ich in meinem Ausgangspost geschrieben habe, ist der Kontakt ja heute vorhanden.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Hast du schon einmal überlegt, ob dein Freund vielleicht gerade deshalb öfter weggeht, weil er dieser Klammerei und Kontrolle entfliehen möchte?

Er geht ja von sich aus nicht wirklich weg - er ist eh ein Stubenhocker. Da gehts nur um Termine, wenn seine Kollegen was machen möchten und die sind halt sehr zahlreich. Oder wenn mal ein Kumpel was unternehmen möchte und das geht dann meistens vom Kumpel und nicht von ihm aus. Und somit ist er dann halt ca. 2x im Monat unterwegs. Wenn er dann mal weg ist, ist er dann aber ein "Sitzenbleiber" - er kann sich nur meistens nicht aufraffen, was auszumachen.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Du hast auch geschrieben, dass du praktisch kaum weggehst, weil ihr ein Kind habt. Aber was war mit der ganzen Zeit vorher? Warst du da mal weg oder hast du damals keine Lust dazu gehabt. Würdest du überhaupt alleine oder mit einem Freund oder einer Freundin weggehen? Nur weil du das vielleicht nicht möchtest, solltest du es deinem Partner nicht auch verbieten.

Ich kann momentan nicht weggehen, weil ich noch stille - und das kann nun einmal nur ich machen :D. Vorher hat es Mädls-Abende gegeben, auf denen ich sehr viel Spaß hatte, die Firmenfeiern haben mich aber eher weniger interessiert.

Cologneboy2009 hat geschrieben:Diese SMS-Geschichte finde ich absolut übertrieben. Ich hätte so etwas gar nicht mitgemacht an Stelle deines Partners.

Danke - mittlerweile habe ich begriffen, dass das wohl doch zu viel verlangt war. Das Problem (nur aufs Fortgehen bezogen) ist bei uns wahrscheinlich, dass mein Mann von seiner Mutter damals wirklich sehr kontrolliert wurde, wenn er mal unterwegs war und das auf keinen Fall mehr möchte. Das kann ich auch verstehen. Ich werd das auf jeden Fall nicht mehr von ihm verlangen, nur, weil es Andere tun. Vielleicht kommt er dann ja mal von selbst auf die Idee, wenn ich ihm im Bezug darauf mehr Freiheiten lasse.

» Enni83 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 2,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@Enno83! Wenn er wirklich nur 2-4 mal im Monat weggeht und sich dann bei dir an- und abmelden muss, finde ich das mehr als überzogen und ich muss sagen, dass ich mich als dein Mann dann ziemlich bevormundet vorkommen würde.

Lass ihn doch weggehen und sich amüsieren. Lass ihm seine Freiheit, wenn du ihn nicht verlieren willst. Wenn du ihn allerdings in die Arme einer kulanteren Frau treiben willst, dann mach so weiter. Ich denke, dass kein Mann sich gerne bei seiner Frau melden will, wenn er grade mit seinen Freunden in der Runde sitzt und Spaß hat.

Was bringt dir diese Kontrolle? Du schreibst, du willst wissen, ob es ihm gut geht. Das ist meines Erachtens einfach nur eine Schutzbehauptung von dir. Eigentlich willst du wissen, ob er auch wirklich mit seinen Freunden unterwegs ist.

Ich finde es ziemlich albern, wenn er dir per SMS irgendwelche Ziffern schicken muss, damit du weißt, dass es ihm gut geht. Ich finde es albern, wenn er sich zwischendurch bei dir melden muss. Er ist ein freier Mensch, auch wenn er verheiratet ist und wenn er nur einmal die Woche weggeht, dann ist das doch auch sein gutes Recht.

Wenn mein Mann das von mir verlangen würde, dann würde ich mir vorkommen, als wenn er mir nciht vertraut. Meine Freundinnen würden sich wahrscheinlich auch lustig darüber machen. Und ich würde mich dagegen wehren und notfalls auch mit meinem Mann streiten, wenn er sich so als Kontrollfreak aufführen würde.

