Tipps um Vokabeln effektiver zu lernen
Ich lerne momentan von zu Hause aus Spanisch. Ich mache dies nicht für die Schule oder ein Studium sondern um mich weiterzuentwickeln und etwas Neues zu lernen, also für mich selbst. Es klappt bisher recht gut, die Grammatik sitzt und ich könnte bereits Smalltalk auf Spanisch führen.
Alles in allem bin ich zufrieden, allerdings suche ich derzeit nach einer Möglichkeit Vokabeln schneller und effektiver zu lernen. Die sind mir teilweise ein wenig lästig, weil ich relativ lange brauche um Sie mir zu merken, und ich habe Angst das mich mit der Zeit die Lust verlässt und ich das lernen vernachlässige.
Daher meine Frage an euch: Habt Ihr Tipps wie man Vokabeln effektiver lernen kann? Am besten natürlich Tipps die Ihr selbst so umgesetzt habt, also die erprobt sind.
In der Schule habe ich es so gelernt, dass ich mir die Vokabeln in ein Vokabelheft geschrieben habe und dann bin ich sie laut vorlesend noch mal durchgegangen. Dann habe ich immer einen Teil verdeckt und dann eben das Gegenwort dazu genannt. Das macht aber auch nur bedingt Spaß. Effektiv ist es Filme in der Sprache zu sehen oder sich überall kleine Zettel hinzukleben mit Vokabeln darauf.
Am besten du nutzt es eben, dass du es aufschreibst, dir ansiehst und du es noch mal hörst, indem du es sprichst. Gerade bei Sprachen kann man sich aber auch weiterhelfen, wenn man das Wort mit anderen Wörtern aus einer anderen Sprache verbinden kann, weil sie so ähnlich sind.
Ich würde dir jedenfalls dazu raten, dir Eselsbrücken zu anderen Sprachen oder Begriffen zu bilden, egal wie schwachsinnig diese Pärchen auch wären. So habe ich mir das türkische Wort "sikici" (ohne i-Punkt, zu deutsch: "langweilig") merken. Irgendwann habe ich mir dann eine Brücke zum englischen Wort "sick" (also "krank") gebastelt, was vom Sinn her überhaupt nicht zusammenpasst, aber weil die erste Silbe ähnlich ausgesprochen wird, kann ich mir das viel besser merken und seitdem sitzt das Wort wie eine Eins.
Ich hatte mal einen Englischlehrer, der uns in der ersten Stunde sagte, dass er alle neuen Vokabeln an die Tafel schreibt und es grundsätzlich unsere Hausaufgabe sei, diese neuen Begriffe in eigene Sätze einzubinden. Das war sehr beliebt, weil es hieß, wenn man Englischunterricht hatte, waren Hausaufgaben grundsätzlich gegeben. Zu meiner Freude bekamen wir ihn dann auch noch in Französisch. Allerdings muss ich sagen, dass diese lästige Aufgabe im nachhinein sehr effektiv war, weil man eben die Vokabeln nicht stumpfsinnig gelernt hat, sondern sie tatsächlich anwenden musste.
Ich kann dir zum Vokabeln Lernen nur wärmstens die Lernkartei nach Leitner empfehlen! Mit Hinblick auf die Lernkurve wurden Studien durchgeführt, die darauf schließen lassen, dass sich das Gelernte mit dieser Methode am langfristigsten festsetzt. Vokabeln Lernen in Listenform ist nicht gut für das nachhaltige Lernen, da man sich die Worte in einer bestimmten Reihenfolge einprägt. Das wird bei der Lernkartei verhindert.
Du brauchst dazu einen Vokabelkasten und Karteikarten. Der Kasten (gibt es eigentlich überall für wenig Geld zu kaufen) hat 5 Fächer. Du schreibst die Vokabeln auf die eine, die Bedeutung auf die andere Seite einer Karteikarte und sortierst sie ins vorderste Fach ein. Am nächsten Tag gehst du sie durch - alle Karten, die du kannst, wandern ins zweite Fach, die anderen bleiben im ersten. Am nächsten Tag nimmst du Karten aus dem ersten und aus dem zweiten Fach - alle die du kannst, wandern ein Fach weiter, der Rest bleibt. Das geht so weiter, bis die Karten ins letzte Fach gewandert sind.
Je weiter hinten im Kasten die Karten sind, desto längerer Pausen kannst du einlegen. Du musst zum Beispiel nicht jeden Tag die Karten aus dem dritten ins vierte Fach zu verschieben versuchen. Wenn sie es so weit geschafft haben, kennst du die Vokabeln vermutlich sowieso. Dann ist es wichtiger, dass sie auch ins Langzeitgedächtnis übergehen, deshalb: mal ein paar Tage Pause einlegen!
Alternativ zu dieser Methode gibt es auch viele elegante Mnemotechnik-Softwareprogramme. Ich kenne zum Beispiel Mnemosyne. Dort werden dir deine Vokabeln, ähnlich wie auf Karteikarten, angezeigt und du musst sie memorieren. Wenn du meinst, es zu können (oder eben nicht), klickst du auf den Weiter-Button. Dann wirst du auf einer Skala von 1-5 gefragt, wie gut du dich an das Wort erinnern konntest. Je nachdem, was du dort angibst, wird dir diese Karte in den nächsten Tagen dann mehr oder weniger häufig gezeigt.
Der Karteikasten ist eine sehr schöne Lösung, vor allem für haptische Lerner, aber die Software ist natürlich eleganter und nimmt weniger Platz weg. Ich finde beides sehr hilfreich! Egal wofür du dich entscheidest, wähle eine Lerntechnik, die sinnvoll ist! Listen rauf und runter Lesen ist das nämlich nicht.
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