Tochter steht zwischen den Stühlen - mischt man sich ein?

vom 04.06.2016, 00:14 Uhr

Die Tochter meines alleinerziehenden Nachbarn ist seit vielen Jahren mit zwei Mädchen befreundet. Sehr eng befreundet sogar. Allerdings können die beiden Mädchen sich absolut nicht ausstehen und so sind Treffen zu Dritt nie möglich. Wobei alle drei durchaus gemeinsame Interessen haben. Aber es endete immer im Streit, wenn sie sich zu Dritt trafen. Deshalb trifft sich die Tochter meines Nachbarn nur noch mit jeweils einer Freundin alleine.

Nun macht aber immer eine Freundin die andere bei dem Mädchen schlecht. Sie versucht sich zwar da raus zu halten, steht aber ständig zwischen den Stühlen. Auch klare Ansagen, dass sie die Zickerei nervt und sie keine miesen Gerüchte über ihre andere Freundin hören möchte, interessiert die anderen beiden Mädchen scheinbar nicht. Die Eifersucht der Mädchen aufeinander kann die Nachbarstochter auch nicht wirklich verstehen.

Da das Kind wohl langsam überfordert ist, hat sie sich nun ihrem Vater anvertraut. Mein Nachbar weiß allerdings auch keinen Rat und bat mich deshalb um Hilfe. Ich kenne ja alle drei Mädchen auch schon von klein auf. Allerdings bin ich auch ratlos, was ich dem armen Mädchen raten soll.

Sollte man sich einmischen, wenn die eigene Tochter so zwischen den Stühlen steht bei ihren Freundinnen? Oder sollte man darauf vertrauen, dass sich das Problem irgendwann von selber löst? Welche Lösungsstrategien könnte man meinem Nachbarn und seiner Tochter noch anbieten?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sie ist ja nicht ohne Grund zum Vater gegangen, sie erhofft sich eine Lösung. Vielleicht würde es Sinn machen die beiden Mädels zusammen einzuladen und ihnen dann voreinander zu erklären, dass es so nicht weitergeht und man dem Mädchen schadet.

Es kann und will sich nicht entscheiden und wenn die beiden weiterhin so schlecht über die jeweils andere reden und nicht miteinander auskommen können, muss man eben beiden die Freundschaft kündigen. Da kann der Vater ja durchaus auch dabei sein und erklären, wie er das sieht. Vielleicht bringt das etwas.

So kann und sollte es aber nicht weitergehen und wenn kein Mädchen nachgeben will, muss man diese Freundschaft leider sein lassen, weil man sich damit ja nur fertigmacht. Vielleicht würde das auch etwas bringen, wenn man beide Mädchen erst mal ignoriert, weil man möchte, dass sie sich wenigstens akzeptieren können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde da kann man nur Tacheles reden. Ich würde beide Mädels einladen und denen dann klipp und klar sagen, dass es so nicht weitergehen kann, dass es mich (also der Tochter deines Nachbarn) sehr mitnimmt und psychisch zu stark belastet und würde sie bitten, Rücksicht zu nehmen. Ich würde aber auch direkt die Konsequenzen nennen. Also wenn die sich nicht daran halten und aufhören, die jeweils andere schlecht zu reden und zu lästern, würde ich den Kontakt abbrechen. Ich finde, das muss man vorher direkt klar machen, sonst denken die, man blufft nur und man wird nicht ernst genommen.

Dann würde ich das so machen, dass man sich noch einige Male so trifft, aber halt separat so wie immer. Wenn dann eine versucht zu lästern, dann würde ich sie direkt abwürgen im Sinne von "Ich hab doch gesagt, du sollst das sein lassen, hör auf damit" oder eben dass ich direkt das Thema wechsle und zum Beispiel über das Wetter rede oder über die Mathehausaufgaben. Halt so abrupt, dass es eben auffällt, dass ein derartiges Verhalten nicht erwünscht ist. Wenn diese Botschaft nicht ankommen sollte, würde ich noch einmal betonen, dass ich keine Lust auf diese Freundschaft habe, wenn meine Gefühle und Wünsche in dieser Hinsicht nicht respektiert werden.

Dass der Vater sich da einmischen will ist zwar löblich, weil er das beste für seine Tochter will. Ich halte das aber für den falschen Weg. Denn dann könnten die Mädchen dazu übergehen, in seiner Abwesenheit das gewohnte Bild zu liefern und sich nur in seiner Gegenwart zu benehmen. Das ist doch auch nicht Sinn der Sache. Außerdem muss die Tochter selbst agieren, wenn sie respektiert und Ernst genommen werden möchte.

Ich hätte keine Hemmungen, derartige Freundschaften abzubrechen, wenn meine Gefühle und Wünsche so dermaßen missachtet werden. Denn seien wir mal ehrlich, wahren Freunden bist du so wichtig, dass sie Rücksicht nehmen würden. Wenn die dann immer noch so egozentrisch sind und nicht hören wollen, dann kann ich auf solche Freunde verzichten, da das nie wahre Freunde gewesen sind.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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