Top Film und absoluter Flop vom selben Regisseur

vom 15.03.2016, 14:10 Uhr

Ein DVD-Abend mit Freunden: wir haben uns auf den Spielfilm „Chappie“ geeinigt. Gespannt saßen wir davor und wurden maßlos enttäuscht. Dabei hörte er sich doch so gut an, wir wollten nämlich einfach nur einen guten actionlastigen Science-Fiction-Film schauen.

Am Ende las ich erst, dass dies ein neuer Film des Regisseurs Neil Blomkamp sei. Nun war ich sehr überrascht, denn der Spielfilm war grottenschlecht. Die wenig guten Szenen im Film gingen im großen Teil der schlechten Szenen unter. Bekannte Schauspieler wie Hugh Jackman und Sigourney Weaver konnten da auch nichts mehr rausreißen. Dies war nicht nur meine Meinung, sondern ebenfalls die der anderen.

Nun ist Neil Blomkamp aber auch für einen meiner liebsten Filme verantwortlich. "District 9" fand ich grandios. Ich fand ihn so gut, dass ich mir sogar die DVD gekauft habe, sobald diese erhältlich war. Normalerweise warte ich immer ein Weilchen, bis der Preis gesenkt ist. Der südafrikanische Regisseur ist auch für "Elysium" verantwortlich. Den Film fand ich auch sehr gut, wenn auch nicht ganz so grandios wie District 9. Aber „Chappie“ war echt eine Zumutung.

Ich frage mich, wie ein und derselbe Regisseur grandios gute und abgrundtief schlechte Filme abliefern kann? Normalerweise ist der Name eines Produzenten oder Regisseurs ja Garant für die Qualität eines Filmes.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein Garant wird ein Regisseur erst mit der Zeit, meiner Meinung nach. Neill Blomberg steht ja eher noch am Anfang seiner Karriere. "District 9" war sein erster Spielfilm. Das Regierführen ist ein Job wie jeder andere. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Talent ja, das fällt vielleicht vom Himmel.

Aber dennoch braucht man noch andere Eigenschaften. Selbstkritik beispielsweise. Vielleicht war er auf einem Höhenflug und hat gar nicht gemerkt, dass er beim Schreiben von "Chappie" Mist gebaut hat.

Vielleicht hat er auch auf Druck von Geldgebern gehört, die einen publikumswirksameren Film haben wollten. Als junger Regisseur ist man doch noch gar nicht so unabhängig. Später, wenn man so viel Geld hat, dass man es gar nicht ausgeben kann. Dann kann man Angebote wirklich ablehnen und auf´s nächste warten oder einfach seinen Kopf durchsetzen.

Er hat jetzt eine Quote von zwei zu eins. Das ist doch gar nicht schlecht. Da kann er es immer noch locker schaffen, ein Garant für gute Filme zu werden. Beim dritten Film war das, wie gesagt, eh zu früh. Es kann aber auch sein, dass er nun einen schlechten Film nach dem nächsten abliefert und "District 9" sein One-Hit-Wonder bleibt, vom dem im Nachhinein keiner mehr versteht, wie er das hinbekommen hat.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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