Geld in der Partnerschaft - am besten regeln?
Hallo zusammen!
Ich wohnen seit ein paar Jahren mit meinem Freund zusammen und bei uns sind die Finanzen nicht wirklich geklärt. Nun habe ich weniger Geld als mein Partner, um genau zu sagen, einiges weniger. Aber trotzdem zahle ich die Miete voll und auch eigentlich die Lebensmittel. Bisher hat er mir dann schon mal etwas zugesteckt, was aber die Kosten lange nicht abdeckt. Er bezahlt dagegen für uns, den Stromanteil und die Telefonrechnung.
Nun habe ich mir überlegt, dass ich alle gemeinsamen Kosten zusammenrechne und diese durch zwei Teile. Ich wollte ihn dann fragen, was er davon hält, wenn wir diese Kosten eben teilen. Alles andere wie Versicherungen und Auto etc. die eben nicht uns beide betreffen zahlt jeder für sich selbst und bei Geschenken zu Weihnachten und Geburtstagen, dachte ich, dass wir jeder die Hälfte zahlen könnten. Nun habe ich das auch alles aufgeschrieben und ausgerechnet. Allerdings habe ich ein bisschen Angst, das Finanzielle nochmal anzusprechen. Denn vor einiger Zeit habe ich das schon mal gemacht und mein Partner hat mir unterstellt, dass ich Geldgierig sei und wurde richtig wütend. Eigentlich wurde bis dahin immer gesagt, dass er irgendwann die Miete komplett zahlen würde und ich dann die Lebensmittel. Bisher habe ich die Miete eben immer bezahlt und die Lebensmittel für die erste Monatshälfte, da er noch in der Ausbildung war.
Wie habt ihr denn die Finanzen in der Partnerschaft geregelt? Haltet ihr meine Idee für gut? Oder habt ihr bessere Möglichkeiten, das Ganze aufzuteilen?
Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten.
Wir haben es bisher so geregelt, dass Kosten, die uns beide betreffen, wie Miete, Strom, Wasser, Telefon usw. ungefähr gleich aufgeteilt wurden, sprich, einer zahlt die Miete, der andere die anderen laufenden Kosten in ungefähr gleicher Höhe. Die Lebensmittel etc. haben wir dann immer abwechselnd bezahlt, so dass ungefähr jeder den gleichen Betrag zu zahlen hatte. Da wir beide in der selben Firma arbeiteten, hatten wir auch exakt identische Gehaltszahlungen.
Nun arbeite ich alleine und zahle daher natürlich auch alles alleine. Wenn meine Frau wieder arbeiten geht, wird sie wesentlich weniger verdienen und von daher müssen wir das dann auch anders regeln. Angedacht ist, dass wir uns die Fixkosten teilen und ich dann für die restlichen Ausgaben aufkomme. Wie das dann laufen wird, muss sich zeigen. Zu einem gemeinsamen Konto konnten wir uns bisher nicht durchringen, irgendwie möchte meine Frau "Ihr" eigenes Geld auch auf einem eigenen Konto haben.
In Deinem Falle wäre doch auch angebracht, dass derjenige mit dem größeren Einkommen auch mehr Anteil an den gemeinsamen Kosten trägt. Man kann das ja z.B. ganz stumpf prozentual aufteilen.
In einer solchen Partnerschaft ist das natürlich sehr schwer zu regeln, sofern sie eben nicht genügend gefestigt ist. Es besteht ja offenbar immer der Verdacht, dass man sich mal trennen wird. Nur so macht es ja eigentlich Sinn, auf sein Geld zu bestehen. Und offenbar seid ihr recht jung zusammengezogen und habt versucht, die Sache mathematisch gerecht zu teilen bzw. versucht es immer noch.
Leider wird das kaum möglich sein. Das Problem ist ja nicht das Zahlenwerk. Die nackten Zahlen lassen sich nämlich immer locker teilen. Aber bei einer Einkommensdifferenz zwischen den Partnern könnte man versucht sein, die Gerechtigkeit beim Teilen 1:1 in Frage zu stellen. Wer verbraucht mehr Warmwasser, wer mehr Strom. Wie ist das mit dem Essen? Was ist das Kochen wert? Es gibt viele Punkte, die zu Streifallen werden können. Völlig unnötiger Weise!
Wenn die Partnerschaft gefestigt genug ist, dass man eine Trennung (die aber natürlich immer denkbar ist!) nicht mehr gedanklich durchspielt, stellt sich die finanzielle Frage nicht mehr. Es gibt dann kein Privatgeld mehr.
