Tipps zu ambulanten Pflegekräften aus Osteuropa

vom 06.05.2015, 10:05 Uhr

Hat hier zufällig jemand Erfahrungen mit 24-Stunden-Pflegedienst Anbietern machen können und hat einen Tipp für mich? Meine Freundin sucht nämlich dringend nach Unterstützung um ihre Mutter zu pflegen, da sie es alleine nicht schafft. Wir haben uns auch schon über osteuropäische Pflegekräfte informiert und viele positive Berichte gelesen. Kennt jemand so einen Anbieter? Sie wohnt in Georgsmarienhütte, nahe Osnabrück.

» petra » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,67 »



Als angehende professionalisierte Pflegekraft kann dir nur abraten, einen anderen Raum zu nutzen. Osnabrück wird ja wohl ein paar gute ambulante Pflegedienste in der Nähe bereit halten. Schaut euch das erst einmal an. Vereinbart einfach mal ein "Vorstellungsgespräch". Da kann man dann einiges klären. Und Konflikte kann es auch bei Deutschen geben, aber dennoch würde ich einen solchen ambulanten Dienst bevorzugen.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Der Haken ist, dass die wenigsten Familien eine 24-Stunden-Pflege durch eine deutsche Pflegekraft bezahlen können. Da greifen eben viele lieber auf den Dienst aus dem Ausland zurück. Für die Pflegekräfte ist es ein Knochenjob, aber für die Betroffenen ein Segen.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Eine deutsche Pflegekraft für 24 Stunden geht sowieso nicht. Wenn der Angehörige zu Hause versorgt werden soll, muss auch ein Teil der Pflegeaufgaben die Familie leisten. Ein Pflegedienst kostet ja jetzt nicht die Welt und es trägt zur Entlastung bei.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Sicher kann man eine deutsche Pflegekraft rund um die Uhr haben. Die entsprechenden Agenturen gibt es. Die Arbeit teilt sich dann nach regulärer Arbeitszeit und Bereitschaftsdienst. Die Kraft wohnt x Tage beim Pflegebedürftigen und hat dann eine lange Zeit am Stück frei. In der Zeit kommt die andere Kraft und sichert die Pflege.

Das können sich aber kaum Familien leisten. Bei einer Demenz nützt dir beispielsweise ein ambulanter Pflegedienst gar nichts. Auch bei vielen anderen Problemen ist es nicht mit Besuchen getan, da muss ständig jemand anwesend sein. Das sollte dir bewusst sein.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Dann hat man aber nicht nur eine deutsche Pflegekraft, sondern wahrscheinlich vier Pflegekräfte, da die meisten dann drei Wochen frei haben. Das kenne ich natürlich auch. Ich halte davon aber nichts, weil man viel zu sehr in die Familie eingezogen ist. Schließlich hat man da sein eigenes Zimmer, aber man kann nichts großes unternehmen, weil immer der Fall eintreten kann. Auch ist dies nichts, wenn man selbst eine Familie hat.

Welche Stufe der Demenz? Wie zeigt sich diese Demenz? Davon ist es abhängig, ob ich jemanden auch allein zu Hause pflegen kann oder nicht. Also, ich kenne keinen, der eine solche Fachkraft den ganzen Tag hat. Eher sollte man dann wohl den Angehörigen in ein Pflegeheim abgeben, wenn man es sich nicht leisten kann und man auch nicht mehr damit zurecht kommt.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Iggiz18, dass du diesen Job nicht machen möchtest, das ist ja völlig ok. So zynisch, wie du dich über Senioren äußerst, ist es auch besser so. Es ist eben nicht damit getan, dass man seinen "Angehörigen" im Heim abgibt. Das kann eine Lösung sein. Das kann aber ebenso eine Katastrophe sein. Das ist Frage der jeweiligen Situation.

