Todesursache bei Haustier untersuchen lassen sinnvoll?

vom 05.02.2017, 23:47 Uhr

Ich habe bei Facebook eine sehr interessante Diskussion mitbekommen. Dort hatte jemand seine Freigängerkatze tot auf irgendwelchen Gleisen gefunden, die auch Verletzungen hatte und wo die Leichenstarre schon eingesetzt hatte. Der Eigentümer war der felsenfesten Überzeugung, dass ein Zug nicht die Todesursache sein konnte und wollte sein Tier dann medizinisch untersuchen lassen, damit er eben die wahre Todesursache herausfindet.

Sein Vorhaben stieß natürlich auf Kritik bei Facebook und viele meinten, dass die Verletzungen doch nicht untypisch für einen Zugunfall wären und dass das Geld doch bestimmt verschwendet wäre, was er dann für eine Untersuchung der Todesursache zahlen müsste. Ich persönlich habe noch nie eine Todesursache bei einem Haustier untersuchen lassen und empfinde das in dieser Situation ehrlich gesagt auch ziemlich überflüssig.

Denn davon wird das Tier doch auch nicht wieder lebendig. Haltet ihr es für sinnvoll, die Todesursache eines Haustieres zu untersuchen, um Gewissheit zu haben oder ist das unnötig? Hilft diese Information vielleicht sogar bei der Trauerbewältigung? Würdet ihr einem Freund eher dazu raten, derartige Untersuchungen machen zu lassen oder würdet ihr eher davon abraten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kann objektiv gesehen durchaus sinnvoll sein, die Todesursache herausfinden zu lassen. Wenn beispielsweise in einer Gruppenhaltung ein Tier plötzlich tot im Gehege liegt, ohne vorher irgendwelche Symptome einer Krankheit gezeigt zu haben, kann es sich ja dennoch um eine möglicherweise anstreckende Erkrankung gehandelt haben. In der Terraristik oder Kleintierhaltung kann so etwas schon einmal vorkommen. Da macht es dann schon Sinn, die plötzliche Todesursache zu klären, um die anderen Tiere behandeln und schützen zu können.

Ob der Tod eines einzelnen Tieres so genau nachvollzogen werden muss, ist sicherlich eine rein subjektiv Entscheidung. Ich kann verstehen, dass man sicher wissen möchte, was mit seinem Tier passiert ist. Das ginge mir wahrscheinlich ähnlich. Die Frage ist eben, was es einem wirklich bringt.

Macht es einen Unterschied, ob die Katze erschlagen, totgebissen oder überfahren wurde? Ja, wenn man mit dem genauen Wissen den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen könnte. Kann man aber kaum. Was also bringt es für jemanden persönlich, die Wahrheit zu kennen? Mir würde es nichts bringen, außer vielleicht mehr Verzweiflung, wenn ich weiß, dass sie absichtlich getötet wurde und der Täter ungestraft davon kommt.

Letztlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde das alles zu bedenken geben, mir aber nicht herausnehmen, jemandem das Vorhaben der Klärung der Todesursache mit Geldverschwendung oder Überflüssigkeit ausreden zu wollen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe auch schon die Todesursache eines meiner Tiere untersuchen lassen müssen. Damals hatte ich eine größere Gruppe Meerschweinchen und es wurden plötzlich Tiere krank und starben auch. Damals habe ich mich dann auch dazu entschlossen, das verstorbene Tier in einem Labor untersuchen zu lassen. Ich hatte die Hoffnung, dass man damit heraus findet, welche Krankheit dahinter steckt und wie man sie behandeln kann.

Leider brachte uns das Ergebnis auch nicht weiter. Es handelte sich um einen schlimmen Virus, eine Art Seuche und es wurde nach und nach immer mehr Meerschweinchen krank und das Antibiotikum schlug da leider nicht richtig an. Am Ende habe ich dadurch fast alle Tiere verloren. Ich würde es trotzdem wieder so machen, dass ich ein Tier untersuchen lasse, wenn ich eine Gruppenhaltung habe. Manchmal kann man dadurch eben die anderen Tiere für der Krankheit bewahren oder besser heilen.

Aber ich verstehe auch, dass manche Halter gerne wissen wollen, woran ihr Tier gestorben ist, wenn sie es eben draußen irgendwo finden und nicht offensichtlich ist, dass es vielleicht bei einem Autounfall oder ähnlichem getötet wurde. Ich denke aber, dass ich mein Tier in so einem Fall eher nicht in ein Labor geben würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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