Ich kann dir nur raten, dass du dir proffessionelle Hilfe suchst. Eine Therapie kostet auch nichts. Das bezahlt die Kasse, wenn du wirklich eine Bescheinigung von einem Psychiater bekommst, dass du eine Therapie machen musst. Denn so wirst du deine Verlustängste nie los.

Und da ich gesehen habe, dass sich andere Männer von Freundinnen permanent bei ihnen melden, wenn wir dann parallel einen Frauenabend gemacht haben, hab ich nichts dabei gefunden, ihn darum zu bitten.

Diese Männer melden sich bei den Freundinnen, wenn sie selber wissen wollen, wo die Freundin ist und sie auch kontrollieren wollen. Das würde ich als permanente Einschränkung empfinden, wenn ich nicht mal aus dem Haus gehen kann, ohne dass mir mein Mann hinterhertelefoniert.

Das Problem ist halt einfach, dass ich noch wach bin, wenn er heimkommt. Und das sieht er sofort als Kontrolle oder Vorwurf - versteh ich auch irgendwo.

Wenn du das verstehst, dann lege dich doch stillschweigend auf die Seite und schlafe ein, wenn er durch die Haustür kommt. Dann bist du doch sicher, dass er gesund nach Hause gekommen ist und er sieht es nciht als Kontrolle an. Wenn du allerdings ihn mit "Du bist aber spät" "Wo warst du denn so lange?" oder "Warum kommst du jetzt erst?" begrüßt, dann würde ich auch verrückt werden und dich fragen, ob du noch normal bist.

Wenn die Freunde deines Mannes dich als "Rivalin" ansehen, dann frage ich mich wohl, mit welchem Kindergarten dein mann verkehrt. Denn normal ist das nicht, dass erwachsene Männer das derart sehen.

Mach doch einen Mädelsabend bei euch zu Hause, wenn dein Mann unterwegs ist. Dann kannst du zwischendurch stillen und hast Spaß mit deinen Freundinnen. Einen netten Videoabend oder ein Quatschabend kann man doch immer mal mit Freundinnen unternehmen. Da muss man nicht für weggehen und du hast auch Ablenkung, wenn dein Mann unterwegs ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Lass ihn doch weggehen und sich amüsieren. Lass ihm seine Freiheit, wenn du ihn nicht verlieren willst. Wenn du ihn allerdings in die Arme einer kulanteren Frau treiben willst, dann mach so weiter. Ich denke, dass kein Mann sich gerne bei seiner Frau melden will, wenn er grade mit seinen Freunden in der Runde sitzt und Spaß hat.

Ja, das stimmt wohl. Noch dazu, wenn er weiß, dass es mir nicht so gut damit geht. Wahrscheinlich zerstört er sich damit selbst die Stimmung, wenn er immer wieder daran denken muss. Das wird mir jetzt erst bewusst.

Diamante hat geschrieben:Was bringt dir diese Kontrolle? Du schreibst, du willst wissen, ob es ihm gut geht. Das ist meines Erachtens einfach nur eine Schutzbehauptung von dir. Eigentlich willst du wissen, ob er auch wirklich mit seinen Freunden unterwegs ist.

Nein, dass er wirklich mit den Leuten unterwegs ist, wie er sagt, da bin ich mir 100%ig sicher. Mein Mann ist so ein ehrlicher Typ, der würde mich nie anlügen - ich vertraue ihm echt total und da er so ist, tut ihm meine Art natürlich noch mehr weh. Ich verstehe, dass man bei mir das Gefühl hat, dass ich ihm nicht vertraue, aber ich hab irgendwie so einen Vogel, dass ich ihn einfach nur daheim "in Sicherheit" wissen will. Wenn ich mich so lese, kommt mir das echt selbst schon total verrückt vor :roll: .