Und wenn du jemanden keine Sekunde mehr allein in der Wohnung lassen kannst, dann kann das nicht jeder leisten. Da ist eine dauerhaft anwesende Pflegekraft eine riesige Hilfe. Ob das einer Demenz oder einer Bewegungseinschränkung liegt, das ist doch egal. Nur weil du etwas nicht kennst, bedeutet das nicht, dass es nicht eine gute Lösung sein kann. Die Pflegekraft aus dem Osten wechselt übrigens auch regelmäßig.

Nicht jeder ältere Mensch hat noch die Kraft, seinen Partner zu versorgen. Und die Paare gegen ihren Willen zu trennen, wäre grausam. Ebenso verträgt nicht jeder Senior den Wechsel der Umgebung. Viele gehen dann ein, wie eine nicht gegossene Blume. In ihrem gewohntem Umfeld hätten Sie noch länger gelebt.

Die Stiftung Warentest hat mal ein Spezial herausgegeben, als die Pflegekräfte aus Osteuropa legal wurden. Foren für Angehörige, wo man sich über die Erfahrungen mit verschiedenen Agenturen austauschen kann, sind auch eine gute Anlaufstelle.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75, du hast eine falsche Meinung. Du fasst es ja auch anders auf, was ich hier meine. Ich halte von diesem Prinzip halt nichts. Punkt. Ich gehe sehr gut mit Senioren um. Schließlich ist Pflegekraft mein Beruf. Also, ganz still sein.

Wenn der Partner nicht kann, muss man eben auf die Nachbarn, die Kinder oder andere Personen angewiesen sein. Es geht manchmal eben nicht anders, als dann zu sagen, dass dieser Pflegebedürftiger nicht mehr allein zu Hause betreut werden kann. Dann muss es eben in ein Heim gehen.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dann muss es eben in ein Heim gehen, Punkt, ist eine sehr menschenverachtende Auffassung, findet du nicht. Ich hoffe für dich sehr, dass deine Angehörigen später einmal nicht so mit dir umgehen. Ein Heim kann eine Lösung sein, aber das ist es nicht in jedem Fall.

Und nicht immer kann die Familie das leisten. Was haben bitte die Nachbarn mit der Pflege von Senioren zu tun? Wir reden hier nicht von mal etwas mitbringen oder mal beim Kaffee ein Auge darauf haben. Wo die Herausforderungen in der Betreuung daheim liegen, dürfte mir klarer sein als dir.

Ich habe drei Familienangehörige bis zum Schluss begleitet. Und für die wäre ein Heim absolut unpassend gewesen. Das ist nicht bei jedem so, aber es ist auch nicht selten. Da wäre eine Kraft im Haus die bessere Alternative gewesen, auch wenn dir das Modell nicht passt.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe lediglich die Alternative genannt, den Pflegebedürftigen in ein Heim zu geben. Das mit dem Punkt bezog sich auf das Prinzip des 24-Stunden-Pflegedienstes. Nicht nur, dass auch jemand, der im Haus wohnt, seine Freizeit hat (maximal 10 Stunden durchgehend arbeiten ist rechtlich geregelt und gilt auch für solche Leute), es sind halt auch drei bis vier verschiedene Leute wie bei der ambulanten Pflege.

Dass sich nicht jede Familie ein Heim leisten kann, weiß ich. Allerdings wurde hier nichts über die genaue finanzielle Situation gesagt, weshalb das Heim als Alternative vorgeschlagen werden kann. Und was Nachbarn mit der Pflege zu tun haben? Wenn man ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen hat, sind diese bestimmt bereit, bei der Pflege zu helfen. Also ebenfalls nicht so undenkbar, wie du es gerade darstellst.

Ach ja, ich weiß sehr wohl einiges über häusliche Pflege. Du hast drei Angehörige bis zum Ende begleitet? Tut mir Leid, bei mir war es "nur" meine Mutter, der ich als Kind zur Seite gestanden habe. Und ich habe auch "nur" ein mehrmonatiges Praktikum im häuslichen Pflegedienst gemacht. Aber gut, du hast recht, du weißt sicher alles viel besser als eine ausgebildete Pflegekraft.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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