So aber solltet ihr (dringend) versuchen, eine Regelung zu finden, die das Einkommensgefälle auch berücksichtigt. Partnerschaft bedeutet auch hier das gegenseitige Einstehen füreinander! Jedenfalls dann, wenn man die Partnerschaft nicht nur auf das körperliche reduziert (was auch seinen Reiz haben kann!).
Vor allem ist es wichtig, dass jeder wirklich bereit ist, im Zweifel für die Beziehung finanziell mehr zu zahlen, als der andere. Auch insgeheim sollte nichts gegen gerechnet werden. Leider sind das nämlich dann so schwelende Streitpunkte, die in Krisensituationen dem anderen an den Kopf geworfen werden. Hier muss man für sich selbst den Frieden finden, so dass das Thema selbst beim heftigsten Streit nicht auf den Tisch kommt.
Hallo!
Ich würde jeder Zeit mehr für uns ausgeben, das war die letzten Jahre auch so. Ich hatte damals etwas mehr Geld als mein Partner, weil der eben noch in der Ausbildung war. Daher habe ich die Miete über 2 jahre alleine gezahlt und auch eben den größten Teil der Lebensmittel. Für mich war das ganz selbstverständlich und es wurde immer gesagt, dass er dann irgendwann die Miete zahlt, wenn er richtig Geld verdient. Aber das ist jetzt nicht mehr so und er unterstellte mir dann eben so etwas gemeines.
Nun bin ich ja schon dazu breit, die Kosten zu teilen, obwohl ich eben nur etwas weniger als die Hälfte von dem habe, was er verdient. Ich möchte eben nur, dass Beide gleichberechtig sind. Und es dann wegen sowas keinen Streit gibt.
Also ich würde ihn auf alle Fälle darauf ansprechen. Bei uns ist alles sehr gut aufgeteilt. Wir teilen genau alles durch die Hälfte und jeder zahlt seinen Teil. Unser Einkommen ist ungefähr gleich. Miete, Strom, Fernsehen, Internet, Essen und so weiter wird geteilt. Einzelausgaben wie Versicherung fürs Auto (wir haben beide ein eigenes) und Handyrechnung wird getrennt. Alle weiteren Ausgaben wie Fortgehen, Shoppen, Essen gehen, Kino und so weiter wird auch getrennt wobei da immer einer von uns beiden die gesamte Rechnung übernimmt.
Wir sind nun seit 2 Jahren zusammen. Wenn die Beziehung länger besteht werden wir uns ein gemeinsames Konto eröffnen und alle Ausgaben teilen. Je nachdem welcher Partner mehr verdient wird das dann ausgeglichen. Immerhin ist ja meist die Frau zu Hause bei Schwangerschaft und gibt damit den guten Verdienst auf. Auch die Kosten für Kind & Co müssen dann geteilt werden.
Um zum Punkt zurück zukommen - ich würde auf jeden Fall das Thema ansprechen und ihm auch sagen dass er mittlerweile ja mehr verdient und du viel mehr an Ausgaben hast. Immerhin bleibt dir ja dann viel weniger über für dich!
misses_jessica hat geschrieben:Immerhin ist ja meist die Frau zu Hause bei Schwangerschaft und gibt damit den guten Verdienst auf. Auch die Kosten für Kind & Co müssen dann geteilt werden.
Spätestens an diesem Punkt würde ich aber aufhören, vom gerechten Teilen zu sprechen. Denn nun gibt es schlich keinen eigenen Verdienst mehr, der zu teilen wäre. Wenn in so einem Fall die Frau zu Hause bleibt, dann kann es wohl kaum sein, dass Mann immer noch glaubt, sein Geld für sich zurück halten zu müssen.
Wobei ich in solchen Situationen schon fragen würde, was das Sparen oder Zurückhalten für einen Sinn machen soll. Das Leben ist zu diesem Zeitpunk die Familie. Da gibt es nichts zu diskutieren. Und Kindersachen (Babynahrung, Kleidung, Bett, Spielzeug) gemeinsam über eine Haushaltskasse zu kaufen, in die jeder gerecht einzahlt, ist wirklich ein Unding. Spätestens jetzt würde ich die Sache als Vertrauensbruch werten und sehe keinen Unterschied dazu, ob der Mann nun seine Finanzen selbst zurückhält oder aber unter der Woche einfach wo anders schläft.