Diamante hat geschrieben:Ich kann dir nur raten, dass du dir proffessionelle Hilfe suchst. Eine Therapie kostet auch nichts. Das bezahlt die Kasse, wenn du wirklich eine Bescheinigung von einem Psychiater bekommst, dass du eine Therapie machen musst. Denn so wirst du deine Verlustängste nie los.

Glaubst du? Ich bin immer so ein offener und positiver Mensch, dass sich bei mir nie wer vorstellen kann, dass ich solche Probleme habe. Aber ein Psychiater wird das hoffentlich sehen - denn ich fühle mich selbst auch ziemlich dadurch eingeschränkt. Ich würde mir wünschen, dass ich das anders sehen kann. Ein bisschen Angst habe ich allerdings davor, dass die mir irgendwelche Tabletten geben wollen - und die nehm ich sicher nicht.

Diamante hat geschrieben:Diese Männer melden sich bei den Freundinnen, wenn sie selber wissen wollen, wo die Freundin ist und sie auch kontrollieren wollen. Das würde ich als permanente Einschränkung empfinden, wenn ich nicht mal aus dem Haus gehen kann, ohne dass mir mein Mann hinterhertelefoniert.

Aber das letzte Mal waren wir zu Hause bei einer von meinen Freundinnen - und trotzdem haben die in ein paar Stunden sicher 3x angerufen bzw. SMS geschrieben - sogar mit Infos, was sie gerade machen. Vielleicht sind die einfach so, dass sie sich von den Frauen kontrollieren lassen. Mein Mann lässt das eben einfach nicht zu.

Diamante hat geschrieben:Wenn du das verstehst, dann lege dich doch stillschweigend auf die Seite und schlafe ein, wenn er durch die Haustür kommt. Dann bist du doch sicher, dass er gesund nach Hause gekommen ist und er sieht es nciht als Kontrolle an. Wenn du allerdings ihn mit "Du bist aber spät" "Wo warst du denn so lange?" oder "Warum kommst du jetzt erst?" begrüßt, dann würde ich auch verrückt werden und dich fragen, ob du noch normal bist.

Ja, du hast eh recht. Und deshalb werd ich jetzt dann auch den Computer abdrehen und mich zumindest mit einem Buch ins Bett legen. Dann kann ich ja schnell abdrehen, wenn ich den Schlüssel höre. Ich weiß allerdings, ob er das heute nicht durchschaut, weil ich ja zusätzlich noch leicht säuerlich bin, weil er mir den Hörer aufgelegt hat.

Diamante hat geschrieben:Wenn die Freunde deines Mannes dich als "Rivalin" ansehen, dann frage ich mich wohl, mit welchem Kindergarten dein mann verkehrt. Denn normal ist das nicht, dass erwachsene Männer das derart sehen.

Ja, es war wirklich ein ziemlicher Kindergarten. Die hatten bis sie 27 oder 28 Jahre alt waren noch immer den gleichen Lebenswandel wie mit 18. Mein Mann und ich waren dann später noch mal auf einer Party (vor ca. 3-4 Jahren) und er hat gesagt, dass die Interessen extrem weit auseinander gegangen sind. Die wollten immer noch möglichst viel trinken und möglichst viel Frauen kennen lernen. Jetzt - in 2-3 Jahren hat sich auf einmal alles geändert und sie sind auch "erwachsen geworden" - spät, aber doch.

Diamante hat geschrieben:Mach doch einen Mädelsabend bei euch zu Hause, wenn dein Mann unterwegs ist. Dann kannst du zwischendurch stillen und hast Spaß mit deinen Freundinnen. Einen netten Videoabend oder ein Quatschabend kann man doch immer mal mit Freundinnen unternehmen. Da muss man nicht für weggehen und du hast auch Ablenkung, wenn dein Mann unterwegs ist.

