Tödliche Hundeköder - sind die Tierhalter selber schuld?

vom 09.06.2015, 15:02 Uhr

Vermehrt gibt es in letzter Zeit wieder Meldungen über Hundeköder mit Nägeln oder Rasierklingen in allen möglichen Städten Deutschlands. Gleichzeitig soll es aber auch in München eine DNA Datenbank für Hunde geben, anhand derer man die Häufchen auf den Straßen den richtigen Hunden zuweisen kann. Neulich habe ich einen Bericht über einen Mann gesehen, dessen Hund Wurst mit Nägeln gegessen hat und das fand ich schon ziemlich schlimm. Der Mann hat aber auch ganz klar gesagt, dass bestimmte Hundebesitzer Schuld an dieser misslichen Lage sind.

Viele Leute lassen ihre Hunde in Gärten und auf Straßen koten und die Menschen ärgern sich dann. Natürlich ist das keine Berechtigung Hundeköder auszuwerfen, aber es provoziert die Menschen. Es gibt auch Hunde die über Gemüsebeete laufen und Aussaaten zerstören, obwohl sie angeleint sein müssten. Denkt ihr auch, dass viele Hundebesitzer Schuld daran sind, dass es wieder vermehrt Hundeköder auf den Straßen gibt? Oder seht ihr bei ihnen keine Schuld?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich sehe durchaus, dass viele Hundehalter ihren Mitmenschen wenig Freude machen. Aber das hat wohl wenig mit den Ködern zu tun. Die gab es nämlich schon regelmäßig, als kaum jemand Hunde gehalten hat. Da waren die Zahlen im Vergleich zu heute extrem niedrig und Köder gehörten bereits da zum Alltag.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich kann mir schon vorstellen, dass das schlechte Verhalten einiger Hunde durch ihre Halter dazu führen kann, dass dem ein oder anderen Menschen, der ohnehin schon einen Hass auf Hunde hat, dann schlussendlich der Kragen platzt und er sich zum Auslegen von Ködern entscheidet.

Hier hatten wir kürzlich einen Fall, dass jemand Giftköder in einen Innenhof warf, in dem Hunde wohnten. Der fühlte sich einfach durch ihr Gebell gestört und hatte dann die glorreiche Idee, sich auf diesem Wege des Problems zu entledigen. Soweit ich weiß, haben beide Hunde überlebt. Und natürlich kann man in dem Fall sagen, dass die Halterin eine Mitschuld trägt, weil sie ihre Hunde den ganzen Tag hat rumkläffen lassen. Das macht die Tat natürlich nicht weniger abartig.

Ansonsten könnte ich mir aber auch vorstellen, dass viele Köder gar nicht explizit den Hunden gelten, sondern auch anderen streunenden Tieren wie Katzen, Waschbären, Füchsen, Mardern und so weiter.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das Ganze geht leider auch schon so weit, das vergiftete Süßigkeiten in den Spielplätzen ausgelegt werden, um nervende Kinder zu vergiften.

Klar sind die Hundehalter schuld, viele Leute nerven sich ab dem Gebell und auch an den Hundekothaufen, die überall herumliegen und ganz ehrlich, ich mich als Hundefreund auch. Jedoch ist vergiften die falsche Entscheidung, schließlich ist ja nicht der Hund schuld, wenn sein Kot liegen bleibt, denn in der Natur ist das so, da sollte man endlich härter gegen die Halter vorgehen und auch bei jedem Tierarzt besuch die DNA aufnehmen.

Man sollte die Strafe halt gleichsetzen, wie bei dem Menschen, wer öffentlich uriniert oder irgendwo in den Busch groß macht, der muss ja auch mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bascolo, die Idee mit der DNA ist ziemlich daneben. Wer zahlt denn bitte für die Tests? Klar kann man den Hundehalter zur Kasse bitten, aber wer übernimmt die immensen Kosten, wenn man genau den nicht findet? Das mit der DNA ist nämlich so eine Sache: Wo soll denn das Register liegen?

Was passiert mit Hunden von Besuchern? Es ist ja nichts so, dass es nichts kosten würde, wenn der Hund einen Haufen macht und der Besitzer die Tretmine nicht aufsammelt. Der Tierarzt darf die DNA nicht weitergeben. Das Steueramt darf es auch nicht sammeln und weitergeben. Also kann man leicht keine Probe hinterlegen.

Außerdem geht es den meisten Menschen, die Köder legen wohl weniger um Hundehaufen und Hundegebell. Ich kenne keinen Hundeplatz, wo nicht immer mal wieder Köder liegen. Aber es kann weder an Kot noch an Gebell liegen. Denn die Plätze liegen mitten im Nirgendwo an der Landstraße. Da muss man aktiv kilometerweit fahren, um seine Köder zu legen oder mal wieder das Vereinsheim abzufackeln.

Genauso wie es kaum sinnvoll ist, die Dinger auf einer Hundewiese auszulegen. Sicher trifft man die viele Hunde auf einen Streich. Aber das sind nicht die Hunde, die die Straßen vollkacken. Und das ist den Idioten auch klar.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Nichts rechtfertigt eine solch übertriebene Reaktion. Einem Tier wissentlich zu schaden geht einfach gar nicht. Und ein Hundehalter kann doch nicht davon ausgehen, dass der Haufen seines Hundes jemanden dazu bringt, seinen Hund töten zu wollen. Das Verhalten ist einfach nicht normal. Diese Menschen sind gestört, übermäßig aggressiv.

Dass ist doch wie mit Frauen in Miniröcken. Die sind auch nicht daran schuld, dass sie vergewaltigt werden. Weil eine Vergewaltigung in jedem Fall nicht zu rechtfertigen ist. Dass ihnen nachgeschaut wird, ja. Das ist normales Verhalten und damit müssen sie rechnen. Wenn sie das nicht wollen, sollen sie keine aufreizende Kleidung tragen.

Also dass Hundehalter, die die Haufen nicht wegräumen und ihre Hunde in Hinterhöfen rumkläffen lassen, sich Kritik, Anzeigen und Bußgelder gefallen lassen müssen, ist okay und vollkommen im Rahmen. Und ich finde auch, dass es nicht sein muss. Aber Giftköder sind durch nichts zu rechtfertigen. Daran trägt nur derjenige die Schuld, der sie auslegt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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