Aber wichtig (und richtig) ist natürlich schon, was misses_jessica bzgl. der Aussprach rät: lass es nicht im Hinterkopf als ärgerlichen aber existierenden Punkt vor sich hin dümpeln, sondern sprich es an und rede darüber mit Deinem Freund. Übrigens solange, bis Du wirklich mit dem Ergebnis zufrieden bist. Ich persönlich finde es nämlich dumm, so was immer im Hinterkopf zu haben, weil es dann zu Unsachlichkeiten führt, wenn man sich mal wirklich über ein ganz anderes (evtl. noch nicht mal was ähnlich grundlegendes) Thema streitet.
Es kommt immer darauf an, wieviel Geld zur Verfügung steht und was alles bezahlt werden muss. Bei uns war es von angang an so geregelt, dass ich erst noch mein eigenes Konto hatte, wo Kindergeld und Unterhalt für die Kinder drauf waren. Mein mann hat alles bezahlt, was anfiel und ich habe von dem Geld, was auf mein Konto kam den Kindern eben die "Extras" bezahlt.
Später haben wir alles auf ein Konto machen lassen und so wurde nicht mehr "mein" und "dein" unterschieden. Ich bin der Meinung, dass in einer Partnerschaft, wo man zusammenwohnt, es auch kein "mein" und "dein" geben sollte. Man will das Leben gemeinsam meistern und dann sollte man auch die Finanzen gemeinsam meistern. Dabei ist es meines Erachtens auch egal, ob man verheiratet ist oder nicht.
Wenn ihr aber getrennte Konten habt und aufteilen wollt, dann sollte man es auch nicht nur durch 2 Teilen, sondern auch anteilmäßig nach dem berechnen, was jemand zur Verfügung hat. Wenn du also 1000 Euro zur Verfügung hast und dein Freund 2000 Euro, dann sollte auch bei einer Miete von zum Beispiel 600 Euro, dein Freund 400 Euro und du 200 Euro zahlen. Eben anteilmäßig in Prozenten, was jeder zur Verfügung hat.
Wenn dein Freund aber schon dermaßen quer schlägt, wenn er die Kosten teilen soll, dann finde ich das schon bedenklich. Er weiß doch, dass du sehr viel weniger Geld zur Verfügung hast. Da würde ich aber doch mal genau ausrechnen, was er hat und was du hast und wie man die Kosten aufrechnen kann.
Ja beim Geld scheint die Liebe manchmal anscheinend aufzuhören.
Ich würd versuchen eine sachliche Gesprächsatmosphäre aufzubauen und dann soetwas zu sagen wie "Ich meine mich daran zu erinnern, dass wir dann und dann das und das abgemacht hatten, erinnere ich mich da falsch oder wie siehst du das?"
Das sollte eine relativ vorsichtige und vorwurfsfreie Herangehensweise sein und ein Abdriften auf die Emotionale Ebene verhindern. Ich denke das ist für eine konstruktive Klärung wichtig. Vor allem da dein Partner solch komische Aussagen trifft. Ich hätte doch persönlich ein total schlechtes Gewissen wenn mein Partner weniger verdienen würde und ich ihm trotzdem den großen Kostenanteil aufbürde.
Was anderes wäre es aber, wenn zum Beispiel ein Partner von Sozialhilfe lebt. Ich finde solange man so auf fremdes Geld angewiesen ist, sollte man auch nicht zu große Ansprüche an den Partner stellen und mehr vom "nicht verdienten" Geld für sich ausgeben.
Bei einer solchen Unterstellung hätte ich gleich die Aufteilung zu 50% für jeden durchgesetzt. Dein Freund verdient voll und lässt dich trotzdem den grösseren Teil finanzieren. Da muss mal von dir eine klare Ansage her. Wobei das eben nicht bei jedem Mann etwas bringt hab ich leidlich erfahren müssen.
Aber Miete und Lebensmittel sind doch dann auch in den meisten Fällen der grösste Posten bei der Haushaltskasse. Also muss dringend ein sachliches Gespräch her bei euch. Auch wenn du Angst davor hast, wirst du das nicht vermeiden können.
@ Herr Lehmann
Ich bekomme keine Sozialhilfe oder ähnliches, aber dennoch habe ich eben um einiges weniger als mein Freund. Ich bin nicht mal darauf aus, dass mein Freund mehr zahlt als ich. Normal wäre das sicher richtig so, aber dann würde er mir sicher wieder unterstellen, dass ich alles Geld für mich haben wollte.
Daher habe ich mir eben als Kompromiss überlegt, dass es dann doch nur fair wäre, wenn wir uns die gemeinsamen Kosten je zur Hälfte teilen würden. Ich habe das auch alles genau aufgeschrieben, so dass er es nachvollziehen kann.
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