Das ist wirklich eine gute Idee - manchmal sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich hab zwar schon ein paar Mal Freunde zu uns eingeladen, um auch was zu erleben, aber an einen Mädlsabend, während er weg ist, hab ich noch gar nicht gedacht. Danke für den Tipp!

Ich wollte mich noch einmal bei allen für die ehrlichen Meinungen bedanken. Ich finde es toll, dass man in diesem Forum die ehrlichen Ansichten anderer Menschen erfahren kann, ohne beleidigt zu werden oder ohne, dass jemand was beschönigt. Das hat mir mit meinem Problem doch ein bisschen geholfen!

» Enni83 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 2,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vor einem Psychiater oder Psychologen musst du wirklich keine Angst haben. Medikamente kann dir nur ein Arzt verschreiben, also zum Beispiel ein Psychiater. Wenn du gar nicht erst zu einem hingehst, wird dich auch niemand mit Tabletten versorgen wollen. Ich denke auch nicht, dass in deinem Fall Tabletten der richtige Weg sind. Eine Gesprächstherapie bei einem Psychologen wäre wahrscheinlich der richtige Weg.

Wenn du also Angst davor hast, dass ein Arzt dir direkt Medikamente anbietet (auch wenn diese Angst in meinen Augen unbegründet ist), kannst du dich an einen psychologischen Psychotherapeuten wenden. Eine Überweisung bekommst du von deinem Hausarzt, so wie jede andere Überweisung auch. Die Kosten werden dann ganz normal mit deiner Krankenkasse abgerechnet.

Normalerweise musst du dann ein paar Stunden lang zu dem Therapeuten hingehen, bevor er einen Antrag an deine Krankenkasse schickt, damit diese dir die Therapie auch bewilligen. Das ist in der Regel überhaupt kein Problem. Vor allem besteht ja wahrscheinlich schon eine Notwendigkeit, so dass es keine Probleme geben dürfte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo!

Ich kann dir nur raten, dass du wieder eine Therapie gegen deine Verlustängst beginnst. Ich verstehe gar nicht, dass du die erste Therapie selbst bezahlt hast. Dafür gibt es doch Krankenkassen und die sollten die Kosten dafür übernehmen. Du solltest dich da mal bei deiner Krankenkasse erkundigen und vielleicht auch deinen Hausarzt aufsuchen. Dieser kann dir dann eine Überweisung schreiben und dir verschiedene Therapeuten empfehlen, was die Krankenkasse übrigens auch kann.

Ich kann verstehen, dass du sauer auf deinen Freund bist, dass er nun so ungehalten reagiert und dir eben keine Sms mehr schicken möchte, dass es ihm gut geht. Aber du solltest dich auch in ihm hinein versetzten. Dich würde es doch sicherlich auch nerven, wenn du ihm dauernd Sms schreiben müsstest, wenn du unterwegs bist. Ich muss sagen, dass ich auch gerne weiß, wo mein Freund ist und wann er heim kommt, aber ich würde nie sagen, dass er mir mehrmals am Abend eine Sms schicken soll, damit ich beruhigt bin. Daher verstehe ich deinen Freund auch, dass er langsam keine Lust mehr dazu hat und es ihm vor Freunden, peinlich ist.

Dein Freund kann ja mit in die Therapie einbezogen werden. Dann lernt er auch, wie er sich richtig verhalten muss, wenn du wieder unter den Verlustängsten leidest. Solche Ängste hat jeder mal und ich kenne sie auch, wenn mein Freund auf Geschäftsreise muss. Bei dir sind die Ängste eben ausgeprägter und daher musst du etwas dagegen machen. Du siehst ja selbst, dass es so nicht weiter geht. Vor dem Therapeuten brauchst du keine Angst zu haben. Vielleicht würde dich ja auch dein Mann zu dem ersten Termin begleiten oder eine Freundin würde mitgehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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